• Nach dem 2. Weltkrieg zog es viele Flücht­lin­ge nach Oberko­chen, weil es bei der örtli­chen Indus­trie viel Arbeit gab. Sie waren manchen altein­ge­ses­se­nen Oberko­che­nern nicht gerade willkom­men. In der Katzen­bach­stra­ße wurde ein Trans­for­ma­to­ren­häus­chen gebaut. Da kam eine alte Oma vorbei und fragt den Kapo: „Wer kommt jetz doa nei?” Brummt der Kapo maulfaul: „Trans­for­ma­tor”. Fragt die Oma: „Isch des au wiedr so a Flichdling???”.
  • In den Kreisen Waiblin­gen und Aalen war 1946/47 folgen­des Schmäh­ge­bet im Umlauf: „Herrgott im Himmel, sieh‘ unsere Not / wir Bauern haben kein Fett und kein Brot / Flücht­lin­ge fressen sich dick und fett / und stehlen uns unser letztes Bett / wir verhun­gern und leiden große Pein / Herrgott schick‘ das Gesin­del heim / Schick sie zurück in die Tsche­cho­slo­wa­kei / Herrgott mach‘ uns vor dem Gesin­del frei / sie haben keinen Glauben und keinen Namen / die dreimal Verfluch­ten, in Ewigkeit Amen.“
  • Das war dann auch ein Schimpf­wort mit dem vorge­stell­ten „Du …“. Ein Schul­freund von mir wurde noch Ende der 60er Jahre von einem Einhei­mi­schen im „Kies“ mit der Mistga­bel und den Worten „Du Huraf­licht­ling“ vom Hof gejagt. Aber wie immer gab es auch bei uns „sotte ond sotte, aber meh sotte als sotte“.
  • Ein Spruch, der bis weit in die 60er Jahre Gültig­keit hatte und beson­ders für die Mädchen galt, laute­te: „Bring m’r bloß koin Flichtling“.

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