1970 im Jahr des Hundes – Badi Kalen­der 126/127 (ist der religiö­se Kalen­der sowohl des Babis­mus als auch des Bahai­tums. Es handelt sich um einen Sonnen­ka­len­der mit 19 Monaten zu je 19 Tagen mit zusätz­li­chen vier Tagen und einem bei Bedarf einge­scho­be­nen Schalttag.)

Welt. Invasi­on der US-Streit­kräf­te in Kambo­dscha. / Der ägypti­sche Staats­chef Nasser ist gestor­ben. / Die Fidschi-Inseln werden von Großbri­tan­ni­en unabhän­gig. / In Polen findet ein Arbei­ter­auf­stand mit weit reichen­den Folgen statt. / Thor Heyer­dahl unter­nimmt einen zweiten Versuch der Ost-West-Überque­rung des Atlan­tiks mit der Ra II und schafft es wie geplant nach Barba­dos. / Erstma­lig erreicht ein Raketen­au­to in den USA einen Geschwin­dig­keits­re­kord mit mehr als 1.000 km/h. / Jimi Hendrix stirbt und tritt damit dem „Club 27“ auf „Wolke 7“ bei. / Weltmeis­ter bei der Fußball-WM in Mexiko wird Brasi­li­en mit einem 4:1 gegen Itali­en und Jochen Rindt verun­glückt tödlich in Monza. / Die Hitpa­ra­de führen Simon & Garfun­kel mit „El condor pasa“ an. / Und das Unfass­ba­re wird Wirklich­keit: „The Beatles“ lösen sich am 10. April offizi­ell auf.
Deutsch­land. Es wird der Warschau­er Vertrag zwischen Deutsch­land und Polen unter­schrie­ben und Willy Brandt fällt auf die Knie. / Die Arbei­ter erhal­ten nun ebenfalls Lohnfort­zah­lung im Krank­heits­fall wie die Angestell­ten. / Das erste Programm­ki­no wird in Hamburg eröff­net. / Der erste Tatort „Taxi nach Leipzig“ mit Walter Richter als Kommis­sar Trimmel läuft in der ARD. / „Das Millio­nen­spiel“ mit Jörg Pleva sorgt im Fernse­hen für Furore. So etwas traut sich heute kein Sender mehr. / Das Fußball­ver­bot für Frauen wird aufge­ho­ben und Deutscher Meister wird die Borus­sia aus Mönchengladbach.

1970: Vor dem Turm auf unserem Hausberg wird das 40jährige Turmju­bi­lä­um­ge­fei­ert (Archiv Müller)

1970: Das Alten­wohn­heim im Jäger­gäss­le ist bezugs­fer­tig (Archiv Rathaus)

Oberko­chen. Ganz wichtig ist die Feier auf dem Volkmars­berg zum 40jährigen Bestehen des Turmes. / Auch die Fußball­ab­tei­lung sowie die Fechter des TVO sind 40 und somit au gscheit. / Unsere Schwim­mer sind, wie oft in diesen Jahren, auf Erfolgs­kurs; Gerhard Büttner JG 53 und Eberhard Haag JG 51 sind jeweils Jahrgangs­meis­ter. / Der Gemein­de­rat geht wieder mal auf Besich­ti­gungs­tour – never­en­ding Story: wegen der Bauab­sicht eines Freiba­des ????. / Im Jäger­gäss­le wird das Alten­wohn­heim mit 10 Wohnun­gen einge­weiht. / Für das Bauge­biet „Heide“ wird ein städte­bau­li­cher Wettbe­werb ins Leben gerufen und damit die „Heide“ auch erreich­bar ist, die „Straße der 1000 Wohnun­gen“ gebaut. /

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1970: Die Heide-Straße wird eröff­net. Das musste musika­lisch umrahmt werden (Archiv Rathaus)

Das Gymna­si­um bekommt einen Erwei­te­rungs­bau spendiert. / Die Bäcke­rei Grupp-Wannen­wetsch wird 100 Jahre alt. / Die Ortsdurch­fahrt muss dringend saniert werden. / Bei Carl Zeiss stellt sich hoher Besuch ein – Jean Ray der EG-Kommis­si­ons­prä­si­dent und MP Hans Filbin­ger. Seine NS-Vergan­gen­heit wird ihn 1978 sein Amt kosten. / Auch die übliche Röntgen­rei­hen­un­ter­su­chung steht wieder an. Jeder über 14jährige muss sich aufgrund eines Geset­zes von 1953 auf Tuber­ku­lo­se unter­su­chen lassen. / Der ev. Pfarrer Kurtz kommt zu uns. / Örtli­che Persön­lich­kei­ten sind gestor­ben: Erich Günther mit 70 Jahren. (Mitin­ha­ber von Günther und Schramm) sozial, politisch und musika­lisch umtrie­bi­ger Mitbür­ger sowie Karl Reber (Metzger­meis­ter und „Lamm-Wirt“) auf vielen Ebenen engagiert mit nur 64 Jahren sowie Georg Nagel (der Alt-„Hirsch“-Wirt) im Alter von 81 Jahren und unsere alte Hebam­me „Hefattl“ There­sia Holz mit 94 Jahren. /

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1970: Tödli­cher Unfall der Familie Gersack zwischen Ober- und Unter­ko­chen (Archiv Müller)

Ein furcht­ba­rer Autoun­fall schockt Oberko­chen: Die gesam­te Familie Gersak verstarb dabei: Harald, Helga, Jutta und Peter. / Im Sitzungs­saal werden die Ehren­bür­ger, Schult­hei­ßen und Bürger­meis­ter aufge­hängt – nicht aufge­henkt. Um genau zu sein – deren Bildnis­se. / Der TVO richtet das 10te offene Landes­sport­fest im heimi­schen Stadi­on aus. / Jürgen Braun und die Clochards spielen bei Willy Brandts Kanzler­par­ty in Bonn auf. / Ein dreis­ter Blumen­dieb­stahl in der Garten- und Walter-Bauers­feld-Straße erzürnt das Rathaus. / Unser damali­ger Lehrer H.-J. Hermann macht sich auf Seite 1 des Amtsblat­tes Gedan­ken über das Thema „Stadt oder Stadt­dorf“. / Und A&O verkauft das Beste aus Ameri­ka und Salon Füldner verkauft erstmals zu Weihnach­ten Synthe­tik-Perücken für die Damen. / Und es brennt mal wieder. Im landwirt­schaft­li­chen Anwesen der Fa. Leitz setzt ein 20jähriger Bursche am 14. Novem­ber aus Lust und Laune auf dem Nachhau­se­weg mittels eines Streich­hol­zes und einer Zigaret­te mal eben die Scheu­ne in Brand. Seine Verhaf­tung erfolgt am 17. November.

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1970: Ob sich „Das Beste aus den USA“ incl. gechlor­ter Hühnchen gut verkauft hat? (Archiv Müller)

Meine kleine Welt. Ich bin mitten im ersten Lehrjahr bei Gebr. Leitz in der Ausbil­dung zum Indus­trie­kauf­mann mit einem monat­li­chen Gehalt von 130 DM und lerne, meinen Mann zu stehen, denn Lehrjah­re sind schließ­lich keine Herren­jah­re. Bei oben beschrie­be­nem Brand bin ich zum Zeitpunkt der Brand­stif­tung nach einem ausge­dehn­ten freitäg­li­chen Leitz-Kegel­abend noch in der Wohnung des Kolle­gen Gerhard Koch und wir sehen den Feuer­schein. Natür­lich müssen wir unver­züg­lich die Lage vor Ort in Augen­schein nehmen. Mein Ausbil­der Horst Bengel staunt nicht schlecht, als er uns beide gegen 2 Uhr nachts als inter­es­sier­te Zuschau­er wahrnimmt – minder­jäh­ri­ge Lehrlin­ge haben zu dieser Zeit doch im Bett zu sein – ab er es ist halt Wochen­en­de.
1971 im Jahr des Schweins – Armeni­scher Kalen­der 1419/20 (ist eine Unter­art des ägypti­schen Kalen­ders. Seine Einfüh­rung steht im Zusam­men­hang mit der Trennung der Armeni­schen Aposto­li­schen Kirche von der Römischen Reichs­kir­che.)
Welt. In den USA wird die Zigaret­ten­wer­bung im Fernse­hen und Hörfunk verbo­ten. / Green­peace wird gegrün­det. / John Lennon veröf­fent­licht den Super­song „Imagi­ne“ und Joe Frazier schlägt in New York den „Größten“ der Boxge­schich­te: Muham­med Ali. / Agathe Chris­tie wird „Dame Comman­der of the Britisch Empire“ – was für ein Titel (Da sind die Briten einfach unschlag­bar). / In Vancou­ver wird Green­peace gegrün­det. / In China (nein, es fällt kein Reissack um) wird die Gebur­ten­kon­trol­le einge­führt. / Die „3,5 Zoll Floppy-Disc“ verlässt den IT-Markt.
Deutsch­land. Helmut Schmidt geneh­migt den Haarnetz-Erlass in der Bundes­wehr. / Die „Sendung mit der Maus“ startet im Fernse­hen. / Theo-Albrecht (einer der ALDI-Brüder) wird entführt. / McDonald‘s eröff­net die erste Filia­le in München. / Willy Brandt bekommt den Friedens­no­bel­preis. / Ab diesem Jahr werden „Hot Pants“ nicht mehr als Kinder- sondern als Erwach­se­nen­klei­dung besteu­ert – Sachen gibt’s…. wie der Fiskus so leibt und lebt. / Der 138te !!! Starfigh­ter stürzt ab – man kann sich das gar nicht mehr vorstel­len. Heute würden die nicht abstür­zen, denn sie könnten gar nicht fliegen und so viele haben wir vielleicht auch gar nicht mehr ????. / Ein wunder­schö­nes Auto erobert Deutsch­land – der „OPEL GT“ – nur Fliegen ist schöner. / In der DDR gibt es freie Wahlen mit einem Ergeb­nis von satten 99,85 % – die freie Wahl betrifft aber nur die Tages­zeit – geht man vormit­tags oder nachmit­tags wählen, Erich übernimmt von Walter die Regie­rungs­ge­schäf­te. / Mönchen­glad­bach wird wieder Deutscher Meister und die Hitlis­te führt Daniél Gerard mit „Butter­fly“ an. / Und ich frage mich bis heute, was die Leute an Ilja Richters „Disco“ mit ihren flachen Sketchen zum Einschal­ten gebracht hat. Vielleicht der Spruch: „Licht aus, Spot an…“

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1971: Der alte Glaser Wingert bei der Arbeit (Archiv Müller)

Oberko­chen. Der Erwei­te­rungs­bau am hiesi­gen Gymna­si­um wird einge­weiht. / In der Lenzhal­de 3 brennt es. Die Feuer­wehr im Großein­satz. Brand­herd ist vermut­lich die Sauna. Geschätz­ter Schaden rund 60.000 DM. / Die Baugla­se­rei Wingert feiert ihr 95jähriges Bestehen. / Meine alte Klasse: Der erste Abitur­jahr­gang legt in Oberko­chen seine Reife­prü­fung ab. / Rektor Hagmann, der Vater des „alten Kinder­fes­tes“ wird in den Ruhestand verab­schie­det und damit ist das Lied „Kein schöner Land“ am Waldes­rand oberhalb der Brunnen­hal­de auch endgül­tig gestor­ben. / Carl Zeiss bekommt den Auftrag für ein 3,5 M Spiegel­te­le­skop. Zukünf­ti­ger Stand­ort irgend­wo auf der südli­chen Halbku­gel. / Die Firma Oppold feiert das 75jährige Jubilä­um und Holzbau-Mannes das 50jährige. / Der Carl Zeiss- Kultur­ring besteht seit 5 Jahren. / Die neue Ortsdurch­fahrt wird endgül­tig fertig. / Carl Zeiss feiert 125 Jahre und 25 Jahre davon in Oberko­chen. / Der Zeitungs­ar­ti­kel „Oberko­chen und die Welt“ sorgt für Furore. / In Oberko­chen findet das Zeiss-Sippen­tref­fen statt. / Die neue Kläran­la­ge ist auch fertig. / Das Optische Museum der Firma Carl Zeiss feiert seine Eröff­nung.
Meine kleine Welt. Ich bin mitten im zweiten Lehrjahr bei Gebr. Leitz in der Ausbil­dung zum Indus­trie­kauf­mann mit einem monat­li­chen Gehalt von nunmehr 160 DM. Als fleißi­ger Besucher des „Zeiss-Jugend-Clubs“ werde ich von Hartmut Müller mehr oder weniger zu einer Theater-Gruppe zwangs­ver­pflich­tet ????, um bei der Lehrlingslos­spre­chung bei Carl Zeiss auf der Bühne den ungari­schen feuri­gen Liebha­ber zu geben – „Tschoiiiiii“. Ich habe keine Erinne­rung, wer da alles mit mir auf der Bühne stand. / Mein erster Bericht für den SKO erscheint in der Schwä­Po.
1972 im Jahr der Ratte – Hebräi­scher Kalen­der 5732/33 (Die jüdische Zeitrech­nung ist luniso­lar – der Kalen­der wird also möglichst im Einklang mit den natür­li­chen Zyklen des Mondes und der Sonne gehal­ten. Ein kompli­zier­tes Geflecht von Regeln, Ausnah­men und mathe­ma­ti­schen Berech­nun­gen soll gleich­zei­tig sicher­stel­len, dass er eine Reihe religiö­ser Bedin­gun­gen erfüllt, welche die heili­gen Schrif­ten des Juden­tums vorge­ben.)
Welt. Die USA werden mit der schmut­zi­gen Water­ga­te-Affäre konfron­tiert. / Der „Club of Rome“ veröf­fent­licht das Buch „Die Grenzen des Wachs­tums“ – aber was ging uns das alles an? Bis heute im Grunde nichts – weiter so wie die Lemmin­ge. / Vicky Leandros gewinnt in Edinburgh den Song Contest mit dem Lied „Aprés toi!“ / Hewlett Packard bringt den ersten wissen­schaft­li­chen Tisch­rech­ner auf den Markt – den „HP 35“. / Bobby Fischer (USA) besiegt im Kampf des Jahrhun­derts Boris Spasski (UdSSR) im Schach.
Deutsch­land. Olympi­sche Spiele in München, moderiert von „Blacky“ Fuchs­ber­ger und terro­ri­siert durch die Paläs­ti­nen­ser – zu viele Tote und schwar­ze Tage in München, „but the games must go on“. / Willy Brandt wird nochmals Bundes­kanz­ler. / Die ersten Folgen von „Star Trek“ und „Musik­la­den“ laufen im Fernse­hen. / Am Kiosk taucht der Traum aller Männer auf – der erste deutsche Playboy. Und jeder, der ihn kauft, tut das nur wegen der tollen Inter­views. / Das deutsche Bundes­in­nen­mi­nis­te­ri­um verfügt in einem Erlass, dass der Gebrauch des Wortes „Fräulein“ in Bundes­be­hör­den zu unter­las­sen und als Anrede erwach­se­ner weibli­cher Perso­nen „Frau“ zu verwen­den sei. Wurde Zeit, den es gab ja auch keine Herrlein. / Bayern München löst Mönchen­glad­bach als Meister ab und die „Pop Tops“ führen mit „Mami Blue“ die Hits des Jahres an.

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1972: Der Regie­ren­de Bürger­meis­ter von Berlin, Klaus Schütz zu Besuch (Archiv Rathaus)

Oberko­chen. Didi Bantel hält einen Vortrag über seine Indien­rei­se. / Die Einge­mein­dung Ebnat ist wieder ein Thema, aber Gustav Bosch traut sich dieses Projekt nicht zu. Ich wäre schon neugie­rig, wie sich diese Varian­te entwi­ckelt hätte. / Auf der „Heide“ wird mit dem ersten Bauab­schnitt begon­nen. / BM Bosch feiert sein 40jähriges Dienst­ju­bi­lä­um im öffent­li­chen Dienst. / Die Volks­bank Oberko­chen besteht seit nunmehr 20 Jahren. / Meine zweite Gymmi-Klasse macht als zweiter Abi-Jahrgang die Reife­prü­fung. / Rund um den Hausberg wird der erste Volks­wan­der­trag abgehal­ten. / Die Olympia­de in München mit den Oberko­che­ner Betei­li­gung: Hella Ebbecke, Peter Schier, Jürgen Braun sowie mit Zeiss und Leitz. / 159 Mitbür­ger haben sich geoutet – „Wir wählen CDU“: Von Alfons Abele über Dr. Herbert Gebert sowie Erich von Heintschel-Heinegg und Alfons Hermann bis Hariolf Seibold und Elisa­beth Zielon­ka. / Wilhelm Fritscher stirbt plötz­lich im Alter von 67 Jahren. / Der Stadt­ju­gend­ring wird gegrün­det. / 10 Jahre zweite Schutz­hüt­te auf dem Berg. / Pfarrer Konrad Forster verlässt die Gemein­de. / Und wieder ein lande­sof­fe­nes Sport­fest bei uns. / Die ersten gemisch­ten Entlass-Klassen der Dreißen­tal­schu­le. / Anton Starz übernimmt ELEKTRO-BLUM in der Heiden­hei­mer Straße 3 (Nicht zu verwech­seln mit ELEKTRA-Blum!) / In Oberko­chen sind noch folgen­de Lebens­mit­tel­ge­schäf­te ansässig:

• A & O
• Barth & Seibold (Metzge­rei)
• Karl Brenner (Metzge­rei)
• EDEKA-Nagel
• Grießer
• Gubi
• Konsum
• Schlipf (Metzge­rei)
• Schoch-Mahler
• Sogas
• SPAR-Markt
• Zimmer­mann (Metzge­rei)

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1972: Die Ortsdurch­fahrt wird saniert. Ganz rechts ELEKTRO BLUM – nicht ELEKTRA Blum (Archiv Mercaldi)

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1972: der kath. Pfarrer Konrad Forster (1958 bis 1972) wird verab­schie­det (Archiv Rathaus)

Beson­de­re Ereig­nis­se:
In diesem Jahr werden die örtli­chen Jusos gegrün­det. Dazu ein paar Worte von Hartmut Müller: „Die Juso AG Oberko­chen wurde 1972 mit Unter­stüt­zung von StR Josef Weiss ins Leben gerufen. Ich selbst gehör­te der Gründungs­grup­pe und dem dreiköp­fi­gen “Vorstands­kol­lek­tiv” an. An einige “Wegbe­glei­ter” aus dieser Zeit kann ich mich noch erinnern: Bruno Findei­sen, Micha­el „Beppo“ Bernl­öhr, Erich Schmid, Gerhard Schmidt, Uwe „Yves“ Meinert, Frank Schwarz, Uwe Waldmann, Reinhard „Blubber“ Krug, Wolfgang „James“ Jakob und Sabine „Sabse“ Hartwig.“
Wir erinnern uns an die Juso-Lautspre­cher­wa­gen-Aktion anläss­lich einer Veran­stal­tung mit dem Berli­ner Bürger­meis­ter Schütz. Per Megaphon ließ Hartmut Müller den Aufruf “Schaut auf diese Stadt…” über Oberko­chen schal­len. Oberko­chen maßt sich einen Vergleich mit Berlin an.
Meine kleine Welt. Ich bin inzwi­schen im dritten Lehrjahr bei Gebr. Leitz in der Ausbil­dung zum Indus­trie­kauf­mann mit einem monat­li­chen Gehalt von jetzt schon 196 DM. Ich bekom­me wieder eine Einbe­ru­fung und wieder stelle ich einen Antrag auf Rückstel­lung. Jetzt wirde es langsam ernst – was tun, wenn ich bestim­men und nicht irgend­wo hinge­stellt werden will? Ich lasse mir Unter­la­gen über die Marine schicken, hole mir einen Termin beim Kreis­wehr­ersatz­amt, wo mich ein alter Haupt­boots­mann von meinem unrea­lis­ti­schen Wunsch „Kampf­schwim­mer“ abbringt und mir eindring­lich die „Logis­tik“ empfiehlt. Ich würde ihm mein Leben lang dankbar sein, meint er, und so kam es dann auch ????. Ich fahre zu einem Eignungs­test nach Wilhelms­ha­ven. Bin von der Verpfle­gung mehr als beein­druckt. Die Marine will mich als „Funker“ (ich habe gute Testergeb­nis­se abgelie­fert), aber ich entschei­de mich für die „Versor­gung“ (also doch Logis­tik). Die Berufs­schu­le und die Prüfung zum Indus­trie­kauf­mann bei der IHK schlie­ße ich mit einer Belobi­gung ab und begin­ne meine Laufbahn bei Leitz in der Dispo­si­ti­on für den Produkt­be­reich Sägen. Den Jahres­wech­sel verbrin­ge ich zusam­men mit einigen Jungkauf­leu­ten und ‑leutin­nen vom Leitz beim Skifah­ren in Gunzes­ried bei Oberst­dorf – ist eine tolle Woche – ich lerne ein Mädchen aus Königs­bronn, kennen und verbrin­ge mit ihr die kommen­den drei Monate. Die Bezie­hung hat aber keine Zukunft, weil die Marine auf Sylt „vor der Tür steht“.

Nächs­te Woche kommt der 2te Teil – „Billie vom Sonnenberg“

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