Original römische Wand zum Einsturz gebracht — Bürgermeister Traub: „500 Euro für Feststellung der Täter“

Tatort Römerkeller bei Oberkochen: Nachdem die Verstrebung offenbar mutwillig herausgeschlagen wurde, stürzten große Teile der original römischen Wand ein. Der Schaden ist groß.
Die Kosten für die Sanierung des Römerkellers, für die der Gemeinderat 50 000 Euro bewilligt hatte, werden sich wohl deutlich erhöhen. Vor wenigen Tagen wurde eine mutwillige Zerstörung festgestellt.
Diese Zeitung hatte darüber berichtet, dass einige der Kellerwände auf Grund des von außen nach innen schiebenden Erdreichs im Laufe der fast 40 Jahre nach der Freilegung im Jahre 1971 nachgegeben hatten.
Bei einem Routinegang traute der heutige Ehrenvorsitzende des Heimatvereins Dietrich Bantel, der seinerzeit für die Freilegung des historisch bedeutsamen Römerkeller verantwortlich gezeichnet hatte, zuerst seinen Augen nicht. Die Stadt hatte bereits im November letzten Jahres den Zugang zum Keller gesperrt und die besonders gefährdete Nordwand im Abgang zum Keller versprießt. Nun musste Bantel feststellen, dass die Verstrebung mutwillig herausgeschlagen wurde und damit die original römische Wand auf großer Fläche zum Einsturz gebracht worden ist. Das Schild „Betreten verboten — Eltern haften für ihre Kinder“ war vom Eingangsbereich entfernt und im hinteren Bereich der Umzäunung versteckt worden.
Bantel meldete den Schaden bei der Stadt und bat darum, die notwendigen Maßnahmen durchzuführen. „Die von der Stadt angebrachte absolut stabile Sicherheitsverbauung muss mutwillig aus der Verspannung herausgeschlagen worden sein„, erklärte Bantel. Der mutwillig erzeugte Schaden verteure wohl die bereits beschlossene Maßnahme. „Über so viel Dummheit kann man nur staunen“, so der Kommentar von Bürgermeister Peter Traub. Die Stadtverwaltung werde zur Feststellung der Täter eine Belohnung in Höhe von 500 Euro aussetzen. Immerhin stelle der Römerkeller ein einzigartiges Beispiel römischer Besiedelungsgeschichte entlang des Limes dar.
