…Denn König Fußball regiert die Welt. / Wir kämpfen und geben Alles, / Bis dann ein Tor nach dem andern fällt. / Ja, Einer für Alle, Alle für Einen / Wir halten fest zusam­men / Und ist der Sieg dann unser / Sind Freud’und Ehr für uns alle bestellt…..
Idee. Nachdem Dietrich „Didi“ Bantel schon im Bericht 498, anläss­lich des 50ten Geburts­ta­ges des FCO (obwohl er nur 30 Jahre alt wurde), einiges zusam­men­ge­schrie­ben hat, kamen jetzt 2 Inputs von Reinhold Steck­bau­er und Reinhold Bahmann, die mich dazu veran­lasst haben, einen Bericht zu verfas­sen, der schon Erwähn­tes und bisher Übergan­ge­nes beinhal­tet.
Intro. Das waren noch andere Zeiten. Das obige Lied stammt aus der Feder von Jack White aus dem Jahr 1973 für die Fußball­na­tio­nal­mann­schaft zur WM 1974. Singen konnten sie nicht, aber sie wurden Weltmeis­ter mit Tugen­den und Fähig­kei­ten, die in letzter Zeit deutlich vermisst wurden. Aber auch wir in Oberko­chen hatten solche Mannschaf­ten, auf die wir stolz waren, die solche Werte noch auf dem Platz gelebt haben und die erfolg­reich waren. Jetzt gehen wir mal ganz weit zurück und ich hör‘ schon den Done herüber­ru­fen: „Loos amoal, dass’d au was woisch!“ Jetzt muss es eben ohne den „Done“ gehen.
Fußball­ge­schich­te vor 1956.
Der TVO. Organi­sier­ten Fußball gab es ab 1930. In diesem Jahr wurde die TVO-Fußball­mann­schaft gegrün­det. Gespielt wurde auf dem Sport­platz »draußen beim Oppold«. Auch die DJK (Deutsche Jugend­kraft) spiel­te Fußball, bis sie von Hitler aufge­löst wurde. Der TVO baute 1954 im »Spitz­tal« nach Plänen von Willi­bald Mannes weitge­hend in Eigen­leis­tung ein kleines TVO-Vereins­heim, das erst wesent­lich später, weil von den Segel­flie­gern erwor­ben, in »Segel­flie­ger­häus­le« umbenannt wurde. Dabei befand sich ein beschei­de­nes Fußball­feld. Ursprüng­lich war dieses Häusle das erste Vereins­heim des TVO. Willi­bald Mannes berich­te­te, dass die Höhe des kleinen Gebäu­des so berech­net war, dass die Turner am unter dem First aufge­stell­ten Reck das große Rad machen konnten. Das Häusle wurde in Eigen­leis­tung errich­tet — maßgeb­lich von Elmer Karl sen. und seinen Söhnen Karl und Josef, sowie weite­ren TVOlern. Fußball und Handball wurden dort gespielt, wo sich noch heute ein Bolzplatz und ein „versun­ke­ner“ Eislauf­platz befindet.

Der FCO-Sticker (Archiv Müller)

Der 1. FCO. In Oberko­chen gab es bald sehr viele Fußball­spie­ler, und, laut Darstel­lung in der Festschrift zum 100-jähri­gen Bestehen des TSVO, auch »Unstim­mig­kei­ten«, so dass eines Tages die Idee aufkam, aus den »gehobe­nen« Spielern eine extra Mannschaft zu bilden, die mögli­cher­wei­se in höheren Klassen spielen könne. Auf der Bezirks­ta­gung in Heiden­heim erklär­te der Bezirks­vor­sit­zen­de Brendel während einer Sitzung im »Hennen­nest« in Heiden­heim, dass der zu gründen­de FCO in einer höheren Klasse spielen könne, wenn die alten Spieler der 1. TVO-Mannschaft dabei­blie­ben.
Eine Oberko­che­ner Delega­ti­on des zu gründen­den 1. FCO unter Fritz Richter fuhr nach Stutt­gart und verhan­del­te erfolg­reich mit dem Württem­ber­gi­schen Fußball­bund, der grünes Licht zur Vereins­grün­dung gab.
Wir blicken ins Jahr 1956 und im Amtsblatt erschien folgen­de Anzeige:

Aufruf zur Gründungs­ver­samm­lung im “Hirsch” am 8. Juni 1956 (Archiv Müller)

An diesem, für den Fußball in Oberko­chen, geschichts­träch­ti­gen Tag, den 8. Juni 1956, trugen sich 73 Männer als Gründungs­mit­glie­der in die auslie­gen­de Liste ein. Zum 25jährigen Jubilä­um im Jahr 1981 lebten noch die nachste­hend aufge­lis­te­ten Männer:
Stehend vlnr: Liebmann / Acker­mann / Lipsi­us / Fischer E. / Krause / Metzger J. / Knappe / Borch / Dobschik, Wacker / Bütow / Metzer A. / Rank / Wanner H. / Richter / Gutheiß
Sitzend vlnr: Mebert / Wanner K. / Peters­hans / Goldmann
Nicht auf dem Foto: Fischer J. / Bezler A. / Hassin­ger A. / Burghard H. / Eckart­sberg H. / Schell­mann A. / Brammen H.-G. / Wanner E.
Die Jahre im Überblick.
1956 bis 1961: Aufbau, Vereins­heim, Aufstieg
Die aller­ers­te Mannschaft sah unter Trainer Painc­zyk wie folgt aus:
Gutheiß / Wanner H. / Hassin­ger A. / Betzler W. / Oweger / Schlön­voigt / Metzger J. / Zweig / Trainer Paincyk / Holster / Acker­mann / Dobschik
Die Jahre waren geprägt vom Aufbau einer Mannschaft und dem Bau eines eigenen Vereins­heims. Die Gemein­de hat anfangs den Sport­platz „Kreuz­wa­sen“ zur Verfü­gung gestellt (am Ort des heuti­gen Kocher­sta­di­ons). Die Liga, A‑Klasse Kocher-Rems, im ersten Jahr war nur schwer zu erhal­ten. Das erste Spiel wurde aber auswärts in Alten­berg mit 2:1 gewon­nen. In der zweiten Runde 1957/58 sprang dann auch schon ein guter 4ter Platz heraus. Kabine, Umklei­de­raum? Ein Fremd­wort in den Anfangs­jah­ren, da musste P+B Peters­hans + Betzler mit Räumen auf ihrem Firmen­ge­län­de aushel­fen. Einem Ausbau im „Kreuz­wa­sen“ hatte die Stadt Aalen einen Riegel vorge­scho­ben – Grund: Schutz eines Quell­ein­zugs­ge­bie­tes. Ob da mehr der Aalener Fußball oder das Wasser geschützt werden sollte?
Es musste jetzt aber eine Lösung her. Die Landwir­te Micha­el Gold und Josef Fischer stell­ten im Langert­tal einige Wiesen­grund­stü­cke (die sog. Burrewie­sen) über einen 10-Jahres-Pacht­ver­trag zur Verfü­gung. Die Mitlie­der legten sofort los und planier­ten den vorge­se­he­nen Platz. Der 1. FCO erwarb dann von Varta/Ellwangen die Hälfte einer ehema­li­gen Gefan­ge­nen-Baracke, die er als Vereins­heim ausbau­te. Dieses stand im »Spitz­tal« beim heute überbau­ten 1. FCO-Platz. Die andere Hälfte der Varta-Baracke diente den Natur­freun­den als erstes Vereins­heim am »Tierstein«. Die Hütte würde renoviert, wobei mein Vati Georg „Hebam­men-Schorsch“ für eine Episo­de sorgte, die mir der Anton „Done“ Gutheiß einst erzähl­te, begin­nend mit den Worten: „Woischt Du eigent­lich…?“ Mein Vati arbei­tet auf dem Dach und nagel­te vermut­lich Dachpap­pe aufs Dach. Unten stand das Gründungs­mit­glied Chris­ti­an Mebert und mäkel­te ständig herum, ungefähr so: „Et so, des macht mr anders, Schorsch machs doch so usw. usf.“ Mein Vati hörte sich das eine Zeit lang an, legte den Hammer aufs Dach und verab­schie­de­te sich mit den Worten „Mach’s doch selber“ und ward danach nur noch als sonntäg­li­cher Besucher mit seiner Hilde und seinem Sohn Wilfried am Fußball­platz gesehen. Ich ordne das mal als eine typische Härts­fel­de­ri­sche Reakti­on ein – vielleicht hat auch noch der eine oder andere das noch mit den Worten „s isch halt a Härts­fel­der“ kommen­tiert. Am 2. und 3. August 1958 die Sport­an­la­ge einge­weiht und ich war als 6jähriger dabei und habe Flaschen gesam­melt – wegen des Flaschen­pfan­des (Das war damals für die Kinder, nicht für die Rentner).
Der Verein entwi­ckel­te sich positiv, aber die 1te Mannschaft stieg 1958/59 in die B‑Klasse ab. Ein Jahr später kehrte sie aber schon als Meister zurück in die A‑Klasse. Und 1960/61 gelang das Meister­stück: Meister der A‑Klasse und damit Aufstieg in die II. Amateur­li­ga – das war schon was und das als einzi­ger Verein des Altkrei­ses Aalen.
27 Spieler spiel­ten 28 Spiele und erziel­ten 77 Tore, davon erziel­ten D. Lipsi­us 24 und H. Lissner 21 Tore. Auch die Verant­wort­li­chen Trainer Rathgeb, Abt.Ltr. Pfütze, Spiel­aus­schuss­vor­sit­zen­der Hahn und die Beisit­zer Gutheiß, Schwarz, Eckhards­berg, Schrö­der und Braun liefer­ten gute Arbeit ab. Damals galt das Motto noch „11 Freun­de müsst ihr sein“.
1961 bis 1966: II. Amateur­li­ga
Das war wohl die beste Zeit des FCO. Gute Plätze in der Liga und die Entschei­dungs­spie­le gegen Wiblin­gen in der Saison 1964/65. Im ersten Spiel in Oberko­chen gab es nur ein 0:0, im zweiten Spiel ging es in Ulm um die Wurst. Bürger­meis­ter Gustav Bosch beglei­te­te die Mannschaft bei diesem wichti­gen Spiel nach Ulm. Die Mannschafts­auf­stel­lung war damals wie folgt:

Schell, Ehrhardt, Liebmann, Oweger, Czivisz, Frank, Beißwan­ger, Fuchs, Schön­met­zer, Marquardt, Kovaczevicz“

Edeltech­ni­ker Kovace­vicz sorgte nahezu im Allein­gang für alle 3 Tore und sicher­te seinem FCO den Klassenerhalt.

blank

1964/65 Ein wichti­ger Sieg im Wieder­ho­lungs­spiel gegen Wiblin­gen um den Klassen­er­halt (Archiv Müller)

Das war auch die Zeit, in der ich immer ins Kocher­sta­di­on ging, weil es Spaß machte, dem FCO zuzuschau­en. Die Schlacht­ge­sän­ge waren da auch noch andere als heute: „Oh Gasla­tern‘, oh Gaslatern‘……..fürcht-te-et eu-euch nicht……“ und „Schieds­rich­ter ans Telefon“ war gang und gebe. Die Linien­rich­ter hatten es nicht leicht und mussten damals einiges aushal­ten. Und der Roland Müller stürm­te gerne mal aufs Feld, weil der „Video-Schieds­rich­ter aus dem Kölner Keller nicht eingriff“. Die Sanitä­ter, damals in unmoder­nen Unifor­men unter­wegs, mussten bei jedem Heimspiel ihren Dienst tun und wurden bei jedem Auftritt mit Bahre ausge­lacht. Auch der Schwä­po-Fotograf Horst Bartel war immer auf den Fußball­plät­zen unter­wegs und wurde von Teilen des Publi­kums nicht selten belei­digt, wenn er seine Fotos schoss. Horst Bartel verstarb im Jahr 2017. Seine beiden Söhne Ralph und Holger wurden in Ameri­ka erfolg­reich und unglaub­lich wohlha­bend (Stich­wort TRAVELZOO). Noch ein Wort zu zwei beson­de­ren Zuschau­er­grup­pen. Die einen kamen erst nach der Halbzeit, weil da oft schon niemand mehr im Kassen­häus­le saß und sie so „omasoooscht“ in den Genuss des restli­chen Spiels kamen Und dann waren da noch die Kiebit­ze. Sie fuhren mit dem Auto oder kamen zu Fuß und stell­ten sich auf eine kleine Erhöhung zwischen dem Stadi­on und der B 19 – nach dem Motto: Besser schlecht gesehen, als dafür zahlen zu müssen.

Ein Highlight war das 10jährige bei dem ein Freund­schafts­spiel gegen den VfR Heilbronn aus der I. Amateur­li­ga. Stargast des Jubilä­ums war niemand anders als der Ehren­spiel­füh­rer der deutschen Natio­nal­mann­schaft Fritz Walter.

In diese Zeit fällt auch die Anekdo­te, die mir der Done ein paar Wochen vor seinem überra­schen­den Tod erzählt hat. 1961/62 trainier­te der Done die Mannschaft. Zvonko Kovace­vicz hatte ein Angebot vom VfR Aalen bekom­men: 700 DM monat­lich! Da zog der Done alle Regis­ter. Er legte zu den 350 DM, die Zvonko bisher bekam, sein eigenes Trainer­ge­halt in Höhe von 350 DM drauf, und egali­sier­te dadurch das VfR-Angebot. Zvonko’s Frau appel­lier­te zusätz­lich an das Herz ihres Mannes, nach dem Motto: Du verdankst dem FCO so viel, also bleib. Und Zvonko blieb – unglaub­lich, aber wahr.

1966 bis 1972: Abstieg, Aufstieg, Neue Abtei­lun­gen
„What comes up must go down“ – so auch der FCO. Nach 5 erfolg­rei­chen Jahren blieb der Gang in die A‑Klasse nicht erspart und das kam doch ziemlich überra­schend. Aber das große Ziel II. Amateur­li­ga wurde wieder fest ins Visier genom­men und nach 2 Spiel­zei­ten war man wieder zurück. Unver­ges­sen das entschei­den­de Spiel gegen den VfR Aalen, dass man im heimi­schen Kocher­sta­di­on am 11. Mai 1969 vor über 2.000 Zuschau­ern mit 2:1 gewann. Die Tabel­len­füh­rung gaben sie nicht mehr her und wurden verdient Meister der A‑Klasse.

blank

Das Schla­ger­spiel der Saison 1968/69 am 16. März 1969 zwischen dem 1. FCO und dem VfR Aalen vor über 2.000 Zuschau­ern (Archiv Müller)

blank

Geleb­te Fankul­tur – auch in den Bäumen ließ man sich den 2:1 Sieg gegen den VfR nicht entge­hen (Archiv Müller)

blank

Die Meister­mann­schaft von 1968/69 spiel­te einen sehr schönen Fußball (Archiv Müller)

Erwähnt werden muss das Schick­sal von Heiner Erhardt, der durch einen schwe­ren Berufs­un­fall im August 1970 so schwer verletzt wurde, dass er nie mehr Fußball spielen konnte. Für ihn wurde dann am Sonntag, 17. Januar 1971 ein Benefiz­spiel gegen den VfR Aalen bestrit­ten, bei dem auch Helmut Dietter­le und Erwin Hadewicz teilnah­men.
1971 trat die gesam­te Vorstands­haft zurück, Fritz Richter übernahm kommis­sa­risch und wie es halt so zusam­men­kommt, begann damit auch der sport­li­che Abstieg der Fußball­mann­schaft.
1973 bis 1975: Größte sport­li­che Erfol­ge
stell­ten sich ein — aber überwie­gend für die anderen Abtei­lun­gen.
1976 bis 1981: Sport­li­che Stagna­ti­on bei den Aktiven, erfolg­rei­che Jugend­ar­beit
1977 ging es dann noch weiter bergab – der Abstieg in die B‑Klasse blieb der Mannschaft nicht erspart. Inter­es­san­ter­wei­se, aber Pokal ist eben etwas anderes, und da war man erfolg­reich. 1978/79 wurde der Aufstieg knapp verpasst.
1981 wurde das 25jährige Jubilä­um eine Woche lang groß gefei­ert. Begin­nend mit einem Festban­kett in der Dreißen­tal­hal­le, über einen Abend der Verei­ne im Festzelt im Schwörz und Damen­fuß­ball, Bigband und Stadt­ka­pel­le bis hin zu einem Abend für Ältere sowie der SDR-Sendung „Snack­bar“ mit den Gebrü­der Blatt­schuss („Kreuz­ber­ger Nächte sind lang“), Fußball­spie­le gegen Augsburg (mit Helmut Haller) und VfR Aalen mit anschlie­ßen­dem Ausklang im Festzelt. Sicher ein gelun­ge­nes Fest.
Ein Schman­kerl habe ich von Reinhold Steck­bau­er bekom­men. Sein Vater notier­te penibel in den Jahren 1977 bis 1979 die Leistun­gen, die Aufstel­lun­gen und die Tabel­len. Da muss ich selbst­ver­ständ­lich einiges heraus­zie­hen und hier darbie­ten:
„Das erste Spiel in der Saison 1977/78 gegen FC Röhlin­gen entlock­te ihm folgen­der Kommen­tar: „Außer Mohrmann hatten alle Spieler eine ganz schlech­te Einstel­lung“.
Zum Pokal­spiel gegen FV 08 Unter­ko­chen (dem ewigen Derby), das 1:0 verlo­ren ging, lesen wir am 30.10.1977: „Eine ganz schlech­te Aufstel­lung des Trainers und die Auswechs­lun­gen waren genau­so. Wäre Fuchs zum Einsatz gekom­men, das Spiel wäre anders ausge­gan­gen.“
Es ging auch anders wie am 11.12.1977 gegen Hofherrn­wei­ler, das auswärts 5:1 gewon­nen wurde: „Hervor­ra­gen­de Leistung von Uiffin­ger, der auch 2 Tore beisteu­er­te. In der 2. Halbzeit ragte Karl Uhl heraus, der ebenfalls 2 Tore schoss. Die ganze Mannschaft bot eine starke kämpfe­ri­sche Leistung.“
Häufigs­ter Kommen­ta­re aus dieser Zeit: „Die Mannschaft hätte im Grunde gewin­nen müssen, wenn sie ihre Chancen genutzt hätten.“ Und so wurde häufig verlo­ren, obwohl recht ordent­lich bis gut gespielt wurde. Der Spieler “Chancen­tod“ wurde oft nicht gegen den auf der Bank schmo­ren­den „Effienz“ ausge­wech­selt.
Die Spieler in dieser Saison 1977/78 hießen wie folgt aufge­lis­tet. (Tore in Klammer gesetzt):
Calabek (3) / Callies (3) / Eberhard (Tor) /Ermisch / Fohrer G. / Fritz T. / Fuchs F. (1) / Grund­ler / Hägele M. / Kosak K. / Marquardt / Mohrmann / Mößner (Tor) / Neu (5) / Schit­ten­helm R. (1) / Schnei­der J. (1) / Schorcht / Sojker (3) / Steck­bau­er R. (8) / Uhl K. (7) / Uiffin­ger U. (14) / Wirkner E. (8) / Ziemons (Tor)
Im gewon­ne­nen Pokal­spiel am 5.8.1978 gegen Waldhau­sen 3:1 lesen wir: „Die Mannschaft war nicht wieder­zu­er­ken­nen. Beson­ders Hägele M. liefer­te eine glanz­vol­le Partie. Schwa­cher Punkt war A. Langer, der auch einen Elfer verschoss. Wunder­le war für den Gegen­tref­fer verant­wort­lich.“
5:1 wurde am 17.9.1978 in Stödt­len gewon­nen. Trotz­dem lesen wir: „Der FCO brach­te nicht die gewünsch­te Leistung, trotz­dem war der Gegner mit dem Ergeb­nis noch gut bedient. Lobens­wert Fuchs und Wunder­le.“
Der TSV Ellwan­gen wurde am 24.9.1978 mit einem 2:0 nach Hause geschickt. „Ein kluges Spiel vom FCO, bei dem Fuchs, Wunder­le und Steck­bau­er heraus­rag­ten. Aufgrund der heraus­ge­spiel­ten Tormög­lich­kei­ten hätte es eigent­lich 4:1 ausge­hen müssen, aber Calabek, Hägele A., Hägele M. und Uiffin­ger verga­ben Hochka­rä­ter – trotz­dem zufrie­den.“
Gegen Wasser­al­fin­gen gab es am 25.10.1978 einen 2:1 Pokal­sieg. „Ein Spiel, das man schnell verges­sen sollte. Außer Ziemons, dem wir den Sieg verdan­ken, und Hägele M. brach­te niemand die gewünsch­te Leistung.“
Gegen FV 08 Unter­ko­chen gingen wir am 17.12.1978 wieder einmal baden – mit einem 6:3! „Kein Sieges­wil­len zu erken­nen, bevor man an Spielen und Kämpfen dachte, lag man schon mit 3 Toren hinten. In der 2ten Hälfte hätte der Rückstand wettge­macht werden, wenn Uiffin­ger verschoss auch noch einen Elfer.
Billie: Wenn ich mich richtig erinne­re, ging es gegen Unter­ko­chen oft schief. Will sagen, dass oft der Unter gegen den Ober gewann.
Die mögli­che Meister­schaft wurde am 6.5.1978 durch eine 3:2 Nieder­la­ge gegen Röhlin­gen endgül­tig verspielt. „In der 1. Minute die Führung für den Gegner, danach spiel­ten wir nervös und unklug. Durch einen groben Fehler von Ziemons fiel das 2te Tor. Steck­bau­er erziel­te den Anschluss­tref­fer. Es gab Auftrieb, aber die Nervo­si­tät blieb. Steck­bau­er und Calabek mussten für 10 Minuten vom Platz, trotz­dem erziel­te Fuchs das 2:2. Fuchs sah dann die zweite Gelbe und Schit­ten­helm Rot. Das 3:2 ließ nicht lange auf sich warten.“
Billie: Das war auch in dieser Saison häufig zu lesen. „Wenn…..Dann…..……Hätte hätte Fahrrad­ket­te.“
Die Spieler in dieser Saison 1978/79 hießen wie folgt aufge­lis­tet. (Tore in Klammer gesetzt):
Calabek (19) / Callies / Blatt­ner L. / Eberhard (Tor) /Ermisch / Fuchs F. (4) / Grund­ler / Hägele M. (4) / Hägele R. (14) / Hofko R. / Kölbl O. (Tor) Konetz­ke U. / Kosak K. / Langer A. (7) / Marquardt / Metzger T. / Mohrmann / Schit­ten­helm R. (1) / Schorcht / Sojker (3) / Steck­bau­er R. (10) / Uhl K. (7) / Uiffin­ger U. (14) / Urban­ke P. (4) / Wirkner E. / Wunder­le (1) / Ziemons (Tor)
Auflö­sung des FCO
Verschie­de­ne Gesprä­che über eine Fusion mit dem TVO schei­ter­ten und so ging die Geschich­te des FCO im Jahr 1986 sang- und klang­los zu Ende.
Ein Stern am Fußball­him­mel – von Georg „Schorsch vom Kies“ Brunn­hu­ber
„Damals beim FCO spielen zu dürfen, das war so, wie von einem Virus infiziert gewesen zu sein“, eröff­ne­te Georg Brunn­hu­ber die persön­li­chen Erinne­run­gen an die damali­ge sport­li­che „Hoch-Zeit“. Es seien nicht die Neubür­ger, also nicht die Jenen­ser und Zeissia­ner gewesen, die den Anstoß zur Heraus­lö­sung des aktiven Fußballs aus dem Mutter­ver­ein TV Oberko­chen geboten hätten. Vielmehr habe sich bei den Fußbal­lern Unmut breit gemacht, „weil die Turner und die anderen Abtei­lun­gen weit höher im Ansehen standen.“ Die Begeis­te­rung in Sachen Fußball habe durch den Gewinn der Weltmeis­ter­schaft anno 1954 ein Übriges getan. „Schorsch“ Brunn­hu­ber erinner­te an den rasan­ten Aufstieg der Rastel­lis von der B‑Klasse bis in die zweite Amateur­li­ga. „Wir waren ein Fußball-Aushän­ge­schild wie heute etwa der VfR Aalen und der 1. FC Heiden­heim“, blick­te Brunn­hu­ber zurück. Als Motor des sport­li­chen Aufstiegs bezeich­ne­te Brunn­hu­ber „Done“ Gutheiß, der als Mitbe­grün­der, Trainer und Impuls­ge­ber fungier­te. Daneben habe sich unter den Vorstän­den vor allem Fritz Richter verdient gemacht. Letzt­lich sei es „ein Treppen­witz gewesen“, dass der 1. FC Oberko­chen in den achtzi­ger Jahren nicht an seinen sport­li­chen Quali­tä­ten geschei­tert sei, sondern am Umstand, dass sich nach dem Abstieg aus der zweiten Amateur­li­ga kaum noch Funkti­ons­trä­ger gefun­den hätten, die den Aktiven den organi­sa­to­ri­schen Rückhalt sicher­ten. So sei es letzt­lich zur Wieder­ver­ei­ni­gung mit dem TVO gekom­men und neben der FCO-Forde­rung nach einer Namens­än­de­rung von TVO in TSVO (Turn- und Sport­ver­ein Oberko­chen) konnte der Vereins­kas­sier auch noch eine stolze Barschaft von rund 43.000 Mark als Mitgift einbrin­gen. „Die Kamerad­schaft lebt bis zum heuti­gen Tag, die Alten Herren pflegen seit 1992 eine enge Bezie­hung“, schloss Brunn­hu­ber.
Die Bewir­tung bei den Kinder­fes­ten auf dem Volkmars­berg ging einige Male an den FCO. Über das im Weltmeis­ter­jahr 1974 berich­tet Reinhold Bahmann – ein fundier­ter Kenner und frühe­rer Verant­wort­li­cher des FCO und seinem Oberko­chen bis heute sehr verbun­den:
„Die Kinder­fes­te auf dem Volkmars­berg waren wohl die schöns­ten Feste die Oberko­chen gesehen hat. Zwischen den Wachhol­der­bu­zen, im Schat­ten der großen Fichten zu sitzen war ein einma­li­ges Erleb­nis, zumal wenn der Wetter­gott seinen Teil beizu­tra­gen in der Lage war. Die Verei­ne BCO, Kolpings­fa­mi­lie und FCO haben die Feste auf dem „Berg“ ausge­rich­tet. Ich war seiner­zeit geschäfts­füh­ren­der Vorsit­zen­der, Fritz Richter 1. Vorsit­zen­der des FCO. Man versprach sich einen erkleck­li­chen Gewinn aus der Sause und setzte früh alle Hebel in Bewegung, um alles so zu organi­sie­ren, dass keine Klagen aufkom­men konnten.
Dazu war der 22. Juni 1974 kein Tag wie jeder andere: erstmals traf in einem Fußball­spiel – und das bei einer WM – die Mannschaft der Bundes­re­pu­blik auf die der DDR. Was für eine Aufre­gung bereits Tage vorher! Schon während der Woche waren viele Helfer beim Aufbau engagiert:
3 große Grills für die Thürin­ger Würste, Bänke und Tische für die Festbe­su­cher, Ausschank­ti­sche und dann noch eine Weinlau­be mit einem kleinen Fernse­her nebst Aggre­gat, denn das Spiel wollten natür­lich viele sehen. Max Tritt­ler von der Fa. Brunn­hu­ber hatte Holz, Werkzeug und Fachwis­sen parat, um uns Helfer anzulei­ten, auch der Bauhof war mit dem Musik­po­di­um gefor­dert. Es waren sicher­lich über 50 Helfer im Einsatz. Dann war es soweit.
Kostü­miert und maskiert machten sich Kinder und Lehrer, Vater und Mutter, Oma und Opa auf den beschwer­li­chen Weg den Berg hinauf. Für die Alten und Gehbe­hin­der­ten wurde ein Bus einge­setzt. Aus vielen Kehlen wurde der Tradi­ti­ons­ge­mäß das Lied „Geh aus mein Herz und suche Freud“ voller Inbrunst gesun­gen und Bürger­meis­ter Bosch eröff­ne­te das Fest mit der Gabe von „Wurst und Weck“ an die Kinder. Die Oggen­hau­ser Braue­rei hatte erstmals Zugang zum Oberko­che­ner Markt gesucht und gefun­den und hierfür ein herzhaf­tes, wohlschme­cken­des Bier einge­braut – dem kräftig zugespro­chen wurde — kein Wunder bei hochsom­mer­li­chen Tempe­ra­tu­ren. Dazu Blasmu­sik vom Feins­ten. Kurzum- ein Fest wie aus dem Bilder­buch, dazu noch das anste­hen­de Fußball­spiel – bei dem ja nichts schief­ge­hen konnte. Es wurde nur über die Höhe des Sieges gefach­sim­pelt. Es stand ja lange 0:0, bis dann ein gewis­ser Sparwas­ser für lähmen­des Entset­zen sorgte und für den Klassen­feind, den nicht für möglich gehal­te­nen Sieg heraus­schoss. Flucht- und panik­ar­tig verlie­ßen die Fans und viele Gäste das Terrain und stürm­ten zu Tale, nur ein paar ganz hartge­sot­te­ne, die den Frust hinter spülten, blieben auf dem Berg, wo das Rote Kreuz ein Nacht­la­ger für die Helfer und Wachper­so­nal aufge­schla­gen hatte. Über 2.000 Würste, dazu sicher­lich an die 15- 20 hl Bier, und ein ansehn­li­ches Ergeb­nis für die Vereins­kas­se! Wäre da nicht jenes verflix­te Spiel gewesen, das manchen den Garaus gemacht hat.“

Eisen­fuß Anton „Done“ Gutheiß erinner­te sich (Quelle Schwä­po): „Fußball spiel­te ich von 1945 bis kurz vor dem Aufstieg in die II. Amateur­li­ga. Bei Josef „Sepp“ Herber­ger (dem Bundes-Sepp) machte ich eine Trainer­aus­bil­dung und arbei­te­te in dieser Funkti­on neben­be­ruf­lich in verschie­de­nen Verei­nen 35 Jahre lang. Ich wurde zuerst Co-Trainer beim FCO und dann coach­te ich die Sport­freun­de Dorfmer­kin­gen. Später übernahm ich das Zweita­ma­teur­li­ga-Team des FCO, das in den golde­nen Zeiten der sechzi­ger Jahre sogar den VfR Aalen das Fürch­ten lehrte. Es folgten die Statio­nen Unter­schneid­heim, Westhau­sen, Röhlin­gen und Ebnat. Gerne denke ich an jene neunzig Minuten, als ich mit einer verstärk­ten AH-Auswahl des TSV Oberko­chen gegen eine süddeut­sche Tradi­ti­ons­elf antrat und dem Ehren­spiel­füh­rer der deutschen Natio­nal­mann­schaft, Fritz Walter, eng auf den Fersen blieb. Ganz beson­ders stolz bin ich den Ball, auf dem sich die einsti­gen Fußball­stars wie Fritz Walter, Karl Baruf­ka, Werner Liebrich, Max Morlock und Herbert Erhardt mit ihren Autogram­men verewigt haben.
1993 schlug die Stunde des „FCO-Treffs“. Meist trafen sie sich im Natur­freun­de­haus, zum 20-Jähri­gen in der TSV-Gaststät­te und die letzten Jahre „inoffi­zi­ell“ beim Stadt­fest. Dabei sangen sie oft „FCO, du bist der Schre­cken aller Klassen, FCO, ja, du begeis­terst alle Massen“. 2018 konnte der „Done“ die Truppe noch in kleinem Rahmen zum 25ten Treffen am Stadt­fest begrü­ßen. 2019 konnte der „Done“ die Truppe nicht mehr begrü­ßen, denn just an diesem Wochen­en­de starb er unver­mit­telt einen plötz­li­chen Unfall­tod im eigenen Garten.
Weite­re Abtei­lun­gen wurden gegründet:

• 1960 bis 1963 Handball und Judo
• 1971 Volley­ball und Tischtennis

o Die Volley­bal­ler-Schüler­mann­schaft (C‑Jugend) errang 1973 die württem­ber­gi­sche und süddeut­sche Meister­schaft. Jahre später gelang der Herren­mann­schaft der Aufstieg in die Bezirks­li­ga.
o Die Tisch­ten­nis­mann­schaft ließ auch aufhor­chen. Die II. Jugend­mann­schaft wurde Meister der Kreis­staf­fel Aalen und Aufstieg in die Bezirks­klas­se. Die I. Herren­mann­schaft wurde mit satten 40:0 Punkten Meister der Kreis­klas­se. 1975/76 ging es als Meister wieder in die Bezirksliga.

• 1980 Gymnas­tik und Damenfußball

Die „großen“ Vorsit­zen­den des 1. Fußball Clubs Oberko­chen waren:

• 1956 Erich Weber
• 1956 bis 1958 Fritz Richter
• 1959 bis 1965 Hermann Peters­hans
• 1966 bis 1967 Josef Metzger
• 1968 Roland Hilgart
• 1969 Alfons Maier
• 1970 Josef Metzger
• 1971 bis 1981 Fritz Richter
• 1982 bis 1983 NN
• 1984 / 1985 Dr. Karl Uhl
• 1985 bis 1986 NN

Die Trainer des 1. Fußball Clubs Oberko­chen waren (allein oder im Team). Ob die Liste vollstän­dig ist? Vielleicht, vielleicht auch nicht:

• Beißwen­ger Albert jun.
• Beißwen­ger Albert sen.
• Fischer Manfred
• Günther Paul
• Gutheiß Anton
• Helden­mei­er G.
• Hubel H.
• Kovace­vicz Zvonko
• Kunze NN
• Marquardt Gerhard
• Painc­zyk Ewald
• Porten Erwin
• Rathgeb Kurt
• Sojker NN
• Vitztum Erwin
• Zwittag NN

blank

Die Vorstand­schaft im Jubilä­ums­jahr 1981 (Archiv Müller)

Das 25jährige Jubilä­ums­fest vom 23. bis 31. Mai 1981. Grußwor­te wurden geschrie­ben, Reden geschwun­gen, Glück­wün­sche überbracht und ein großes Fest gefei­ert. Am Samstag gab es ein Festban­kett in der Dreißen­tal­hal­le. Am Mittwoch fand im Festzelt „im Schwörz“ in Abend der Verei­ne statt. Am Donners­tag gab es Damen­fuß­ball (wie das damals hieß): Auswahl Ostalb gegen Auswahl Nieder­lan­de. Am Freitag ein Festabend für die ältere Bevöl­ke­rung. Am Samstag wurde vom SWR die Sendung „Snack Bar“ übertra­gen. Das Highlight waren die Gebrü­der Blatt­schuss – vermut­lich war wieder eines der dreizehn Bierchen schlecht. Nachmit­tags spiel­te die AH des FC Augsburg (mit Helmut Haller) gegen die AH des FCO. Abends sorgten die „Hotdogs“ für Stimmung im Festzelt. Am Sonntag wurde die Festwo­che mit zwei Spielen VFR Aalen gegen den FCO abgeschlos­sen – erst die A‑Jugend und dann die Erste.
Das größte Festereig­nis nach dem Zusam­men­schluss, »75 Jahre Fußball in Oberko­chen«, fand vom 8 — 10. Juli 2005 statt. Peter Gottwald schrieb dazu im Amtsblatt »Bürger und Gemein­de« einen Artikel, in dem er die Geschich­te des Fußballs von den Anfän­gen im Jahr 1930 bis 2005 beschrieb.
Im Jahr 2013 organi­sier­te der Heimat­ver­ein im Heimat­mu­se­um eine Sonder­aus­stel­lung mit dem Thema „FCO und BCO – Oberko­che­ner Verei­ne machen Geschichte”.

Wilfried „Wichai“ Müller — Billie vom Sonnenberg

Weitere Berichte aus dieser Kategorie

Weitere Berichte