Blätter zu einem
Heimatbüchlein,

Franz Balle 1953

Heimatbüchlein

Blätter zu einem
Heimatbüchlein,
Franz Balle 1953

Einleitung

Wir sind Herrn Steuerinspektor Franz Balle in Geislingen a. d. St., einem Sohn unserer Gemeinde, dankbar dafür, daß er uns das Manuskript für ein Heimatbuch der Gemeinde Oberkochen zum Abdruck in »Bürger und Gemeinde« überlassen hat.

Anregungen und Ergänzungen aus den Kreisen der Heimatkundigen werden gerne entgegengenommen.

Heimatbuch Oberkochen

Blätter zu einem Oberkochener Heimatbüchlein

Vorwort

O, Heimat wir sind alle dein,wie weit und fremd wir gehen.Du hast uns schon im Kinderschlafins Blut hineingesehen. Dieser Vers eines unserer innigsten Heimatlieder ist meinem Gedächtnis nie entschwunden. Er ist mir in seinem Sinn ein köstliches Geschenk, das ich stets...

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Das äußere Dorfbild

Ein Schreiber, der vor hundert Jahren die landschaftliche Lage unseres Heimatdorfes geschildert hätte, müßte etwa so begonnen haben: »Hingeschmiegt an das Flüßchen Kocher liegt es da, das Dörflein Oberkochen, so recht das Bild eines schwäbischen Bauerndorfes unserer...

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Volkmars­berg und Rodstein

Aus dem Kranz der bewaldeten Berge, die Oberkochen umgeben, ragt der Volkmarsberg als der bekannteste und dem Naturfreund liebste hervor. Wer Oberkochen kennen will, muß auch den Volkmarsberg kennen. In 743 Meter Höhe bietet er dem Besteiger eine herrliche Rundschau,...

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Das innere Dorfbild

Das innere Dorfbild Oberkochens wird noch bestimmt aus frühen Zeiten der Dorfwerdung. Einst waren die Häuser fast ohne Ausnahme einstockig, Sie waren auch alle mit Strohdächern bedeckt, deren letzte erst Ende des 19. Jahrhunderts durch Ziegeldächer ersetzt wurden. Von...

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Die Wasser­quel­len

Ein besonderes Naturgeschenk sind die Quellen und die Wasserläufe, an denen Oberkochen liegt. Der Schwarze Kocher, kaum 2 km südlich des Dorfes entspringend, trifft als erste Ansiedlung auf Oberkochen und schenkt dessen Mühlen und Fabriken seine Wasserkraft. Vom...

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Erdge­schicht­li­ches

Die Markung Oberkochen liegt im Gebiet des weißen Jura. Die Berge, die drei Haupttäler und 10 Nebentäler, tragen 166 verschiedene Flurnamen. In ihnen lebt uraltes Erinnerungsgut. Sie ragen wie Denkmale von längst hinaußgesunkenen Geschlechtern hinein in unsere Tage....

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Das wirtschaft­li­che Dorfleben

Von außerordentlicher Bedeutung im Wirtschaftsleben des Dorfes war zu allen Zeiten der Wald. Von den ausgedehnten, in bester Pflege stehenden Waldungen, besitzen 93 Bürger, meist Bauern, 3000 Morgen Wald. Der übrige Wald ist im Eigentum des Staates, der Gemeinde und...

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Firma J. Adolf Bäuerle, Maschi­nen- und Werkzeugfabrik

Die Firma J. Adolf Bäuerle ist Familienbesitz und beschäftigt heute etwa 700 Arbeiter und Angestellte. Im Jahre 1955 kann das Werk sein hundertjähriges Bestehen feiern. Der Gründer war Jakob Bäuerle, der Großvater der heutigen Besitzer. Von ihm berichtet ein...

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Firma Gebrü­der Leitz, Werkzeugfabrik

Vor etwas mehr als 50 Jahren stand am sogenannten Ölweiher am Fuße der Schmiedenhalde ein kleines Einfamilienhaus inmitten eines gepflegten Gärtchens, unmittelbar dabei ein kleiner Werkstattschuppen. Man nannte das Anwesen die »Schleifmühle«. Besitzer war Albert...

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Firma Jakob Schmid, Werkzeugfabrik

Die Firma Jakob Schmid wurde im Jahre 1882 von Jakob Schmid, dem Vater des heutigen Inhabers gegründet. Der Gründer hatte zuerst im Erdgeschoß des jetzigen Wohnhauses der Familie Schmid eine kleine Bohrermacherwerkstätte eingerichtet. Zuerst bestand die Belegschaft...

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Firma August Oppold, Werkzeug- und Maschinenfabrik

Unweit bei der Kocherbrücke am Ortsausgang nach Königsbronn liegt das Fabrikanwesen der Firma Oppold. Auch dieses Werk wuchs aus einer ehemals kleinen Bohrermacherwerkstätte heraus. Sein Gründer August Oppold begann 1896 seine erste selbständige Betriebsstätte in der...

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Kirchen und Kapellen

Im Jahre 1553 wurde im königsbronnischen Teil von Oberkochen die Reformation eingeführt. Danach gehörten zwei Drittel der Bevölkerung zum katholischen und ein Drittel zum evangelischen Bekenntnis. Über die Erbauung der ersten katholischen Kirche in Oberkochen konnten...

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Schulen und Schulhäuser

Die Einrichtung der ersten Schule in Oberkochen ist urkundlich nicht festzustellen. Nach Vermutungen darf das 16. Jahrhundert angenommen werden. Der Unterricht wurde zunächst im Raum eines Privathauses gehalten. Später lesen wir von einem Schul- und Mesnerhaus neben...

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Geschicht­li­ches zum Werden unseres Heimatdorfes

Der Schreiber der Frühgeschichte unseres Landesteils Württemberg vermerkt, daß hier zuerst keltische Völkerschaften, Stammesverwandte der Bewohner von Gallien, dem heutigen Frankreich, gelebt haben. Um das Jahr 60 v. Chr., der Zeit, als die Römer in unsere Gegend...

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Die Dorford­nung 1578 und das Aalener Proto­koll 1749

Zwei Urkunden sind es, die uns einen Einblick in die Vergangenheit der Gemeinde vermitteln: Die Dorfordnung aus dem Jahre 1578 und das sogen. Aalener Protokoll von 1749. Die Verkündung der Dorfordnung mag ein großer Akt gewesen sein; sie beginnt mit der feierlichen...

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Das sogenann­te Aalener Protokoll

aus dem Jahre 1749 beginnt mit einer umfangreichen Aufzeichnung der Titel und Würden der beiden Herrschaften und bekundet in seiner Einleitung mit hohem Ernst den ehrlichen Willen, die in dem Gemeindeflecken Oberkochen vorhandenen Streitigkeiten beizulegen und eine...

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Vom Zehent­sta­del

Unter den alten Gebäuden, die uns aus dem mittelalterlichen Leben unserer Vorfahren erzählen, befindet sich u.a. in der Regel auch der Zehentstadel. Schon in früheren Zeiten, dem Beginn der Lehensherrschaft, sind sie da. So hatte auch Oberkochen seinen Zehentstadel....

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Das Fronwe­sen

Wie überall in den Jahrhunderten des Mittelalters bis noch herein in das neunzehnte Jahrhundert standen auch die Bewohner Oberkochens wirtschaftlich in der Hörigkeit der Grundherren. Neben dem Zehnten, den Zinsen und den Gülden hatten sie auch Frondienste zu leisten....

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Die Lehens­gü­ter ab 1385

Der landwirtschaftliche Grundbesitz zu Oberkochen war, wie überall in früheren Jahrhunderten, entsprechend der damaligen Besitzverhältnisse und Wirtschaftsform in Lehensgüter aufgeteilt. Im Besitzverhältnis zur Grundherrschaft gab es: Bauern, Halbbauern Viertelsbauern...

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Die Königs­bron­ner Lehensgüter

Aus 1556 ist berichtet: Mathäus Merklinger hat einen Hof zu oberst im Katzenbach. Er gibt Hellerzins und den großen Zehnten sowie eine Vastnachtshenne und eine Herbsthenne. Außerdem leistete er sechs Tage Frondienst. Weiter hatten Königsbronner Lehensgüter, Höfe und...

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Die Eisen­hüt­te am Kocherursprung

Bis zum Jahre 1904 stand auf der Wiese beim Kocherursprung einsam ein Haus. Es hatte ein hohes Alter und den Namen »Schlackenwäsche«. Unsere dörflichen Geschichtsurkunden berichten, daß es sich bei diesem Hause um einen der ältesten Zeugen der mittelalterlichen...

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Von Kriegs­er­eig­nis­sen in alter Zeit

Kriegsereignisse, von denen Oberkochen in besonderer Weise betroffen gewesen wäre, stellen wir nicht fest. Es mag die Lage gewesen sein, die Oberkochen besonders im 30jährigen Kriege vor dem Durchzug der Heereszüge bewahrt hat. Dieselben nahmen, soweit sie in die Nähe...

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Die Hafner und ihr Gewerbe

Das uralte Gewerbe der Töpfer (wir sagen Hafner), das die Chinesen schon vor 3000 und mehr Jahren betrieben haben, hatte einmal durch fast 200 Jahre Heilsstätte in unserem Heimatdorf Oberkochen. Es war damals das Hauptgewerbe im Dorf. Der erste Weltkrieg aber war für...

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Die alten und neuen Fried­hö­fe zu Oberkochen

Ursprünglich lag der gemeinsame Friedhof um die katholische Kirche. Nach der Reformation hatte die evangelische Kirche ihren eigenen Friedhof bei ihrer Kirche. Über die Verlegung von dort nach einem Platz außerhalb des Dorfes lesen wir in den alten Urkunden...

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Die Kräuter­wei­he

Es war vor wenigen Wochen, als mich mein Weg in ein Bauernhaus der Geislinger Alb führte. Dort hatte ich mit dem Bauern eine Unterredung zu führen und da dieser aber gerade im Stall bei der Fütterung war, ging ich dorthin um mein Anliegen möglichst schnell zu...

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Die Oberko­che­ner Fasnet vor 50 Jahren

Wenn wir heute in der Geschichte des Brauchtums um 50 Jahre zurückblättern, dann suchen wir die Zeit um die letzte Jahrhundertwende. Es war die Zeit, in welcher unter anderem man noch einen Schultes kannte, auch einen Polizeidiener und einen Nachtwächter. Des...

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Oberko­che­ner Bräuche in der Karwoche

Die Bräuche, wie wir sie jedes Jahr in der Karwoche immer wieder sehen und miterleben, auch in unserem Heimatdorf, entstammen dem volksfrommen Brauchtum einer, man darf ruhig so sagen, uralten Zeit. Den Sinn dieser Bräuche, wie wir solche auch schon vor 50 und mehr...

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Von unseren Friedhöfen

Auch in unserem Heimatdorf Oberkochen nehmen die Friedhöfe im Gesamtbild des heimatlichen Raumes ihren Sonderplatz ein und auch hier ist es wie anderswo, daß die Menschen immer wieder unter ihr Hasten und Jagen durch den Alltag hinein am Friedhoftor sich veranlaßt...

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Unsere Feuer­weh­ren

»Bekämpfet die Flammen, die Haus und Mitmenschen bedrohen; entzündet die Flammen der Nächstenliebe, der Gemeinschaft und Opferbereitschaft!« So alt wie die Menschheit ist, so alt ist der Kampf gegen den roten Hahn. In den ersten Jahrhunderten waren es die Zünfte der...

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Das Feuer­lösch­we­sen um das Jahr 1780

Der im Amtsblatt »Bürger und Gemeinde« am 15. Februar erschienene Artikel über »Unsere Feuerwehren«, hat mich veranlaßt, in meinen heimatkundlichen Arbeiten etwas nachzuschlagen und dabei fiel mir ein kleiner Abschnitt in die Hände, den ich einmal im Auftrag der...

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140 Jahre Pfingst­markt zu Oberkochen

In der Beschreibung des Oberamts Aalen aus dem Jahre 1854 ist u. a. vermerkt, Oberkochen sei ein Marktflecken und es fänden in ihm jedes Jahr zwei Krämer- und Viehmärkte statt. Aus diesem nicht uninteressanten Vermerk können wir schließen, daß einst das...

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Leichen­be­gäng­nis in Oberkochen

Wissen um eine Begräbnisstätte, zu der wir unsere Verstorbenen tragen, um sie dort zu bestatten, ist das Wissen um eine Tatsache, der niemand auszuweichen vermag. Keiner ist davon ausgenommen, einmal am Ende seiner irdischen Pilgerfahrt nach dorthin seinen letzten...

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Brauch­tum um die Kirch­weih in Oberkochen

Wie überall in deutschen Landen stand auch bei uns in Oberkochen die Kirchweih einst in der brauchtumsmäßigen Feierlichkeit nicht an letzter Stelle der Feste, die im Jahresablauf unserer Vorfahren verzeichnet waren. Der Artikel 9 des Aalener Protokolls aus dem Jahre...

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Heimatbuch Oberkochen