1809 – 1. August. Der Theolo­gie­stu­dent Josef Wingert bittet um ein Darle­hen zur Bestrei­tung seines Studi­ums. Das Proto­koll trägt als Unter­schrift: Schult­heiß Gold und Schult­heiß Scherer, Bürger­meis­ter Feil und Grupp. Als Magis­trats­mit­glie­der unter­zeich­ne­ten: Micha­el Grupp, Anton Schübel und Joachim Grupp. Außer­dem als Aktua­ri­us ein Mayer.

1819 – verkauft der Lammwirt Holz sein Anwesen an Johann Pfisterer von Bernhards­dorf bei Geislin­gen um 3900 Gulden,

1811 – Zur Unter­stüt­zung der Hausar­men und Abbestel­lung des Bettels wird beschlos­sen, daß künftig jeden Samstag der Polizei­die­ner mit einem der Armen von Haus zu Haus Geld, Brot und Mehl sammelt. Das Gesam­mel­te wird nach Bedürf­tig­keit verteilt.

1812 – Der obere Müller Anton Linder wird zum Kriegs­vogt für eine Witwe Gold bestellt (Beistand).

1813 – Wer bei Ausbruch eines Brandes zuerst bei der Feuer­wehr­sprit­ze ankommt, soll pro Pferd eine beson­de­re Beloh­nung erhalten.

1815 – 11. Dezem­ber waren für die Wahl zum Reprä­sen­tan­ten­haus 19 Wahlmän­ner namhaft zu machen.

1816 – 6. Mai. Es wird Schult­heiß Kaspar Scherer als Gerichts­schrei­ber bestä­tigt und verei­digt. Von da ab unter­zeich­net er als Gerichts­ak­tu­ar. Die weite­ren Unter­schrif­ten lauten jeweils Bürger­meis­ter Rosch­mann und Schmid, ferner als sogenann­te Magis­trats­ver­wand­te: Anton Linder, Micha­el Grupp und Joachim Grupp. Gleich­zei­tig wird das leere Neben­haus des Hirsch­wirts Scherer mitten im Dorf als Magis­trats­zim­mer gemie­tet um 10 Gulden und ein Klafter Holz. Künftig heißt es in manchen Proto­kol­len „Verhan­delt im Hirsch­wirts­haus“. Auch im Ochsen war ein Ratszim­mer. Das Rathaus wurde erst 1835 einge­rich­tet. Vorher gab es nur gemie­te­te Ratszimmer.

1816 – 22.August. Wegen großem Mangel an Getrei­de erhal­ten 65 Famili­en 30 Schef­fel Dinkel verteilt. Der Krämer Josef Staud beantragt eine Zapfen­wirt­schaft errich­ten zu dürfen. Sie wird geneh­migt, weil bei 800 Einwoh­nern erst drei Wirte da seien (Hirsch, Ochsen und Lamm). Die Wirtschaft stand zwischen Oppold und Schmidjörgle.

1817 – Teuerung und Arbeits­lo­sig­keit ist groß. 20 Hausar­me erhal­ten geldli­che Unter­stüt­zung Außer­dem hat die Herrschaft die Errich­tung öffent­li­cher Suppen­stel­len angeord­net. Ein Baltes Grupp heira­tet nach Frank­reich und verzich­tet auf sein Bürgerrecht.

1818 – 4. Febru­ar. Joachim Grupp verkauft seine Mahlstüh­le (untere) an Josef Stauden­mai­er um 9000 Gulden.

1820 – erscheint erstmals ein Bürger­aus­schuß. Scherer unter­zeich­net jetzt als Ratschrei­ber. Der Zweite Schult­heiß erscheint nicht mehr.

1821 – Katha­ri­na Balle, Tochter des Wieden­hof­bau­ern Micha­el Balle, erhält zu ihrer Verhei­ra­tung nach auswärts den Bürger­rechts­ver­zicht­brief. Ihr Heirats­gut beträgt 3300 Gulden.

1822 – Der Revier­förs­ter gibt bekannt, daß die ehema­li­gen ellwän­gi­se­hen Unter­ta­nen künftig das Laubre­chen nur gegen Bezah­lung tun dürfen. Darauf­hin wurden die ältes­ten Bürger des Dorfes gerufen und sie bezeug­ten, daß sie früher nie etwas bezah­len mußten auch nicht im Königs­bron­ner Wald.

1831 – 15.April — 24. Mai. Das Mieten eines weite­ren Schul­zim­mers im Ochsen ist nicht möglich. Schul­leh­rer Balluf stellt darauf sein Wohnzim­mer für einen Gulden Zins zur Verfü­gung. Andre­as H. wird wegen wieder­hol­ten Stehlens zu 10 Monat Arbeits­haus und 25 Stock­strei­chen verur­teilt (vom Gericht in Aalen).

1832 – 11. Oktober. Sebas­ti­an Greul, 25 Jahre alt, will heira­ten. Der Bescheid lautet, G. soll noch ein paar Jahre warten, es seien so schon zuvie­le Beisit­zer im Dorf und eine Familie könne er auch noch nicht ernäh­ren. Schult­heiß Scherer legt nach mehr als 30jähriger Amtszeit sein Amt nieder. Johann Grupp auf dem Hütten­hof will am Kocher­ur­sprung eine Mahlmüh­le errich­ten. Die Angren­zer erheben Einspruch und die Ausfüh­rung unterbleibt.

1833 – 15. Febru­ar. Math. Schmid kauft die Ochsen­wirt­schaft. Er zieht von Adelmanns­fel­den zu mit acht Kindern.

1835 – 30. Januar. Der Ochsen­wirt Widmann (Schmid hatte wieder verkauft) bittet um ½ Klafter Holz für das Ratszim­mer, weil bei ihm auch nicht weniger Sitzun­gen statt­fin­den wie beim Hirsch­wirt. Sebas­ti­an Kopp will auf dem Kreuz­wa­sen eine Gipsmüh­le errich­ten. Wird abgelehnt.

1841 – Josef Maier zieht von Großku­chen zu und verhei­ra­tet Strich mit Katha­ri­na Schmid (Kirchen­schmied).

1849 – 20. März. Schult­heiß Maier legt nach 18jähriger Amtszeit sein Amt als Schult­heiß und Ratschrei­ber krank­heits­hal­ber nieder. Sein Nachfol­ger wird Schult­heiß Wingert.

1851 – 9. August. Josef Hug wird zum zweiten­mal auf drei Jahre zum Gemein­de­pfle­ger gewählt. Die Gemein­de kauft die Zehen­d­scheu­er von der Ellwan­ger Herrschaft.

1852 – 10. Febru­ar. Chris­tof Jakob Baure­et welcher die Bohrer­ma­cher­küns­te und das Fach der Mecha­ni­ker erlernt hat, bittet um Ausstel­lung eines Wander­bu­ches. Der Gemein­de­rat bezeugt, daß B. als Bürger gut prädi­ziert sei. Seiner Rückkehr in die Heimat stehe kein Hinder­nis im Wege. Die Gesdl­wis­ter Schuh­ma­cher Karl und Henri­ke wandern nach Ameri­ka aus, ebenso Jakob Scherer.

1853 – 31. April. Es melden ihre Auswan­de­rung nach Ameri­ka an: August Betzler, Johann Schaupp, Johann Hofmann, Kaspar und Johann Scherer, Söhne des Georg Adam Scherer.

1857 – 30. Septem­ber. Jakob Balle wird zum Gemein­de­pfle­ger gewählt. Später wird dieser Waldver­wal­ter und Schulkostenpfleger

1886 – 30. Novem­ber. Josef Balle wird zum Gemein­de­pfle­ger gewählt. Dessen Gehalt wird auf 203 Mark jährlich festgesetzt.

1889 – 2. Novem­ber. Georg Nagel hat um ein Gemein­de­bür­ger­recht nachge­sucht. 26. Septem­ber. Schult­heiß Betzler unter­zeich­net erstmals als Schult­heiß und Ratschrei­ber. Schult­heiß Wingert hatte letzt­mals am 27. Juli 1889 unterzeichnet

1893 – Schübel dankt als Gemein­de­pfle­ger ab. Sein Nachfol­ger wird Micha­el Hug. Ludwig Trick übernimmt die Ochsenwirtschaft.

Franz Balle

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