In den folgend aufge­zähl­ten Berich­ten wurde ausführ­lich zu der 1944/1945 vom Rüstungs­be­trieb Fritz Leitz geplan­ten und nur teilwei­se fertig­ge­stell­ten unter­ir­di­schen Ferti­gungs­an­la­ge für die Produk­ti­on von Flugzeug­tei­len berichtet:

  1. Heimat­buch Oberko­chen — Geschich­te, Landschaft, Alltag, Seiten 194 — 196
  2. Bericht No. 312 BuG v. 21. 2. 1998 sowie folgen­de Berich­te (Gefan­ge­nen­la­ger)
  3. Vier Berich­te im Amtsblatt »Bürger und Gemein­de« Oberko­chen — Geschich­te, Landschaft, Allltag: No. 339 v. 1. 4. 1999, No. 340 v. 16. 4. 1999, No. 341 v. 30. 4. 1999 u. No. 342 v. 21. 5. 1999

Anläss­lich des Inter­na­tio­na­len Museums­tags, der am 18. Mai began­gen wird, wird im Raum 7 des Heimat­mu­se­ums, der das Thema »Vom Dorf zur Stadt« hat, eine neue Infor­ma­ti­ons­ta­fel präsen­tiert. Sie zeigt verschie­de­ne Vorstu­fen der wegen Schwie­rig­kei­ten bei den Bauma­te­ri­al-Liefe­run­gen zwei mal reduzier­ten Planung des Rüstungs­be­triebs Fritz Leitz, von der schließ­lich bis Kriegs­en­de 1945 nur ein »Luftschutz­stol­len« und kleine­re Stollen­tei­le reali­siert wurden. Große Teile der Stollen­an­la­ge wurden nicht fertig­ge­stellt, beacht­li­che Teile blieben im Rohbau­zu­stand, teils einge­rüs­tet und verschalt, stehen. Einer der beiden Eingän­ge zu dem Stollen, der sich zugemau­ert inner­halb eines CZ-Gebäu­des befin­det, blieb bis auf den heuti­gen Tag erhalten.

Der Stollen befin­det sich im »Napole­ons­bu­ckel« zwischen der Firma Carl Zeiss und der Volkmars­berg­stra­ße. Er wurde von Kriegs­ge­fan­ge­nen und Zwangs­ar­bei­tern in den puren Fels geschla­gen. Der Heimat­ver­ein ist immer noch auf der Suche nach Berich­ten zum Entste­hen dieses Ferti­gungs-Stollens, der im Plan einer unter­ir­di­schen Fabrik gleicht.

Leider wurden die 1986 noch vorhan­de­nen gesam­ten Unter­la­gen von einem ehema­li­gen Leiter des CZ-Bausek­tors erst vor wenigen Jahren »entsorgt«. Dem glück­li­chen Umstand, dass ich in den späten Achzi­ger­jah­ren im Rahmen meiner Höhlen­for­schun­gen von Oberko­che­nern darauf hinge­wie­sen wurde, dass es in Oberko­chen auch »künst­li­che Höhlen« gibt, ist es zu verdan­ken, dass ich seiner­zeit in den Besitz von Ablich­tun­gen der Planun­gen und Teilen des Schrift­ver­kehrs gelangt bin, die heute die einzi­gen plane­ri­schen Belege für diesen Ferti­gungs­stol­len sind. Nach diesen Unter­la­gen habe ich die spannen­de Tafel, einschließ­lich einer »Heil Hitler« Korre­spon­denz entworfen.

Ein faszi­nie­ren­des Zeitdo­ku­ment
Ein Dank gilt der Geschäfts­lei­tung und Mitar­bei­tern der Firma Röchling Kaltwalz­werk, die den großen Haupt­plan, auf dem bis ins Detail genau 52 Maschi­nen auf vier Stollen­gän­ge verteilt, die beiden Zugangs­stol­len und ein Verbin­dungs­gang zur Firma Bäuerle einge­zeich­net sind, in moder­ner Pixel-Technik lesba­rer gemacht haben, und der Firma Scheur­le-Siebdruck, Unterrom­bach, die die 90 auf 90 cm große Tafel mit allen Teilplä­nen, Fotos vom Stollen-Inneren und einem Blatt aus dem Schrift­ver­kehr in großer fachmän­ni­scher Kunst­fer­tig­keit umgesetzt hat.

Der Heimat­ver­ein würde sich freuen, anläss­lich des Inter­na­tio­na­len Museums­tags am Sonntag, 18. Mai, ab 18.00 Uhr zahlrei­che Besucher und Inter­es­sen­ten im Heimat­mu­se­um im Schil­ler­haus begrü­ßen zu können. Die neue Infor­ma­ti­ons­ta­fel zu der unter­ir­di­schen Stollen­an­la­ge 1944/45 zur Ferti­gung von Flugzeug­tei­len wird um 18.30 Uhr in Anwesen­heit der Museums­be­auf­trag­ten des Ostalb­krei­se, Frau Heidrun Heckmann vom Landrats­amt Aalen, »enthüllt«.

Der Museums­be­such ist kostenlos.

Mitglie­der von Vorstand­schaft und Ausschuss werden ab 18.00 Uhr ein gutes Vesper und Geträn­ke für Sie bereithalten.

Dietrich Bantel

Oberkochen

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