Abschnitt der „Beson­de­ren“

Das „Café Gold“ , „Weidl“, „Bergst­üb­le“ und „Mucken­tha­ler“

finden wir am Fuße des Turmwegs und war vor der endgül­ti­gen Schlie­ßung das „Mucken­ta­ler“. Es hatte verschie­de­ne Pächter wie die Famili­en Schub­oe und Weidl. Während der kurzen 12jährigen Zeit des 1.000jährigen III. Reiches trafen sich hier oft die Braunen. Oben wurden im HJ-Heim die Jungen geformt und unten im Café tagten die Alten. Das Lokal bestach durch einen kleinen, aber feinen Café- und Biergar­ten, der 1978 mit Blick auf Alt-Oberko­chen angelegt wurde. Die Eigen­tü­mer und Pächter sowie die Kundschaft wechsel­ten zum Teil recht häufig bis Max und Elisa­beth Mucken­ta­ler (Elisa­beth Fischer stamm­te aus der „Pflug-Dynas­tie“ und starb im Jahr 2015 viel zu früh) im Jahr 1993 übernah­men. Es wurde kräftig umgebaut, sodass das Lokal nun 80 Sitzplät­ze und einen schönen Theken­be­reich hatte. Elisa­beth, so lesen wir bei der Eröff­nung, wollte die Tradi­ti­on des Cafés mit eigenen Kuchen und Torten wieder aufle­ben lassen. Leider ist das Haus inzwi­schen auch verkauft und wir haben wieder ein Lokal weniger.

Café „Gold“ unter der Familie Pfeil (Archiv Müller)

Außen­auf­nah­me Café Weidl am Turmweg (Archiv Müller)

Oswald Pfeil, der das Café Ende der 50er-Jahre führte, war von Beruf Konzert­meis­ter und seine Vorträ­ge mit der Geige waren daher sensa­tio­nell gut. Zudem war er auch ein guter Maler. Viele Bilder von ihm hängen in Oberko­che­ner Stuben. Ich würde mich sehr freuen, von diesen Bildern Fotogra­fien zu bekom­men. Auf einer alten Postkar­te findet sich die Adres­se Bergstra­ße 272 und die Telefon­num­mer S.A. 62.

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Fasching im Café Gold in den 50ern Vlnr.: Marian­ne Acker­mann, Werner Schmitz, Erika NN, Luitgard Hügle, Karl Wirth (Archiv Hügle)

HJ Neumann erinnert sich: 1958 fanden wir endlich in Oberko­chen eine Blei­be. Es waren zwei Räume, die eine allein­ste­hen­de Dame an uns ver­mietete. Sie befan­­­den sich direkt über dem Café Weidl. Jeden Abend erklang im Gastraum unter uns die Schall­plat­te „Schwarz­wald­mä­del (Mädle aus dem Schwar­zen Wald….)“. Da konn­ten wir alsbald mitsin­gen, aber nicht schla­fen. Wir hatten mit der Wirtin ein gemein­sa­mes Bad und auch eine Toilet­te. Einmal verga­ßen wir das Wasser am Wannen­zu­lauf abzudre­hen. Da der Überlauf nicht angeschlos­sen war, lief die Wanne über. Ein starkes Klopfen an der Tür machte uns auf das „Ereig­nis“ aufmerk­sam. Das Wasser lief an der Decke der Gaststu­be herab und alle Glühbir­nen platz­ten. Den Stöpsel aus der Wanne heraus­zu­zie­hen war nicht gefahr­los möglich, da das Wasser unter Strom stand. Den Schaden mussten wir natür­lich bezah­len, man behalf sich aber mit einem neuen Anstrich.

Besit­zer und Pächter:

  • bis 30.11.1952 Linus Gold (Café Gold)
  • ab 01.12.1952 Klara Schub­oe geb. Gold, Schwes­ter von Linus (Café Gold)
  • Bis 1957 Familie Schub­oe (unter Café Gold)
  • 1957 Familie Pfeil (unter Café Gold)
  • 1961 Familie Gold (unter Café Gold)
  • 1975 Chris­ti­ne und Werner Gold (unter Café Weidl-Gold)
  • 1981 A. Deinin­ger (unter Bergstüble)
  • 1983 Klaus Lehmann und Gundu­la Wirtz (unter Bergstüble)
  • 1983 Gerda und Walter Krause (unter Bergstüble)
  • 1986 Erwin Kaufmann (unter Café-Bistro Bergstüble)
  • 1989 Zraldo (Bergst­üb­le)
  • 1993 Max Mucken­tha­ler und Elisa­beth geb. Fischer

Heinz Fischer aus dem fernen Austra­li­en (inzwi­schen hochbe­tagt verstor­ben) hatte die alte Wirtin vom Café Gold als eine Stren­ge in Erinne­rung und schon damals soll es Saubu­aba gegeben haben, die im Winter, wenn im Neben­zim­mer der Ofen geglüht hat, oifach neibron­zt hent. Hecka­bron­zer sind ja in unseren Breiten wohl bekannt, aber Ofabron­zer eigent­lich et. By the way – vor seinem Tod schrieb er mir mal aus Austra­li­en „Wenn deine Mutter mich genom­men hätte, wäre ich Dein Vater gewor­den“. Sachen gibt‘s… Ich hoffe nicht, dass das der Grund für seine Auswan­de­rung war.

Café Fleury

Das „Fleury“ in der Dreißen­tal­stra­ße 5 (heute Physio-Praxis Dörr) war der Vorgän­ger vom „Café Muh“ und starte­te im Jahr 1958. Der alte Fleury hasste später den Namen „Muh“. Das sei doch kein Name für ein Lokal.

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Das Café Fleury (Archiv Müller)

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Fasching im Café „Muh“ (Archiv Müller)

Café Muh

Eine einschnei­den­de Verän­de­rung ist im Jahr 1957 belegt. Mit Datum vom 26.8.1957 geht es um den Einbau eines Ladens und den Einbau eines Cafés in das nicht mehr benütz­te Stall­ge­bäu­de. Die Landwirt­schaft hatte man aufge­ben müssen, weil es sich zum einen nicht lohnte, den relativ kleinen Betrieb auf moder­ne Geräte und Maschi­nen umzurüs­ten, und weil zum andern die Lage mitten im Ort, angesichts der rapide zuneh­men­den Motori­sie­rung auf der Straße, auf länge­re Sicht ungeeig­net erschien. Es war die Zeit, in der in Oberko­chen eine ganze Reihe von landwirt­schaft­li­chen Unter­neh­mun­gen den Betrieb einstel­len mussten.
Georg Jooß begann 1957 aufgrund von mündli­chen Abspra­chen mit dem Bauen, ohne die baurecht­li­che Geneh­mi­gung abzuwar­ten. Der damali­ge Stadt­bau­meis­ter Weber bemän­gel­te dies und auch die Tatsa­che, dass nicht, »einge­baut«, sondern »abgeris­sen und neu gebaut« wurde. Bei Neubau gelten andere Vorschrif­ten als bei Umbau. So musste der Bau seiner­zeit einge­stellt und der teilwei­se bereits erstell­te Bau wieder abgeris­sen werden.

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Innen­an­sicht Café „Muh“ (Archiv Müller)

Meine Erinne­run­gen begin­nen alters­be­dingt deutlich später. Ich denke da an die Bar und den Kicker (Tisch­fuß­ball) im Neben­zim­mer, an die besten Grill-Hähnchen in Oberko­chen. An einem Vorweih­nachts­tag gingen einmal 1.000 Stück davon über den Tresen – Haupt­ab­neh­mer war die Beleg­schaft von Carl Zeiss. Bei den Richters sah ich das erste Fußball­spiel in Farbe im Fernse­hen. Deutsch­land gegen Jugosla­wi­en am 7. Oktober 1967 um 16 Uhr. Fritscher stell­te die Fernseh­ge­rä­te auf (auch in der „Grube“) und Deutsch­land gewann 3:1 dank H. Löhr, G. Müller und U. Seeler. Die Lizenz laute­te seiner­zeit auf „Café Richter“ – das inter­es­sier­te aber koi Sau – „Café Muh“ blieb tief veran­kert. Die Zeit mit den Richters war einfach kultig – das „Muh“ war so was von „In“.

Meine Erinne­run­gen begin­nen alters­be­dingt deutlich später. Ich denke da an die Bar und den Kicker (Tisch­fuß­ball) im Neben­zim­mer, an die besten Grill-Hähnchen in Oberko­chen. An einem Vorweih­nachts­tag gingen einmal 1.000 Stück davon über den Tresen – Haupt­ab­neh­mer war die Beleg­schaft von Carl Zeiss. Bei den Richters sah ich das erste Fußball­spiel in Farbe im Fernse­hen. Deutsch­land gegen Jugosla­wi­en am 7. Oktober 1967 um 16 Uhr. Fritscher stell­te die Fernseh­ge­rä­te auf (auch in der „Grube“) und Deutsch­land gewann 3:1 dank H. Löhr, G. Müller und U. Seeler. Die Lizenz laute­te seiner­zeit auf „Café Richter“ – das inter­es­sier­te aber koi Sau – „Café Muh“ blieb tief veran­kert. Die Zeit mit den Richters war einfach kultig – das „Muh“ war so was von „In“.

Besit­zer und Pächter:

  • 1958 Erich Fleury
  • 1965 Norbert Richter
  • 1976 Karl Bollmann
  • 1977 Marga­re­te Lumpp
  • 1982 Sylvia Rau
  • 1982 Jürgen Kieninger

Clubheim am Stadion

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1954 Innen­an­sicht Sport­heim des Turnver­eins am Kocher­sta­di­on (Archiv Rathaus)

Diese Gaststät­te wurde einst am 18. Juli 1954 als Vereins­heim des TVO einge­weiht. Durch den wirtschaft­li­chen Boom, den u.a. Carl Zeiss nach dem II. Weltkrieg bei uns ausge­löst hat, entwi­ckel­te sich auch das sport­li­che und sozia­le Mitein­an­der sehr dynamisch. Der TVO war und ist bis heute der mitglie­der­stärks­te Verein. Damals hatte er bereits 12 Abtei­lun­gen. Im Wiesen­tal entstand auf dem Kreuz­wa­sen der neue Sport­platz. Dadurch bedingt wurde der Gedan­ke nach einem eigenen Vereins­heim immer mächti­ger. Anfang 1952 wurde mit dem Rohbau begon­nen. Man sprach damals von einer Zeit der „Überfei­ne­rung und Entner­vung durch die hochge­züch­te­te Techni­sie­rung, die eine sport­li­che Betäti­gung erfor­der­lich macht, um die verlo­ren gegan­ge­ne Gleich­mä­ßig­keit der mensch­li­chen Bildung wieder zu errei­chen“ (Worte eines örtli­chen Wende­hal­ses aus der Nazizeit). Was würde er heute sagen – vielleicht könnte er den Zustand und die Konse­quen­zen heuti­ger Techno­lo­gie gar nicht mehr verste­hen, geschwei­ge denn in Worte fassen. 1978 wurde das Clubheim erweitert.

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1960 Sport­heim des Turnver­eins am Kocher­sta­di­on (Archiv Müller)

Pächter:

  • 1954 Gerhard Fleury
  • 1965 Karl und Monika Elmer
  • 1969 Joachim Riese 
    • Anruf Frau Riese: 1968 bis 1974
  • 1972 Erna und Erwin Schmid
  • 1974 Herbert und Regina Soutschek
  • 1977 Kleiner
  • 1989 Thomas und Elvira Quilitz
  • Aktuell Stefan Meyer

„s‘ Fässle“

hatte im Laufe seiner wechsel­vol­len Geschich­te unter seinem damali­gen Pächter Horst Lagler Kult-Status erreicht. Es war DAS Lokal für die Baby-Boomer-Jahrgän­ge. Freitags und samstags „ging dort der Punk ab“ und die Kunden standen in 3‑Reihen vor dem Tresen und Sitzplät­ze waren alle belegt. Hochstim­mung war angesagt. Mein Bruder, „dr Boxer“, hat dort in jungen Jahren oft bedient und da musste man gut und schnell arbei­ten. Ich selbst bin ab 1978 (nachdem ich wieder in Oberko­chen zurück war) gerne zum Billard­spie­len hinge­gan­gen oder auf ein schnel­les Pils in der Mittags­pau­se (das war damals nicht unüblich). Früher befand sich in diesen Räumen der „Bolz“ – ein Geschäft für Stoffe und alles, was damit zusam­men­hing (Reißver­schlüs­se und Knöpfe aller Art). Irgend­wann lief das Geschäft nicht mehr und Albert Schlei­cher (Kino-Besit­zer und Vermie­ter) ließ das ganze umbau­en und das „Fässle“ wurde 1977 geboren. Das Lokal, nach einigen Pächter­wech­seln, existiert heute noch, aber einen solchen Hype wie seiner­zeit hat es nicht mehr erlebt. Im Jahr 1997 findet sich eine Annon­ce des Stamm­ti­sches „Samstags-Fiedles-Broit-Drucker“.

Hotel am Rathaus.

Ich ging gerne gelegent­lich mit Leitz-Liefe­ran­ten dort hin, bis es einfach nicht mehr ging. Die letzte Zeit unter Asbrock war im Grunde vom Essen bis zum Service unzumut­bar (subjek­ti­ve Erfah­run­gen). Wir gingen dort auch gelegent­lich zum Abend­essen hin, wenn Leitz-Kolle­gen aus dem In- und Ausland da waren. Aber im Grunde wollten die lieber in den „Pflug“ wegen des Zwiebel­rost­bra­tens. Der Gemein­de­rat ging zu Nachsit­zun­gen sicher oft hin, weil auch die Wege kurz waren, und genoss in frakti­ons-übergrei­fen­der Runde den Weißwein „Hagnau­er Spargel“ vom Boden­see. Die Essen im Hotel­re­stau­rant, im Neben­zim­mer oder im Bürger­saal waren zu Weihnach­ten immer ein Ereig­nis. Denn Famili­en z.B. Müller (also wir) und Mannes (Familie meiner Schul­freun­din) trafen sich u.v.a. dort jährlich zum Famili­en-Weihnachts­es­sen. Und bevor wir uns räumlich aufteil­ten (Mannes ins Neben­zim­mer und Müller in den Bürger­saal) unter­hiel­ten wir uns immer einige Zeit, wünsch­ten uns Frohe Weihnach­ten – bis zum nächs­ten Jahr. Die Ära Asbrock ging leider nicht ohne Stress zu Ende, jedoch konnten gericht­li­che Ausein­an­der­set­zun­gen vermie­den werden.

Pächter auf dem Haus waren:

  • Leien­de­cker 1968 bis 1971
  • Paul und Sabine Weeber 1971 bis 1995
  • Heimrich Kälber 1995
  • Klaus Kälber 1995
  • Asbrock von 2003 bis 2015

Vilotel

Der Oberko­che­ner Inves­tor Eberhard Haag erbau­te in seiner Heimat­stadt dieses neue moder­ne Hotel, das somit der Nachfol­ger des ehema­li­gen „Hotel am Rathaus“ ist. Umgesetzt wurde das Hotel­kon­zept haupt­säch­lich mit regio­na­len Firmen aus Oberko­chen, Aalen und Heiden­heim. Herz des Hotels ist das Wohnzim­mer, in dem sich die Berei­che Lobby, Bar, Rezep­ti­on und Restau­rant mitein­an­der verei­nen. Alle 74 Zimmer sind indivi­du­ell klima­ti­siert mit einer moder­nen und stillen Raumküh­lung, die ein natür­li­ches und behag­li­ches Raumkli­ma erzeugt. Die Panora­ma-Sauna auf dem Hotel­dach bietet einen Ausblick auf die Natur der Ostalb und im Gym können die Gäste Fitness trainieren.

Gehobe­ne gute Küche in Oberko­chen wurde seit 1968 an dieser Stelle angebo­ten, denn das war der Wunsch der örtli­chen Indus­trie als auch der Stadt. Mit dem Restau­rant im Vilotel haben wir heute wieder eine solche kulina­ri­sche Adres­se. Johan­nes Bischof, der Küchen­chef, arbei­te­te u.a. bei Andre­as Camina­da (1), Jörg Sackmann (2), Heinz Hanner (3) und Peter Strauss (4). Wir finden tolle inter­na­tio­na­le Küche, Salat­bowls, Top-Steaks, Vegeta­ri­sches und Veganes und Burger sowie Highlight-Menüs.

(1) Seit 2003 ist der Schwei­zer Camina­da Pächter und Chef de Cuisine im Schau­en­stein Schloss Restau­rant Hotel in Fürsten­au, welches über ein Restau­rant mit 30 Sitzplät­zen verfügt.
(2) Sackmann entstammt einer Baier­s­bron­ner Hoteliers­fa­mi­lie. Nach der Ausbil­dung 1977 bis 1982 bei Harald Wohlfahrt in Baier­s­bronn wechsel­te Sackmann 1982 ins Restau­rant Maître in Berlin zu Henry Levy (zwei Miche­lin­ster­ne) und 1984 zu Brenners Parkho­tel in Baden-Baden. 1986 ging er zu Eckart Witzig­manns Auber­gi­ne in München (drei Miche­lin­ster­ne) und besuch­te im gleichen Jahr die Meister­schu­le in Baden-Baden.1988 kehrte er in den famili­en­ei­ge­nen Betrieb, das Hotel Sackmann in Baier­s­bronn zurück.
(3) Der Öster­rei­cher Heinz Hanner zählte zu den kreativs­ten und avant­gar­dis­tischs­ten Köchen des Landes. 2016 beende­te das Gourmet­re­stau­rant »Hanner« in Mayer­ling (vier Falstaff Gabeln, drei Gault Millau Hauben) seinen Restau­rant­be­trieb.
(4) Nach der Ausbil­dung ab 1986 im Hotel Sonnen­alp in Ofter­schwang ging Strauss 1989 auf das Kreuz­fahrt­schiff Queen Eliza­beth 2. 1993 wechsel­te er zum Hotel Königs­hof in München bei Wolfgang Abrell und Bobby Bräuer. 2001 wurde er Execu­ti­ve Chef im Hotel Bachmair am See in Rottach-Egern, 2003 im Hotel Schrei­ber­hof in München und 2004 im Schloss Huber­tus­hö­he in Storkow (Mark).Seit 2011 betreibt er das Hotel Löwen & Strauss in Oberst­dorf, dessen Restau­rant „Ess Atelier Strauss“ seit 2012 mit einem Miche­lin­s­tern ausge­zeich­net wird

Gäste sind Geschäfts­leu­te, Teilneh­mer an Meetings und Workshops sowie an Projek­ten. Kurzur­lau­ber und Fußball­ver­ei­ne der 1. und 2. Bundes­li­ga kommen gerne wie auch örtli­che Genie­ßer, welche die Küche zu schät­zen wissen. Auch Klassen­tref­fen verschie­de­ner Jahrgän­ge wurden hier schon organi­siert. Und wenn die Räumlich­kei­ten zu klein sind, steht der Bürger­saal zur Verfügung.

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Innen­an­sicht des Restau­rants (Vilotel)

Gasthaus Schee­rer­müh­le.

Die Gegend zwischen der heuti­gen Stadt­bi­blio­thek und dem Scheerer‘schen Mühlen­en­sem­ble gehört zu den ältes­ten bebau­ten Plätzen in Oberko­chen. Daher ist es richtig und wichtig gewesen, das Gebiet baulich zu entwi­ckeln. Es gab viel Streit im Umfeld, worauf ich nicht mehr näher einge­hen werde. Aber eins ist anzumer­ken – wenn wir das Wirts­haus, die Mühle und den Mühlen­gar­ten nicht mehr hätten – wir wären ärmer dran. Und so sitzen wir heute unter einem böhmi­schen Kappen­ge­wöl­be und lassen es uns gut gehen – auch wenn’s (wie überall) immer teurer wird.

2016: Mit dem Abschluss der 4,1 Millio­nen Euro teuren Bauar­bei­ten am Wirtschafts­ge­bäu­de der Schee­rer-Mühle wurde nach 16 Monaten Bauzeit ein Stück histo­ri­sches Oberko­chen wieder­be­lebt. Das Gebäu­de­en­sem­ble der Schee­rer-Mühle stammt aus dem 19. Jahrhun­dert und ist einer der letzten erhal­ten geblie­be­nen Überres­te des „alten“ Dorfes. Mit dem Projekt sollte auch die Innen­stadt aufge­wer­tet und ein Stück Heimat bewahrt werden. Das Erdge­schoss des Wirtschafts­ge­bäu­des wird mit dem Wirts­haus nun gastro­no­misch genutzt. Das Dachge­schoss beinhal­tet einen großen Saal, der für etwa 200 Perso­nen Platz bietet. Der „Mühlen­saal“ verfügt über eine kleine Bühne, womit er multi­funk­tio­nal als Veran­stal­tungs­raum für Konzer­te und sonsti­ge Kultur­ver­an­stal­tun­gen, für priva­te Feiern und als neue Bürger­be­geg­nungs­stät­te genutzt werden kann.

2016: “El Molino” ab dem 23. Novem­ber mit Braustu­be und Tapas-Bar. In Spani­en gilt das Motto: „Am besten schmeckt es in Gesell­schaft!“ Der gebür­ti­ge Spani­er Francis­co Oliva-Gil, der in Ulm aufge­wach­sen ist, bringt diese Lebens­ein­stel­lung mit seinem Restau­rant „El Molino“ – die Mühle – nach Oberko­chen. Der 47-Jähri­ge ist in Ulm geboren, hat die spani­sche Staats­bür­ger­schaft, ist aber in Deutsch­land aufge­wach­sen. In vielen Gastro­no­mie-Betrie­ben hat er sein Know-how erwor­ben, unter anderem in mehre­ren Möven­pick-Hotels, im SI Centrum Stutt­gart und im Regie­rungs­prä­si­di­um Stutt­gart hat er gekocht. Jeden Freitag lädt er zum Paella-Abend ein und sonntags gibt es von 10 bis 14 Uhr ein klassi­sches Brunch Büffet mit schwä­bisch-spani­schen Lecke­rei­en. „Wir kochen nicht nur spanisch, wir leben es“ und „Schwä­bisch-mediter­ran wird unser Thema im El Molino sein, von Tapas bis zum Rostbra­ten.” Nicht abgeho­ben, sondern tradi­tio­nell, ehrlich und boden­stän­dig”, erklär­te damals der Chef.

2017 / 2018: Pächter Francis­co Oliva-Gil hatte das Pacht­ver­hält­nis zum 31. Dezem­ber des Jahres 2017 gekün­digt. „Ich stehe aktuell mit insge­samt fünf Gastro­no­men in Gesprä­chen, davon sind zwei aus Oberko­chen und drei auswär­ti­ge”, beton­te BM Peter Traub und wollte rasch einen neuen Pächter präsen­tie­ren. In dieser Vakanz­zeit wurde das Mühlen­wirts­haus für eine Speise­gas­tro­no­mie auf Vorder­mann gebracht. Ursprüng­lich war das Wirts­haus ledig­lich als Braustu­be gedacht.

2018: Im Frühjahr fiel nach dreiein­halb­stün­di­ger Beratung und einer persön­li­chen Vorstel­lung der drei Bewer­ber-Ehepaa­re die Entschei­dung. Der Gemein­de­rat hat sich nach einge­hen­der Diskus­si­on für den örtli­chen Bewer­ber, die Eheleu­te Yvonne und Markus Schuh­bau­er entschie­den. Die beiden haben im frühe­ren „Hotel am Rathaus“ ihre Ausbil­dung zum Koch bzw. zur Restau­rant- und Hotel­fach­frau absol­viert und ihr Handwerk von der Pike auf erlernt. Später haben sie sich dann in Oberko­chen selbst­stän­dig gemacht und die TSV-Gaststät­te in der Katzen­bach­stra­ße 20 Jahre lang geführt (1998 bis 2018). Für Hochzei­ten, Famili­en­fes­te und betrieb­li­che Veran­stal­tun­gen bewir­ten die Schuh­bau­ers auch den Mühlen­saal. Dort können 140 Gäste Platz finden, im Lokal im Innen­be­reich 120 und im schmu­cken Außen­be­reich stehen weite­re siebzig Plätze zur Verfü­gung. Und weil das immer noch nicht genug Arbeit ist, sind sie auch für das Natur­freun­de­haus zuständig ????.

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2022 Schul­zeit-Treff der Jahrgän­ge 1952 und 1953 im Wirts­haus Schee­rer­müh­le (Archiv Müller)

Weiter geht’s in Kürze mit „Billie vom Sonnenberg“

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