Alltag

Oberkochen

Am 10. Novem­ber 1987 werden es 185 Jahre, daß die Gefürs­te­te Props­tei Ellwan­gen und damit der ellwan­gi­sche Ortsteil von Oberko­chen württem­ber­gisch wurde (sanktio­niert im Reichs­de­pu­ta­ti­ons­haupt­schluß vom 25. Febru­ar (1803). Die im Amt befind­li­chen beiden Schult­hei­ßen, der ellwan­gi­sche Johann Sebas­ti­an Gold und der württem­ber­gi­sche Kaspar Schee­rer, führten es gemein­sam weiter bis 1819. Gold schied dann offen­bar alters­hal­ber aus. Schult­heiß Schee­rer führte das Amt allein weiter bis 1830.

Sein Nachfol­ger war bis 1849 der »Chirurg und Schult­heiß« Sigmund Jonathan Maier (geboren 1793, gestor­ben 1852). Schon vor seiner Ernen­nung zum Schult­hei­ßen durch die Regie­rung (auf Grund des Verwal­tungs­edikts vom 1. März 1822, wonach die Gemein­de drei Bewer­ber vorschla­gen konnte) hat er die Gemein­de­rats­pro­to­kol­le als »Aktua­ri­us« mitunterzeichnet.

Der nächs­te, ebenfalls ernann­te Schult­heiß war der Maurer­meis­ter Micha­el Wingert (geboren 16. Juli 1826, gestor­ben 5. Dezem­ber 1899); er versah sein Amt vom 5. Mai 1849 bis 27. Juli 1889.

Ihm folgte sein Schwie­ger­sohn Johan­nes Bezler (geboren 4. Januar 1861, gestor­ben 25. Febru­ar 1901), ab 26. Septem­ber 1889, ebenfalls noch auf Lebens­zeit ernannt nach den Bestim­mun­gen des Verwal­tungs­edikts von 1822. Nachfol­ger war der erste von der Bürger­schaft auf Grund des Geset­zes vom 21. Mai 1891 auf Lebens­zeit gewähl­te Schult­heiß Alois Butscher (geboren 26. Febru­ar 1876, gestor­ben 6. April 1903), ab 20. April 1901.

Der nach ihm gewähl­te und am 28. Mai 1903 in sein Amt einge­setz­te Schult­heiß Franz Anton Bucher (geboren 8. Dezem­ber 1874) schied bereits am 28. Febru­ar 1905 wieder aus.

Dann folgte am 1. April 1905 der auf Grund des vorge­nann­ten Geset­zes von 1891 ebenfalls auf Lebens­zeit von der Bürger­schaft gewähl­te Schult­heiß (ab 1930 Bürger­meis­ter) Richard Frank (geboren 12. März 1879), auf Grund der politi­schen Verän­de­run­gen zur Ruhe gesetzt im Dezem­ber 1933.

Ihm folgte der auf Grund des Geset­zes v. 28. Juni 1933 von der Regie­rungs­be­hör­de auf Lebens­zeit ernann­te Bürger­meis­ter Otto Heiden­reich (geboren 21. August 1899), ausge­schie­den im Jahre 1945 auf Grund der verän­der­ten politi­schen Verhältnisse.

Bürger­meis­ter a.D. Frank führte sodann die Geschäf­te des Bürger­meis­ters bis März 1946 und wurde durch den vom Gemein­de­rat auf zwei Jahre gewähl­ten Bürger­meis­ter Rudolf Eber (geboren 14. April 1914) abgelöst.

Oberkochen
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Bürger­meis­ter und Ehrenbürger

Gustav Bosch (12.11.1914 bis 31.12.1979)

Gustav Bosch, die markan­tes­te Bürger­meis­ter­per­sön­lich­keit in der Geschich­te Oberko­chens, wurde am 1. Febru­ar 1948 für sechs Jahre zum Bürger­meis­ter gewählt und am 5. März 1948 in sein Amt einge­setzt. Wieder­wah­len, jeweils für zwölf weite­re Jahre, erfolg­ten am 18.10.1953 und am 5.12.1965. Bürger­meis­ter Gustav Bosch verstarb kurz nach seiner Verab­schie­dung in den Ruhestand, aus deren Anlaß ihm der Gemein­de­rat in dankba­rer Würdi­gung seiner Verdiens­te um die Stadt Oberko­chen während einer 30jährigen Amtszeit das Ehren­bür­ger­recht, die höchs­te Auszeich­nung, die eine Gemein­de verge­ben kann, verlieh.

Text des Ehren­bür­ger­briefs vom 17.2.1978

Oberkochen

Ehren­bür­ger­brief

Der Gemein­de­rat der Stadt Oberko­chen verleiht durch einstim­mi­gen Beschluß vom 17.2.1978 Herrn Bürger­meis­ter Gustav Bosch in dankba­rer Würdi­gung seiner hervor­ra­gen­den Verdiens­te um die Stadt Oberko­chen das Ehrenbürgerrecht.

Gegrün­det in christ­li­cher Wesens­art, verwur­zelt in humanis­ti­scher Denkwei­se, geprägt durch großes Wissen und Können, hat Herr Bürger­meis­ter Bosch in dreißig­jäh­ri­ger Amtszeit Wachsen und Werden der Stadt Oberko­chen entschei­dend gestal­tet. Sein unermüd­li­ches Wirken und sein stets nur vom Gemein­wohl bestimm­tes Handeln waren richtungs­wei­send für die Entwick­lung Oberko­chens zu einer Stadt weltwei­ter indus­tri­el­ler Bedeu­tung, bewahr­ten Oberko­chen aber auch den Charak­ter einer liebens­wer­ten Heimat aller Bürger.
Herr Bürger­meis­ter Bosch hat sich um Oberko­chen verdient gemacht.

Oberko­chen, den 17.2.1978.

Für die Stadt Oberko­chen gez. Eber, 1. stell­ver­tre­ten­der Bürgermeister

Gemein­de­rat: Eber, Brunn­hu­ber, Metzger, Balle, Kennt­ner, Unfried, Mannes, Bantel, Fischer, Schrenk, Bettler, Schoen, Griebisch, Piesch, Böttger, Kölbl, Weiss, Stohr.

Bericht­erstat­ter im Gemein­de­rat: Bahmann, Kranz, Feil, Hug, Höfla­cher, Kümmel, Ribarek

Oberkochen

Unsere Ehren­bür­ger

Karl Fröhner (1844−1898)
Oberförs­ter
Ehren­bür­ger am 13.4.1893

Franz Breiten­bach (1819−1900)
Pfarrer
Ehren­bür­ger am 20.8.1894

Emil Bucher (1870−1949)
Pfarrer
Ehren­bür­ger am 11.9.1909

Carl Weiger (1843−1911)
Oberförs­ter
Ehren­bür­ger am 11.11.1909

Josef Schmid (1887−1960)
Fabri­kant und Gemein­de­rat
Ehren­bür­ger am 6.11.1953

Albert Bäuerle (1901−1979)
Fabri­kant
Ehren­bür­ger am 27.8.1955

Dr. rer. pol., Dr. rer. nat. h.c. Gerhard Kühn (??)
Mitglied des Vorstan­des der Firma Carl Zeiss
Ehren­bür­ger am 28.6.1968

Dr. Ing., Dr. Ing. E.h. Heinz Küppen­ben­der (??)
Mitglied des Vorstan­des der Firma Carl Zeiss
Ehren­bür­ger am 28.6.1968

Gustav Bosch (1914−1979)
Bürger­meis­ter
Ehren­bür­ger am 24.2.1978

Dietrich Bantel

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