Ein Naturschutzgebiet
Vorwort
In einem Heimatbuch von Oberkochen darf ein Beitrag über den Volkmarsberg nicht fehlen. Unser Hausberg ist für die Oberkochener Alt- und Neu-Bürger ein sehr wesentliches Stück ihrer Heimat. Mit Stolz zeigen sie diesen wegen seiner landschaftlichen Lage, seiner Natur und seiner Erholungseinrichtungen so beliebten herrlichen Flecken Erde den zahlreichen Besuchern der Stadt. Eine große Zahl von Auswärtigen wandern Woche für Woche zum »Berg« und kennen diesen oft besser als die Stadt selbst.
Hier wird zunächst ein Beitrag aus dem Jahre 1934 abgedruckt. Er stammt aus der Feder des damaligen Oberlehrers Alfons Mager — seinerzeit mit Fritz Leitz einer der Väter der Erhaltung des Volkmarsbergs als Schutzgebiet und nach diesem langjähriger Vorsitzender der Oberkochener Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins.
In einem Nachtrag wird dann vom derzeitigen Vertrauensmann des Albvereins, Forstdirektor Karl Schurr, über das weitere Schicksal des »Berges« bis in die heutige Zeit berichtet.
Vom Volkmarsberg
Der schönste und besuchteste Punkt am oberen Kochertal ist der 743 Meter hohe Volkmarsberg. Er hat eine günstige Lage über dem Kochertal und dem Nordostabfall der Alb. Der besondere Schmuck des Berges ist die Wacholderheide, die ihm mit den Buchen- und Fichtenhorsten ein naturschönes, stimmungsvolles Gepräge verleiht. Heidekraut, Büsche und Felsensteine sind dazwischen verstreut.
Auf dem Gipfel und an den Hängen sind 150 Morgen Land mit Wacholder bewachsen. Das Gebiet steht seit 1928 unter Naturschutz. Ohne Erlaubnis der Heimatpflege und der Gemeinde darf dort nichts verändert werden. Die Wacholderbüsche sollen zu urwüchsigen Bäumen heranwachsen und der ganzen Landschaft zur Zierde sein. Im Winter bei Rauhreif ist die Heide einzig schön, und man glaubt sich bei deren Anblick in ein Zauberland versetzt.
Der Volkmarsberg heißt in alten Urkunden Völkerberg. Dort sammelten sich Bauern, Schäfer und später auch Kriegsvolk zu gemeinsamer »Beratung und Tagung«. Die heutige Bezeichnung soll erst im 18. Jahrhundert eingeführt worden sein. Vielleicht geht der Name aber auch auf einen Bauern zurück, der auf dem Berg zu schaffen hatte, oder dem der Berg gehörte. Dieser wird dann wohl den Personennamen Volkmar, d.h. beim Volke berühmt, gehabt haben. Eine ähnliche Namensform hat der Weickersberg zwischen Königsbronn und Zang. Aber es ließ sich urkundlich weder ein Volker noch ein Weiker nachweisen.
Ein Spaziergang auf den Berg bietet jedem Naturfreund Genuß und Befriedigung. Der prächtige Aufstieg vom Kessel, Dreißental, Weingarten oder Langert aus, die Albflora, die würzige Luft und die Rundschau machen den Volkmarsberg zum beliebten Ausflugspunkt. Von Tauchenweiler her ist der Anblick der Wacholderheide am lohnendsten. Im Frühling erfreuen die dem Berge eigenen Blumen unser Auge: Frühlingsenzian, nickende Nieswurz, Küchenschelle, Himmelfahrtsblümchen, Akelei, Waldvögelein und Kreuzblumen. An den Abhängen und Niederungen ließ die Gemeinde Oberkochen 1000 Stück Fichtenpflanzen einsetzen.
Die schmucke Albvereinshütte mit ihrem bedeckten Vorraum ist eine Zierde der Bergkuppe. In ihrer reizenden Lage zwischen der hohen Buchengruppe und den Wacholderbüschen bietet sie einen malerischen Anblick. Jeder Wanderer und Skiläufer nimmt in dem trauten Blockhaus gerne Aufenthalt. Die Bergwacht ist angewiesen, stets dafür zu sorgen, daß die Wandersleute des Albvereins in der Hütte, die am 5. Oktober 1924 eingeweiht wurde, Unterkunft finden. Rechts neben der Hütte befindet sich eine neue Schenke, die alte Schenke wurde nach der Gauwanderung auf den Volkmarsberg 1921 abgebrochen. An Besuchstagen wird die Bergschenke von dem Inhaber einer 1925 erlangten Wirtschaftserlaubnis betreut. Einzelne Besucher erhalten gegen eine entsprechende Hinterlegungsgebühr bei Fabrikant Fritz Leitz die Schlüssel.
Am nördlichen Rande der Kuppe ist der massige, eigenartige Bergfelsen zu finden, der damals mit Leiter und Wetterfahne versehen war. Von diesem Platz aus und von den freien Flächen auf der Kuppe bietet sich eine schöne Rundschau, besonders nach Norden und Osten. Das Auge schweift hin über das weite Weiland, die Hohenstadter, Büchelberger und Frickenhofer Höhe mit dem Hagberg; die Limpurger und Ellwanger Berge, Kapfenburg, Ipf, Härtsfeld und den massigen Klosterbau in Neresheim, Elchingen und Ohmenheim.
Nach Westen und Süden ist die Sicht durch Bergwälder behindert. Man erfaßt wohl die Felsenwand des Rosensteins und bei günstiger Witterung die Bergriesen der Alpen.
1890 war vom Staatlichen Vermessungsamt zu Meß- und Orientierungszwecken ein Holzturm auf dem Volkmarsberg erstellt worden. 1897 wurde er vom Albverein erworben und um fünf auf 16 Meter erhöht. Am 27. Juni 1897 war die Einweihung, die durch einen wolkenbruchartigen Regen gestört wurde.

Der Turm stand über dem Signalstein am höchsten Punkt des Berges. Seine Grundfläche betrug 20 und seine Fläche oben vier Quadratmeter. Bald war der Holzturm jedoch baufällig geworden und ohne Gefahr nicht mehr zu besteigen. 1905 wurde er gesperrt und 1911 von einem Sturm aus dem Gefüge gerissen und niedergelegt. Vom alten Holzturm war zu sehen: Burgberg, Flexener, Wellerstein, Hesselberg mit den glänzenden Kalkfelsen; im Südwesten die hochgelegenen Aalbuchdörfer Gerstetten, Dettingen, Hausen o.L., Böhmenkirch und Steinenkirch. Bei klarster Witterung sah der Wanderer die Ulmer Münsterspitze, die Oberstdorfer Alpen bis zur Benediktenwand und die Schneehäupter vom Säntis bis zur Zugspitze.
Es sollte nach der Zerstörung des alten Holzturmes fast zwei Jahrzehnte dauern, bis sich ein neuer Turm auf dem Berg erhob. Die Not des Ersten Weltkrieges verhinderte einen Neubau und die Inflation von 1923 beraubte die Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins fast des gesamten angesparten Vermögens. Der Hauptförderer des Turmbaugedankens war Fabrikant Fritz Leitz. Zu Beginn des Jahres 1929 lagen Fritz Leitz mehrere Entwürfe für den Bau eines neuen Turmes vor. Der Albverein wollte einen möglichst schlichten und möglichst kostengünstigen Turm bauen. In Absprache mit der Staatlichen Bauberatung in Stuttgart wurde der Entwurf von Architekt Otto Schmid aus Gingen a.d. Brenz angenommen. Schmids Kostenvoranschlag belief sich im Januar 1929 auf 23 000 Mark; nämlich 14 000 Mark für den Bau, 1000 Mark für die Fenster, 1000 Mark für die Türen, Treppengeländer, Kupferabdeckung der Ecken und des Eingangs, Bänke und Tische. Dazu kam die Leistung der Bauherrschaft von 7000 Mark (Schotter- und Zementlieferung 5000, Beifuhr 1000, Wasserzufuhr 1000 Mark). Das Architektenhonorar betrug 8%.
Wegen einiger Bedenken wegen der relativ hohen Kosten versuchte der Verein den Aufwand zu kürzen. Dann wurde der Bauauftrag der Eisenbetonfirma Jakob Vogt in Ulm in Verbindung mit dem Baugeschäft Heinrich Aisslinger in Aalen vergeben, die Bauaufsicht führte Architekt Schmid. Obwohl die Endrechnung den Kostenvoranschlag noch um 6000 bis 7000 Mark überstieg, wurde mit dem Bau noch im selben Jahr begonnen. Das war möglich, weil Fabrikant Fritz Leitz die Bausumme bis 1930 vorstreckte. Die Gemeinde Oberkochen steuerte 2000 Mark bei und überließ dem Albverein das Steinmaterial und das Verfügungsrecht über das Gelände im Umkreis von 50 Metern um den Turm. Der Rohbau machte dank der tatkräftigen Mithilfe vieler Albvereinsmitglieder und dank der günstigen Witterung rasche Fortschritte und wurde an Allerheiligen (1.11.) 1929 vollendet. Im November und Dezember desselben Jahres wurden die Innenarbeiten verrichtet, die Wasserspeier angebracht und im neuen Jahr der Raum im Eingangsbereich hübsch hergerichtet.
Der Turm wurde von Ulmer und Oberkochener Arbeitskräften unter Werkführer Deißler erstellt. Die Berghüte diente den Auswärtigen als Koch- und Schlafraum. Durch die Steinbrechmaschine von Maurermeister Trittler wurden die Bergsteine zerschottert und zermahlen. Glasermeister Wingert setzte die aus geschliffenem, poliertem Drahtspiegelglas gefertigten Fenster ein, und Zimmermeister Brunnhuber sorgte für den Bodenbelag und die obere Treppenabdeckung. Sämtliche Schreinerarbeit, die in dem altertümlichen Turmstübchen besonders wohltuend auffällt, wurde von Schreinermeister Fischer ausgeführt. Die Schlosserarbeit besorgte Bauschlossermeister Walz von Heidenheim. Die Malerarbeiten führte Meister Richard Holz von Aalen aus.

Der Turm wurde neben dem Signalstein erstellt, ist aus Eisenbeton errichtet und 23 Meter hoch. Am Fuß hat er eine Grundfläche von sieben auf sieben Metern, die Plattform mißt sechs mal sechs Meter. Die gesamte überbaute Fläche umfaßt 53 Quadratmeter. Die Mauern sind an den Kanten 30 und sonst 15 Zentimeter stark. Das Innere umfaßt fünf Stockwerke, elf Treppen und 104 Stufen. Das Gewicht des ganzen Turms beträgt 390 Tonnen. Ein Wasserbedarf von 45000 Litern mußte mit Fuhrwerken vom Tiefental aus herbeigeführt werden. Ein früherer Öltank der Firma Gebr. Leitz leistete als Wasserbehälter gute Dienste. Verwendet wurden 250 Kubikmeter Sand und Kies, zehn Tonnen Eisen und 900 Sack Zement. Die Deckplatte wiegt 20 Tonnen. Durch eine Nachbehandlung mit Ceresit gelang es, den Turm trocken zu halten. Die feierliche Einweihung des Turmes fand am Sonntag, dem 25. Mai 1930, durch den damaligen Vorsitzenden des Albvereins, Prof. Dr. Nägele, statt. Ab dem folgenden Tag war der Turm für die Öffentlichkeit zugänglich. Albvereinsmitglieder und deren Angehörige hatten satzungsgemäß freien Eintritt. Nichtmitglieder bezahlten 20 Pfennige.
Der Rundblick von der geräumigen Aussichtsplattform des neuen Turmes ist weitumfassend und überwältigend. Er reicht im Norden von Burgberg bei Crailsheim bis zur Zugspitze und zum Sänits im Süden. Im Nordwesten gleitet der Blick ins liebliche Weiland mit seinen reichen Fluren, friedlichen Dörfern und Höfen. Hinter ihm steigt die Hohenstädter Ebene mit Kirche und Schloß Hohenstadt auf, weiter westlich erblickt man die Frickenhofer Höhe mit dem Hagberg bei Gschwend, sowie den Welzheimer und Murrhardter Wald. Genau westlich erhebt sich gigantisch die Felsenwand des Rosensteins und Dorf Lauterburg mit den herrlichen Aalbuchwäldern. Im Norden schimmert weiß der Schönenberg mit seiner Wallfahrtskirche und Schloß Ellwangen hervor; im Vordergrund die Ortschaft Neuler mit ihren vielen Weilern und Einzelhöfen, dahinter der Hohenberg und der Burgberg. Nordöstlich erscheinen Kapfenburg und Flexener, der Wellerstein nebst den glänzenden Kalkfelsen des Hesselbergs im Fränkischen Jura. Im Osten schweift das Auge über das Härtsfeld mit den vorliegenden, von Weilern unterbrochenen Waldungen, über Elchingen und Ohmenheim. Wie eine Riesenburg leuchtet daneben der massige Klosterbau von Neresheim. Auch der letzte Berg der Schwäbischen Alb, der kahlhäuptige Ipf, liegt im Blickfeld. Aus den Wäldern im Süden lugen Zang, Gnannenweiler und von der Heidenheimer Alb die hochgelegenen Dörfer Dettingen, Gerstetten, Kipfendorf und Hausen im Lontal sowie Albeck auf der Ulmer Alb hervor. In der Nähe fügen sich der Stürzelhof, der Zahnberg und der Wollenberg in die Waldlandschaft ein. Südöstlich tauchen der Wahlberg bei Nattheim und Oggenhausen auf. Bei klarem Wetter sind im weiten Süden die höchsten Punkte der Bayerischen und Allgäuer Alpen, des Rätikons, der Appenzeller- und der Thuralpen sichtbar. Von Oberkochen selbst ist nur die Gruppsche Fabrik zu bemerken.

Der Volkmarsberg heute (v. Karl Schurr)
Die Begeisterung, mit der Alfons Mager seinen Beitrag verfaßte, leitet auch den heutigen Berichterstatter über das weitere Schicksal des Berges.
Der Rundblick vom Turm ist beherrschend wie eh und je. Vieles hat sich allerdings verändert. Neu sind die zahlreichen Türme und Leitungen aller Art, die in letzten Jahren weithin über die Albhochfläche entstanden sind und gute Orientierungshilfen darstellen. Auch die aus dem Tal heraufgewachsenen Ortschaften und Siedlungen haben das Bild sehr verändert. Als die drei erst jüngst entstandenen Veränderungen sieht man die Heidesiedlung in Oberkochen, die Baustelle der Bundesautobahn auf dem Härtsfeld und die Kühltürme des Kernkraftwerkes von Gundremmingen an der Donau.
Aber nicht nur der Fernblick bietet viel neues, auch in unmittelbarer Umgebung des Aussichtsturms hat sich Vieles getan.
1938 wurde die rd. 70 Hektar große, der Gemeinde Oberkochen gehörende Bergkuppe als Naturschutzgebiet im Sinne des damaligen Reichsnaturschutzgesetzes ausgewiesen. Eine früher bereits erfolgte Unterschutzstellung nach württembergischem Recht wurde damit fortgesetzt. Der Schutzzweck ist bis heute geblieben: Erhaltung der Wacholderheide als Schafweide in Verbindung mit einem abwechslungsreichen Baumbestand. Die Pflege des Gebiets wurde dem Staatlichen Forstamt Oberkochen übertragen.
Durch Kriegs- und Nachkriegszeit, die Einstellung der Schäferei ab 1939, die Benutzung des Turms durch das Militär — zuerst die deutsche Wehrmacht, danach bis 1960 die US-Besatzung — lief allerdings die Entwicklung des Naturschutzgebiets rasch in eine Richtung, die zwar der natürlichen Sukzession entspricht, aber durchaus nicht den Vorstellungen der Naturschützer gerecht wurde: Die hochstrebenden Bäume — Buche, Fichte, Kiefer, Eiche, Esche — überwucherten bald die Wacholderbüsche, und das sich ausbreitende Gesträuch tat sein übriges. Einige Teile wurden unter dem Eindruck der Holznot 1945 auch mit Fichten aufgeforstet.
1960 wurde nach langem Bemühen die Militärbesetzung beendet. Der Turm mußte völlig renoviert werden, die alte Schutzhütte von 1924 war baufällig. Die Oberkochener Ortsgruppe des Albvereins baute 1961 eine neue Hütte mit Flachdach in einer sehr ansprechenden Bauweise aus Natursteinen und Holz. 1967 setzte, angeregt und geleitet durch das Forstamt Oberkochen, als langjährige Daueraufgabe die Zurückdrängung des Gestrüpps und Gehölzes ein. Hunderte Raummeter Holz wurden eingeschlagen. Mit Hilfe der »Holzhauergruppe« des Albvereins konnte die aufwendige Feinarbeit, das Verbrennen des Unholzes und Freistellen der schönsten Buchen, Fichten und der jungen Wacholder fachgerecht und kostengünstig durchgeführt werden. Der staatliche Naturschutz schoß beträchtliche Summen bei, die im wesentlichen für den Einsatz der Waldarbeiter verwendet wurden.

So erhielt der »Berg« wieder ein neues Gesicht. — Eine Mischung aus Parkwald und Wacholderheide die sich von Jahr zu Jahr schöner entwickelt, umgibt heute die Kuppe des Berges auf ca. der Hälfte der Fläche des Naturschutzgebietes.
Gleichzeitig entstand ein lebhafter Wanderbetrieb zum Volkmarsberg, sicher angelockt durch das neue Landschaftsbild, ebenso aber durch die Gastlichkeit in der Schutzhütte des Albvereins und den herrlichen Ausblick vom Turm. Einen großen Schrecken erlebte ganz Oberkochen und der Albverein, als am 9. Februar 1974 die eben frisch renovierte Hütte ein Opfer der Flammen wurde, ausgelöst durch den elektrischen Strom. In bewunderswerter Zusammenarbeit entstand eine neue, noch schönere Hütte, die sich zu einem ausgesprochenen Schwerpunkt für erholungsuchende Wanderer entwickelt hat. Heute gehört eine Wanderung zur Hütte, die jährliche Sonnwendfeier, die Waldweihnacht, der Nußzwick, ein Gang durch das herrliche Gebiet auf den markierten Rundwegen, im Winter der Wintersport am kleinen Lift rund um die TVO-Skihütte, zu den festen Bestandteilen des Oberkochener Jahres. Der lange geübte Brauch, das jährliche Kinderfest auf dem Südteil des Berges abzuhalten ist leider 1979 abgeschaft worden. 1979/80 wurde der Volkmarsbergturm zum 50. Geburtstag vollständig renoviert. Zum Jubiläum gab es eine große Sternwanderung.
Der Berg ist heute somit wieder ein kostbares natürliches Kleinod, in dem die unterschiedlichen Interessen — der Schutz der Natur und das Erholungsbedürfnis der Menschen — in idealer Weise in Einklang gebracht sind.
Das Verbot des Kraftfahrzeugverkehrs auf der Zufahrtsstraße, aber auch der Verzicht auf eine Großskianlage tragen ganz wesentlich zum hohen Erholungswert des Volkmarsbergs bei.
Loblied auf einen Aussichtsberg der Schwäbischen Alb — den Volkmarsberg —
Wie ist es so herrlich, hier oben
Auf ragenden Felsen zu stehen!
Wie fühlt sich die Seele gehobe
Auf diesen romantischen Höhen!
Wie ziehen umher sich, wie breiten
Die Bogen der Täler sich aus!
Wie schweift in unendliche Weiten
Das Auge bewundernd hinaus!
Hier oben, benachbart der Sonne,
Hier fühlt man in reinerer Luft
Der Freiheit begeisternde Wonne,
Die Knechtschaft versinkt in die Kluft.
Hier schlagen die Herzen uns höher,
Wir ahnen der Seligen Glück,
Wie fühlen dem Himmel uns näher,
Wir lassen die Erde zurück.
Ludwig Neuffer geb. 1769, ein Freund Hölderlins
Herbstliche Wanderung zum Volkmarsberg
Wir wandern durch ein Sturmestief
Die Schirme sind gespannt
So schlendern wir ein wenig schief
durch herbstlich schönes Land.
Dann hocken wir im Wolfertstal
Eh’ wir den Aufstieg wagen;
Wir machten ihn schon manches Mal
Und wollen uns nicht plagen.
Nun grüßen wir den weißen Turm
Uns schirmt die gute Hütte
Vor Regen und vor tiefem Sturm
So ist es alte Sitte.
Hier trinken wir den roten Wein
Er birgt die ganze Sonne
So haben wir auch Sonnenschein
Der Berg schenkt immer Wonne.
Dr. O. Meese, Ellwangen
Volkmarsberg — Heimatberg
O Volkmarsberg, du kühner,
Hoch überm Kochertal,
Dir schickt die liebe Sonne
Den erst’ und letzten Strahl!
Ringsum die Welt so stille
Der Blick schweift in die Fern.
Nur leis’ die Büsche rauschen:
Wie hab ich das so gern!
Und die Wachholderbüschchen
Schaun mich so freundlich an
Mit ihren schlanken Zweiglein
Und blauen Beerchen dran.
Wer dich einmal bestiegen,
Kehrt wieder bei dir ein;
Denn Himmelsruh und Frieden
Senkst du ins Herz hinein.
Ich hör nicht meine Schritte
Auf grün’ bedeckter Heid:
Die Vögel nur die muntern,
Die singen mir zur Freud!
Und weiden hier noch Schäflein,
Und ruft ein Kuckuck dort.
Dann möchte ich am liebsten
Gar nimmer von dir fort.
Als Knabe schon, als Jüngling
Lenkt ich den Schritt zu dir
Vom lieben Heimatdörfchen
Hinauf durch Waldrevier.
Und neu gestärkt und munter
Kehrt ich ins Tal zurück
und sandte, hochbefriedigt,
Dir zu — den Dankesblick.
So oft ich auch gestiegen
Auf deine lichte Höh’:
Bei dir konnt ich vergessen
Der Erde Leid und Weh.
0 Heimatberg, du lieber,
Senk tief ins Herz hinein
Den Frieden allen Wandrern,
Zumal vom Albverein!
J. Beiswenger (1930)
Oberkochener Älbler-Walzer
Schunkellied für frohgemute Hüttenabende usw.
Oberkochner Älbler sind fidele Leut
Auf dem Volkmarsberge hat man seine Freud
In der schmucken Hütte geht es lustig zu
und bei gutem Weine verfliegt die Zeit im Nu!
Oh wie schön — oh wie schön
ist es auf den Berg zu gehn
Jeder singt — froh gestimmt
in unsrer Runde mit:
Melodie: H. Münzer
Text: H. Grünler
Der »Entlassungsschein« unseres Volkmarsberges
HEADQUARTERS
STUTTGART POST
Real Estate Office
APO 154, US Forces
18. August 1960
SUBJECT: Release of Real Property
TO: Amt für Verteidigungslasten
at Schwaebisch Gmuend
1. This is to inform you that the property located at Oberkochen Part of lot # 2692/1. lets # 2692/2 and 2692/3
Landkreis Aalen, Province Baden-Württemberg
and owned by Gemeinde Oberkochen
acquired by the U.S. Forces effective 1 July 1947
and covered by Eucom / Eng Form 6‑GRE # AA283,dtd, 26.July 1947
is released effective 24. August 1960
and may be returned to the owner.
2. Please acknowledge receipt by signing all four (4) copies
of this notice and affixing the official seal thereto.
Two (2) copies will be retained by you, one for your files and one for the owner.
PROCURING OFFICER
L.MARSINE KNOX
WD Civ CAF 7
Receipt acknowledged: 22. Aug. 1960
AESUS FL 524 15. Oct 58
L.W. HAHN
DA. Civ
Real Estate Officer
(Signature)
FCC 7.44
Karl Schurr, Alfons Mager