Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober).

Die Trennung ist vorbei, es lebe die Einheit, die beim Fall der Mauer wie im Wahn gefei­ert wurde. Mein Sohn Sascha ist im gleichen Jahr geboren und ich wäre gerne ein paar Tage nach Berlin gefah­ren, aber kein Urlaub mehr und ein kleines „Butze­le“ daheim – „doa koasch net weg“. Und so habe ich mir das alles stunden­lang am Fernse­hen reinge­zo­gen. War schon ein Erleb­nis – auch vor der Mattschei­be. Und seit 1990 haben wir den 17. Juni nicht mehr und statt­des­sen den 3. Oktober. Die örtli­che CDU hat 1990 im „Langen Teich“ einen Gedenk­stein aufge­stellt und eine Eiche gepflanzt, um jährlich daran zu erinnern. Warum das versteckt im Wald sein musste, ist mir bis heute ein Rätsel.

Oberkochen

Ernte­dank­fest 1959 in der St. Peter und Paul Kirche (Archiv Rathaus)

Ernte­dank­fest (Oktober).

Vielleicht das ältes­te Fest überhaupt. Es reicht bis in die Urgeschich­te der Mensch­heit zurück (in unseren Breiten bis 5.000 v. Chr.). Das war der feier­li­che Höhepunkt im bäuer­li­chen Jahres­kreis­lauf. In den 50er Jahren hat man dieses Fest noch mit Ehrfurcht und Demut gefei­ert, denn Krieg und die Entbeh­run­gen danach waren noch frisch in Erinne­rung. Die Alten können es heute noch nicht sehen, wenn Essen wegge­wor­fen oder die Teller nicht leerge­ges­sen werden. Ernte wurde damals noch nicht als reines effizi­en­tes Ergeb­nis mensch­li­chen Wirkens angese­hen. Es gibt keinen einheit­li­chen Tag für dieses Fest. Es hat sich so einge­bür­gert, dass am ersten Sonntag nach Michae­lis (29. Sep.) gefei­ert wird. Dazu werden die bäuer­li­chen Erzeug­nis­se in der Kirche dekora­tiv aufge­stellt und mit einer Messe für die gute Ernte gedankt.

Oberkochen
Oberkochen

Ernte­dank­fest (zum Vergrö­ßern bitte klicken!)

Weltspar­tag.

Der erste wurde am 31. Oktober 1925 began­gen und diente dem Ziel, den Kindern das Sparen beizu­brin­gen. In meiner Kindheit war in den Schul­zim­mern ein Sparschränk­chen an die Wand montiert. Vermut­lich haben die Lehrer die Verwal­tung übernom­men. Genutzt wurde der meines Wissens so gut wie gar nicht. Wir haben zu Hause mit Hilfe eines Sparschweins gespart und es dann jährlich an diesem Tag bei der Bank abgelie­fert, denn da gab es immer Geschen­ke, die keiner brauch­te, aber immer abgeholt wurden.

Refor­ma­ti­ons­tag (31. Oktober).

Dieser Gedenk­tag wird von den evange­li­schen Chris­ten began­gen. Beson­ders 2017 war es beson­ders wichtig daran zu erinnern, dass ein „kleines Mönch­lein“ die Weltge­schich­te so massiv verän­der­te wie selten jemand vor und nach ihm. Abgesto­ßen von den römischen Verhält­nis­sen im Vatikan schlug er am Tag vor Aller­hei­li­gen die sog. 95 Thesen zu Witten­berg an die Tür der Schloss­kir­che. Er war ein Mann, der dazu stand was er sagte: „Hier stehe ich und kann nicht anders.“ Er legte sich mit den Mächti­gen seiner Zeit an und heira­te­te die adeli­ge Nonne Katha­ri­na von Bora, deren Nachkom­men bis heute unter uns leben. Und heute stehen wir im Peters­dom und bewun­dern die überbor­den­de Pracht, ohne daran zu denken, dass die Finan­zie­rungs­me­tho­den von Papst Leo X. (Ablass­han­del) massiv zur Refor­ma­ti­on beigetra­gen haben.

Hallo­ween (31.Oktober).

Das Wort leitet sich von „All Hallows Eve“ ab, was so viel wie „Tag vor Aller­hei­li­gen“ bedeu­tet und hat sich still und heimlich in unsere Kultur einge­schli­chen. Ausge­hend von Irland, pfleg­ten es die irischen Auswan­de­rer in den USA. Seit den 90er Jahren des vergan­ge­nen Jahrhun­derts fasst es auch langsam in Europa Fuß. Der Brauch Rüben aufzu­stel­len stammt ebenfalls aus Irland, aber mangels vorhan­de­ner Rüben nutzte man bald die in Mengen vorkom­men­den Kürbis­se. In Deutsch­land gibt es aber auch Kritik zu diesem event-ähnli­chem Ereig­nis, da durch dieses neue Fest die alten Bräuche wie z.B. das Marti­ni-Singen verdrängt würden. Leider geht Hallo­ween auch mit steigen­dem Vanda­lis­mus einher, das wieder­um den Verklei­dungs­mög­lich­kei­ten geschul­det sein mag. Dieser Tag gehört nicht in unseren Kultur­kreis, aber im Rahmen der Globa­li­sie­rung und Ameri­ka­ni­sie­rung macht sich dieser Brauch hier genau so breit wie vielleicht der „Thanks­gi­ving Day“ und der darauf folgen­de Freitag, der sog. (höchst überflüs­si­ge) „Black Friday“, der uns nur das Geld aus der Tasche ziehen soll.

Aller­hei­li­gen (1. Nov) und Aller­see­len (2. Nov).

Wie der Name schon sagt, geden­ken wir aller Heili­gen und aller Seelen (aller­dings jenen im Fegefeu­er). Der eine ist ein gesetz­li­cher Feier­tag und der andere nur ein kirch­li­cher Feier­tag. Im wirkli­chen Leben ist aber Aller­hei­li­gen der Tag an dem wir unserer Verstor­be­nen geden­ken und „über die Gräber gehen“. Oft komme ich mir dabei vor wie bei einem Klassen­tref­fen. Aber das ist ja durch­aus zu verste­hen, denn wir besuchen unsere Eltern und Großel­tern und daher treffen wir uns dabei auch zwangs­läu­fig „über den Gräbern“. Dazu stehen uns 3 Fried­hö­fe zur Verfü­gung: 1) der katho­li­sche im Brunkel an den Bahnge­lei­sen 2) der evange­li­sche in der Katzen­bach­stra­ße und 3) der städti­sche oberhalb der Kapellensteige.

St. Martin (11. Nov).

Dieses Datum ist von der Grable­gung des Bischofs Martin von Tours im Jahre 397 abgelei­tet. Die Legen­de der Mantel­tei­lung des römischen Solda­ten, um den armen Bettler zu wärmen, die bei diesem Umzug aufge­führt wird, stammt aus dem 19. Jhrhdt. Früher waren das auch bei uns große Umzüge mit einem römischen Reiter auf dem nagel’schen Pferd, einem Bettler und der örtli­chen Musik­ka­pel­le, welche die gesun­ge­nen Martins­lie­der blasmu­sik-technisch unter­leg­te. Die erfor­der­li­chen Lampi­ons wurden in der Schule im Werkun­ter­richt gebas­telt, es hat Freude gemacht und es war einfach eine heime­li­ge Angele­gen­heit für die kleine­ren Kinder. Die bekann­tes­ten Lieder heißen: „St. Martin war ein guter Mann…“; „Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind….“; „Ich geh‘ mit meiner Laterne…..“…..Sonne, Mond und Sterne, brenne auf mein Licht….“ – Aber manch­mal brann­ten auch die Later­nen und dann war die Trauer groß und die Tränen flossen. Nun ist es aber so, dass sich nicht jeder auf diesen Tag freut, denn für die Gänse ist das so eine Sache…..

Volks­trau­er­tag (Nov).

An diesem Tag geden­ken wir nicht nur unserer Kriegs­to­ten aus den beiden großen Weltkrie­gen, sondern aller Kriegs­to­ten und Opfer der Gewalt­herr­schaft aller Natio­nen. Diesen sog. „stillen“ gesetz­li­chen Feier­tag begehen wir seit 1952. Früher standen immer am Krieger­denk­mal Linden­brun­nen einige Kränze, heute geden­ken wir am Krieger­denk­mal am Städti­schen Fried­hof mit Musik und Ansprache.

Buß- und Bettag.

Ein Feier­tag zur persön­li­chen Sühne, aber auch ein Feier­tag mit dem man nichts Konkre­tes anfan­gen konnte, also eine Gelegen­heit ihn abzuschaf­fen, als diese sich bot. 1994 wurde die Pflege­ver­si­che­rung einge­führt. Damit der Arbeit­ge­ber nicht unter der finan­zi­el­len Last seines Beitra­ges zusam­men­bre­chen musste, wurde der Feier­tag flugs zum Arbeits­tag erklärt und so ist es irgend­wie doch für uns ein Tag der Sühne geblie­ben – wir arbeiten ☺.

Toten­sonn­tag (Nov).

Ist ein evange­li­scher Feier­tag zum Geden­ken ihrer Verstorbenen.

Tag der Hausmu­sik am Cäcili­en­tag (22.11.)

Wir geden­ken der heili­gen Cäcilia von Rom (* um 200 n. Chr. in Rom; † um 230 in Rom), der Patro­nin der Kirchen­mu­sik. In Deutsch­land findet der Tag der Hausmu­sik seit 1932 statt. Er ist vor allem dem gemein­sa­men Musizie­ren im familiä­ren und nachbar­schaft­li­chen Umfeld gewid­met und zielt darauf ab, Menschen zu motivie­ren, selbst Musik zu machen. Mit kleinen Konzer­ten und Auffüh­run­gen im priva­ten Rahmen feiern zahlrei­che Musiker und Musik­schu­len aus ganz Deutsch­land jährlich am 22. Novem­ber den Tag der Hausmu­sik. 1954 rief auch die katho­li­sche Kirche den Cäcili­en­tag zum Tag der (Haus-)Musik aus. In vielen katho­lisch gepräg­ten Ländern wird deshalb der 22. Novem­ber als Inter­na­tio­na­ler Tag der Musiker gefeiert.

Auch der katho­li­sche Kirchen­chor würdig­te diesen Tag z.B. im Jahr 1983 durch eine tradi­tio­nel­le Feier in der Pfarr­kir­che St. Peter und Paul. Danach traf man sich im festlich geschmück­ten Rupert-Mayer-Haus zu einem gemüt­li­chen Abend mit Abend­essen und Ehrun­gen, bei dem Pfarrer Snoeren auch den Lebens­weg der Hl. Cäcilie beleuchtete.

Advents­zeit.

Die Zeit der Vorfreu­de. Jeden Sonntag wurde am Advents­kranz eine Kerze mehr angezün­det. Weihnacht­li­che Musik klang durch das Haus. Wir schrie­ben unsere Wunsch­zet­tel für das Christ­kind, schau­ten im Fernse­hen die klassi­schen Weihnachts­vier­tei­ler wie „Robin­son Crusoe, Die Schatz­in­sel, Leder­strumpf oder Der Seewolf“. Das hat uns in den Bann gezogen und machte die Zeit mit allem Drum-und-dran zu etwas Beson­de­rem. Zudem war da noch der Advents­ka­len­der – ein ganz wichti­ges Requi­sit für diese Zeit, möglichst mit Glitzer auf und guter Schoko­la­de hinter den Türchen. Außer­dem eine Zeit des gemein­sa­men Backens von Weihnachts­ge­bäck in den heimi­schen Küchen und die Düfte des gemein­sa­men Backens zogen fein durch die Zimmer. Die Mithil­fe der Kinder war immer gesichert, denn wir durften die Teigschüs­seln mit dem Finger ausschle­cken. Guetz­li, wie der Schwei­zer bzw. Platzerl, Brötle, Gutsle oder Läuble wie der Süddeut­sche sagt. Die berühm­tes­ten sind Ausste­cher­le, Sprin­ger­le, Speku­la­ti­us, Vanil­le­kip­fer­len, Bethmänn­chen, Spritz­ge­bäck, Anisplätz­chen, Zimtster­ne, Kokos­ma­kro­nen usw. Für uns sind sicher jene die Besten, die Mutter zu Hause gebacken hat und wenn wir uns anstren­gen und die Augen zumachen können wir sie riechen. Wie das duftet……….

In Oberko­chen muss natür­lich das Thema Christ­stol­len behan­delt werden. Der Beste kommt natür­lich, da lehne ich mich mal weit aus dem Fenster, aus Dresden. Leider heißt er manch­mal nur so „Dresd­ner Christ­stol­len“ und kommt von überall her, nur nicht aus Dresden und kann im NORMA, NETTO und EDEKA schon Ende Oktober gekauft werden. Wenn der erste aus China kommt ist die Kultur am Ende. Oh Graus. Die erste urkund­li­che Erwäh­nung finden wir 1329 in Naumburg an der Saale. Berühmt in ganz Sachsen war damals der „Drasdoer Stollen“. In Dresden erschien der Stollen erst runde 150 Jahre später und verdankt seinem Namen dem Dresd­ner Strie­zel­markt. Im Jahr 1730 ließ August der Starke einen Riesen­stol­len von 1,8 Tonnen backen und in 24.000 Portio­nen auf- und vertei­len. Sogar in den Einigungs­ge­sprä­chen zwischen der BRD und der DDR wurde das Thema „Dresd­ner Stollen“ abgehandelt.

Immer­grü­nes gab es schon vor 600 Jahren. Zweige von Wachol­der, Misteln und Tannen symbo­li­sie­ren ungebro­che­ne Lebens­kraft, Haus und Hof sollten vor Schaden bewahrt werden. Auch Kerzen gab es schon sehr lange und galten als Zeichen der Hoffnung auf eine neue helle­re Zeit. Aber in seiner heuti­gen Form gibt es den Kranz erst seit Ende des 19. Jahrhun­derts. Damals schmück­te der Hambur­ger Theolo­ge Johann Hinrich Wichern seinen Kronleuch­ter mit viel Tannen­grün und setzte 24 Kerzen darauf. Für jeden Tag im Dezem­ber eine bis zum Hl. Abend. Heute setzen wir nur noch 4 Kerzen, für jeden Sonntag im Advent eine.

In der katho­li­schen Kirche wurde immer ein sehr großer Advents­kranz mit 4 großen roten Kerzen unter der Decke instal­liert und auch angezün­det. In alten Zeiten war in dieser Zeit das Fasten angesagt und Tanzver­an­stal­tun­gen waren verpönt. Deshalb wurden noch am 25. Novem­ber, zum Kathreins­tag, große Tanzfes­te veran­stal­tet. Man nannte sie die Kathreins­tän­ze – darauf geht auch das alte Lied „Heißa Kathrei­ner­le schnür dir die Schuh….“ zurück.

In diese Zeit gehört auch der Advents­ka­len­der. Er entstand wohl zur gleichen Zeit wie der Kranz und hatte anfangs die unter­schied­lichs­ten Varia­tio­nen. Er kommt aus dem protes­tan­ti­schen Umfeld. So wurden z.B. 24 Bilder nach und nach an die Wand gehängt. Oder es wurden 24 Kreide­stri­che an die Türe gemalt, die von den Kindern nach und nach wegge­wischt werden durften. Die Mutter eines Pfarrer­sohns aus Maulbronn zeich­ne­te 24 Kästchen auf einen Karton und nähte auf jedes ein sog. Wibele. Dann erstell­te eine Drucke­rei einen fenster­lo­sen Kalen­der mit Bildchen. Dieser hieß früher der „Münch­ner Weihnachts­ka­len­der“. Der heuti­ge, mit Türen zum Öffnen, erschien das erste Mal um 1920. Dann gab es Bibel­ver­se statt Bildchen. Heute geht ohne ‚Schog­gi’ nichts mehr und sogar PLAYBOY veröf­fent­licht jedes Jahr einen beson­de­ren Advents­ka­len­der für seine männli­che Kientel.

Barba­ra (4. Dez).

Die Hl. Barba­ra diente vielen Berufs­zwei­gen als Schutz­hei­li­ge beson­ders für die Bergleu­te, Bauar­bei­ter, Zimmer­leu­te und Archi­tek­ten. Die Bevöl­ke­rung schnitt an diesen Tag Zweige von Obstbäu­men, die sog. Barba­ra­zwei­ge, und stell­te sie kahl in die Vase und wenn alles klapp­te blühten die Zweige an Weihnach­ten. Wollte früher ein Mädchen eine gute Partie machen, stell­te sie von allen Bewer­bern Zweige in eine Vase. Wessen Zweige dann verdorr­ten, der konnte sich vom Acker machen. Vielleicht sollte man das wieder einfüh­ren, um sicher zu gehen ☺.

Meine erste große unerfüll­te Schüler­lie­be (von der keiner etwas wusste, nicht mal die Betrof­fe­ne selbst) war natür­lich auch eine Barba­ra und Tochter eines hiesi­gen Zimmer­manns und Archi­tek­ten ☺. Dazu auch eine lusti­ge Geschich­te, die ich mit meiner frühe­ren Frau La-ied erleb­te. Unsere Härts­fel­der Oma war auch eine Barba­ra und La-ied hatte als Thailän­de­rin Proble­me mit dem „R“ und dem „L“. Und so sprach sie immer von der Oma „Balla­bal­la“ – was wieder­um eine völlig andere Bedeu­tung hat.

Hl. Nikolaus (6. Dez).

Ist ein Gedenk­tag für Nikolaus von Myra (heute Türkei). Er galt als barmher­zig und sehr mildtä­tig. Alles, was er besaß und darüber hinaus noch erbet­teln konnte, verschenk­te er an Arme und Kinder. Ganze Konti­nen­te vereh­ren den Bischof aus Myra. In den Ostlän­dern tragen Tausen­de von Kirchen seinen Namen. In Europa war er der am weites­ten verbrei­te­te Heili­ge aller Zeiten. Sowohl die ortho­do­xe Kirche als die luthe­risch-evange­li­sche und die katho­li­sche vereh­ren den Heili­gen Nikolaus. Kaum einer, der in Südita­li­en seinen Urlaub verbringt, weiß, dass in Bari der Hl. Nikolaus begra­ben liegt. Im Jahre 1087 beschlos­sen einige Männer, nach Myra zu reisen und die Gebei­ne des Heili­gen zu rauben. Die Reise war erfolg­reich und so wird heute in Bari zweimal gefei­ert. Am 8. Mai der Ankunfts­tag und am 6. Dezem­ber der Todestag.

Für die Kinder ist aber nicht so sehr der religiö­se und geschicht­li­che Hinter­grund wichtig, sondern das Brauch­tum – der Nikolaus als Geschen­ke­brin­ger. In meiner Kindheit konnten die Eltern den Nikolaus „bestel­len“. Der kam dann mit seinem Beglei­ter, dem Knecht Ruprecht, ins Haus und „las den Kindern die Leviten“. Das war alles in seinem golde­nen Buch verzeich­net – ob’s böse Kind, ob’s gute Kind. Dann musste ich ein Gedicht aufsa­gen und am Ende gab’s Geschen­ke. Letzt­end­lich habe ich das aber nur 1 oder 2 erlebt, denn meine Eltern waren wohl mit der Erschei­nung der beiden Herren nicht so einver­stan­den. Mitun­ter haben die Herren (Nikolaus und Ruprecht) wohl auch etwas geschnapp­selt. Die Ruprech­te waren mitun­ter auch schlag­kräf­tig und das war nicht immer im Sinne der Eltern. Ich selbst habe in späte­ren Jungmän­ner-Jahren auch einmal den Ruprecht gespielt. Als die zu besche­ren­den Kinder aber feststell­ten, dass der Ruprecht wie der „Billie“ aussä­he, habe ich im darauf­fol­gen­den Jahr auf eine Wieder­ho­lung verzich­tet. So einen wie den auf dem Bild hätten wir immer ins Haus gelassen ☺.

Oberkochen

D’r Weihnachts-Paule (Archiv Müller)

Alten­weih­nachts­fei­er.

1968 wurde sie am 22. Dez. zum ersten Mal im neuen Bürger­saal abgehal­ten. Einge­la­den wurden und werden bis heute alle Einwoh­ner, die über 75 Jahre alt sind. Meine Mutti hat mit 80 noch gesagt: Da gehe ich nicht hin, bin doch noch nicht alt ☺. Irgend­wann ging sie dann doch. Ich denke, den Alten bedeu­tet es etwas, das man an diesem Tag etwas für sie macht. Vielleicht liegt es daran, dass die Alten „Anspra­che“ brauchen, wie meine Mutti immer zu sagen pfleg­te. Manch­mal wurde dabei das alte Lied „Mein Kocher­tal“ gesungen.

Oberkochen

Mein Kocher­tal (P.X. Fischer, R. Heller, W. Porzig) (Archiv Müller)

Oberkochen

Weihnach­ten bei Müller’s am Sonnen­berg (Archiv Müller)

Weihnach­ten.

An Heilig­abend gab es Kartof­fel­sa­lat und Bratwürs­te (weiße – also Nacke­te oder Thürin­ger). Ob eine Integra­ti­on gelun­gen ist erkennt man irgend­wann beim Metzger ☺. Danach erfolg­te die Besche­rung, bei der immer mit einem kleinen feinen Glöck­lein geläu­tet wurde. Kinder bekamen Spiel­zeug und warme Winter­sa­chen. Die Mutti bekam eine Fritteu­se oder etwas ähnlich Geiles und Vati Socken, Krawat­te, Oberhemd. Ich erinne­re mich noch, dass ich eines Tages ein Perlon­hemd – das Non Plus Ultra der Chemie – bekam. Ich habe es gehasst, denn du bekamst da keine Luft. Danach wurde ein furcht­ba­rer Frucht­sekt getrun­ken, das restli­che Weihnachts­ge­bäck verzehrt und dazu spiel­ten wir Karten – meistens „66“, „Mau Mau“ oder „Rommé“. Als ich älter war, ging ich in die Christ­met­te, fand es dann aber bei den Evange­li­schen spannen­der, weil da (einmal ?) der Huga-Paul und der Gerry Bahmann Gitar­re gespielt und gesun­gen haben. Und da in dieser Nacht die Tiere sprechen können, gaben wir unserem Hund mit Namen „Frida vom Bussecker Schloss“ einen ganzen Ring Fleisch­wurst, den sie immer ganz genüss­lich verschlang und daher in dieser Heili­gen Nacht sicher gut über uns sprach ☺.

Weihnachts­lie­der.

Die gebräuch­lichs­ten Weihnachts­lie­der stammen aus dem 18. bzw. 19. Jhdt wie z.B. „O du fröhli­che“, „O Tannen­baum“, „Ihr Kinder­lein kommet“, „Alle Jahre wieder“, „Es wird scho glei dumpa „(mein Favorit), und das weltbe­rühm­te „Stille Nacht“. Einige von uns hatten sicher an Weihnach­ten einen Auftritt mit Block­flö­te, Violi­ne, Klavier, Gitar­re oder Orgel im Kreise der Familie.

Die Geschich­te von „Stille Nacht“ sei nachfol­gend erzählt. Darüber gibt es auch einen Fernseh­film mit dem Titel „Das ewige Lied“ von Franz Xaver Bogner. Der Film ist sehr sehens­wert, weil es unter anderem die damali­gen Lebens­be­din­gun­gen der Salzschif­fer im Bereich Obern­dorf und die beson­de­re Stellung der Kirche damals aufzeigt. Doch jetzt zur Geschichte:

Das Lied wurde am 24.12.1818 vom Dorfschul­leh­rer und Organist Franz Xaver Gruber und dem Hilfs­pries­ter Joseph Franz Mohr in der St. Nikolaus­kir­che in Obern­dorf bei Salzburg erstmals gespielt und gesun­gen. Die Forschung geht heute davon aus, dass der als sehr volks­nah beschrie­be­ne junge Pries­ter Joseph Mohr der Bevöl­ke­rung von Obern­dorf (meist arme Schif­fer, die vom Salztrans­port auf der Salzach lebten und im Winter arbeits­los waren) zu Weihnach­ten ein Lied geben wollte, das sie verste­hen – daher in deutscher Sprache. Die Kirchen­lit­ur­gie war zu Mohr’s Zeit latei­nisch und für die Schiffs­leu­te unverständlich.

Heute sind mehr als 300 Versio­nen in verschie­de­nen Sprachen und Dialek­ten bekannt und damit das berühm­tes­te Weihnachts­lied der Welt gewor­den. Das Geburts­haus von Mohr liegt in der Stein­gas­se 31 in Salzburg und kann besich­tigt werden. Mohr wurde 56 Jahre und Gruber 76 Jahre alt.

Christ­baum.

Die erste Erwäh­nung eines solchen stammt aus dem Jahr 1419. Die Freibur­ger Bäcker­schaft hatte einen Baum mit Nasch­werk, Früch­ten und Nüssen behängt, der von den Kindern an Neujahr geplün­dert werden durfte. Anfangs wurde mit Äpfeln (zur Erinne­rung an Adam und Eva), Lebku­chen (als Frucht­bar­keits­sym­bol) und Rosen aus Seiden­pa­pier (zur Erinne­rung an echte) geschmückt. Im Elsass finden wir weite­re Belege für Weihnachts­bäu­me und der erste mit Kerzen wurde im Jahre 1605 von der Herzo­gin Dorothea Sybil­le von Schle­si­en geschmückt. Ab Anfang des 18. Jhdt. werden Nachrich­ten über solche Bäume häufi­ger. Die Tanne war früher ein teurer Baum, da er nicht häufig vorkam, und daher nur für die oberen 10.000 erschwing­lich. Der Normal­sterb­li­che musste sich mit Zweigen begnü­gen. Erst als ab ca. 1850 Tannen- und Fichten­wäl­der angelegt wurden, konnte der Bedarf gedeckt werden. Die Kirche missbil­lig­te diesen heidni­schen Brauch, da die lieben Bürger ihre Wälder plünder­ten, um an einen Baum zu kommen. Um 1830 wurden die ersten Christ­baum­ku­geln gebla­sen. Lamet­ta wurde 1878 als Neuerung in Nürnberg entwi­ckelt. Gerne erinne­re ich mich an die Minibäu­me mit elektri­scher Beleuch­tung, die unsere Nachbarn auf dem Fernse­her stehen hatten (die Wohnun­gen waren früher kleiner). Das sah immer etwas putzig aus. Platz hatten drunter aber nur die wirklich teuren Geschen­ke. Was jetzt noch fehlt sind genetisch verän­der­te Bäume, die von selbst glitzern und blinken und vielleicht auch gleich singen. Schau’­mer mal was die KI (künst­li­che Intel­li­genz) so hervor­brin­gen wird.

Weihnachts­fe­ri­en.

In der Erinne­rung gab es in den Ferien natür­lich immer Schnee. Vielleicht war das aber in den 50ern wirklich so. Jeden­falls ging es in den Ferien nichts wie raus. Mit Gleit­schu­hen auf die Straße, mit dem Schlit­ten auf die Volkmars­berg­stra­ße und mit den Skiern oder dem Schlit­ten in unser Winter­sport­ge­biet – in den „Kessel“ und die „Schlucht“ – neben dem Schüt­zen­haus. Die Skifah­rer-Cracks im „Kessel“ waren damals der Reinhold Steck­bau­er und der Peter Harpeng. Im Kessel ist heut’ nichts mehr los und die Schlucht war fast schon zugewach­sen, bis Ottmar Bihlmai­er die Initia­ti­ve ergriff und wohl mit Förster und Verwal­tung sprach. In der Schlucht fanden früher sogar richti­ge Abfahrts­läu­fe und Slalom-Ski-Rennen statt, bei dem auch mein alter Schul­freund Götz Hopfen­sitz erfolg­reich teilge­nom­men hat. Er hätte das Zeug für mehr gehabt, denn er war richtig gut, aber die Liebe……

Silves­ter (31. Dez).

Papst Silves­ter I. starb am 31.12.335 in Rom, als erster Heili­ger, der nicht als Märty­rer starb. An Silves­ter gab es tradi­tio­nell Kartof­fel­sa­lat und Würst­chen. Dazu haben meine Eltern immer ihre Freun­de, Lucie und Erich Schrö­der aus der Brunnen­hal­de­stra­ße 20 einge­la­den. Nach dem Essen wurde Rommé gespielt. Einmal gab es auch Tisch­feu­er­werk, aber das stank nur und war ein rechter Sch….eibenhonig. Das Silves­ter­feu­er­werk in den 50ern und 60ern war nicht weiter erwäh­nens­wert – die Menschen gaben ihr Geld nicht für so was aus. Als ich dann schon 17, 18 war ging ich auf Parties – und eine der wildes­ten, die ich erlebt hatte, fand in den Gemein­schafts­räu­men der Evange­li­schen Kirche statt – nur gut, dass uns keiner gesehen hat…… Auch war es selbst­ver­ständ­lich, dass man bis Silves­ter alle Schul­den zurück­ge­zahlt hatte (mit Ausnah­me bei der Bank). Man wollte schließ­lich einen neuen guten Start ins Jahr haben.

Die immer wieder­keh­ren­den Zahlen, von denen so manches abhängt.

Öster­li­che Fasten­zeit: Das ist die 40tägige Zeit vor Ostern. Sie endet an Gründon­ners­tag und wer nachzählt, wird Proble­me haben auf 40 zu kommen. Es gibt zwei Zählwei­sen, bei denen man erfolg­reich sein wird. 1) Ascher­mitt­woch bis Palmsonn­tag, den die Karwo­che wird separat betrach­tet oder 2) von Ascher­mitt­woch bis Oster­sonn­tag, wobei die Sonnta­ge heraus­ge­rech­net werden.

Advent­li­che Fasten­zeit: Diese begann an Marti­ni (11.Nov.). Man gönnte sich noch eine schöne fette Martins-Gans und dann erst wieder Weihnach­ten etwas. Diese Zeit haben wir heute schlicht­weg verbannt, denn die wäre ganz schlecht für’s Geschäft.

Diese 40 hat ihren Ursprung im 40tägigen Fasten Jesu in der Wüste. Sie erinnert aber auch an die 40 Tage der Sintflut; an die 40 Jahre, die das Volk Israel durch die Wüste zog; an die 40 Tage, die Mose auf dem Berg Sinai verbrach­te und an die 40tägige Frist des Prophe­ten Jon an die Stadt Ninive.

Maria Licht­mess (früher auch Maria Reinheit) ist 40 Tage nach Weihnach­ten und erinnert an die alte 40tägige Unrein­heit der Frau nach einer Geburt.

Chris­ti Himmel­fahrt ist immer 40 Tage nach der Aufer­ste­hung Jesu.

Pfings­ten ist immer 50 Tage nach Ostern. Überhaupt ist so vieles von Ostern abhän­gig. Auf dem Konzil von Nicäa im Jahr 325 n. Chr. wurde festge­legt, dass Ostern zukünf­tig immer am Sonntag nach dem ersten Frühlings­voll­mond statt­zu­fin­den hat. Der Mathe­ma­ti­ker Gauß hat dazu im Jahr 1800 einen Oster-Algorith­mus entwi­ckelt, der seit 1816, bis in die heuti­ge Zeit, verwen­det wird. Ein Schman­kerl für jeden Mathematiker ☺:

a = Jahr mod 4
b = Jahr mod 7
c = Jahr mod 19 d = (19c + M) mod 30
e = (2a + 4b + 6d + N) mod 7

Formel für Berech­nung des Oster­tags:
f = (c+11d+22e)/451

Oster­sonn­tag = 22+d+e‑7f. Wenn dieses Ergeb­nis größer als 31, so liegt Ostern im April. Dann muss folgen­de Formel benutzt werden: Oster­sonn­tag = 22+d+e ‑7f-31 = d+e‑7f‑9

Alles klar oder braucht es Nachhil­fe vom Mathe­leh­rer Richard Burger? Der hat ja jetzt sooo viiiiel Zeit. Vielleicht wäre das auch mal eine zukünf­ti­ge Abi-Aufga­be – das wäre dann wohl ein Aufstand unter dem Titel „Friday for Mathe“.

Allein gegen Alle.
Ein ganz beson­de­rer Tag – Samstag 25. Mai 1974.

Oberko­chen war bundes­weit im Radio und zwar als städti­scher Teilneh­mer in Hans Rosenthals Ratequiz „Allein gegen alle“. Bürger­meis­ter Gustav Bosch bat um rege Betei­li­gung seiner Einwoh­ner­schaft. Verei­ne und Schulen wurden gebeten inter­ne Rateteams zu bilden, alle Einwoh­ner mögen das Radio einschal­ten. Im Amtsblatt wurden als letzter Aufruf 11 Golde­ne Regeln zur Teilnah­me veröf­fent­licht. Die Spiel-Zentra­le befand sich im Sitzungs­saal des Rathau­ses und dann ging es los. Unsere Stadt bekam von dem Berli­ner Kussmak folgen­de Fragen gestellt:

Frage 1: Welcher Kaiser hat als erster telefo­niert? Lehrer Rudolf Heite­le hatte die Antwort: Don Pedro II de Alcan­t­ace von Brasi­li­en. Frage 2: Welche später inter­na­tio­na­le Persön­lich­keit musste im I. Weltkrieg ein Jahr lang als Sanitä­ter dienen, um ein nicht-medizi­ni­sches Amt zu überneh­men? Lehrer Horst Riegel lag hier richtig: Papst Johan­nes XXIII (Roncal­li). Frage 3: Warum wurde dem engli­schen Minis­ter William Huskis­son ein öffent­li­ches Denkmal gesetzt? Der engl. Staats­mann kam bei der Eröff­nung der Eisen­bahn­stre­cke Liver­pool-Manches­ter ums Leben. Das wusste die Lehre­rin Petra Reimann und die Schüle­rin Ulrike Gentner. Frage 4: Welchen Erlös erziel­te der Kompo­nist des allseits bekann­ten Marsches „Alte Kamera­den“ aus seiner Kompo­si­ti­on? Winfried Stephan wusste, dass der Kompo­nist Karl Teike damit 20 Gulden und eine fette Gans bekam. Frage 5: Wo in Deutsch­land konnte man noch vor zehn Jahren für 5 Pfenni­ge zweimal mit einem öffent­li­chen Verkehrs­mit­tel beför­dert werden? Alfred Haese wusste, dass das der Nordost­see-Kanal in Kiel-Holten­au war. Der Sieg ging mit 5:1 an Oberko­chen, da das Publi­kums­spiel auch gewon­nen wurde, aber bei den richti­gen Antwor­ten eine von der Verant­wort­li­chen aussor­tiert wurde. Zu erwäh­nen wäre noch, dass folgen­de Bürge­rIn­nen ein Lied vortru­gen mussten:

Peter Hänsel: Das Wolga­lied / Christ­hard Schrenk „Der Theodor, der Theodor“ / Bernd Kohn und Hans-Ulrich Weidmann „Heute wollen wir marschie­ren / Monika Fickert und Siegfried Grupp „Auf d’r schwäb’sche Eisabah­ne“ / Die Herren Müller, Post und Bihr sangen den Hymne vom Gymmi „Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt“ / Horst Eichen­topf gab mit der SAV-Gesangs­trup­pe den „Zwicker­marsch“ zum Besten / Hilde­gard Schaupp sang „Durch’s Wiesa­tal gang I jetzt na“ / Frau Littmann glänz­te mit „Drunta im Unter­land“ / Brigit­te Kadura trat mit „Das ist die Liebe der Matro­sen“ auf / Harry Wanner sang den „Narren­marsch“ der Narren­zunft / Heinz Sievers bot „Die (russi­schen) Abend­glo­cken / und „Marie­chen saß weinend im Garten“, darge­bo­ten von den Damen Berger, König und Meyer.

Und weiter ging’s in der zweiten Runde – Samstag 29. Juni 1974. Die Fragen laute­ten wie folgt:

Frage 1: Welcher deutsche Dichter hat sich für einige Jahre jünger ausge­ge­ben, weil er als einer der ersten Männer des neuen Jahrhdts. gelten wollte? Volker Kratzsch wusste, dass das Heinrich Heine war. An der Frage 2 schei­ter­ten unsere Spezia­lis­ten: Welcher berühm­te Nobel­preis­trä­ger verlor bei Speku­la­tio­nen so viel Geld, dass er jahrzehn­te­lang mittel­los war und mitun­ter sogar auf Bahnhö­fen und Parkbän­ken übernach­ten musste? Das war Henri Dunant – der Gründer des Roten Kreuzes. Die Frage 3: Aus welchem Jahr stammt das ältes­te heute bekann­te Papier mit Wasser­zei­chen? Ursula Merz war klar, dass das nur das Jahr 1282 in Bologna sein konnte. Frage 4: Welcher berühm­te Natur­wis­sen­schaft­ler versag­te in der Schule und brach auch eine Apothe­ker­leh­re nach 10 Monaten ab? Keine Frage, Horst Riegel gab blitz­schnell Antwort – der Justus von Liebig war’s. Frage 5: Welcher Physi­ker sagte anläss­lich der Veröf­fent­li­chung seiner größten Entde­ckung zu seiner Frau „So jetzt kann der Teufel losge­hen? Frank Schwarz nannte Wilhelm Conrad von Röntgen, das Rateteam entschied sich aber anders. Und so ging diese Runde 4:2 für Oberko­chen aus.

Und weiter ging’s in die letzte Runde – Samstag 31. August 1974. Die Fragen laute­ten jetzt:

Frage 1: Es ist jetzt endgül­tig geklärt, woher die bekann­te inter­na­tio­na­le Abkür­zung „o.k.“ stammt. Nennen Sie den Ursprung. Das wussten Dr. Dinckel­acker und Dr. Sußmann. Es war „Ols Kinder­houk“. Frage 2: Wem wurde zum ersten Mal eine Schall­plat­te aus reinem Gold verlie­hen? Da war der Lehrer Otto Fischer todsi­cher, dass das nur Enrico Caruso sein kann.Frage 3: Welcher promi­nen­te Politi­ker unserer Tage war als Student Chefre­dak­teur der 1920 gegrün­de­ten Zeitung „Marbur­ger Stadt­bril­le“? Auf Gustav Heine­mann tippten Albrecht und Rose-Marie Vogel Frage 4: Schon im Jahr 1780 wurde das elektri­sche Feuer­zeug erfun­den. Wer war der Erdfin­der? Roland Zinser melde­te als Erster die Lösung – Fürsten­ber­ger aus Basel Frage 5: Welcher berühm­te Wissen­schaft­ler, Doktor, Profes­sor und Nobel­preis­trä­ger hatte kein Abitur? Die Herren Dr. Neuer, Mehlhorn und Dr. Zimmer hatten Conrad Röntgen auf den Zettel und so gewann Oberko­chen auch diese Runde mit 5:0 und wurde „Unschlag­ba­re Rätsel­stadt“. Ha, mir waret halt scho emmer saumä­ßig g’scheit! ☺

(Fortset­zung folgt in Kürze). Bis dahin grüßt wie immer „Der Billie vom Sonnen­berg – wohnhaft in der Frühlingstraße.

Wilfried „Billie Wichai“ Müller

Weitere Berichte aus dieser Kategorie

Weitere Berichte