Rathaus

Kleine­re Gemein­den verfü­gen selten über reprä­sen­ta­ti­ve oder histo­ri­sche Rathäu­ser. Oberko­chen mußte bis zum Zweiten Weltkrieg dem Kreis dieser Kommu­nen zugerech­net werden, denn 1933 hatte der Ort ca. 1700 Einwoh­ner und 1939 rd. 2000. Erst nach Kriegs­en­de setzte eine enorme Steige­rung der Einwoh­ner­zah­len ein, bedingt durch die Nieder­las­sung der Firma Carl Zeiss. Dies war auch der Grund, ein der Größe der heuti­gen Gemein­de gemäßes Rathaus 1964–1967 zu erstel­len. Ein Rückblick auf die Geschich­te des Oberko­che­ner Rathau­ses ist auf eine verhält­nis­mä­ßig kurze Zeitspan­ne beschränkt. 1840 wurde es erstmals erwähnt. Bis zur Säkula­ri­sa­ti­on wurden die Verwal­tungs­ge­schäf­te im wesent­li­chen von den geist­li­chen Fürsten­tü­mern (Fürst­props­tei Ellwan­gen und Kloster Königs­bronn) abgewi­ckelt. Erst danach entwi­ckel­te sich eine eigene kommu­na­le Selbst­ver­wal­tung. Ein Rathaus war zunächst nicht verfüg­bar. In den Proto­kol­len des Jahres 1816 ist vermerkt, der Neben­bau des Hirsch­wirts Schee­rer mitten im Dorf sei um zehn Gulden und ein Klafter Holz als Magis­trats­zim­mer angemie­tet worden. Verhan­delt wurde auch im »Hirsch­wirts­haus« sowie im »Ochsen«. Im Jahre 1840 entschlos­sen sich Gemein­de­rat und Bürger­aus­schuß, das Wohnhaus des verstor­be­nen Flurers und Bürgers Matthi­as Wieden­hö­fer zu kaufen. Das Haus eigne sich von seiner Größe und frequen­tier­ten Lage her zu einem Rathaus. Am 17. Septem­ber 1840 erwarb die Gemein­de das Gebäu­de Wieden­hö­fer zum Kaufpreis von 2526 Gulden. Gleich­zei­tig geneh­mig­ten die bürger­li­chen Kolle­gi­en die Umbau­ar­bei­ten vom Wohnhaus zum Rathaus und die Anschaf­fung der Einrich­tungs­ge­gen­stän­de. Im Erdge­schoß wurde für den Amtsbo­ten eine Wohnung bereit­ge­stellt sowie ein Abstell­raum für Feuer­lösch­ge­rä­te usw. Gravie­ren­de Verän­de­run­gen wurden bis zum Jahre 1936 nicht vorge­nom­men. Es mangel­te jedoch schon immer an einem geeig­ne­ten Sitzungs­saal. Eine Erwei­te­rung in Richtung Gasthof »Grube« bot sich an, die schließ­lich auch reali­siert wurde. Im Erdge­schoß des Erwei­te­rungs­bau­es schuf man Boxen zur Unter­brin­gung der Feuer­lösch­ge­rä­te, im ersten Stock den Sitzungs­saal und einen weite­ren Büroraum.

Anfang der 50er Jahre reich­ten die vorhan­de­nen Büroflä­chen wegen der sprung­haf­ten Steige­rung der Einwoh­ner­zah­len nicht mehr aus. Der Gemein­de­rat beschloß daher 1952, die seithe­ri­ge Wohnung des Amtsbo­ten im Erdge­schoß und den Abstell­raum für Feuer­lösch­ge­rä­te künftig der Gemein­de­ver­wal­tung als Büroräu­me zur Verfü­gung zu stellen. Doch auch dieser Zustand hielt nicht lange an. 1957 erwarb die Gemein­de das alte Forst­amt, Gebäu­de Jäger­gäß­le 2. Dieses eigne­te sich vorzüg­lich für Büros. Gemein­de­pfle­ge, Ortsbau­amt und Sozial­amt wurden 1958 dorthin verlegt, weil die Räume im alten Rathaus einfach nicht mehr ausreich­ten. Das gleiche Problem trat beim Sitzungs­saal auf. Auch hier wurde 1958 ein Erwei­te­rungs­bau angefügt, um die größe­re Zahl der Ratsher­ren unter­brin­gen zu können. Dieser Sitzungs­saal blieb beim Neubau der Oberko­che­ner Bank erhal­ten und dient heute noch der Bank für den gleichen Zweck.

Oberkochen

Fast 8000 Einwoh­ner zählte Oberko­chen Anfang der 60er Jahre. Während einiger Jahre waren Zugän­ge von jährlich 500 Perso­nen zu regis­trie­ren, was eine enorme Steige­rung der Verwal­tungs­ge­schäf­te verur­sach­te. Angesichts der regen Bautä­tig­keit reich­ten die bestehen­den Büroräu­me des Baurechts­amts auch nicht mehr aus. Eine Verla­ge­rung in das benach­bar­te Gebäu­de Heiden­hei­mer Str. 12 (Eugen Winter) bot sich 1962 an. Von diesem Zeitpunkt an war die Verwal­tung nun in drei verschie­de­nen Gebäu­den unter­ge­bracht, ein Zustand, der auf Dauer nicht vertre­ten werden konnte. Der Neubau eines Rathau­ses kam immer mehr ins Gespräch.

Als erstes großes Problem stell­te sich die Frage, wo soll es erstellt werden. Nach vielen Überle­gun­gen standen der alte Rathaus­platz und der Eugen-Bolz Platz am Ende der damali­gen Goethe­stra­ße (heute Bürger­meis­ter-Bosch-Straße) in der engeren Wahl. Der Gemein­de­rat war sich bewußt, mit der Festle­gung des Platzes zugleich den künfti­gen geisti­gen Mittel­punkt der Gemein­de zu bestim­men. Am 6. Novem­ber 1961 beschloß der Gemein­de­rat mehrheit­lich, das neue Rathaus am Eugen-Bolz-Platz zu erstel­len. Dort, inmit­ten eines im Endaus­bau von der Langert­quel­le bis zur Kreuz­müh­le reichen­den moder­nen Wohnge­bie­tes, erhoff­te man sich die bestmög­li­che städte­bau­li­che Lösung. Die im Plange­biet »Ortsmit­te« unter­such­ten drei Projek­te hätten nach der Überzeu­gung der Mehrheit des Gemein­de­rats und der Verwal­tung zu unüber­wind­li­chen Schwie­rig­kei­ten geführt. Die mit einigen Grund­stücks­ei­gen­tü­mern einge­lei­te­ten Verhand­lun­gen hatten gezeigt, daß zum Teil überhaupt keine Verhand­lungs­be­reit­schaft bestand, zum Teil nur bei einer Enteig­nung gewichen worden wäre. Die große Mehrheit des Gemein­de­rats und der Verwal­tung glaub­te, die in der Ortsmit­te betrof­fe­nen Bürger dürfe man von ihren ererb­ten Grund­stü­cken nicht verdrän­gen. Der Abschied vom Rathaus am gewohn­ten Platz mag in manchen treuen Altober­ko­che­ner Herzen betrüb­li­che Gefüh­le geweckt haben. Solche Gefüh­le mußten jedoch auch für jene Bürger gelten, die aus der bishe­ri­gen Ortsmit­te hätten weichen müssen.

Aber nicht nur Gefüh­le und nicht nur städte­bau­li­che Ästhe­tik hatten die getrof­fe­ne Entschei­dung beein­flußt, sondern auch die dem Gemein­de­rat aufer­leg­te Pflicht zur pfleg­li­chen und wirtschaft­li­chen Verwal­tung des Gemein­de­ver­mö­gens. Bei einem Neubau auf dem seithe­ri­gen Areal des alten Rathau­ses wären für Hinzu­er­werb von Grund­stü­cken nicht zu vertre­ten­de Aufwen­dun­gen angefal­len. Der neue Rathaus­platz ist die geogra­phi­sche Mitte der Stadt. Er ist Binde­glied zwischen der »Arbeits­welt« im Süden und den Wohnge­bie­ten im Norden. Neben der Platz­wahl war die bauli­che Lösung das zweite große Problem. Ausgangs­punkt der Bauauf­ga­be war ein Raumpro­gramm unter Einbe­zie­hung des Bürger­saa­les und der Vorent­wurf für ein später zu bauen­des, jedoch nicht mit dem Rathaus zusam­men­hän­gen­des Hotel-Restau­rant. Der Gemein­de­rat verzich­te­te auf einen Bauwett­be­werb und übertrug die Planung an Profes­sor Schweit­zer aus Stutt­gart. Der Plan des Archi­tek­ten brach­te eine klare Gliede­rung in zwei große Bautei­le. Der waagrecht liegen­de Block ist ganz dem Bürger zugedacht, während der große darüber liegen­de Würfel die gesam­te Verwal­tung aufzu­neh­men hat. 1965 erfolg­te die Grund­stein­le­gung, im März 1967 wurde das neue Rathaus bezogen. Es war, wie der damali­ge Bürger­meis­ter Bosch in der letzten Sitzung des Gemein­de­rats im alten Rathaus formu­lier­te, ein Umzug im übertra­ge­nen Sinne von der alten zur neuen Gemein­de, von der alten zur neuen Zeit.

Oberkochen

In der Zwischen­zeit hat sich das Rathaus am Eugen-Bolz-Platz zu einem leben­di­gen Mittel­punkt des städti­schen Lebens entwi­ckelt. Die gedank­li­che Konzep­ti­on des Archi­tek­ten und des Gemein­de­ra­tes ist voll aufge­gan­gen. Das Rathaus mit seinen Amtsräu­men ist nicht nur der äußere Rahmen für einen hervor­ra­gend funktio­nie­ren­den Verwal­tungs­ap­pa­rat, sondern darüber­hin­aus ein Treff­punkt für den Bürger gewor­den. Ausschlag­ge­bend dafür waren die vielfäl­ti­gen kultu­rel­len Veran­stal­tun­gen die im Rathaus dank seiner archi­tek­to­ni­schen Gestal­tung durch­ge­führt werden können. Die beiden Ebenen des großzü­gig gestal­te­ten Foyers lassen musika­li­sche Veran­stal­tun­gen genau­so zu wie Ausstel­lun­gen der verschie­dens­ten Art. Der Sitzungs­saal des Rathau­ses ist längst nicht mehr nur der gebor­ge­ne Hort von einsa­men Beschlüs­sen eines Gemein­de­rats­gre­mi­ums, vielmehr ist eine gerade­zu multi­funk­tio­na­le Nutzung einge­tre­ten. Ob dort Trauun­gen durch­ge­führt werden, die Blutspen­der­aus­zeich­nung oder die Sport­ler-Ehrung statt­fin­det, Vorträ­ge der Volks­hoch­schu­le zu gesund­heit­li­chen Fragen, Reise­be­rich­te oder Dichter­le­sun­gen, Lieder­aben­de oder Empfän­ge von der Stadt für Nobel­preis­trä­ger, Minis­ter, Austausch­schü­ler der Partner­städ­te Monte­bellu­na und Dives-sur-Mer oder andere, immer wieder steht der Sitzungs­saal im Blick­punkt der Öffent­lich­keit. In diesem Zusam­men­hang muß der mit dem Rathaus­neu­bau zusam­men geschaf­fe­ne Bürger­saal als Binde­glied zwischen Rathaus­ho­tel und ‑restau­rant und Rathaus selbst gesehen werden. Nach über 20jähriger Nutzung wurde er 1991 neu renoviert. Die »gute Stube« der Stadt stellt sich als solche wieder vor. Auch dort findet ein buntes Leben und Treiben statt. Firmen­schu­lun­gen sind genau­so gut aufge­ho­ben wie Hochzei­ten, Jazz-Konzer­te, Vortrags­ver­an­stal­tun­gen oder politi­sche Vorträ­ge und Partei­ta­ge. Rund 200 Gäste und Besucher finden dort Platz. Vom öffent­li­chen Leben unserer Stadt ist dieser wichti­ge Veran­stal­tungs­ort nicht mehr wegzudenken.

Genau­so wie das Hotel am Rathaus mit dem ausge­zeich­ne­ten Restau­rant und der hervor­ra­gen­den Küche. Mit dem Rathaus­neu­bau 1967 wurde das Hotel zunächst mit 27 Zimmern errich­tet. 1975 wurde als erster Bauab­schnitt ein Anbau für die Pächter­woh­nung und weite­re 5 Zimmer erstellt. Dann schließ­lich 1988 die Vervoll­stän­di­gung der ursprüng­li­chen Planung mit einer Aufsto­ckung. Dadurch konnten weite­re 11 Zimmer gewon­nen werden, so daß das allseits belieb­te Haus über 43 Zimmer mit 55 Betten verfügt. Das Restau­rant mit Frühstücks­zim­mer und 2 Neben­zim­mern sowie einer Hotel­bar vervoll­stän­di­gen das Angebot. Das Haus ist hervor­ra­gend geführt und ist ein echtes »Aushän­ge­schild« der Stadt Oberko­chen. Mit dem Rathaus­kom­plex ist eine glück­li­che Kombi­na­ti­on als wichti­ges Angebot für den Dienst­leis­tungs­be­reich unserer Stadt entstanden.

Städti­sche Einrichtungen

Jede Gemein­de verfügt über eine gewis­se Anzahl öffent­li­cher Einrich­tun­gen. Sie sind um so zahlrei­cher, je größer die Gemein­de ist. Manche Einrich­tun­gen zählen zu den Pflicht­auf­ga­ben jeder Kommu­ne. Je nach wirtschaft­li­chen Verhält­nis­sen und der Aufge­schlos­sen­heit des Gemein­de­rats werden auch Einrich­tun­gen auf freiwil­li­ger Basis geschaf­fen. Die wichtigs­ten städti­schen Einrich­tun­gen von Oberko­chen werden nachste­hend in kurzen Zügen vorgestellt.

Schul­we­sen:

Das Schul­we­sen ist in diesem Heimat­buch in Abschnitt I Ziff. 8 ausführ­lich behan­delt. Es erübrigt sich, auf die Schulen als städti­sche Einrich­tun­gen hier nochein­mal einzugehen.

Feuer­lösch­we­sen:

Örtli­che Lösch­mann­schaf­ten gab es bereits im Mittel­al­ter, die von den Gemein­de­be­hör­den aufge­stellt wurden. Erst 1885 verpflich­te­te die Württ. Landes­feu­er­lösch­ord­nung die Gemein­den, für die Organi­sa­ti­on einer ausge­rüs­te­ten und einge­üb­ten Lösch- und Rettungs­mann­schaft zu sorgen. Die meisten Kommu­nen verfü­gen heute über eine Freiwil­li­ge Feuer­wehr, so auch Oberko­chen. Sie wurde im Jahre 1929 gegrün­det. Vorher bestand auch hier eine Pflicht­feu­er­wehr. Im frühe­ren alten Rathaus, Gebäu­de Heiden­hei­mer Str. 10, wurden der Feuer­wehr Räume zur Unter­brin­gung der Geräte zur Verfü­gung gestellt. Angesichts der ständi­gen Vergrö­ße­rung der Gemein­de reich­ten auch diese Räume auf lange Sicht nicht aus. Der Neubau eines Feuer­wehr­ge­rä­te­hau­ses war lange im Gespräch. Nach dem Verkauf des alten Rathau­ses an die Oberko­che­ner Bank wurden die ersten Überle­gun­gen für den Platz des neuen Geräte­hau­ses angestellt. Die Mehrheit des Feuer­wehraus­schus­ses sprach sich für einen Neubau im ehema­li­gen Forst­amts­gar­ten an der Dreißen­tal­stra­ße aus. Dabei sollte möglichst eine Verbin­dung mit dem Gebäu­de Jäger­gäß­le 2 (altes Forst­amt) herge­stellt werden. Der vom Stadt­bau­amt gefer­tig­te Plan sah eine Fahrzeug­hal­le mit vier Boxen und zwei Räume im umgebau­ten Gebäu­de Jäger­gäß­le 2 vor. 1970 wurde das neue Feuer­wehr­ge­rä­te­haus in Betrieb genom­men. Schon nach wenigen Jahren mußten die Freiwil­li­ge Feuer­wehr und der im gleichen Gebäu­de unter­ge­brach­te Ortsver­ein des Deutschen Roten Kreuzes erken­nen, daß die damals neu geschaf­fe­nen Räumlich­kei­ten nicht ausreich­ten, die gestell­ten Anfor­de­run­gen moder­ner und gut ausge­rüs­te­ter Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen zu erfül­len. Die sanitä­ren Anlagen und die Räume für Unter­richts­zwe­cke waren viel zu klein. Der Gemein­de­rat anerkann­te diese Misere und geneh­mig­te den Umbau des Gebäu­des Jäger­gäß­le 2 einschließ­lich eines kleinen Erwei­te­rungs­bau­es. Das erwei­ter­te Feuer­wehr­ge­rä­te­haus wurde Ende 1982 fertig­ge­stellt. Freiwil­li­ge Feuer­wehr und Deutsches Rotes Kreuz verfü­gen nun über ein moder­nes kleines Rettungs­zen­trum. Die Geräte­aus­stat­tung ist in der Kombi­na­ti­on mit der Carl Zeiss-Wehr, auf die nachste­hend einge­gan­gen wird, sehr zufrie­den­stel­lend. So verfügt die Wehr über 4 Fahrzeu­ge, nämlich ein LF 16, ein LF 8 HTS, ein LF 8 und einen MTW. Gemein­sam mit den vier Fahrzeu­gen der Werks­wehr Carl Zeiss ist somit ein optima­ler Brand­schutz gewährleistet.

Oberkochen

Zur Zeit besteht unsere Freiwil­li­ge Feuer­wehr aus rund 40 aktiven Feuer­wehr­män­nern die in 4 Gruppen aufge­teilt sind, unter der Leitung des seit 1974 im Amt befind­li­chen Feuer­wehr­kom­man­dan­ten Josef Merz. Ganz beacht­lich ist die Tatsa­che, daß die im Oktober 1991 zur Förde­rung des Nachwuch­ses gegrün­de­te Jugend­feu­er­wehr aus 20 Jugend­li­chen besteht. Unsere Feuer­wehr ist deshalb beson­ders heraus­zu­he­ben, da sie nicht nur in vorbild­li­cher Weise den Brand­schutz gewähr­leis­tet sondern darüber­hin­aus auch im gesell­schaft­li­chen Bereich »ihren Mann« steht. Zur Steige­rung der Attrak­ti­vi­tät des ursprüng­lich etwas skeptisch beobach­te­ten Neubau­ge­biets »Heide« wurde vor vielen Jahren das »Heide­fest« von der Feuer­wehr initi­iert und mit großar­ti­gem Erfolg bis zum heuti­gen Tag durchgeführt.

Im Jahr der Neuauf­la­ge dieses Heimat­bu­ches hat sich die Feuer­wehr eine große Aufga­be gestellt. So wird der Kreis­feu­er­wehr­tag des Ostalb­krei­ses im Zuge des 25jährigen Stadt­ju­bi­lä­ums organi­siert und durch­ge­führt. Über 10.000 Feuer­wehr­leu­te und Besucher werden erwar­tet. Eine macht­vol­le Demons­tra­ti­on für das so wichti­ge ehren­amt­li­che Engage­ment der Freiwil­li­gen Feuer­weh­ren bei uns.

Bei der Darstel­lung des Feuer­lösch­we­sens darf die Werks­feu­er­wehr der Firma Carl Zeiss nicht unerwähnt bleiben, obwohl es sich hier um keine städti­sche Einrich­tung handelt. Sie steht jedoch als Verstär­kung der Freiwil­li­gen Feuer­wehr bei Einsät­zen jeder­zeit zur Verfü­gung. Die Werks­feu­er­wehr Carl Zeiss wurde bereits im Jahre 1900 auf Anregung von Profes­sor Abbé gegrün­det und war für den Feuer­schutz des Zeiss-Werks in Jena zustän­dig. Mit der Nieder­las­sung der Firma Zeiss in Oberko­chen nach dem Kriege wurde diese Tradi­ti­on fortge­setzt und im Jahre 1948 eine neue Feuer­lösch­trup­pe geschaffen.

Oberkochen

Musik­schu­le:

Bereits Anfang der 70er Jahre war die Einrich­tung einer eigenen Musik­schu­le in Oberko­chen im Gespräch. Schon damals besuch­ten Kinder die Jugend­mu­sik­schu­le in Aalen. Die Stadt Oberko­chen hatte sich am Abman­gel nach der Zahl der Schüler zu betei­li­gen. 1977 entschloß sich der Gemein­de­rat, ab Januar 1978 eine eigene Musik­schu­le zu errich­ten. Mit 147 Schülern wurde die Arbeit aufge­nom­men. Heute zählt die Musik­schu­le rd. 800 Schüler. Sie werden von 25 Lehrkräf­ten unter­rich­tet. Der Unter­richt wird weitge­hend im Altbau der Dreißen­tal­schu­le erteilt, wo auch diver­se bauli­che Verbes­se­run­gen vorge­nom­men wurden. Als gutes Omen kommu­na­ler Zusam­men­ar­beit ist das Engage­ment mit der Gemein­de Königs­bronn zu werten. Schüler aus der Gemein­de Königs­bronn können die hiesi­ge Musik­schu­le besuchen. Die Gemein­de Königs­bronn betei­ligt sich am Abman­gel anteil­mä­ßig nach der Zahl der Schüler.

Stadt­bi­blio­thek:

Zur Einrich­tung einer Büche­rei ist eine Gemein­de nicht verpflich­tet. Wenn sie eine solche Einrich­tung dennoch schafft, so nur deshalb, um die breiten Massen ans Buch heran­zu­füh­ren. Schon 1952 beschäf­tig­te sich der Gemein­de­rat mit der Einrich­tung einer Büche­rei. Ein geeig­ne­ter Raum war jedoch damals nicht verfüg­bar. Erst mit der Fertig­stel­lung des Mittel­bau­es der Dreißen­tal­schu­le wurde das ehema­li­ge evange­li­sche Schul­haus, Gebäu­de Aalener Str. 19, frei. Hier fand die Ortsbü­che­rei schließ­lich 1959 ihr erstes Domizil. Mit 1260 Bänden wurde damals begon­nen. 1967 wurde die Büche­rei ins Unter­ge­schoß des neuen Rathau­ses verlegt. In den folgen­den Jahren war dieser Raum durch die Erhöhung des Buchbe­stan­des völlig überlas­tet, und die Büche­rei war nicht mehr ausbau­fä­hig. 1973 erwarb die Stadt von der evange­li­schen Kirchen­ge­mein­de die alte Kirche in der Heiden­hei­mer Straße. Nach langem Hin und Her über die Verwend­bar­keit dieses Gebäu­des, sei es nun als Jugend­haus, als Musik­schu­le oder als Büche­rei, entschied der Gemein­de­rat, die alte Kirche zu erhal­ten und 1981 nach dort die Stadt­bi­blio­thek zu verle­gen. Ein markan­tes Gebäu­de im alten Ortskern mußte in seiner Außen­fas­sa­de nicht verän­dert werden. Gegen­wär­tig verfügt die Stadt­bi­blio­thek über mehr als 16 000 Medien. Im Durch­schnitt der letzten Jahre verzeich­ne­te sie über 40 000 Entleihungen.

Oberkochen

Kinder­gar­ten­we­sen:

Bereits im Jahre 1910 wurde, der Gründung der katho­li­schen Schwes­tern­sta­ti­on folgend, der erste Kinder­gar­ten einge­rich­tet. Er war zunächst in einem Raum im alten Schwes­tern­haus, Gebäu­de Aalener Str. 6, neben der katho­li­schen Kirche, unter­ge­bracht. Wegen der stark angewach­se­nen Kinder­zahl war eine Auftei­lung auf zwei Räume im Jahre 1934 notwen­dig. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auch diese Räume durch das schnel­le Anwach­sen der Bevöl­ke­rungs­zahl zu klein. Die Gemein­de­ver­wal­tung sah sich veran­laßt, als weite­ren Raum den Saal des heuti­gen Jugend­hau­ses, Gebäu­de Aalener Str. 19, zur Verfü­gung zu stellen. Ein Spiel­platz war im alten Forst­amts­gar­ten einge­rich­tet. Diese räumli­che Trennung des Kinder­gar­tens und des Spiel­plat­zes konnte nur eine Notlö­sung darstel­len. Der Gemein­de­rat beschloß schließ­lich, am Wiesen­weg einen Kinder­gar­ten zu bauen, wo die Gemein­de bereits ein Grund­stück erwor­ben hatte. Der Neubau mit drei Gruppen­räu­men wurde 1952 in Betrieb genom­men. 1973 wurden neue behörd­li­che Richt­li­ni­en über die räumli­che Ausstat­tung und den Betrieb von Kinder­gär­ten erlas­sen, beson­ders im Blick auf die auszu­bau­en­de Vorschul­er­zie­hung. Nach diesen Richt­li­ni­en sollten sogenann­te Gruppen­be­rei­che geschaf­fen werden. Durch einen Erwei­te­rungs­bau wurde diesen behörd­li­chen Forde­run­gen entspro­chen. Er wurde 1975 in Betrieb genommen.

Oberkochen

Der städti­sche Kinder­gar­ten reich­te im Blick auf die ständi­ge Erhöhung der Einwoh­ner­zah­len nicht aus, sämtli­che Kinder­gar­ten­kin­der einzu­schu­len. Die Firma Carl Zeiss richte­te daher bereits 1951 im Gebäu­de Kapel­len­weg 3 einen eigenen Kinder­gar­ten ein, der 1956 ins Gebäu­de Turmweg 24 (Sonnen­berg­schu­le) verlegt wurde. Als das Progym­na­si­um im Jahre 1958 dieses Gebäu­de bis zum Bezug des Neubau­es am Hölder­lin­weg zugewie­sen erhielt, mußte auch dieser Kinder­gar­ten aufge­ge­ben werden. Die Firma Carl Zeiss entschloß sich, am Schub­art­weg selbst einen Kinder­gar­ten mit Kinder­hort zu errich­ten, der 1960 seine Pforten öffne­te und der evange­li­schen Kirchen­ge­mein­de zur Betreu­ung übertra­gen wurde. Aber auch nach Fertig­stel­lung dieses Neubau­es war eine Einschu­lung aller Kinder in die beiden verfüg­ba­ren Kinder­gär­ten nicht möglich. Schließ­lich erklär­te die katho­li­sche Kirchen­ge­mein­de ihre Bereit­schaft, einen eigenen Kinder­gar­ten zu erstel­len. Zunächst richte­te sie 1963 im Gebäu­de Turmweg 24 einen Interims­kin­der­gar­ten ein. Erst 1967 wurde der neue Kinder­gar­ten St. Micha­el an der damali­gen Goethe­stra­ße (heute Bürger­meis­ter-Bosch-Straße) in Betrieb genom­men. Auch die Firma Carl Zeiss war gezwun­gen, ihren Kinder­gar­ten am Schub­art­weg zu erwei­tern. 1970 wurde der Erwei­te­rungs­bau zur Benüt­zung überge­ben. Die Neubau­ent­wick­lung der Stadt Oberko­chen spiel­te sich seit den 70er Jahren überwie­gend im Neubau­ge­biet »Heide» ab. Gerade junge Famili­en bauten sich in diesem Stadt­teil ihr Eigen­heim oder fanden dort in einer Mietwoh­nung ihr Zuhau­se. So war es abzuse­hen, daß über früher oder später dort ein Kinder­gar­ten erbaut werden mußte. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Kinder mit einem kosten­lo­sen Busver­kehr in die Kinder­gär­ten im Tal gebracht. Am 14. August 1987 war es soweit: ein wunder­schö­ner zweiklas­si­ger Kinder­gar­ten mit einer Hausmeis­ter­woh­nung konnte einge­weiht werden. Man dachte daran, daß wenn die Kinder­zahl sich noch weiter erhöht, dies in dem vorhan­de­nen großen Gymnas­tik­saal aushilfs­wei­se bewäl­ti­gen zu können. Niemand hätte damit gerech­net, daß dieser Zustand recht bald eintrat. Das Provi­so­ri­um war nicht mehr zu halten, so daß bereits 1990 umgebaut werden mußte, um die 3. Kinder­gar­ten­grup­pe aufzu­neh­men. Damit ist jetzt auch im Stadt­teil »Heide« mit seinen rund 1 700 Einwoh­nern ein voll funktio­nie­ren­der Kinder­gar­ten vorhan­den, der allen Kindern ab 3 Jahren den Besuch ermög­licht. Die z.Zt. erhobe­ne Forde­rung, jedem Kind ab 3 Jahren in einer Stadt oder Gemein­de einen Kinder­gar­ten­platz zur Verfü­gung zu stellen, kann in der Stadt Oberko­chen mit all ihren Kinder­gär­ten erreicht werden.

»Schil­ler­haus« — Aalener Straße 19:

Das ehema­li­ge evange­li­sche Schul­haus­ge­bäu­de Aalener Straße 19 hat eine wechsel­vol­le Geschich­te hinter sich. Zuletzt, so lesen wir in der 1. Ausga­be des Heimat­bu­ches, wurde dieses Gebäu­de als Jugend­haus genützt. Die sich wandeln­den Verhält­nis­se haben dazu geführt, daß in Oberko­chen der Bedarf für ein solches Jugend­haus, das in reiner Selbst­ver­wal­tung mit entspre­chen­der fachli­cher Anlei­tung geführt wurde, nicht mehr vorhan­den war. Somit wurde dieses Haus ohne jegli­chen Protest mit einstim­mi­gem Beschluß des Gemein­de­ra­tes im Jahre 1990 geschlos­sen. Es galt, dieses Gebäu­de von Grund auf zu sanie­ren und gleich­zei­tig einen neuen Verwen­dungs­zweck zu finden. Dies konnte man schließ­lich auch errei­chen. Das Haus dient nun zwei Herren: Der 1. Stock wird dem Heimat­ver­ein Oberko­chen zur Verfü­gung gestellt. Ein junger Verein, der sich inten­siv mit der Pflege der Heimat­ge­schich­te ausein­an­der­setzt. Dort sollen die Ergeb­nis­se der Unter­su­chun­gen, der Funde und Sammlun­gen der Öffent­lich­keit zur Verfü­gung gestellt werden. Dort soll der Heimat­ver­ein seine Arbeit durch­füh­ren können. Im Jahr 1993 ist die Eröff­nung geplant. Damit erhält Oberko­chen zum ersten­mal Raum, um sich selbst darzu­stel­len. Wichtig ist ein solcher Treff­punkt auch deshalb, um dem Bürger die Sicher­heit zu geben, ein Heimat­ge­fühl entwi­ckeln zu können; auch wenn die Geschich­te Oberko­chens keine großen histo­ri­schen Höhepunk­te verzeich­nen kann, ist dies jedoch für das städti­sche Leben wichtig. Das Selbst­wert­ge­fühl und das eigene Wissen um die Bedeu­tung der Entwick­lung und des Schaf­fens erscheint uns förder­wür­dig zu sein.

Im Erdge­schoß wird eine Raumsi­tua­ti­on geschaf­fen, die ein Treffen aller inter­es­sier­ter Bürger ermög­licht. Vorwie­gend soll dies tagsüber den Älteren zur Verfü­gung gestellt werden, die in eigener Verant­wor­tung sich zwang­los treffen sollen und treffen können. Abends kann jeder Verein, jede Organi­sa­ti­on, jeder Inter­es­sier­te diese Räumlich­kei­ten mit dem großen Saal, der Cafete­ria und der Küche nach Voranmel­dung nutzen. So soll dieses Haus insge­samt zu einem Haus der Begeg­nung für alle Bürger, ob jung und alt, werden. Ein Wunsch, den der Gemein­de­rat bei der Beschluß­fas­sung über die Verwen­dung des Gebäu­des in dieser Weise geäußert hat, und von dem wir hoffen, daß er auch so eintre­ten wird.

Aquafit — Freizeitbad:

Nur in wenigen Wohnun­gen waren bis zum Ende des Zweiten Weltkrie­ges Wannen­bä­der instal­liert. Um der Bevöl­ke­rung eine Bademög­lich­keit anzubie­ten, wurden von priva­ter Seite entspre­chen­de Schrit­te unter­nom­men. So hatte die Familie Burkhardts­mai­er im ehema­li­gen Gebäu­de in der Heiden­hei­mer Straße einige Wannen­bä­der einge­rich­tet, die von der Bevöl­ke­rung zur Benut­zung auch gerne angenom­men wurden. Wegen der steigen­den Einwoh­ner­zahl nach dem Kriege sah sich die Gemein­de­ver­wal­tung genötigt, im Unter­ge­schoß des neu erstell­ten Mittel­bau­es der Dreißen­tal­schu­le ebenfalls Wannen­bä­der bereit­zu­stel­len. Im Laufe der Jahre wurde der Wunsch der Bevöl­ke­rung nach einem Schwimm­bad immer stärker. Schon 1953 wurde über den Bau eines Hallen­ba­des disku­tiert. Auch an ein Freibad war gedacht, und zwar im Gewand »Zollacker«. Die finan­zi­el­len Verhält­nis­se der Gemein­de erlaub­ten jedoch seiner­zeit die Reali­sie­rung eines solchen Großvor­ha­bens nicht. Im Zuge des Neubau­es des Gymna­si­ums mit Turnhal­le am Hölder­lin­weg wurde die Frage des Baues eines Schwimm­ba­des erneut aufge­wor­fen. Die erste Planung sah ledig­lich ein Lehrschwimm­be­cken vor. In drama­ti­schen Sitzun­gen wurde darüber gerun­gen, ob nicht doch eine Klein­schwimm­hal­le mit einer Becken­grö­ße von 8 x 20 m die besse­re Lösung wäre. Ein sport­ge­rech­tes Becken sei wegen des einma­li­gen hohen Bauauf­wan­des und der laufen­den Betriebs­kos­ten nicht zu finan­zie­ren. Die schließ­lich von Archi­tekt Irion aus Stutt­gart geplan­te und erbau­te Klein­schwimm­hal­le wurde im Dezem­ber 1962 als erstes Hallen­bad im seiner­zei­ti­gen Kreis Aalen zur Benüt­zung freigegeben.

Oberkochen

Natür­lich wurde immer wieder der Wunsch geäußert, beson­ders an heißen Sommer­ta­gen, ein Freibad zu errich­ten. Schon 1963 beauf­trag­te der Gemein­de­rat einen Archi­tek­ten, einen Vorent­wurf für ein Freibad im Gewand »Zollacker« zu ferti­gen. Bei näheren Unter­su­chun­gen zeigte sich aller­dings, daß dort wegen der nahege­le­ge­nen Bundes­stra­ße 19 mit erheb­li­chen Nachtei­len zu rechnen wäre. In den folgen­den Jahren kamen dringen­de­re Vorha­ben auf die Stadt zu wie Rathaus­neu­bau usw. Erst 1970 waren dann wieder­um drei Stand­or­te im Gespräch, nämlich die Langert­hal­de, das Tiefen­tal und erneut der Zollacker. Am 27. Mai 1974 entschied der Gemein­de­rat, die Langert­hal­de als Stand­ort für ein künfti­ges Freibad zu bestim­men, weil Erschlie­ßungs­kos­ten, Beson­nungs­ver­hält­nis­se und ortsna­he Lage die günstigs­ten Voraus­set­zun­gen böten. Als dann die Bau- und Betriebs­kos­ten des planen­den Archi­tek­ten auf dem Tisch lagen, faßte der Gemein­de­rat 1980 den Beschluß, das Freizeit­bad nicht weiter zu verfol­gen. Es wäre ein zu großes Wagnis gewesen, solche finan­zi­el­len Belas­tun­gen bei der seiner­zei­ti­gen wirtschaft­li­chen Situa­ti­on für die Zukunft einzu­ge­hen. Damit war zunächst ein Schluß­strich gezogen unter ein Projekt, das den Gemein­de­rat und die Bürger­schaft fast 20 Jahre beschäf­tig­te. Im Jahr 1988 hat unsere Stadt Oberko­chen dennoch ihr Freizeit­bad erhal­ten. Das 25 Jahre alte Hallen­bad war dringend sanie­rungs­be­dürf­tig. Die gesam­ten techni­schen Einrich­tun­gen waren abgewirt­schaf­tet, das Gebäu­de selbst mit der großen Fenster­front mußte erneu­ert werden. Vor die Alter­na­ti­ve gestellt, das bestehen­de Bad ledig­lich zu sanie­ren, oder in diesem Zusam­men­hang ein den heuti­gen Ansprü­chen gerech­tes Freizeit­bad zu schaf­fen, hat sich der Gemein­de­rat für die zweite Lösung entschie­den. So ist heute das moderns­te Freizeit­bad der Region in Oberko­chen. In wunder­schö­ner familiä­rer Atmosphä­re zeigt sich jetzt die neu gerich­te­te Schwimm­hal­le mit Solar­wie­se und einer attrak­ti­ven Rutsch­bahn. Gleich­zei­tig ist ein Mutter-Kind-Bereich mit Sitzmög­lich­kei­ten in der Halle einge­rich­tet. Durch einen Ausschwimm­ka­nal gelangt man in das Freie, in ein neues Spaßbe­cken als Warmwas­ser­be­cken mit Wasser­at­trak­ti­vi­tä­ten wie Wasser­pilz, Massa­ge­dü­sen und Nacken­sprud­ler. Eine schöne Liege­wie­se im Freien komplet­tiert das Angebot gemein­sam mit der im Unter­ge­schoß einge­rich­te­ten Sauna­land­schaft mit finni­scher Sauna, Dampf­sauna, Warmwas­ser­be­cken, Solari­um, Ruheraum und Freihof. Wahrlich — eine Badeland­schaft die für den Bürger der Stadt und deren Umgebung einen echten Freizeit­spaß und darüber­hin­aus einen wichti­gen Beitrag zur Gesund­erhal­tung darstellt.

Abwas­ser­be­sei­ti­gung:

Die dichte Besied­lung der Gemein­den und die an die Hygie­ne gestell­ten Anfor­de­run­gen zwangen die Kommu­nen, der Abwas­ser­be­sei­ti­gung weitge­hends­te Beach­tung zu schen­ken. Zu einer geord­ne­ten Abwas­ser­be­sei­ti­gung gehört die Ablei­tung der Tages­wäs­ser von den Straßen und Grund­stü­cken, ferner die Ablei­tung sämtli­cher Abwäs­ser aus Küchen, Wasch­kü­chen und Bädern und nicht zuletzt die Entfer­nung der Fäkali­en durch die sogenann­te Schwemm­ka­na­li­sa­ti­on. Bis zum Kriegs­en­de bestan­den in Oberko­chen nur wenige Dolen im »Kies« und im »Brunn­quell«, die in den Vorflu­ter »Kocher« münde­ten. Anläß­lich der Erstel­lung von Siedlun­gen beider­seits der oberen Dreißen­tal­stra­ße vor dem zweiten Weltkrieg wurden diese Gebäu­de an eine öffent­li­che Dole angeschlos­sen. Fäkali­en konnten jedoch noch nicht abgelei­tet werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die gesam­te Ortska­na­li­sa­ti­on zügig ausge­baut. Nur durch den Bau einer Sammel­klär­an­la­ge war jedoch eine ausrei­chen­de Klärung der Abwäs­ser möglich. Dieses Vorha­ben kam in den Jahren 1956/57 zur Ausfüh­rung, und zwar ledig­lich mit dem mecha­ni­schen Teil. Von diesem Zeitpunkt an konnten nahezu alle Grund­stücks­be­sit­zer ihre Abwas­ser einschließ­lich der Fäkali­en durch die Schwemm­ka­na­li­sa­ti­on zur Kläran­la­ge ablei­ten. Der Reini­gungs­grad des mecha­ni­schen Teils der Sammel­klär­an­la­ge beträgt jedoch nur 30%. Da die Bestim­mun­gen hinsicht­lich der Einlei­tung von Abwäs­sern in öffent­li­che Gewäs­ser im Laufe der Jahre erheb­lich verschärft wurden, war der Bau des biolo­gi­schen Teils der Kläran­la­ge unumgäng­lich. Er wurde 1971 in Betrieb genom­men. In den abgelau­fe­nen Jahren wurden nun die Kommu­nen von den Wasser­wirt­schafts­be­hör­den immer mehr angehal­ten und gezwun­gen, Regen­über­lauf­be­cken zu bauen, um die Verschmut­zung der öffent­li­chen Gewäs­ser noch mehr zu reduzie­ren. 1986 wurde vom Regie­rungs­prä­si­di­um das Sanie­rungs­pro­gramm »Oberer Kocher« verord­net. Ausgangs­punkt war, daß bei einer Bestands­auf­nah­me im Sommer 1984 deutlich wurde, daß im Regie­rungs­be­zirk Stutt­gart nicht mehr die Flüsse im indus­tri­el­len mittle­ren Neckar­raum am stärks­ten verun­rei­nigt sind, vielmehr stell­te sich der Kocher als der schmut­zigs­te Fluß heraus. Für Oberko­chen bestan­den die Forde­run­gen im Ausbau der Kläran­la­ge sowie im Ausbau des Regen­über­lauf­be­cken­vo­lu­mens zu 100%. Dies bedeu­te­te, zu den beiden bereits fertig­ge­stell­ten Regen­über­lauf­be­cken den Bau weite­rer sechs. Nahezu 14 Mio. DM mußten in all diese Maßnah­men gesteckt werden bis am 25. Septem­ber 1992 mit der Inbetrieb­nah­me der erwei­ter­ten Kläran­la­ge sämtli­che Forde­run­gen des Regie­rungs­prä­si­di­ums erfüllt werden konnten. Damit hat die Stadt Oberko­chen durch die Bereit­stel­lung all dieser Abwas­ser­be­sei­ti­gungs­an­la­gen zur Reinhal­tung unserer Flüsse und Bäche in reichem Maße beigetra­gen. Oberko­chen ist bis zu diesem Zeitpunkt vorbildlich.

Bestat­tungs­we­sen:

Bis zum Jahre 1957 gab es in Oberko­chen nur konfes­sio­nel­le Fried­hö­fe. Ursprüng­lich lag der gemein­sa­me Fried­hof um die katho­li­sche Kirche. Nach der Refor­ma­ti­on legte die evange­li­sche Kirchen­ge­mein­de einen eigenen Fried­hof um ihre Kirche an. 1835 erhielt die evange­li­sche Kirchen­ge­mein­de vom König­li­chen Oberamt die Aufla­ge, den Fried­hof auf einen Platz außer­halb des Dorfes zu verle­gen. Gewählt wurde das heuti­ge Areal an der Katzen­bach­stra­ße. Dieser Fried­hof wurde 1851 in Betrieb genom­men. Auch die Katho­li­sche Kirchen­ge­mein­de erhielt 1835 die behörd­li­che Anwei­sung, ihren Fried­hof zu verle­gen. Diese Maßnah­me wurde ebenfalls 1851 durch­ge­führt, und die katho­li­sche Kirchen­ge­mein­de bestat­te­te ihre Toten auf dem heuti­gen katho­li­schen Fried­hof beim Bahnhof. Der erheb­li­che Zuwachs an Einwoh­nern nach dem Zweiten Weltkrieg zwang die Gemein­de­ver­wal­tung, dem Bau eines neuen kommu­na­len Fried­ho­fes näher­zu­tre­ten, denn die beiden kirch­li­chen Fried­hö­fe reich­ten in naher Zukunft nicht mehr aus. Schon 1952 wurden Überle­gun­gen hinsicht­lich des Platzes angestellt. Zwei Areale wurden in Erwägung gezogen, einmal das Gewand Weingar­ten und zum anderen das Gelän­de im Gewand Loach-Tierstein. Verhält­nis­mä­ßig schnell einig­te man sich auf den Platz im Weingar­ten, der mehr Vorzü­ge aufwies als das Gelän­de im Loach. Nach Abschluß des Grund­er­werbs im Jahre 1953 wurde Archi­tekt Aldin­ger aus Stutt­gart beauf­tragt, einen Vorent­wurf zu ferti­gen. Das Baupro­gramm sah die Fried­hof­an­la­ge mit 1000 Reihen­grä­bern, 150 Kauf- und 80 Kinder­grä­bern vor, ferner eine Leichen­hal­le mit vier Zellen und die Ausseg­nungs­hal­le für 350 Perso­nen. Neben diesen Anlagen sollte gleich­zei­tig eine Kriegs­op­fer­ge­dächt­nis­stät­te errich­tet werden. 1955 began­nen die Bauar­bei­ten, 1957 war die Anlage fertig­ge­stellt. Bereits nach wenigen Jahren wurde erkannt, daß bei der fortschrei­ten­den Belegung des städti­schen Fried­ho­fes etwa 1980 eine Erwei­te­rung unumgäng­lich werde. Die erfor­der­li­chen Grund­stü­cke waren bereits 1961 im Bebau­ungs­plan für die Erwei­te­rung ausge­wie­sen. An Archi­tekt Brunken aus Stutt­gart wurde schließ­lich die Planung übertra­gen, der der Gemein­de­rat 1978 zustimm­te. Weite­re 1130 Grabstel­len wies diese Fried­hofs­er­wei­te­rung aus. Die Bauar­bei­ten für den 1. Teil dieser Fried­hofs­er­wei­te­rung wurden im Jahr 1979 begon­nen und 1980 konnte dieser erste Erwei­te­rungs­teil mit rund 600 Grabstel­len einge­weiht werden und wird seitdem auch belegt. Im Jahr 1992 wurde schließ­lich die gesam­te Fried­hofs­an­la­ge endgül­tig herge­stellt. Dort konnten die restli­chen rund 500 Grabstel­len einge­rich­tet und angelegt werden. Damit ist gemein­sam mit den beiden kirch­li­chen Fried­hö­fen die Fried­hof­si­tua­ti­on der Stadt Oberko­chen auf Jahre hinaus gesichert.

Gasver­sor­gung:

Die Frage, ob Oberko­chen mit Gas versorgt werden soll, wurde nicht nur in neuerer Zeit aufge­wor­fen. Bereits in den Jahren 1955 und 1964 waren entspre­chen­de Unter­su­chun­gen im Gange. Als die Gasver­sor­gung Süddeutsch­land GmbH in Stutt­gart 1979/80 von Crails­heim bis in die Nähe von Ulm eine Ferngas­lei­tung baute, wurde die Frage des Anschlus­ses wieder­um akut. Die Gasver­sor­gung Süddeutsch­land war auch bereit, eine Stich­lei­tung von Essin­gen nach Oberko­chen und Königs­bronn zu bauen. Zunächst entwi­ckel­te sich eine inter­kom­mu­na­le Zusam­men­ar­beit zwischen den Gemein­den Essin­gen, Königs­bronn, Stein­heim, Gerstet­ten und Oberko­chen. Zu einem Zusam­men­schluß aller dieser Gemein­den kam es jedoch nicht. Nach Vorla­ge eines Wirtschafts­gut­ach­tens und vor allem auf Grund der Bereit­schaft der Indus­trie, Erdgas abzuneh­men, beschlos­sen die Gemein­de­rä­te aus Essin­gen und aus Oberko­chen, zum Aufbau und zum Betrieb der Erdgas­ver­sor­gung eine Kapital­ge­sell­schaft mit der Bezeich­nung »Gasver­sor­gung Essin­gen-Oberko­chen GmbH« zu bilden. Der Gesell­schafts­ver­trag wurde am 17. Septem­ber 1980 abgeschlos­sen. Unver­züg­lich begann man mit der Einle­gung der erfor­der­li­chen Versor­gungs­lei­tun­gen in die wichtigs­ten Straßen­zü­ge. Bereits im Septem­ber 1981 begann für Oberko­chen das Erdgas­zeit­al­ter. Die Gärtne­rei Brand­stet­ter in der Katzen­bach­stra­ße war der erste Gasab­neh­mer. Zug um Zug wurden sämtli­che Straßen in Oberko­chen mit dem Erdgas­netz versorgt. Den entschei­den­den Schritt konnte man im Jahr 1987 vollends erzie­len, indem die Gasfa­ckel auch im Stadt­teil »Heide« entzün­det werden konnte. Damit ist jetzt endgül­tig dafür gesorgt, daß jeder Haushalt in Oberko­chen auf Wunsch mit Erdgas versorgt werden kann. Eine recht beacht­li­che Zahlen­bi­lanz kann im Jahr 1993 berich­tet werden: heute werden bei 8 700 Einwoh­nern in 3 990 Haushal­ten 1 227 Haushal­te, das sind 31% der Bevöl­ke­rung, mit Erdgas versorgt. Bei Gewer­be, Indus­trie und öffent­li­chen Einrich­tun­gen beträgt der Markt­an­teil über 80%. Für die Gasver­tei­lung benötigt die GEO in Oberko­chen allein ein Leitungs­netz in einer Länge von rund 40 km. 1992 wurden in Oberko­chen 8,1 Mio. Kubik­me­ter Erdgas verkauft. Zweifel­los war der Beschluß des Gemein­de­rats die Stadt an die Erdgas­ver­sor­gung anzuschlie­ßen, eine Jahrhun­dert­ent­schei­dung, denn nun bietet sich neben Öl, Kohle und Elektri­zi­tät das Gas als neue Energie­quel­le an.

Wasser­ver­sor­gung:

Die zentra­le Wasser­ver­sor­gungs­an­la­ge der Gemein­de Oberko­chen wurde im Ersten Weltkrieg in Verbin­dung mit dem Bau der Landes­was­ser­ver­sor­gung erstellt und an diese angeschlos­sen. Vorher mußte das für Haus und Hof benötig­te Wasser, soweit keine priva­ten Wasser­ver­sor­gungs­an­la­gen vorhan­den waren, an den öffent­li­chen Brunnen geholt werden. Diese wurden von verschie­de­nen ergie­bi­gen Quellen gespeist und deren Wasser mittels Röhren zugelei­tet. Das Dorf besaß seiner­zeit neun Brunnen, und zwar zwei in der Aalener Straße, vier in der Heiden­hei­mer Straße, zwei in der Katzen­bach­stra­ße und einen in der Feigen­gas­se. Die seit 1916 bestehen­de zentra­le Wasser­ver­sor­gungs­an­la­ge genüg­te viele Jahre lang allen Ansprü­chen. Mit der Bebau­ung des oberen Dreißen­tals in den Dreißi­ger Jahren wurden die Druck­ver­hält­nis­se in den Höhen­la­gen immer schlech­ter, so daß die Gemein­de­ver­wal­tung während des Krieges einen Hochbe­häl­ter oberhalb der Weingar­ten­stra­ße bauen ließ mit einem Fassungs­ver­mö­gen von 300 cbm. Er wurde von der gemein­de­ei­ge­nen Quell­fas­sung am Luggen­loh­brun­nen über die Pumpsta­ti­on am Wiesen­weg gespeist. Auf Drängen der Landes­was­ser­ver­sor­gung entschloß sich die Gemein­de­ver­wal­tung 1953, einen weite­ren Hochbe­häl­ter mit einem Inhalt von ebenfalls 300 cbm beim Gebäu­de Turmweg 24 zu errich­ten, da das Wasser der Landes­was­ser­ver­sor­gung nicht unmit­tel­bar in das örtli­che Leitungs­netz einge­speist werden durfte. Der rasche Anstieg der Einwoh­ner­zahl und der hohe Wasser­ver­brauch der Indus­trie erfor­der­ten weite­re Inves­ti­tio­nen bei der Wasser­ver­sor­gungs­an­la­ge. Bereits 1958 war der Bau eines zusätz­li­chen Hochbe­häl­ters akut, um vornehm­lich die Versor­gung der Firma Zeiss und des Bauge­biets »Bühl-Guten­bach-Tierstein« abzusi­chern. Als Stand­ort des neuen Behäl­ters mit 1000 cbm Inhalt wurde ein Grund­stück unter­halb der Maria-Schutz-Kapel­le im Weingar­ten ausge­wählt. Bereits elf Jahre später, im Jahre 1969, nahm man den vierten Hochbe­häl­ter in Betrieb. Die höher gelege­nen Gebäu­de in der Lenzhal­de und im Wolfert­s­tal hatten keinen ausrei­chen­den Wasser­druck. Daher wurde im Gewand Tierstein am Waldrand über dem Rathaus dieser Behäl­ter mit einem Fassungs­ver­mö­gen von 400 cbm errich­tet. Damit verbun­den war der Bau einer Pumpsta­ti­on in der Tiefga­ra­ge des Rathau­ses als erster Bauab­schnitt für die künfti­ge Versor­gung des Bauge­biets »Heide« sowie die Einle­gung einer zusätz­li­chen Druck­lei­tung vom Rathaus bis zum Hochbe­häl­ter Tierstein. Der Stadt­teil »Heide« bildet ein eigenes Versor­gungs­ge­biet und wird über den 1972 fertig­ge­stell­ten Hochbe­häl­ter »Heide­kopf« mit einem Inhalt von 1000 cbm mit Wasser belie­fert. 1982 moder­ni­sier­te die Stadt die Quell­fas­sung beim Luggen­loh­brun­nen durch den Bau eines kleinen Sammel­be­häl­ters und einer Entkei­mungs­an­la­ge. Der aus dieser Quell­fas­sung bezoge­ne Eigen­was­ser­an­teil beträgt immer­hin etwa 45%, während 55% vom Zweck­ver­band Landes­was­ser­ver­sor­gung zur Einspei­sung kommen. Im Durch­schnitt der abgelau­fe­nen Jahre betrug die gesam­te Wasser­för­de­rung der Stadt Oberko­chen jährlich annähernd 800 000 cbm.

Sport­stät­ten:

Zu einer der vornehms­ten Aufga­ben der Gemein­den und Städte gehört die Erstel­lung von Sport- und Freizeit­stät­ten. Der Bau von Sport­stät­ten hängt jedoch weitge­hend von den finan­zi­el­len Möglich­kei­ten einer Gemein­de ab, aber auch von der Aufge­schlos­sen­heit der Volks­ver­tre­ter gegen­über dem Sport. Der Oberko­che­ner Gemein­de­rat hatte sich beim Bau von Sport­stät­ten nach dem Krieg vorbild­lich und großzü­gig verhal­ten. Vor dem Krieg waren von priva­ten oder vereins­in­ter­nen Gruppen Bestre­bun­gen im Gange, über einen Sport­platz zu verfü­gen. Bereits in den Zwanzi­ger Jahren wurden von der Jugend des Turnver­eins Oberko­chen auf den Guten­bach- und Schwör­z­wie­sen Fußball­spie­le unter weniger guten Voraus­set­zun­gen der Platz­be­schaf­fen­heit ausge­tra­gen. Im Jahre 1930 gelang es, ein Gelän­de südlich der Firma Oppold als Sport­platz anzupachten.

Oberkochen

Nach dem Kriege stand die Platz­fra­ge wieder­um im Vorder­grund, da der seithe­ri­ge Sport­platz inzwi­schen zu Klein­gär­ten umgewan­delt wurde. Durch Vermitt­lung der Gemein­de­ver­wal­tung konnte in den Katzen­bach­wie­sen ein geeig­ne­tes Grund­stück als Sport­platz angepach­tet werden. Anfang der Fünfzi­ger Jahre wurden Überle­gun­gen angestellt, eine großzü­gi­ge Sport­an­la­ge bei der Kreuz­müh­le zu schaf­fen. Im Rahmen des ersten Bauab­schnitts wurde ein Rasen­platz angelegt, der 1953 in Betrieb genom­men wurde. Bei der ständig steigen­den Zahl der spott­trei­ben­den Perso­nen reich­te dieser Platz nicht aus. Schon im Gesamt­aus­bau­plan war auch ein Hartplatz vorge­se­hen. Er wurde gebaut und 1959 überge­ben. Zwei Jahre später wurden in einem weite­ren Bauab­schnitt die Aschen­bahn und die leicht­ath­le­ti­schen Anlagen erstellt. Unbefrie­di­gend waren die bestehen­den Umklei­de­räu­me und die sanitä­ren Einrich­tun­gen im Unter­ge­schoß des Clubhau­ses. Über den Bau eines neuen Umklei­de­hau­ses wurde lange disku­tiert. Dabei war die Frage akut, ob damit gleich­zei­tig eine Tribü­ne erstellt werden sollte. Bei sehr hart geführ­ten Debat­ten im Gemein­de­rat wurde schließ­lich 1972 mehrheit­lich beschlos­sen, die Tribü­ne zu erstel­len und darun­ter die Umklei­de- und Sanitär­räu­me unter­zu­brin­gen. 1973 waren die Arbei­ten abgeschlos­sen. Im Zuge dieser Maßnah­me wurde gleich­zei­tig das Klein­spiel­feld angelegt. Kritik gab es häufig deshalb, weil nur ein Rasen­spiel­feld im Blick auf die zahlrei­chen ballsport­trei­ben­den Mannschaf­ten zur Verfü­gung stand. Die Stadt war grund­sätz­lich bereit, einen weite­ren Rasen­platz anzule­gen. Aller­dings standen zunächst erheb­li­che wasser­wirt­schaft­li­che Beden­ken im Raume, die schließ­lich besei­tigt werden konnten. 1983 geneh­mig­te der Gemein­de­rat den Bau eines weite­ren Rasen­plat­zes, der 1984 fertig­ge­stellt wurde.

Aber nicht nur der Sport im Freien war zu fördern, sondern auch der Hallen­sport. Bis zum Zweiten Weltkrieg war keine gemein­de­ei­ge­ne Turnhal­le vorhan­den. Der TVO erstell­te 1913 an der Katzen­bach­stra­ße eine vereins­ei­ge­ne Halle. Sie wurde nach Kriegs­en­de abgebro­chen. Mit der Erwei­te­rung der Dreißen­tal­schu­le im Jahre 1951 wurde auch die erste kommu­na­le Turnhal­le, die Dreißen­tal­hal­le, in Betrieb genom­men. Ähnlich verhielt es sich mit der Turnhal­le beim Gymna­si­um, die ebenfalls im Zuge des Gymna­si­ums­neu­bau­es 1962 errich­tet wurde. Wie überall im Lande wurde auch in Oberko­chen der Ruf nach einer Sport­hal­le immer lauter. Der Gemein­de­rat kam auch diesem Wunsche nach und geneh­mig­te schließ­lich den Bau einer solchen Halle in der »Schwörz«. Die Sport­hal­le war Ende 1977 fertig­ge­stellt. Mit unserem Kocher­sta­di­on hatten wir diesel­ben Proble­me wie beim Hallen­bad. Über 25 Jahre alt war die bestehen­de Anlage total abgenutzt und mußte dringend erneu­ert werden. Durch den glück­li­chen Umstand, daß im Jahr 1989 die Carl-Zeiss-Stiftung ihr 100jähriges Jubilä­um feier­te, war es möglich, aus dem Selbst­ver­ständ­nis und dem Stiftungs­sta­tut heraus für die Bevöl­ke­rung der Stadt Oberko­chen eine zweck­ge­bun­de­ne Spende in Höhe von 3 Mio. DM zu erhal­ten. Dies war mehr als nur ein Grund­stock, um das Kocher­sta­di­on völlig neu herstel­len zu können. Ein zweites Rasen­spiel­feld wurde erstellt, die leicht­ath­le­ti­schen Anlagen wurden auf den neues­ten Stand gebracht mit einer Kampf­bahn Typ B, mit Rasen­spiel­feld und sanier­ter Tribü­ne. Sämtli­che leicht­ath­le­ti­sche Anlagen sind überwie­gend in doppel­ter Ausstat­tung vorhan­den. Ein neuer Kunst­ra­sen­platz wurde genau­so geschaf­fen wie ein völlig neues Umklei­de­ge­bäu­de einschließ­lich Neuge­stal­tung des Stadi­on­ein­gangs­be­rei­ches. (Initi­al­zün­dung für die völli­ge Neuge­stal­tung des Kocher­sta­di­ons war eine Spende von Carl Zeiss-Stiftung anläß­lich des 100jährigen Jubilä­ums). Mit den nunmehr vorhan­de­nen Sport­stät­ten dürfte eine mehr als ausrei­chen­de Grund­la­ge vorhan­den sein, den Breiten- und den Spitzen­sport in Oberko­chen in gewünsch­tem Umfan­ge ausüben zu können.

Sonsti­ge städti­sche Einrichtungen:

Neben den bereits vorge­stell­ten Einrich­tun­gen verfügt Oberko­chen auch noch über weite­re öffent­li­che Einrich­tun­gen, die von ihrer Größe und von ihrem Umfang her nicht so bedeu­tend sind. Zu erwäh­nen wären darun­ter die Märkte. Oberko­chen erhielt bereits 1816 das Markt­recht zur Abhal­tung von jährlich zwei Vieh- und Krämer­märk­ten. Erhal­ten blieb bis heute jedoch nur der Pfingst­mon­tag­markt. Seit 1961 besteht auch der Wochen­markt, der sich eines regen Zuspru­ches erfreut. — Im Rahmen der Volks­hoch­schu­le werden Fortbil­dungs­kur­se sowie Semina­re und Vorträ­ge auf den verschie­dens­ten wissen­schaft­li­chen und musischen Berei­chen angebo­ten. — Eine wichti­ge Einrich­tung im weite­ren Sinne ist auch das seit 1953 heraus­ge­ge­be­ne Amtsblatt »Bürger und Gemein­de«, das fast sämtli­che Haushal­tun­gen abonnie­ren. Die Bürger­schaft wird hier über alle kommu­na­len Ereig­nis­se ausführ­lich infor­miert. — Schließ­lich seien noch die Kinder­spiel­plät­ze erwähnt, die in neuerer Zeit auf Grund baurecht­li­cher Bestim­mun­gen einzu­rich­ten sind sowie der Festplatz »Schwörz«, der seit 1982 besteht.

Quellen:

Die Entwick­lung nach dem 2. Weltkrieg hat der Verfas­ser persön­lich miter­lebt und viele Angele­gen­hei­ten als Fachbe­am­ter für das Finanz­we­sen bei der Gemein­de Oberko­chen selbst bearbei­tet. Alle übrigen Hinwei­se stammen aus Abhand­lun­gen im Amtsblatt »Bürger und Gemein­de« seit dem Jahre 1953.

Albert Bahmann †
Bürger­meis­ter Harald Gentsch