Unter den alten Gebäuden, die uns aus dem mittelalterlichen Leben unserer Vorfahren erzählen, befindet sich u.a. in der Regel auch der Zehentstadel. Schon in früheren Zeiten, dem Beginn der Lehensherrschaft, sind sie da. So hatte auch Oberkochen seinen Zehentstadel. Ein umfangreiches Aktenstück berichtet über die Erbauung desselben um 1726. Der alte war baufällig. Bereits 1726 liegen drei Voranschläge vor, aber die Herren zu Ellwangen hatten keine Eile, dafür viele Ausreden. Schultheiß Gold und seine Vierleute drängen, denn der Stadel ist am Einfallen. Aus einen Vorschlag des Zimmermeisters Ehmer zu Ellwangen schreibt der Kurfürst Ludwig an den Amtmann zu Unterkochen, es müsse der alte Stadel nochmals repariert werden. Das Geld fehle, denn das Ellwanger Schloß habe zuviel davon verschlungen. Was darauf die Oberkochener gemeint haben, kann man sich leicht denken, aber es blieb ihnen zunächst nichts anderes übrig, als sich in das Unvermeidliche zu fügen. Erst 1737 kam dann der Bau zustande. Es war jener, der in den neunziger Jahren in einer Herbstnacht abgebrannt ist. Sein Vorgänger war 1421 erstellt worden und hatte ein Alter von 316 Jahren.
Franz Balle