6. Novem­ber 1953 – Wirts­haus „Ochsen“ aus der Aalener Straße 2
Frau Anna Edinger, Ehefrau des kriegs­ver­miß­ten Rb.-Betriebswarts Karl Edinger, hat ein Gaststät­ten­er­laub­nis­ge­such einge­reicht. Es handelt sich um die Übernah­me des von dem verstor­be­nen Jakob Kirch­dör­fer, ihrem Vater, geführ­ten Betriebs. Die Gesuch­stel­le­rin beantragt, die Gaststät­ten­er­laub­nis, von bisher 1 Fremden­zim­mer auf insge­samt 3 zu erwei­tern. Der Gemein­de­rat hat sich zur persön­li­chen Eignung der Antrag­stel­le­rin, zur Eignung der Räumlich­kei­ten und zur Ertei­lung von Aufla­gen zu äußern. Die Bedürf­nis­fra­ge ist beim gegen­wär­ti­gen Stand des Gewer­be­rechts nicht zu prüfen. Ohne Ausspra­che wird auf Antrag des Vorsit­zen­den
Einstim­mig beschlos­sen: Die Gesuch­stel­le­rin ist persön­lich geeig­net, die Räumlich­kei­ten werden für geeig­net gehal­ten, wobei eine erneu­te Überprü­fung durch den Kreis­bau­meis­ter voraus­ge­setzt wird. Aufla­gen sind nicht zu erteilen.

Das Wirts­haus „Ochsen“ zu Zeiten der Straßen­sa­nie­rung (Archiv Mercaldi)

6. Novem­ber 1953 – Clubhaus TVO am Stadi­on in der Kreuz­müh­le 10
Der Antrag des Turnver­eins Oberko­chen e.V. auf Ertei­lung der Gaststät­ten­er­laub­nis zum Betrieb einer Schank­wirt­schaft im neu errich­te­ten Clubhaus auf dem Gemein­de­sport­platz wir auf Grund Einstim­mi­gen Beschlus­ses befür­wor­tet nach Maßga­be der in § 6 des Erbbau­ver­trags vom 28. Mai 1953 enthal­te­nen Einschränkungen.

Das Clubheim beim Stadi­on (Archiv Müller)

18. Febru­ar 1954
Die Tochter des Grubwirts Franz Weber, Mathil­de nun verehe­lich­te Tritt­ler, hat vor kurzem gehei­ra­tet. Sie hat um Ertei­lung der Gaststät­ten­er­laub­nis nachge­fragt. Hiege­gen bestehen nach Auffas­sung des Bürger­meis­ters weder in sachli­cher noch in persön­li­cher irgend­wel­che Beden­ken.
Einstim­mi­ger Beschluss: „Die Ertei­lung der Gaststät­ten­er­laub­nis für die Schank­wirt­schaft zur „Grube“ an Frau Mathil­de Tritt­ler geb. Weber wird befürwortet“.

28. Juli 1954 – Clubhaus TVO am Stadi­on in der Kreuz­müh­le 10, Stell­ver­tre­tungs­er­laub­nis
Von der dem Gerhard Fleury durch den Schank­wirt­schafts­in­ha­ber, den Turnver­ein Oberko­chen e.V., mit Erlaub­nis­ur­kun­de des Landrats­am­tes vom 25. Juni 1954 erteil­ten Stell­ver­tre­tungs­er­laub­nis wird ohne Einwen­dun­gen Kennt­nis genommen.

20. Oktober 1954 – Wirts­haus „Lamm“ aus der Heiden­hei­mer Straße 2
Sophie Fischer geb. Braun. Verh. Köchin in Oberko­chen beantragt Gaststät­ten­er­laub­nis für die Gastwirt­schaft „Lamm“.
Einstim­mi­ger Beschluss: „Der Antrag wird befürwortet“.

29. Mai 1956 – Horst Herrling aus der Aalener Straße 47 (Altbau) an das Bürger­meis­ter­amt
Hierdurch bewer­be ich mich bei Ihnen, für den Verkauf von alkohol­frei­en Geträn­ken sowie Eßwaren auf dem Volkmars­berg. Ich bin Ostflücht­ling und für mich und meine Familie wäre diese Neben­be­schäf­ti­gung sehr willkommen.

29. Mai 1956 – Karl Elmer aus der Dreißen­tal­stra­ße 34 an das Bürger­meis­ter­amt
„Der Unter­zeich­ner bewirbt sich um den Ausschank u. Esswa­ren­ver­kauf auf dem Natur­schutz­ge­biet Volkmars­berg um die Jahres­pacht von 240 Mark sowie um die Erlaub­nis zur Erstel­lung einer dem Gelän­de angepass­ten Ausschank­stel­le. Auf Grund meiner kleinen Rente möchte ich den Gemein­de­rat um Zustim­mung bitten. Es ist auch mein Bestre­ben, daß das Natur­schutz­ge­biet nicht verun­rei­nigt wird.“
Hochach­tungs­voll, Karl Elmer alt, Dreiß­tal­str. 34

1. Juni 1956 – Hans Holz aus der Heiden­hei­mer Straße 72 an das Bürger­meis­ter­amt
Laut Ausschrei­bung im Lokal­blatt „Bürger und Gemein­de“ vom 29.5.1956 bezüg­lich Ausschank auf dem Volkmars­berg reiche ich hierdurch meine Bewer­bung ein und bitte den Gemein­de­rat um Zustimmung.

1. Juni 1956 – Verkaufs­stand auf dem Volkmars­berg
Von 1930 bis Kriegs­en­de war auf dem Volkmars­berg Gelegen­heit geboten, Geträn­ke und Eßwaren an einem Stand des Emil Kopp einzu­neh­men. In den letzten Jahren ist immer wieder an die Gemein­de­ver­wal­tung mit dem Wunsch heran­ge­tre­ten worden, diese Möglich­keit wieder zu erneu­ern. Bisher verhielt man sich abwar­ten in der Hoffnung, die Ameri­ka­ner würden das Gelän­de auf dem Volkmars­berg räumen. In letzter Zeit ist das Bedürf­nis so stark aufge­tre­ten, daß es die Verwal­tung für empfeh­lens­wert hält, zunächst für ein Jahr ein Verkaufs­recht zu verpach­ten Kopp hat früher jährlich 300 Reichs­mark bezahlt und auf seine Kosten in der Nähe des Turmes einen Verkaufs­schup­pen erstellt. Im Gemein­de­amts­blatt hat der Bürger­meis­ter vorsorg­lich aufge­for­dert, Bewer­bun­gen einzu­rei­chen. Drei verschlos­se­ne Bewer­bun­gen sind einge­gan­gen. Sie werden in der Sitzung geöff­net. Es bewer­ben sich:

• Horst Herrling, Aalener Straße 47, ohne Angabe eines Pacht­prei­ses
• Karl Elmer, Dreißen­tal­stra­ße 34, bietet 240 DM
• Hans Holz, Heiden­hei­mer Straße 72, ohne Angabe eines Pachtpreises

In der Ausspra­che wird überein­stim­mend der Auffas­sung des Vorsit­zen­den beigepflich­tet, daß zunächst für ein Jahr eine Verpach­tung des Verkaufs­rechts statt­fin­den soll. Mit Rücksicht auf den gebote­nen Pacht­preis von 240 DM soll dieser auf 250 DM festge­setzt werden.
Einstim­mi­ger Beschluß: „Das Allein­ver­kaufs­recht auf dem Volkmars­berg, im frühe­ren Umfang der Gaststät­ten­er­laub­nis Kopp (einschließ­lich alkoho­li­scher Geträn­ke und Eßwaren) wird bis zum 31. März 1957 zum Pacht­preis von 250 DM an einen der drei Bewer­ber verpachtet.“

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Sperr­ge­biet auf dem Volkmars­berg – US-Besat­zungs­zo­ne rund um den Turm (Archiv Müller)

13. Juni 1956 – Bürger­meis­ter an den Landrat Burkhardt
Der Gemein­de­rat hat am 1. Juni 1956 beschlos­sen, ein Verkaufs­recht für Geträn­ke und Eßwaren auf dem Volkmars­berg für die Zeit bis zum 31. März 1957 zu verpach­ten. Den Zuschlag erhielt ein sehr rühri­ges Vereins­mit­glied, Herr Hans Holz, Oberko­chen, Heiden­hei­mer Straße 72. Die getrof­fe­ne Wahl findet die Zustim­mung der hiesi­gen Ortsgrup­pe des Albver­eins. Wenn die endgül­ti­ge Regelung der Frage nach einer Berei­ni­gung der Verhält­nis­se mit den Ameri­ka­nern erfol­gen kann, so wird dies im Einver­neh­men mit dem Albver­ein gesche­hen. Ich bin überzeugt, dass Herr Holz sich dann wieder bewer­ben wird und könnte mir kaum denken, daß ihm der Gemein­de­rat den Zuschlag nicht ertei­len würde. Ich wäre Ihnen sehr zu Dank verbun­den, wenn Sie mich über das Ergeb­nis Ihrer Bemühun­gen um die Freiga­be des Turmes unter­rich­ten würden. Ich glaube, daß eine völli­ge Freiga­be von Turm und Gelän­de nicht zu errei­chen sein wird. Daher bitte ich zu prüfen, ob man den Ameri­ka­nern nicht empfeh­len sollte, sich ihre Funkstel­le zwar in der Nähe des Turmes, aber doch für den Wander­ver­kehr unbemerkt, etwa in einer Entfer­nung von rund 200 M vom Turm zu erstel­len. Die Anten­nen könnten m.E. auf dem Turmdach in gleicher Höhe angebracht werden, wie von der Landes­po­li­zei vorge­se­hen. Eine solche Lösung könnte doch wohl nicht aus trifti­gen Gründen abgelehnt werden. Die Gemein­de würde sich sehr hinter einen entspre­chen­den Antrag des Albver­eins stellen, der dann das Amt für Landes­ver­tei­dungs­leis­tun­gen beim Landrats­amt Aalen zu richten wäre. Diese Kompro­miß­lö­sung würde es möglich machen, den Turm und das umgeben­de Heide­ge­län­de wieder ganz zu benüt­zen. Der Stachel­draht müßte selbst­ver­ständ­lich verschwin­den und die frühe­re Turmhüt­te wäre zu erneu­ern. Mit vorzüg­li­cher Hochachtung.

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Die erste Hütte vom Holza-Hans (Archiv Müller)

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Die Hütte vom Holza-Hans im Winter 1959 (Archiv Müller)

31. März 1960 – Bergschen­ke Holz auf dem Volkmars­berg
Nach dem Pacht­ver­trag vom 28. Mai 1957 ( /24 der Reg.Akten Nr. 4111/Bergschenke auf dem Volkmars­berg) sind die Werkzeug­ma­cher­se­he­leu­te Hans und Frieda Holz berech­tigt „auf dem Gemein­de­grund­stück Parz. Nr. 2692 auf dem Volkmars­berg (un¬terhalb des sogenann­ten Übungs­han­ges) einen Verkaufs­stand zu errich­ten und in diesem Geträn­ke, Eß- und Rauch­wa­ren anzubie­ten.” Das Pacht­ver­hält­nis endigt mit dem heuti­gen Tage. Der Pacht­zins war auf jährlich 450,– DM festge­setzt.
Der Pächter hat am 15. Marz beim Bürger­meis­ter­amt vorgespro¬chen und den Antrag gestellt, das Pacht­ver­hält­nis zu ver¬längern. Da er verschie­de­ne Inves­ti­tio­nen vorge­nom­men habe und noch vorzu­neh­men beabsich­ti­ge, wünsche er eine länge­re Pacht­zeit. Den Abschluß eines Pacht­ver­tra­ges auf 10 Jahre würde er sehr begrü­ßen.
Der Vorsit­zen­de berich­tet einge­hend über den Stand der Frei¬gabebemühungen um Turm und Hütte auf der Kuppe des Volkmars­ber­ges. Nach den gegen­wär­ti­gen Verhält­nis­sen zu urtei­len – die Ameri­ka­ner haben seit einiger Zeit Turm und Hütte mit ihrer Funksta­ti­on verlas­sen und bemühen sich, in Bayern eine Funksta­ti­on aufzu­bau­en – könne mit großer Wahrschein­lich­keit mit einer baldi­gen völli­gen Freiga­be des Berges gerech­net werden. Unter diesen Umstan­den sei es notwen­dig, bezüg­lich des Pacht­ver­hält­nis­ses völlig neue Überle­gun­gen anzustel­len. Es wäre unver­ant­wort­lich, in diesem Schwe­be­zu­stand das Pacht­ver­hält­nis auf einen größe­ren Zeitraum als 1 Jahr zu verlän­gern. Der Vorsit­zen­de stellt daher den Antrag der Gemein­de­rat wolle beschließen:

1) Das im Vortrag genann­te Pacht­ver­hält­nis mit den Werkzeug­ma­cher­se­he­leu­ten*** Hans und Frieda Holz wird zu den gleichen Bedin­gun­gen und zum selben Pacht­preis um 1 Jahr, d.h. bis zum 31. März 1961 verlän­gert.
2) Die Pächter sind ausdrück­lich darauf aufmerk­sam zu machen, während dieses Schwe­be­zu­stan­des keine weite­ren Inves­ti­tio­nen vorzunehmen.

Nach kurzer Ausspra­che wird der Antrag einstim­mig zum Beschluss erhoben.
Anmer­kung: Während der Beratung und Beschluss­fas­sung über diesen Punkt der Tages­ord­nung war Gemein­de­rat Kolb wegen Befan­gen­heit abgetre­ten.
*** Hinweis. Es war früher üblich den Beruf des Mannes immer mit einzu­bin­den. Da sind unsere alten Einwoh­ner­bü­cher wahre Fundgru­ben wie z.B. (aller­dings beschränk­te sich das bei uns auf die Witwen):

Babilot­te Marta (Tiberi­us), Schrift­stel­lers-Witwe
Bezler Maria (Karl), Bohrer­ma­chers-Witwe
Eisele Maria (Josef), Friseurs-Witwe
Gnosa Augus­te (Fritz), Rangier­auf­se­hers-Witwe
Harpeng Hedwig (Fritz), Heizers-Witwe
Kreuzi­ger Marie (Heimrich), Straßen­warts-Witwe
Lindner Frida (Eugen), Lager­ar­bei­ters-Witwe
Pyttel Vikto­ria (Paul), Kohlen­häu­ers-Witwe
Schwa­be Frida (Johan­nes), Oberst­leut­nants-Witwe
Zettler Maria (Josef), Verwaltungsboten-Witwe

15. Juli 1960 – Clubhaus TVO am Stadi­on in der Kreuz­müh­le 10
Die Verga­be der Bewirt­schaf­tung des nunmehr im Eigen­tum der Gemein­de stehen­den Clubhau­ses beim Sport­platz war im Gemein­de­amts­blatt “Bürger und Gemein­de” am 20.5.1960 (Nr.20) öffent­lich ausge­schrie­ben mit der Auffor­de­rung an die Interes¬senten, Bewer­bun­gen binnen einer Woche abzuge­ben. Der Clubhaus¬pächter hat zugleich die Aufga­ben eines Platz­war­tes für die Sport­stat­ten wahrzu­neh­men. Auf die Ausschrei­bung haben sich bewor­ben:
Karl und Monika Elmer, Werkzeug­ma­cher­se­he­leu­te in Oberko­chen.
Am 13. dieses Monats ging — aller­dings verspä­tet- eine weite­re Bewer­bung ein. Herr Walter Apelt in Schlan­gen­bad-George­born (heuti­ger Rhein­gau-Taunus­kreis, westlich von Wiesba­den), war anläss­lich eines Besuchs in Oberko­chen von Bekann­ten auf die Ausschrei­bung aufmerk­sam gemacht wurde, inter­es­siert sich ebenfalls für die Übernah­me der Bewirt¬schaftung des Clubhau­ses. Sein Bewer­bungs­schrei­ben (/114) wird vorge­tra­gen.
Der Vorsit­zen­de hat mit den Eheleu­ten Elmer, weil sie die allei­ni­gen Bewer­ber waren, bereits verhan­delt. Die Ehefrau hat in der Erwar­tung der Übernah­me der Bewirt­schaf­tung ihr seithe­ri­ges Arbeits­ver­hält­nis bereits gelöst. Die Eheleu­te Elmer, die in geord­ne­ten Famili­en­ver­hält­nis­sen leben, einen guten Leumund besit­zen, sind als Pächter bestens geeig­net. Der Ehemann ist in der Lage, auch die Aufga­ben eines Platz­war­tes zu erfül­len. Aus den darge­leg­ten Gründen kann die Bewer­bung des Walter Apelt – wenn man von dem verspä­te­ten Eingang absieht – nicht mehr berück­sich­tigt werden. Die Bedin­gun­gen des Pacht­ver­tra­ges werden nochmals vorge­tra­gen. Nach zustim­men­der Ausspra­che, an der sich die Gemein­de­rä­te Dr. Schmid, Liebmann und Kolb betei­li­gen, wird auf Antrag des Vorsit­zen­den einstim­mig beschlossen:

1) Die Bewirt­schaf­tung des Clubhau­ses beim Gemein­de­sport­platz wird den Werkzeug­ma­cher­ehe­leu­ten Karl und Monika Elmer, Oberko­chen zu den Bedin­gun­gen des Pacht- und Mietver­tra­ges übertra­gen.
2) Das Gaststät­ten­er­laub­nis­ge­such der Eheleu­te Elmer auf Ertei­lung der Vollkon­zes­si­on zur Bewirt­schaf­tung des Clubhau­ses wird befür­wor­tet. Die persön­li­che Eignung der Antrags­stel­ler wird ausdrück­lich festge­stellt. Die Räumlich­kei­ten sind geeignet.

20. März 1961 – Hans Holz an die Gemein­de
Pacht­ver­trag vom 28.5.1957 Parz. 2692 Volkmars­berg
Nach dem mit der Gemein­de Oberko­chen abgeschlos­se­nen und vorlie­gen­den Pacht­ver­trag läuft die Pacht­dau­er am 31.3.1961 ab.
„Es ist Ihnen bekannt, dass sich gerade die Volkmars­berg­schen­ke im Verlau­fe der vergan­ge­nen drei Jahre einer großen Beliebt­heit erfreut. Alle wander­freu­di­gen Menschen finden in der Schen­ke einen erhol­sa­men Rast-Aufent­halt. Dass der Aufbau der Schen­ke nur unter grossem persön­li­chen Opfer gesche­hen konnte, ist allen Besuchern wohlbe­kannt. Alle diese Menschen, welche nun schon diese drei Jahre in der Einkehr in der Schen­ke, nach einem Spazier­gang, halten, können sich diese Raststät­te gar nicht mehr wegden­ken. Ich habe mir die aller­gröss­te Mühe gegeben, allen Einkeh­ren­den eine gute Bewir­tung zu gewähr­leis­ten. Das ist mir auch gelun­gen. Das anlie­gen­de Heft mit vielen Unter­schrif­ten möge nicht nur meinen Wunsch, sondern spezi­ell auch den der Spazier­gän­ger kundtun, dass diese Schän­ke bestehen bleiben möge. Daher erlau­be ich mir höflichst, bei Ihnen den Antrag einzu­brin­gen, dass der Pacht­ver­trag auf 10 Jahre weiter­ver­län­gert wird. Ich bedan­ke mich bei Ihnen im voraus für das Verständ­nis, welches Sie meinem Antrag entge­gen­brin­gen mögen, herzlichst.“

20. Juli 1962 – Bergschän­ke Holz
Herr Hans Holz beabsich­tigt die Wandschen­ke auf dem Volkmars­berg zu erwei­tern. Der Vorsit­zen­de erläu­tert die Pläne und stellt sie zur Diskus­si­on:
GR Dr. Hans Schmid meint: „Man müsse sich dem Natur­schutz­ge­biet anpas­sen und dürfe keine Holzba­ra­cke erstel­len, so wie geplant, sei es eine besse­re Scheu­er.“
GR Willi­bald Mannes ist der Ansicht: „Der Baracken­cha­rak­ter müsse verschwin­den.“
GR Josef Krok erklärt: Die Invese­tie­rung müsse sich rentie­ren, deshalb sei eine länge­re Pacht­zeit zu erwägen.“
GR Anton Hauber meint: „Der Gemein­de­rat habe beschlos­sen, eine Schank­stel­le für alkohol­freie Geträn­ke einzu­rich­ten. Wenn diese jetzt vergrö­ßert werde, sei die Gemein­de für weite­re 10 Jahre sowie­so festge­legt.“
GR Reinhold Liebmann schlägt vor: „Man solle die Schank­stät­ten von Holz und die des Schwä­bi­schen Albver­eins zusam­men­fas­sen. Man könne sich denken, daß der Albver­ein ein gutes Haus baue, das von Holz bewirt­schaf­tet wird.“
GR Dr. Hans Schmid ist der Ansicht „man müsse etwas weiter denken, man solle sich die Möglich­keit nicht verbau­en, evtl. später ein Kurho­tel zu bauen. Wenn der neue Plan doch nicht das Richti­ge ist, solle man es lassen, wie es ist.“
GR Willi­bald Mannes schlägt vor, „Herrn Holz aufzu­for­dern, eine genaue Baube­schrei­bung zu bringen.“
Ortsbau­meis­ter Helmut Kranz warnt davor, „die Pläne zu geneh­mi­gen, es würde für Fremde nicht gut ausse­hen.“
GR Hermann Illg stellt fest, „daß der Volkmars­berg als Oase der Ruhe betrach­tet wird und die Waldschen­ke zuerst nur für den Ausschank alkohol­frei­er Geträn­ke gedacht gewesen sei.“
GR Josef Krok erklärt, „daß man wegen der Skiab­fahrts­stre­cke dafür sorgen müsse, daß man warm essen und trinken könne. Deshalb sei der Ausschank auf dem Berg und die Waldschen­ke getrennt zu halten. Auch er lehnt die Baracke in der geplan­ten Form ab.“
Gemein­de­amt­mann Albert Bahmann teilt dem Plenum mit, daß der Pacht­ver­trag mit Herrn Holz noch nicht abgeschlos­sen sei.“
Der Vorsit­zen­de schlägt darauf hin vor,die Sache zurück­zu­stel­len bis der Pacht­ver­trag unter­zeich­net ist.“

Dieser Antrag wird einstim­mig zum Beschluss.

26. Mai 1975 – Landrats­amt an Hans Holz

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Das Schrei­ben des Landrats­am­tes besie­gel­te das Aus – Seite 1 (Archiv Rathaus)

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Das Schrei­ben des Landrats­am­tes besie­gel­te das Aus – Seite 2 (Archiv Rathaus)

14. Juni 1975 – Auflö­sung der Volkmars­berg­schän­ke, Brief an die Stadt­ver­wal­tung
„Wir möchten Ihnen hiermit bekannt­ge­ben, daß wir zum 31. Juli 1975 die Bergschän­ke auf dem Volkmars­berg Nr. 5 auflö­sen und somit gleich­zei­tig unseren Pacht­ver­trag zum 31. Juli 1975 kündi­gen. Wir sehen uns zu diesen Entschluß gezwun­gen, da wir es nicht einse­hen, die gestell­ten Bedin­gun­gen vom Landrats­amt Aalen (siehe beilie­gen­de Copie dieser Aufla­ge) zu erfül­len. Wir bitten um Bestä­ti­gung.“
Hochach­tungs­voll Hans Holz

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Das war’s – der Holza-Hans gab auf (Archiv Müller)

12. Mai 1971 – Brief des Landrats­am­tes an den Bürger­meis­ter
Die „Sonne“ mit Ihrem damali­gen Gastwirt Karl Theil­a­cker war mal wieder Stein des Ansto­ßes. Das Landrats­amt war mit dem „Großen Besteck“ vor Ort: Staatl. Gesund­heits­amt, Wirtschafts­kon­troll­dienst und Kreis­bau­meis­ter­stel­le. Es wurden sage und schrei­be 24 Punkte bemän­gelt, die bis 31. Mai 1971 zu besei­ti­gen sind (sehr sport­li­che Vorga­be) so z.B.

- Fehlen­de Speise­kar­ten am Eingang und auf den Tischen
- Aushang des Jugend­schutz­ge­set­zes
- Mangeln­de Sauber­keit in der Küche
- Die Wirtschafts­kü­che ist keine Wohnkü­che
- Auf den Toilet­ten fehlen Handtrockungs­mög­lich­kei­ten und Seife
- Verschie­de­ne Treppen sind nicht sicher zu begehen
- In allen Zimmern ist der Anstrich zu erneu­ern und die Handwasch­be­cken zu erneu­ern
- Ein Feuer­lö­scher fehlt
- Etcete­ra pp…..

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Die alte Lamm-Terras­se – hoffent­lich bald wieder­be­lebt (Archiv Mercaldi)

Und somit ist das Thema „Wirtschaf­ten in Oberko­chen“ endgül­tig abgeschlos­sen. Ich hoffe, dass für jeden etwas dabei war und wünsche mir, bald auf der Terras­se des alten „Lamm“ sitzen und mit einer Kaffee­brau­nen im kleinen Schwar­zen ein kühles Blondes oder einem Vino Bianco genie­ßen zu können –

„Billie vom Sonnenberg“

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