Aus 1556 ist berichtet: Mathäus Merklinger hat einen Hof zu oberst im Katzenbach. Er gibt Hellerzins und den großen Zehnten sowie eine Vastnachtshenne und eine Herbsthenne. Außerdem leistete er sechs Tage Frondienst. Weiter hatten Königsbronner Lehensgüter, Höfe und Solde: Kaspar Millerin in der Kirchgasse, Martin Weber im Katzenbach, Stoffel Eyselin an der Kirchenmauer hinter der Herberge, Hans Bold zu oberst im Dorf in der Langgasse, Hans Wagner in der Kirchgasse, Georg Jos in der Langgasse, Gall Weber in der Kirchgasse, Galt BayeI inmitten des Dorfes. Michael Weinschenken oben am Katzenbache Kaspar Engstenberger im Katzenbach, Anna Millerin im Katzenbach beim Zehentstadel. Ein Forsthaus mit kleinem Sold liegt zwischen Michael Pfister (heute Winter) und dem katholischen Pfarrhaus. Der große Zehnte gehört immer noch der Propstei Ellwangen und Königsbronn bekommt ihren Teil davon. Der kleine Zehnte gehört neben Ellwangen der katholischen Pfarrei. Leibeigene des Klosters Königsbronn waren zu Oberkochen ein Leonhardt Maier, Marie Weberin, Ambros Weber und Titiane Weberin. Außerdem hatte es Leibeigene in Elchingen, Ebnat, Hüttlingen und Baldringen.
Das Königsbronner Salbuch aus dem Jahre 1582 vermerkt einleitend: „Das Dorf Oberkochen gehört der Propstei Ellwangen und 3 dem Kloster Königsbronn miteinander. Jeder Teil hat die Herschaft über Dorf und Feld seines Teils. An Untergänger (Gemeinderäte) soll Ellwangen vier und Königsbronn drei haben. Alle Einwohner haben ein Gemeinbürgerrecht. Wer zuzieht, kann ein Bürgerrecht für fünf Schilling kaufen. Wer fortzieht, verliert sein Bürgerrecht. wer sich eines größeren Frevels schuldig macht, wird mit der großen Strafe belegt. Es sind dies 13 Pfund fünf Schilling und 20 silberne Kreuzer und sechs Heller. Die kleine Strafe betrug drei Pfund und fünf Schilling. Letztere durfte der Schultheiß als Teil seiner Besoldung behalten. Frevel der Königsbronner Weiber durch Verletzen ihrer Ehre mußten in Steinheim abgestraft werden durch Tragen des Lastersteines.
U. a. heißt es einmal: Josef Schaup zahlt ewig unablässig Hellerzins am St. Gallustag für seine Mühle. Er hat fünf Tage Frondienst zu leisten und zwar ein Tag Heuen, ein Tag Mähen, ein Tag Holzhauen und zwei Tage Schneidern.« Außerdem mußte der Müller mit seinem Gesinde jedes Jahr bei der Jagd Treiberdienste tun. Der 24. Teil durfte als Mahllohn genützt werden. Es handelt sich hier um die untere Mühle, die ein Erblehen war.
Im Salbuch ab 1691 sind u.a. als Lehensleute genannt: Cristian Widemann, Georg Bernwolf, Georg Zerweis, Georg Kopp, Baltasar Scherer, Georg Miller, Georg Eyselin, Heinrich Betzler, Kaspar Merzen, Peter Janschützen, Kaspar Adins, Joachim Scherer, Wigelin Bluomlin, Hans Georg Kohler, Lehnhard Schmid, Melchior Menz, Beltes Gerstenberger, Thomas Koppen, Georg Brosi, Melchior Simon, Lenhard Meerfenn, Kaspar Golden, Georg Seiladiers, Kaspar Speth. Teilweise ist die Lage der Häuser nicht genannt. U. a. heiß es Georg Kopps Sold am Katzenbach bei Georg Eyselin im gemeinen Gäßlein (heute vielleicht Glaserei Grupp) neben dem ellwangischen Lehen Johann Titzel oder Sitzel (heute Anton Balle), Heinich Betzler zwischen Widernanns Herberghaus und der Kirchenmauer (heute Wohnhaus Nagel). Kaspar Merzen erhält ein Jagdlehen zu oberst in der Langgasse zwischen dem ellwangischen Lehen Dobler und dem Königsbronner Sold Kasper Golden. Der ellwangische Garten Trittler grenzt an Peter Janschützen an der Langgasse neben dem ellwangischen Sebastian Brandstetter und Simon Früdltenbrenner. Unten grenzt es an den Kocher (heute vermutlich Josef Fischer), Kaspar Adins Sold liegt an der Langgasse zwischen Georg Kopp und Thomas Kopp und dem Vorstgäßlein (heute Jägergäßlein) Joachim Scherer Schultheißens Gut mitten in der Kirchgasse (heute vielleicht Geisinger oder Karlesbaste). Dessen Nachbarn sind ein Melchior Schmid und ein Hans Grossen, beide ellwangisch, Wigelein Bluomlins Lehen ist unten im Dorf zwischen der ellwängischen Kirche und dem Pfarrgarten, vorne zur Linde und hinten am Kocher. Baltasar Scherer besitzt einen Hof, der Eigentum des Klosters Königsbronn ist, oben am Katzenbach neben Georg Brosi. (Georg Brosi heute Fischer zum Pflug und Scherer heute Severin Gold, vorher Beißenwenger), Georg Miller in der Kirchgass neben dem ellwangischen Haus Eberhard. Cristian Widemanns Sold und Gastherberge (heute Hirsch) ist Königsbronnen Eigentum, früher hat sie besessen Bartlin Brodwolfin. Er hat jetzt keine Privilegien mehr sondern alles wie andere Untertanen. Welcher Art die Privilegien waren, ist dabei nicht vermerkt. Hans Kohler hat die Kohlmader geliehen. Er hat dies auf Lebzeiten und alle seine Nachkommen. Im weiteren sind als Königsbronner Untertanen noch genannt: Franz Miller, Petzer Rlossknechten, Hans Gohold, Georg Schneider, dessen Lehenshaus stand in der Vordergass (heute Josef Seitz), ferner Theres Schimpflein, Tomas Weber, Lenhard Johs, Vetter Melchior, Miller Schnepfenhans und Wolf Speth.
Die Einleitung der Königsbronner Lehenstbriefe lautete jeweils: »Wir Johannes von Gottes Erbarmung Abt, Bruder Johannes Prior und ganzer Convent gemeinlich des Gotteshuses Königsbronn Ordens und Titels im Bistum Augsburg.« Diese Vorrede war demnach noch beibehalten über die Zeit der Reformation hinaus.
Franz Balle