um 3000 v. Chr.:
Aus dieser Zeit stammen zwei in Oberkochen entdeckte Steinbeile.
1200–800 v. Chr.:
In diese Jahrhunderte sind zwei tönerne Feuerböcke und einige Scherbenreste zu datieren.
800–200 v. Chr.:
Aus dieser Zeit fanden sich Scherben am Schmiedefelsen.
um 200 n. Chr.:
Der 1971/72 ausgegrabene »Römerkeller« (»villa rustica«) im Weilfeld wird errichtet.
260 n. Chr.:
Die Alemannen überwinden auch in der Gegend des heutigen Oberkochens den Limes.
650/750 n. Chr.:
Aus dieser Zeit stammen zahlreiche Alemannenfunde.
764
Kloster Ellwangen gegründet.
9. bis 14. Jhr.
In diese Zeitspanne sind verschiedene Scherbenfunde zu datieren.
1136
Ein Ellwanger Güterverzeichnis berichtet über Ellwanger Besitz in Cochon. Dabei handelt es sich höchstwahrscheinich um das heutige Unterkochen, da im Zusammenhang mit Cochon von »St. Maria« gesprochen wird.
1147
Weitere urkundliche Erwähnung Kochens (Rudolf und Rode- ger von Kochen).
ab 1240
Teile Kochens kommen von den Grafen von Dillingen an Ellwangen.
um 1299
Auf der Kocherburg sitzen die Ahelfinger.
1299 (12.3.):
Abt Friedrich von Neresheim erwirbt tauschweise von Hermann, genannt Herr von Hahelfingen, dessen Güter in Kochen.
1303 (1.5.):
König Albrecht gründet durch eine Schenkungsurkunde das Kloster Königsbronn.
1317 (12.3.):
Cunrad von Ahelfingen tauscht mit dem Gotteshaus Ellwangen die Burg und den Berg zu Cocherburg und seine Besitzungen im Ort Cochen mit allem Zubehör gegen die Burg Ewach und das Gut zu Nellingen.
1331
Ritter Johann von Kochen.
1335 (17.1.):
Ulrich von Ahelfingen, genannt Ybach, und Fritz, der Sohn seines Bruders Conrad, verkaufen verschiedene Wälder und Felder zu Kocherburg an die Abtei Ellwangen
1337
Ein Ellwanger Güterverzeichnis unterscheidet erstmals zwischen Ober- und Unterkochen.
1340 (21.4.):
Ritter Walter der Haugge verkauft an Abt Kuno von Ellwangen seinen Laienzehnten in Ober- und Unterkochen.
1341–1363
Das Kloster Königsbronn erwirbt seine Besitzungen in Oberkochen.
1341 (10.11.):
Ulrich von Reden (das Geschlecht heißt erst später »Roden«) und seine Frau Gertrud verkaufen Güter in Oberkochen für 14,5 Pfund Heller an das Kloster Königsbronn.
1343
In Oberkochen gibt es eine Pfarrei (Einrichtung einer Pfarrpfründe).
1351
Ulrich von Kochen
1353 (13.12.):
Kaiser Karl IV. verpfändet die Vogtei des Klosters Königsbronn um 600 Mark Silber an die Grafen von Helfenstein.
1356
Ulrich Vetzer schenkt Güter in Oberkochen an Königsbronn.
1356
Ab diesem Jahr gehört der Oberkochener Forst zu Heidenheim.
1358 (22.4.):
Graf Ulrich der Jüngere von Helfenstein und Abt Berthold von Königsbronn schließen einen Vergleich. Darin wird vereinbart, daß sich Ulrich in den an Königsbronn verkauften Gütern nur das Forstrecht vorbehält.
1358 (22.10):
Ritter Otte von Kaltenburg und seine Frau verkaufen mit Zustimmung der Helfensteiner ihre Güter nebst Rechten und Nutzungen zu Oberkochen um 1369 Pfund Heller an das Kloster Königsbronn. Dabei werden der spätere Gasthof Hirsch und die spätere Untere Mühle erstmals erwähnt.
1359
Konrad von Scharenstetten verkauft Güter zu Oberkochen an Königsbronn.
1361 (31.7.):
Kaiser Karl IV. bestätigt die Privilegien König Albrechts für das Kloster Königsbronn.
1361 (7.12.):
Kaiser Karl IV. widerruft die Verpfändung Königsbronns von 1353.
1362 (26.2.):
Das Kloster Ellwangen appelliert an die Mainzer Kurie gegen ein Urteil des Augsburger Gerichtes in einer Sache gegen Heinrich von (Ober-)Kochen über ein dem Ulrich von Kochen abgekauftes Lehen.
1363
Friedrich von Scharenstetten verkauft Güter in Oberkochen an das Kloster Königsbronn.
1365 (14.4.):
Kaiser Karl IV. verleiht dem Grafen Ulrich von Helfenstein das Recht, Eisenwerke mit Hämmern und Mühlen an Kocher und Brenz anzulegen.
1370 (St. Georgi):
Werner von Kochen und sein Sohn Stefan von Kochen verkaufen Wiesen in Stefansweiler an Dietmar von Roden.
1373
In diesem Jahr ist die Fischzucht am Kochen (früherer Name für den Kocher) nach der Quelle belegt.
1379 (2.4.):
Das Kloster Königsbronn begibt sich nach dem Tode Kaiser Karls IV. in den Schutz des Herzogs Leopold von Österreich (als Nachkomme des Stifters von Königsbronn)
1382–96
Hans von Kochen.
1384
Herzog Leopold von Österreich befreit das Kloster Königsbronn von aller Gastung.
1385
Stefansweiler ist unbewohnt.
1385
Ab diesem Jahr ist für die Ablieferung von Naturalien in Oberkochen eine Ellwanger Zehntscheuer belegt (Salbuch des Amtes Kocherburg).
1385
Ein Lagerbuch des Klosters Königsbronn gibt Aufschluß über viele Einzelheiten in Oberkochen.
15. Jht.
Mönche und Brüder des Klosters Königsbronn bauen den Kocherkanal.
1402
Hans von Roden wird von Ellwangen mit Gütern in Oberkochen belehnt.
1404
Georg von Kochen.
1405
Stefansweiler ist verwüstet.
1407
Jörg und Link von Kochen verkaufen Äcker in Oberkochen.
1408 (18.8.):
König Ruprecht zieht die Schirmvogtei über Königsbronn wieder an das Reich. Er nimmt das Kloster unter seinen Schutz und erneuert dessen Privilegien.
1413 (29.9.):
König Sigismund erneuert die Privilegien Königsbronns.
1417
Hans von Altenburg, Bürger von Gmünd, verkauft um 23 Gulden sein Gut in Oberkochen an Ulrich von Kochen.
1421 (20.4.):
Burkhart von Kochen verkauft sein Fischwasser unterhalb von Oberkochen an Ellwangen.
1423
Ulrich von Roden ist Abt von Neresheim.
1426
Dem Grafen Johannes von Helfenstein gelingt es, die Schutzvogtei über Königsbronn wieder an sich zu ziehen.
1427 (1.4.):
Streitigkeiten zwischen Georg von Wöllwarth zu Lauterburg und Ulrich Sayler zu Oberkochen einerseits und Ulrich von Scharenstetten andererseits wegen eines Wassers zu Oberkochen werden beigelegt.
1427
Ulrich von Scharenstetten, erwirbt Besitz in Oberkochen durch Heirat.
1434 (7.7.):
Das Reich zieht Königsbronn wieder an sich.
1436
Ulrich von Scharenstetten verkauft sein Besitztum in Oberkochen an Ellwangen und Leibeigene an Königsbronn.
1448
Der später evangelische Teil Oberkochens kommt mit Königsbronn kurzfristig an Württemberg.
1450–1504
Der später evangelische Teil Oberkochens ist mit der Herrschaft Heidenheim im Besitz der Herzöge von Bayern Landshut.
1460
Das Benediktinerkloster Ellwangen wird in ein weltliches Chorherrenstift umgewandelt.
1470
Der Bischof von Augsburg errichtet eine Kirche in Oberkochen.
1471
Das Kloster Königsbronn besitzt 27 Leibeigene in Oberkochen.
1486 (20.5.):
Veronika von Schechingen, die in erster Ehe mit Ulrich von Roden, in zweiter Ehe mit Phillip von Heuchlingen verheiratet war, belehnt Peter Hochmiller mit ihrer Gült zu Oberkochen, die zu ihrem Erbgut gehört.
1490 (16.10.):
Propst Albrecht zu Ellwangen ruft zu einem Allmosen für die »äußerst notleidende Pfarrkirche zu Oberkochen« auf.
1492
Die Witwe Dietmars von Roden verkauft für 650 Gulden alle ihre Oberkochener Güter samt Mühle und Fischwasser an Ellwangen.
1495 (21.7.):
Graf Eberhard (im Bart) von Württemberg wird in Worms zum Herzog erhoben.
1498
Am Ölweiher ist eine Schleifmühle genannt.
1501
Melchior von Horkheim verkauft sein Gut in Oberkochen.
1504 (Juli):
Mit der Herrschaft Heidenheim fällt das Kloster Königsbronn und damit auch ein Drittel Oberkochens an Württemberg (als Belohnung für die Teilnahme Herzog Ulrichs von Württemberg am bayerischen Erbfolgekrieg).
1518
Der württembergische Erbmarschall Konrad Thumb von Neuburg erwirbt von Herzog Ulrich von Württemberg sowie vom Propst von Ellwangen die Erlaubnis, in der Herrschaft Heidenheim sowie im Amt Kocherburg nach Erz zu graben und einen Schmelzofen zu bauen.
1519
Lienhard von Emershofen verkauft ein Haus in Oberkochen an Ellwangen.
1519
Der Königsbronner Teil Oberkochens kommt kurzzeitig unter österreichische Herrschaft und darauf an Ulm.
1519
Die Reichsstadt Aalen und Aalener Bürger besitzen Güter, die später an Ellwangen verkauft werden.
1525
Flüchtende Bauern halten sich nach der verlorenen Schlacht bei Aalen (Bauernkrieg) vor den sie verfolgenden Ulmer Rittern angeblich in der Griebigenstein-Höhle verborgen.
1529
Beim Kocherursprung wird ein Schmelz- und Eisenwerk gegründet.
1535
Oberkochen erhält eine Dorfordnung.
1536
Die Herrschaft Heidenheim kommt zum evangelischen Glauben.
1536 (20.7.):
König Ferdinand von Österreich verspricht dem Kloster Königsbronn seinen Schutz gegen die reformatorischen Bestrebungen des Herzogs von Württemberg.
1538 (11.8.):
Vergleich zwischen Herzog Ulrich von Württemberg und der Propstei Ellwangen (vertreten durch Pfalzgraf Ludwig, Propst zu Ellwangen) vor dem Oberforstamt Heidenheim wegen verhafteter Wildbretschützen von Kochen.
1539
Der bedeutende Königsbronner Abt Melchior Ruoff stirbt.
1541
Am Kocherursprung steht ein Schmelzofen mit Eisenschmiede, Schlackenpoche, Laborantenhaus und Läuterfeuer.
1546 (18.11.):
Im Schmalkaldischen Krieg findet an diesem Tag ein Gefecht bei Oberkochen statt. Eine Abteilung kaiserlicher Spanier nimmt den Schmalkaldern einen Transport Lebensmittel weg. Der Kurfürst von Sachsen zieht sich danach in die Gegend von Esslingen und Heubach zurück.
1551
Peter von Brogenhofen erhält durch ellwangische Vermittlung die Genehmigung zur Benützung der Eisenwerke am Kocherursprung.
1552
Die Eisenwerke am Kocherursprung werden von einer Königsbronner Gesellschaft, an der Herzog Christoph von Württemberg, ein Martin Eisengrein von Stuttgart und weitere zwei Genossen teilhaben, wieder aufgekauft.
1552
Markgraf Albrecht von Brandenburg zerstört das Kloster Königsbronn.
1553 (12.6.):
Königsbronn und (spätestens) damit auch ein Drittel Oberkochens werden evangelisch. Die Reformation wird von Herzog Christoph von Württemberg durchgeführt.
1556 (15.6.):
Vertrag zwischen Essingen und Oberkochen, in dem verschiedene strittige Punkte geregelt werden.
1578 (3.5.):
Oberkochen erhält eine neue Dorfordnung mit 49 Abschnitten.
1582/83
In Oberkochen wird eine evangelische Kirche mit Pfarrwohnung gebaut.
1582 — 1625
Prozeß zwischen dem Herzog von Württemberg und dem Propst von Ellwangen vor dem Reichskammergericht, weil in Oberkochen eine evangelische Kirche gebaut worden war.
1583 (Ostern):
Der erste evangelische Pfarrer Oberkochens, Ulrich Nicolai, nimmt seinen Dienst auf.
1583
Einem Königsbronner Lagerbuch aus diesem Jahre sind viele Einzelheiten über Oberkochen zu entnehmen.
1588 (11.4.):
In einem Bestandsbrief werden für Oberkochen Fischwasser und zwei Mühlen genannt.
1588 (19.5.):
Österreich verzichtet in einem Vergleich mit Württemberg endgültig auf seine Ansprüche in Königsbronn.
1605
In »Jörgen Abeles« Haus verbrennt »der Gemeindeschrein samt denen Rechnungen«.
1605 (12.5.):
Das Amt Kocherburg berichtet über die Regelung von Grenzfragen zwischen Essingen, Oberkochen und Wöllwarth.
1614
Ellwangen erwirbt käuflich die Hüttenwerke zu Oberkochen und Unterkochen.
um 1620
In Oberkochen leben etwa 500 Einwohner.
1623
Königsbronn besitzt 42 Leibeigene in Oberkochen.
1627
Die baufällig gewordene Kocherburg wird abgebrochen und in den folgenden fünf Jahren neu errichtet.
1633/34
In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges wird Ellwangen für ein Jahr protestantisch.
1634
Schlacht bei Nördlingen.
1644
Der Hochofen am Kocherursprung wird im Dreißigjährigen Krieg zerstört und abgerissen.
1645
Plündernde schwedische Soldaten zerstören die wenige Jahre zuvor neu errichtete Kocherburg.
1646/49
In dieser Zeit wird am Kocherursprung eine Schlackenwäsche errichtet, die jedoch nicht lange im Betrieb bleibt.
1648
Königsbronn, das im Laufe des Dreißigjährigen Krieges für einige Jahre wieder katholisch geworden war, kommt an Württemberg zurück und erhält endgültig den evangelischen Glauben.
1648
Nach dem Dreißigjährigen Krieg ist die Einwohnerzahl Oberkochens auf etwa 100 Personen zurückgegangen.
1658
Erster namentlich bekannter katholischer Ortsgeistlicher: Pfarrer Molitor.
1663
Die katholische Pfarrkirche St.-Peter-und-Paul erhält einen neuen Chor.
1663 (3.7.):
Propst Johannes Christoph von Ellwangen kauft von Christoph Glaser in Oberkochen ein Haus mit Garten und Gütern.
1669 (26.3.):
Mit diesem Datum ist ein Ellwanger Zehntverzeichnis von Oberkochen versehen.
1676/77
Die evangelische Pfarrstelle kann wegen Armut der Kirchengemeinde nicht besetzt werden.
1678
Erster evangelischer Schulmeister im Ort.
1698
Eine Grenzbeschreibung von Oberkochen wird angefertigt.
1716 (16.3.):
Erste Erwähnung der Lammwirtschaft zu Oberkochen.
1725
Am Ölweiher wird eine Ölmühle errichtet.
1728 (26.4.):
Franz Ludwig, Administrator des Hochmeistertums, Bischof von Worms und Propst von Ellwangen, stellt Sebastian Gold aus Oberkochen einen Erbbrief über ein Haus und Stadel »aneinander bey den Linden« aus. Möglicherweise handelt es sich dabei um den späteren Gasthof »Ochsen«.
1745
Am Kocherursprung wird erneut eine Schlackenwäsche errichtet.
1749
Das sog. Aalener Protokoll regelt kirchliche und weltliche Angelegenheiten in Oberkochen.
1752 (19.4.)
Der Ochsenwirt Sebastian Gold verkauft ein Fischwasser, der »bronnenkiel« (Brunkel) genannt, an Franz Georg, Erzbischof von Trier, Erzkanzler, Kurfürst, Bischof von Worms, Propst und Herr zu Ellwangen.
1755
Die Wiesenkapelle wird errichtet. (1950 abgebrochen und durch die Kapelle im Weingarten ersetzt.)
1785 (29.10.):
Ellwangen erhält von Josef Maria Benedikt, Fürst zu Fürstenberg, in einem Vergleich in Donaueschingen ein Achtel des Oberkochener Flachszehnten. Propst von Ellwangen ist zu diesem Zeitpunkt Clemens Wenzel.
1790 (27/28.10.):
Der »Wiesenherrgott« in der Wiesenkapelle wird zerstört. Daraufhin kommt es zu schweren Ausschreitungen zwischen evangelischen und katholischen Bevölkerungsteilen im Ort.
1803
Infolge des Reichsdeputationshauptschlusses fällt der Besitz Ellwangens an das Herzogtum Württemberg. Ab diesem Zeitpunkt untersteht Oberkochen nur noch einer Herrschaft. Die Oberkochener Zollstation wird aufgehoben, und Maße und Gewichte im Ort werden vereinheitlicht.
1805
Bei einem Streit in Oberkochen gibt es blutige Köpfe. Da sich die streitenden Parteien nicht einigen können, müssen sie vor dem kurfürstlichen Gericht in Kirchheim u.T. erscheinen.
1806 (1.1.):
Württemberg wird zum Königreich erhoben.
1807
Die Klosterverwaltung Königsbronn wird aufgehoben.
1810/11
Treibjagd des Königs Friedrich I. von Württemberg in den Wäldern um Oberkochen.
1812
Vom russischen Feldzug kehrt von zwölf Oberkochener Kriegsteilnehmern nur einer zurück.
1813 (3.12.):
Die evangelische Kirchengemeinde wird durch königlichen Erlaß vom Dekanat Heidenheim abgetrennt und dem Dekanat Aalen zugeteilt.
1817/18
Hungerjahre.
1825
Der Dachreiter der alten evangelischen Kirche wird durch einen kleinen Holzturm neben der Kirche ersetzt.
1826
Der Text des Nachtwächters wird geändert. Scheither rief er: »Hört ihr Herren, laßt euch sagen…«. Nun hieß es: »Liebe Leute laßt euch sagen…«.
1827
Gründungsjahr des katholischen Kirchenchors.
1828
Bis 1828 gehört die katholische Kirchengemeinde zum Bistum Augsburg
um 1830
Es leben ca. 630 Personen in Oberkochen.
(1.7.): Schultheiß Scheerer tritt wegen Differenzen mit dem »württembergischen Bürokratismus« zurück.
1836/38
Die Oberkochener Brunnen werden zu selbst laufenden eingerichtet.
um 1840
In Oberkochen sind etwa 30 Hafnermeister tätig.
1844
In den Zahnberger Gruben werden drei Bergleute aus Oberkochen und Ochsenberg verschüttet. Sie können nicht geborgen werden.
1845
Die Kreuzmühle entsteht (zunächst auf dem »Kreuzwasen«).
1846
Carl Zeiss gründet in Jena seine Werkstätten.
1848
An der Revolution beteiligt sich die Gemeinde nicht. Die Pfarrherren, der Schultheiß und die Gemeinderäte versammeln sich mit den Ortsbewohnern unter der Gemeindelinde (heutiger Lindenbrunnen), um die Proklamation des württembergischen Königs anzuhören.
um 1850
leben ca.810 Personen in Oberkochen.
1850/51
Die nebeneinander liegenden Friedhöfe der beiden Konfessionen werden räumlich getrennt.
1850
Erster Rapsanbau in Oberkochen.
1851
Die Staatsstraße Aalen-Ulm wird zwischen Unterkochen und Oberkochen erneuert.
1854 (13.9.):
Gründung der Viehversicherungsvereins.
1858
Die katholische und die evangelische Kirche werden innen renoviert.
um 1860
Christoph Jakob Bäuerle legt den Grundstein zur Oberkochener Bohrermacherindustrie.
1861
Das Rodsteinkreuz wird errichtet.
1862/64
Bau der Eisenbahnlinie Aalen-Ulm.
1863
Die Bahnhofstraße wird angelegt.
1864 (15.9.):
Einweihung der Eisenbahnlinie Aalen-Ulm.
1866 (22.9.):
Die Realgenossenschaft Oberkochen wird in ihrer heutigen Form gegründet.
1868:
Beim Bau des Gasthofes »Grube« kommt im Lehm ein Säbel aus der Türkenzeit zum Vorschein. Der Fund wandert in die Altertumssammlung nach Stuttgart.
um 1870:
Gründung der Oberkochener Hafnergenossenschaft.
1870/71:
Bau eines evangelischen Schulhauses (heute Aalener Str. 19, zunächst Gemeindebücherei, dann Jugendhaus, nun Schillerhaus und Heimatstuben)
1871:
Freudenfeuer auf dem Volkmarsberg wegen des Sieges im deutsch-französischen Krieg.
1874/75:
Die alte evangelische Kirche wird wegen Baufälligkeit bis auf die Grundmauern abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt.
1876:
Albert Leitz gründet seine Bohrerfabrik.
1879:
Ab dieser Zeit besteht eine Zeichenschule in Oberkochen. Sie wird von Lehrer Gutmann geleitet und von rund 50 Schülern besucht.
1882:
Gründung der Firma Jakob Schmid.
1888:
Oberkochen hat 1132 Einwohner.
1889:
Das Rodsteinkreuz mit dem vergoldeten Christusbild wird geweiht.
1890:
Gründung der Firma Wilhelm Grupp.
1890:
Das Staatliche Vermessungsamt errichtet zu Meß- und Orientierungszwecken einen Holzturm auf dem Volkmarsberg.
1890:
Präzisionszieherei Günther wird gegründet.
1893:
Oberkochen zählt 1202 Einwohner.
1895:
Bei einem Manöver brennt die Zehntscheuer in Oberkochen ab.
1895:
Professor Fraas und Ratsschreiber Maier von Aalen untersuchen das Wollenloch.
1896:
Gründung der Werkzeugfabrik August Oppold.
1897:
Der Albverein kauft den Holzturm auf dem Volkmarsberg und erhöht ihn um fünf auf 16 Meter. Die Einweihung findet am 27.6.1897 bei wolkenbruchartigem Regen statt.
1898/1900:
Die heutige katholische Kirche wird erbaut.
1899:
Aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges stammend wird beim Bau der katholischen Kirche ein Massengrab mit etwa 200 Menschenschädeln aufgedeckt, von denen einige noch sehr gut erhalten waren.
1900:
Die evangelische Kirche wird außen völlig renoviert.
1900:
Bau eines neuen katholischen Schulhauses (»Fuchsbau«) in der heutigen Dreißentalstraße.
1903:
Gründung der Firma Wannenwetsch.
1904:
Das Haus an der Schlackenwäsche wird abgebrochen.
1905: (Febr.):
Einem großen Brand beim späteren »Gubi« fallen mehrere Häuser zum Opfer.
1906:
Johannes Elmer beginnt mit der Stromproduktion am Kocher.
1911:
»Ein Sturm reißt den Holzturm auf dem Volkmarsberg aus dem Gefüge und legt ihn nieder« (A. Mager).
1914/18:
Erster Weltkrieg; die beiden Kirchengemeinden müssen einige ihrer Kirchenglocken abgeben.
1916:
Oberkochen wird an die Landeswasserversorgung angeschlossen.
1922:
Zur Ehre der 55 Oberkochener Gefallenen des Ersten Weltkrieges wird der Lindenbrunnen in seiner heutigen Form errichtet.
1924:
Der Albverein errichtet auf dem Volkmarsberg eine Hütte, nachdem die alte dort stehende Schenke 1921 abgebrochen worden war.
1925
Oberkochen zählt 1524 Einwohner.
1927 (16.1.):
Oberkochen erhält ein neues Wappen, das bis zur Stadterhebung Gültigkeit behält.
1928
Das Kaltwalzwerk entsteht aus der 1906/07 in Oberkochen gegründeten Aalener Firma Walter.
1928
Das Volkmarsberggebiet wird unter Naturschutz gestellt.
1929/30
Auf dem Volkmarsberg wird der heutige Turm erbaut. Die Einweihung findet am 30.5.1930 statt.
1930
Die Firma Günther und Schramm entsteht.
1933
Gründung des evangelischen Kirchenchors.
1933
Oberkochen hat 1704 Einwohner.
1934
Ein zweiter Strang der Landeswasserversorgung wird durch die Oberkochener Gemarkung gelegt.
1934
Die Oberkochener Hafnerlehrlinge besuchen die Gewerbeschule in Aalen.
1935/36
Die »Deutsche Volksschule« ersetzt die Bekenntnisschulen.
1936
Das (alte) Rathaus wird verschönert, der Ortskern erweitert.
1937
Bei Eisenerzbohrungen beim Langertbrunnen ergibt sich in 140 Metern Tiefe eine schwache Erzschicht von 0,30 Metern und in 151 Metern Tiefe eine Eisenerzader mit 2,05 Metern Dicke.
1938
Fritz Leitz scheidet aus der Firma Gebrüder Leitz aus und gründet eine Firma zum Maschinen- und Apparatebau.
1939
In Oberkochen gibt es nur noch zwei Hafner.
1939
Nach der Volkszählung von 1939 hat Oberkochen 2011 Einwohner (998 männlich, 1013 weiblich). Es gibt 366 Wohngebäude und 237 Nebengebäude in Oberkochen. Die örtliche Industrie beschäftigt 1003 Arbeiter, davon pendeln 500 von auswärts ein.
1939/45:
Zweiter Weltkrieg.
1945 (14.2.):
Die ersten Neubürger aus dem Osten (Bielitz) treffen in Oberkochen ein.
1945 (April):
Amerikanische Artillerieangriffe auf Oberkochen.
Christhard Schrenk