1) Steine im Kocher

Bereits in Bericht 46 vom 09.12.1988 habe ich im Amtsblatt auf riesi­ge behaue­ne Stein­blö­cke hinge­wie­sen, die auf der Höhe der letzten Klein­gar­ten­an­la­ge kurz vor der Talbrü­cke in beiden Ufern des Kochers und im Kocher liegen. Auf einen Besuch von Frau Dr. Susan­ne Arnold vom Landes­denk­mal­amt (LDA – heute LAD) hin wurde damals beim LDA ein entspre­chen­der Fundver­merk angelegt. – Weite­re Unter­su­chun­gen seitens des LDA fanden aller­dings nie statt.

Inzwi­schen haben sich die Zustän­dig­kei­ten seitens des LAD, das dem Regie­rungs­prä­si­di­um der baden-württem­ber­gi­schen Landes­re­gie­rung mit Sitz in Esslin­gen zugeord­net wurde, geändert.

Meine entspre­chen­de neuer­li­che diesbe­züg­li­che Bericht­erstat­tung beim LAD hatte am 18.12.2015 erfreu­li­cher­wei­se einen Besuch von Dr. Chris­ti­an Bolla­cher vom LAD-RPS/BWL und Dr. Stephan Bender vom Limes­zen­trum Aalen an der Fundstel­le im Kocher zur Folge. – Die beiden Herren wollten sich im Vorfeld aller­dings nicht festle­gen, in welche Zeit der Fund fällt, und welchem Zweck er gedient haben könnte. Mit einiger Wahrschein­lich­keit handle es sich um Spuren eines beacht­li­chen Brücken­bau­werks. Verbind­li­che­res müsse vom Fachre­fe­ren­ten MA (Mittel­al­ter), Olaf Goldstein, MA, vom LAD festge­stellt werden.

Eine weiter­füh­ren­de Besich­ti­gung mit Herrn Goldstein zusam­men mit Vertre­tern Oberko­che­ner Zustän­dig­kei­ten wurde auf Donners­tag, 04.02.2016 festge­legt. Diesem Termin sehen wir mit großer Spannung entgegen.

Die beiden Besich­ti­gun­gen mussten witte­rungs­be­dingt auf Donners­tag, 31.3.16, verlegt werden. (50 cm Hochwas­ser im Kocher – „Steine im Kocher“ überspült. In der Bilz und im Bilzhaus lagen noch Altschnee und 10 cm Neuschnee).

Oberkochen

Unser Foto (DB) stammt vom 18.12.2015 und zeigt die beiden virtu­el­len „Brücken­köp­fe“ zwischen Dr. Bender (links) und Dr. Bolla­cher (rechts).

2) Bilzhaus

Unser nach dem „Römer­kel­ler“ zweites archäo­lo­gi­schen Boden­denk­mal „Bilzhaus“ wurde in seinen noch klar feststell­ba­ren Grund­mau­ern vom HVO unter meiner Leitung nach Maßga­ben von Frau Dr. Arnold vom LDA zusam­men mit Oberko­che­ner Jugend­li­chen, Mitglie­dern des Heimat­ver­eins und einer inter­es­san­ten europäi­schen und außer­eu­ro­päi­schen Mischung von Jugend­li­chen (IJGD) in den Jahren ab 1989 (Abschluss 2003) freige­legt und der Öffent­lich­keit, unter­stützt vom Staat­li­chen Forst­amt, der freiwil­li­gen Feuer­wehr und der Stadt Oberko­chen, zugäng­lich gemacht. Es hat sich seither zu einem belieb­ten heimat­kund­li­chen Wander­ziel (Bilzhan­nes) entwickelt.

Das Bilzhaus wurde zunächst von unserem HVO-Mitglied Eugen Gentner, und wird seit dessen Tod von unserem HVO-Mitglied Helmut Gold (Murxle) hervor­ra­gend betreut.

Am 04.02.2016 wird Olaf Goldstein MA vom LAD auf unseren Wunsch hin nach den „Steinen im Kocher“ auch das „Bilzhaus“ besich­ti­gen und uns aus der Sicht des LAD dahin­ge­hend beraten, wie das inzwi­schen stark angewit­ter­te Mauer­werk für die Zukunft besser geschützt werden kann. Wahrschein­lich wird eine Abdeckung der Mauern erfol­gen müssen, wie sie über den Mauern des Römer­kel­lers angebracht wurde – eine kostspie­li­ge Angele­gen­heit. – Auch Franz Wingert von der Oberko­che­ner Wingert Bau-GmbH wird vor Ort beratend mit dabei sein.

3) Vorchrist­li­che Urnen aus den Heiden­hei­mer Museen ins Oberko­che­ner Heimatmuseum?

In Bericht 648 vom 27.11.2015 habe ich berich­tet, dass sich – ebenfalls durch einen Wechsel in den Zustän­dig­kei­ten nach meinem 30-jähri­gem Bemühen – nunmehr doch eine für Oberko­chen günsti­ge Lösung abzuzeich­nen scheint, wie die in den Heiden­hei­mer Museen befind­li­chen 1914 im damali­gen Oberko­che­ner Forst „Grabhü­gel“ (bei Ebnat/Nietheim) gebor­ge­nen hallstatt­zeit­li­chen (ca. 500 vor Chris­tus) Grabhü­gel­fun­de in unser Oberko­che­ner Heimat­mu­se­um gelan­gen könnten, wo ich sie in der entspre­chen­den vorge­schicht­li­chen Vitri­ne im Raum 2 bislang nur in blassen Pappkar­ton-Silhou­et­ten darstel­len konnte. –

Sofern sich der Heimat­ver­ein Oberko­chen an der zuvor notwen­di­gen Restau­rie­rung der beiden Gefäße spürbar betei­ligt, wurde uns eine Überga­be der Heiden­hei­mer Museums-Expona­te auf Leihba­sis zugesagt. – Unser heimat­kund­li­cher Mäzen Hans Betzler / Balin­gen (91) hat uns auf meine Vorstel­lung hin die Stiftung eines Betrags von 1000.- Euro für diesen Zweck in Aussicht gestellt. Der Heimat­ver­ein wird sich darüber­hin­aus ebenfalls mit einem Betrag betei­li­gen. – Wir gehen davon aus, dass die Aktion noch in der ersten Hälfe dieses Jahrs zum Abschluss gebracht werden kann.

4) Minipflug­schar?

Oberkochen

In der anfäng­li­chen Zeit des Oberko­che­ner „Umsonst­la­dens“ – damals Dreißen­tal­stra­ße, heute ehema­li­ges Postge­bäu­de – wurde zusam­men mit aller­lei Werkzeug absen­der­los ein ungewöhn­li­cher metal­le­ner Gegen­stand abgege­ben, der nicht auf das Inter­es­se der „Umsonst­la­den-Kunden“ stieß, und der aus diesem Grund zur weite­ren Verwen­dung bei mir für den Heimat­ver­ein und das Heimat­mu­se­um Oberko­chen gelan­det ist. – Unser Foto (DB) zeigt dieses mit Sicher­heit „landwirt­schaft­li­che“ oder „garten­be­ar­bei­tungs­mä­ßi­ge minipflug­schar-ähnli­che Gerät, das eine Länge von ca. 30 cm, eine Höhe von ca. 23 cm und eine Breite von ca. 27 cm aufweist. Der Durch­mes­ser für die Aufnah­me eines Griffs oder Stiels beträgt kräfti­ge ca. 3 cm. Bei dem Werkzeug handelt es sich um eine hervor­ra­gen­de Schmie­de­ar­beit. – Die Schar ist vermit­telst eines Unter­le­ge­bands perfekt aus 2 Hälften mit 2 mal 5 Nieten zusam­men­ge­nie­tet, ggflls unter­stützt durch einen Schweiß­vor­gang. Unklar ist, für welchen Zweck das Gerät einst gedient hat. Für Garten­ar­beit scheint es zu groß, für landwirt­schaft­li­chen Gebrauch zu klein zu sein. Es kommt mit großer Sicher­heit aus Oberko­che­ner Besitz. – Wer kann bei der Bestim­mung weiterhelfen?

Das Gerät ist, wie uns Dr. Josef Distl mitteil­te, ein ziemlich großer „Häufler“ (oder Häufel­pflug), wie es heute hoch bei den Firmen Wolf und Gardena erhält­lich ist.

5) 20.000 Besucher auf unserer Homepage

Im Frühjahr 2007 starte­ten wir unsere Homepage (www.heimatverein-oberkochen.de). Wie sich aus der Aufruf­re­gis­tra­tur ergibt, erfreut sie sich zuneh­men­der Beliebt­heit. Am 25.06.2012 – also nach 5 Jahren – konnten wir den 10.000 Besucher feststel­len. – Bereits Ende 2015, (am 02.12.2015) also nach bereits 3 ½ Jahren erreich­te unser „Besuch­o­me­ter“ die Aufruf­zahl 20.000. Zuneh­mend werden mir über unseren Webmas­ter, Andy Neuhäu­ser, der die Seite von allem Anbeginn an hervor­ra­gend betreut, Anfra­gen aus aller Welt weiter­ge­lei­tet, die zumeist direkt an unsere HP-Email-Anschrift gehen, letzt­lich zum ersten Mal auch über unser Gäste­buch: Ein US-Bürger aus der Gegend von Michi­gan stieß auf der Suche nach den Oberko­che­ner Betzler-Famili­en (mit „tz“) auf unsere Homepage und stell­te uns die Frage, ob es ein Oberko­che­ner Betzler-Wappen gibt. Der derzei­ti­ge Stand unserer Antwort lautet nach einer Reihe von Nachfra­gen leider „nein“.

6) Raumnot im Museum

Leider sind wir durch die derzei­ti­gen räumli­chen und finan­zi­el­len Bedin­gun­gen nicht in der Lage, unser Museum stadt­ge­recht zu erwei­tern. Vor allem fehlt uns Platz zur Darstel­lung der Oberko­che­ner „Migra­ti­on“ wobei unsere Vorstel­lung ist, dass die Zuwan­de­run­gen nach Oberko­chen spätes­tens ab dem 30-jähri­gen Krieg bis heute darge­stellt werden, der Zeit also, in der zahlrei­che Zuwan­de­run­gen aus Österrreich (Kärnten, Steier­mark, Vorarl­berg, Salzbur­ger Land) statt­fan­den. – Woher kamen und kommen all die heuti­gen „Oberko­che­ner“? Wer sind die „ganz alten Ur-Oberko­che­ner, – also die, die schon vor dem 30-jähri­gen Krieg Oberko­che­ner waren? – Ferner fehlt uns ein Raum, der für die Oberko­che­ner Geschich­te von ganz beson­de­rer Bedeu­tung ist: Wir haben bald nach der Gründung des Heimat­ver­eins vom Ehepaar Otto und Chris­tel Bäuerle Expona­te zur Verfü­gung gestellt bekom­men, aus denen eine komplet­te Bohrer­mach­er­werk­statt zusam­men­ge­setzt werden kann – bis jetzt eine empfind­li­che Lücke in unserem Museum. Die Expona­te für unsere Bohrer­ma­cher-Werkstatt konnten bei der Planung des Museums in den späten 80er-Jahren nicht berück­sich­tigt werden, weil allein der Amboss so schwer ist, dass die Stati­ker für eine Aufstel­lung dessel­ben im Raum 6 unseres Museums ihr Einver­neh­men nicht erteil­ten… . – Ferner fehlen uns Räume, in denen wir endlich die bis jetzt aus guten Gründen, (im Gegen­satz zum Heimat­buch) praktisch ausge­spart geblie­be­ne Geschich­te der Weima­rer Republik, sowie die des Ersten und des Zweiten Weltkriegs, darstel­len können. Vor allem 2‑dimensionales Materi­al (Fotos) ist vorhan­den (siehe z.B. unsere Ausstel­lung anläss­lich „100 Jahre Beginn Erster Weltkrieg“ vor 2 Jahren im Rathaus­foy­er und Berich­te zu unserer Fotosamm­lung zum Dritten Reich). – Als beson­ders exklu­si­ve Attrak­ti­on ist auch an ein pfiffi­ges kleines „Oberko­che­ner Kitsch­mu­se­um“ gedacht. – Mehre­re Räume benöti­gen wir allein für Lager‑, Stau‑, Archiv- und Magazin-Zwecke. Die priva­ten Räume einiger HVO-Mitglie­der explo­die­ren seit Jahren. – Selbst wenn eine angedach­te Lösung („Heimat­mu­se­um ganz im Schil­ler­haus) reali­siert würde, wäre eine stadt­wür­di­ge Museums­er­wei­te­rung im Gebäu­de Aalener Straße 19 (Schil­ler­haus) aus den darge­stell­ten Gründen undenk­bar; zumal der ehema­li­ge Schul­raum vorwie­gend als Raum für Sonder­aus­stel­lun­gen u.a. dringend benötigt werden würde. –

Das uns zunächst verspro­che­ne und zu diesem Zweck erwor­be­ne Gebäu­de Aalener Straße 21 würde als Stauraum ausrei­chen. Das Gebäu­de jedoch ist für eine Museums­er­wei­te­rung nicht geeig­net; im Grund­stück als solchem jedoch, auf dem es steht, liegt die einzig sinnvol­le Lösung für eine angemes­se­ne Lösung für die Erwei­te­rung eines unserer Stadt würdi­gen Museums.
Noch ist Träumen nicht verboten.

Irgend­wann sind wir wieder, wie bei der Einrich­tung des Museums in den Jahren von 1987 bis 1997 auf Spenden unserer Oberko­che­ner Unter­neh­men, Betrie­be, Firmen und Geschäf­te angewiesen.…

Der Verein hat also vieles vor sich.

Dietrich Bantel

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