Vergan­ge­nes zu bewah­ren und für die jetzi­gen und nachfol­gen­den Genera­tio­nen festzu­hal­ten, war in Städten und Gemein­den stets der Grund­ge­dan­ke, wenn die Überle­gun­gen für die Heraus­ga­be eines Heimat­bu­ches oder einer ähnli­chen Publi­ka­ti­on angestellt wurden. Nicht anders verhielt sich dies in Oberko­chen, wo die Idee zu einer zusam­men­fas­sen­den Darstel­lung unserer Heimat­ge­schich­te schon vor über 50 Jahren entstan­den ist.

Oberleh­rer Mager war es seiner­zeit, der seine inten­si­ven Nachfor­schun­gen zu Papier brach­te. Teilwei­se auf diesen Arbei­ten aufbau­end erforsch­ten Pfarrer Josef Tritt­ler und Franz Balle (Geislin­gen) nach dem Zweiten Weltkrieg weite­re Teile der Oberko­che­ner Geschich­te. In der Fortset­zung arbei­te­te das Lehrer­kol­le­gi­um der Dreißen­tal­schu­le Anfang der 60er Jahre für den heimat­kund­li­chen Unter­richt eine umfang­rei­che maschi­nen­ge­schrie­be­ne Broschü­re aus und während der Ausgra­bun­gen des Römer­kel­lers im »Weilfeld« im Jahr 1971 wurde ebenfalls an die Heraus­ga­be eines Heimat­bu­ches gedacht. Doch bis es soweit war, sollten noch 15 Jahre verge­hen. Ulrich Streu, der damali­ge Rektor der Dreißen­tal­schu­le, griff 1981 die Idee wieder auf. Durch zahlrei­che Einzel­au­to­ren sollte das Heimat­buch eine abwechs­lungs­rei­che Sprach­ge­stal­tung erhal­ten. Diesem Gedan­ken drohte 1984 ein weite­res Mal das Aus, als Ulrich Streu aus beruf­li­chen Gründen Oberko­chen verließ.

Da war es Gym. Prof. Dietrich Bantel, der sich mit seinem ganzen Ideen­reich­tum an die Verwirk­li­chung dieses für Oberko­chen so wichti­gen Werkes machte. Einen hervor­ra­gen­den Mitstrei­ter und eine glück­li­che Ergän­zung fand Dietrich Bantel in Christ­hard Schrenk als fundier­tem Geschichts­for­scher. Im Herbst 1986 war es dann soweit — das statt­li­che, über 500 Seiten umfas­sen­de Werk »Oberko­chen — Geschich­te, Landschaft, Alltag« konnte heraus­ge­ge­ben werden. Ein Buch, an dessen Inhalt zahlrei­che Autoren mitge­ar­bei­tet hatten.

Oberkochen

Auf welch großes Inter­es­se dieses Buch bei unserer Oberko­che­ner Bevöl­ke­rung und bei vielen ehema­li­gen Oberko­che­nern, die ihre Verbin­dun­gen zur Heimat nie abbre­chen ließen, wie auch bei vielen Neubür­gern, gesto­ßen ist, beweist die Tatsa­che, daß bereits nach 6 Jahren die 1. Aufla­ge restlos vergrif­fen war.

Für Stadt­ver­wal­tung und Gemein­de­rat stand es daher außer Frage, die 2. Aufla­ge des Heimat­bu­ches in Auftrag und in Druck zu geben. Hierfür muß ich ein weite­res Mal das große, freiwil­li­ge bürger­schaft­li­che Engage­ment aller Autoren hervor­he­ben, die ihre Artikel überar­bei­te­ten und, soweit dies erfor­der­lich war, entspre­chend dem Zeitge­sche­hen der letzten 6 Jahre fortschrie­ben. Ihnen allen gilt mein aufrich­ti­ger Dank für diese recht zeitin­ten­si­ve Arbeit.

Ganz beson­ders freue ich mich natür­lich darüber, daß es gelun­gen ist, diese 2. Aufla­ge zum Fest des 25jährigen Jubilä­ums der Oberko­che­ner Stadt­rechts­ver­lei­hung heraus­brin­gen zu können. Möge auch dieses Werk auf großes Inter­es­se stoßen und das entspre­chen­de Verständ­nis für die Geschich­te unserer Stadt, unserer Heimat und für ihre Situa­ti­on wecken.

Im Mai 1993
Harald Gentsch, Bürgermeister