Die Firma J. Adolf Bäuerle ist Famili­en­be­sitz und beschäf­tigt heute etwa 700 Arbei­ter und Angestell­te. Im Jahre 1955 kann das Werk sein hundert­jäh­ri­ges Bestehen feiern. Der Gründer war Jakob Bäuerle, der Großva­ter der heuti­gen Besit­zer. Von ihm berich­tet ein Gemein­de­rats­pro­to­koll aus dem Jahre 1852, daß er die Kunst des Bohrer­ma­chers und des Mecha­ni­ker­ge­wer­bes erlernt habe und nun um die Ausstel­lung eines Heimat­brie­fes bitte. Der Brief wurde erteilt mit dem Vermerk, der Bittstel­ler stehe in gutem Ansehen und gegen seine Rückkehr in die Heimat sei nichts einzu­wen­den. Aus der »Fremde« zurück­ge­kom­men, errich­te­te Jakob Bäuerle seine erste selbstän­di­ge Betriebs­stät­te im Hause neben dem Gasthaus »zum Lamm« und stell­te Handboh­rer für Wagner und Schrei­ner her. Von den später beim Vater mitar­bei­ten­den drei Söhnen übernahm der Sohn Adolf den Betrieb. Unter seiner Leitung wurde mit der Herstel­lung verschie­de­ner Werkzeu­ge, und nach dem Ersten Weltkrieg mit der Fabri­ka­ti­on von Holzbe­ar­bei­tungs­ma­schi­nen begon­nen. Eine eigene Eisen­gie­ße­rei und andere neuzeit­li­che Betriebs­ein­rich­tun­gen zeigen einen hohen Entwick­lungs­stand. Seit zwei Jahrzehn­ten wird das Werk von den Söhnen des Adolf Bäuerle, den Herren Albert und Otto Bäuerle gelei­tet. Zweig­be­trie­be besitzt die Firma in Überlin­gen am Boden­see und in Unter­bö­bin­gen, Kreis Schwä­bisch Gmünd. Von der Firma J. Adolf Bäuerle darf behaup­tet werden, daß sie die ältes­te metall­ver­ar­bei­ten­de Betriebs­stät­te in Oberko­chen ist, und daß sie den Ruhm beanspru­chen kann, den Gründern weite­rer vier Werkzeug- und Maschi­nen­fa­bri­ken Lehrwerk­stät­te gewesen zu sein.

Franz Balle

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