Die Markung Oberko­chen liegt im Gebiet des weißen Jura. Die Berge, die drei Haupt­tä­ler und 10 Neben­tä­ler, tragen 166 verschie­de­ne Flurna­men. In ihnen lebt uraltes Erinne­rungs­gut. Sie ragen wie Denkma­le von längst hinauß­ge­sun­ke­nen Geschlech­tern hinein in unsere Tage. Wer offenen Sinnes über die Fluren und durch die Wälder schrei­tet spürt den Hauch der Jahrhun­der­te aus ihnen. Oberleh­rer Günter sei dafür gedankt, daß er die Namen unserer Fluren erforscht und zusam­men­ge­tra­gen hat. Das Verzeich­nis der Flurna­men befin­det sich auf dem Rathaus.

Die Gesteins­schich­ten des weißen Jura lassen sich am Rodstein, am Langert und am besten am Hang des Volkmars­ber­ges feststel­len. Die Schich­tung weist vier Stufen auf.
In der zweiten Stufe bildet sich der Quell­kreis: Kocher, Katzen­bach Luggen­loh­brun­nen, Guten­bach, Erlen­bach und Eichertquel­le. Hier lassen die unten liegen­den Tone das Wasser nicht durch und es ist gezwun­gen, seinen Weg ans Tages­licht zu suchen.

Die dritte und vierte Stufe entsen­den die Klebschmie­den­stei­ne und die Tiefen­tal­quel­le. Der Ursprung des Schwar­zen Kochers wird gespeist von den Nieder­schlä­gen des Nördli­chen Aalbuchs, von den Lauter­bur­ger Höhen bis zur Brunnen­ebe­ne. In der südli­chen Markungs­gren­ze Oberko­chens vollzieht sich fast unmerk­lich in 508 m Meeres­hö­he an der europäi­schen Wasser­schei­de der flache Übergang der Flußtä­ler von Kocher und Brenz. Die Hochflä­chen und die Höhen tragen herrli­che Laubwäl­der, deren Natur­schön­heit noch gestei­gert wird durch inter­es­san­te Felsen, Höhlen und Erdfäl­le. Von den Felsen kennen wir folgen­de Namen: großer und kleiner Rodstein, Langert­stein, Kuckuck­stein, Tierstein­fel­sen und Lohstein, der Bergfel­sen auf dem Volkmars­berg, Schmie­den­stein an der Schmied­hal­de, Griebig­stein mit seiner Höhle, die in alten Zeiten manchem Flüch­ti­gen Unter­schlupf gewähr­te und der Katzen­stein am Hang des »großen und des kleinen Wollen­lochs«. Außer diesen wäre noch das neue und das alte Loch, auf dem Hohmahd zu nennen.

Franz Balle

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