Von außer­or­dent­li­cher Bedeu­tung im Wirtschafts­le­ben des Dorfes war zu allen Zeiten der Wald. Von den ausge­dehn­ten, in bester Pflege stehen­den Waldun­gen, besit­zen 93 Bürger, meist Bauern, 3000 Morgen Wald. Der übrige Wald ist im Eigen­tum des Staates, der Gemein­de und der katho­li­schen Kirchen­ge­mein­de. Bei dem bürger­li­chen Besitz handelt es sich um uralte Rechte, von denen noch später die Rede sein wird. Er steht im Eigen­tum der Realge­nos­sen­schaft Oberko­chen, welcher im Jahre 1911 durch könig­li­che Entschlie­ßung die Rechts­fä­hig­keit verlie­hen wurde. Die Verwal­tung wird von einem Vorstand mit Stell­ver­tre­ter, einem Rechner und zehn Verwal­tungs­rats­mit­glie­dern besorgt. Beson­ders in frühe­ren Zeiten war das Realrecht die zum Acker­bau notwen­di­ge Existenz zutat, weil der Acker­bau allein zum Lebens­un­ter­halt nicht ausreich­te. Oberko­chen war einst in erster Linie ein Bauern­dorf. Neben den landwirt­schaft­li­chen Betrie­ben waren aber zu allen Zeiten solche Handwerks­be­trie­be vorhan­den, wie sie im bäuer­li­chen Leben benötigt werden: Wagner, Schrei­ner, Sattler, Maurer, Schnei­der, Bäcker und Metzger.

Anders war es mit dem Hafner- und dem Bohrer­ma­cher­ge­wer­be. Beide kamen im Laufe des letzten Jahrhun­derts auf. Während das Hafner­ge­wer­be in den 80er und 90er Jahren seine größte Blüten­zeit erleb­te und heute bis auf den Betrieb Elmer Hans verschwun­den ist, haben sich fünf Bohrer­mach­er­werk­stät­ten aus kleins­ten Anfän­gen zu bedeu­ten­den Werkzeug- und Maschi­nen­fa­bri­ken entwi­ckelt, Es sind dies folgende:

Franz Balle

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