Am 14. August 1993 überreich­te Bürger­meis­ter Gentsch nach einer 4jährigen Planungs- und Baupha­se dem Heimat­ver­ein Oberko­chen den Schlüs­sel zu den von der Stadt renovier­ten Räumen im 1. OG des Schil­ler­hau­ses, in welchem das Oberko­che­ner Heimat­mu­se­um einge­rich­tet werden wird.

Ab diesem Zeitpunkt machten sich ca. 10 HVO-Mitglie­der unter der Leitung von Martin Gold/Bar sofort daran die Bühne des städti­schen Gebäu­des auf Vorder­mann zu bringen. Der 130 Jahre alte Bretter­bo­den war unbrauch­bar, der Verputz und das Mauer­werk brösel­ten aus den Gefachen der Wände.

Diese Arbei­ten stehen nunmehr kurz vor dem Abschluß. Neben­her war eine andere HVO-Gruppe damit beschäf­tigt, die Innen­ein­rich­tung des Museums zu planen. Der aktuel­le Stand ist, daß eine Ausstat­tung mit Ganzglas­vi­tri­nen aus Kosten­grün­den wohl nicht mehr im Bereich des Mögli­chen steht. Ganzglas­vi­tri­nen gibt es praktisch nur in städti­schen oder anderen öffent­li­chen Museen, deren Innen­ein­rich­tung nicht vereins­in­tern bezahlt werden mußte. Selbst Vitri­nen mit Alupro­fil­rah­men sind noch so teuer, daß es dem HVO nicht möglich sein wird, das ganze Museum in einem Zug mit den benötig­ten Vitri­nen auszustatten.

Im folgen­den soll beschrie­ben werden, wie die Museums­ge­stal­tung seitens des HVO vorge­se­hen ist.
Das Schil­ler­haus funktio­niert nach dem Prinzip von 2 getrenn­ten Kreis­läu­fen. Während die Begeg­nungs­stät­te von der Aalener Straße aus betre­ten wird, wird der Museums­be­reich von der rückwär­ti­gen Seite des Gebäu­des erschlos­sen. Über das Treppen­haus gelangt man ins 1. OG.

Oberkochen

Aus dem Grund­riß, der den derzei­ti­gen und keines­wegs verbind­li­chen Stand der Planun­gen zeigt, ist ersicht­lich, daß die zur Verfü­gung stehen­den 8, zum Teil ziemlich kleinen Räume in einem Rundgang (Raum 1–8) erschlos­sen werden. Diesem Rundgang entspricht die chrono­lo­gi­sche Darstel­lung der Geschich­te Oberko­chens. (Eben diese 8 Räume bilde­ten früher die Lehrer­woh­nung des Gebäu­des, das 1860 bekannt­lich als evange­li­sches Schul­ge­bäu­de errich­tet worden war.)

Rundgang
Raum 1
Urgeschich­te, Geolo­gie des Oberko­che­ner Raums, Karst­ver­stei­ne­run­gen (vorwie­gend aus unserem Raum) aus Privat­be­sitz und aus einer Sammlung, die in städti­schem Besitz ist.

Raum 2
Vor- und Frühge­schich­te, Oberko­che­ner Höhlen
Stein­zeit (stein­zeit­li­ches Werkzeug), stein­zeit­li­che Bohrer­werk­statt
Hallstatt­zeit, Kelten, La-Téne-Zeit
Dokumen­ta­ti­on des Oberko­che­ner »Römer­kel­lers« (Grabung 1971)

Raum 3
Mittel­al­ter
Dokumen­ta­ti­on der Alaman­nen­gra­bung 1980 u. a.
Grab 44 (männlich), Grab 79 (weiblich) mit sämtli­chen Grabbei­ga­ben (Leihga­be des Württem­ber­gi­schen Landes­mu­se­ums)
Weite­re Funde aus Privatbesitz

Raum 4
Vom 30jährigen Krieg ins 19. Jahrhun­dert
Köhlerei­we­sen — Modell der Großköh­le­rei »Wanne«
Hochofen, Schla­cken­wa­sche
Bilz und Bilzhan­nes
Das geteil­te Dorf (Kloster Ellwan­gen, Kloster Königsbronn)

Raum 5
Häfne­rei­we­sen
Schnitt durch ein Brenn­ofen­mo­dell
Glasu­ren­rei­be, alte Töpfer­schei­be
Alt-Oberko­che­ner Häfnergeschirr

Raum 6
Wasser­kraft und Mühlen
Bohrer­ma­cher­hand­werk
Frühin­dus­tria­li­sie­rung
Histo­ri­sche Holzbearbeitungswerkzeuge

Raum 7
Indus­tria­li­sie­rung
Oberko­chen bis zum und im 2. Weltkrieg

Raum 8
Oberko­chen nach dem 2. Weltkrieg bis zur Stadterhebung

Bühnen­raum
Oberko­che­ner Alltag früher
Land‑, Wald- und Forst­wirt­schaft
Wechsel­aus­stel­lun­gen

Eine alte Schmie­de wird ebenfalls im Museums­be­reich unter­ge­bracht werden.

Wir möchten an dieser Stelle alle Oberko­che­ner Bürger, die am Entste­hen eines Oberko­che­ner Heimat­mu­se­ums inter­es­siert sind, und die uns oder unserer Stadt verbun­den sind, sehr herzlich bitten, den Heimat­ver­ein durch eine Geldspen­de, die zur Beschaf­fung von Vitri­nen einge­setzt wird, zu unter­stüt­zen — wir wissen, daß wir mit unserem Anlie­gen in eine äußerst ungüns­ti­ge Zeit geraten sind — umsomehr erhof­fen wir uns Ihre Hilfe. Die Stadt sieht zur Zeit noch keine Möglich­keit, uns entschei­dend zu unterstützen.

Wenn eine Spenden­quit­tung gewünscht wird, muß die Einzah­lung der Spende über die Stadt­kas­se Oberko­chen laufen:
VR-Bank Aalen, Kto. 50 303 007 — BLZ 614 901 50 Verwen­dungs­zweck: »Spende für Heimat­ver­ein«
Wenn keine Spenden­quit­tung benötigt wird, kann eine Spende auch direkt auf das Konto des Heimat­ver­eins überwie­sen werden:
VR-Bank Aalen, Kto. 50 660 004 — BLZ 614 901 50 Verwen­dungs­zweck: »Spende für Heimatverein«

Dietrich Bantel

Oberkochen

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