• Der alte Pflug­wirt zu einem bekann­ten Gast: „Was trinkt die Dame ond was saufsch Du?“
  • Einst sagte die Wirtin (des kennt d‘ Anna gwäsa sei) zu einem Gast, der eine Cola bestell­te: „Buala, des saufsch et, dao muasch bloß bronza!“
  • „Buaba, was wellet’r?“ fragte die Anna, wenn wir Jungen das Lokal betraten.
  • Sait oiner noach’m Ässa, nachdem ihm ein kräfti­ger Rülpser entfleucht war: „Schad drom, des het fr zwoi scheene Fürz glangt.“
  • „Halt dei Gosch ond sitz na!“, wenn sich die Jungen zu den Alten an den Stamm­tisch setzten.
  • „Wer Osche auf‘n Bod‘n schmaißt, der zohlt fünf Mork!” Origi­nal­ton Hans Gullmann.
  • Ein Bonmot war auch immer, dass der Stamm­tisch nur aus drei Säcken bestehen würde: „Sägmehl, Sand und Benzin“ – sprich Zimmer­meis­ter Franz, Mauer­meis­ter Franz und Tankstel­len­be­sit­zer Karl.
  • Sait der Wuurscht-Karl am Stamm­tisch: „Auß’r oos! Älles Lompa, älles Lompa.“
  • Als der „Pflug“ noch ein „Resch­trant“ war. In der Speise­kar­te stand immer der Text: „Im „Pfluag“ dao koasch halt no ässa ond trenka“ gefolgt von „Das Essen ist für Sie gemacht, das Trinken ist für Sie gedacht, für Sie wird Küch‘ und Keller bestellt – zum Essen und Trinken kamen wir zu Welt“.
  • Einst kamen drei junge Männer in die „Grube“, die zum Essen vorher wohl woanders waren. Da rief Chef oder Chefin: „Gangat zum Saufa naa, woer gfres­sa hend.“
  • Anneta Arnol­do hatte es schwer. Weil ihr Mann Floria­no den Preis für eine kleine Porti­on Eis auf 55 Pfenni­ge festge­setzt hatte. Eine italie­ni­sche Zunge soll mehrmals am Tag „fünfund­fünf­zig“ formen? Des gatt gar et. Wir hörten immer ein angestreng­tes „funfunf­unfzig“. Irgend­wann hatte sie genug und entschied, dass sie nunmehr nur noch „60 weniger 5“ sagen würde.
  • Auf’m Gaul zum Frühschop­pen. Die Schee­rers, Mühlen­be­sit­zer in Oberko­chen, durfte man über drei Genera­tio­nen hinweg zum alten „Ortsadel“ rechnen. Kaspar Schee­rer gehör­te noch zu den „Berit­te­nen“. Er hatte, bedingt durch eine Kriegs­ver­let­zung, Proble­me mit einem seiner beiden Beine. Dennoch ließ er das Reiten nicht sein. Täglich sah man ihn hoch zu Ross mitten durch den Ort zum Frühschop­pen in die „Grube“ reiten. Seinen Gaul bestieg er aufgrund des kaput­ten Fußes auf sehr außer­ge­wöhn­li­che Weise: Er holte den Gaul aus dem Wirtschafts­ge­bäu­de, gegen­über der Mühle, und führte ihn unten in den ebenerdi­gen Mahlraum der Mühle. Dort band er ihn neben seinem Getreide-und-Mehl-„Aufzug“, in welchem gelegent­lich auch Kinder durch die Mühlge­schos­se reisen durften — eine abenteu­er­li­che Konstruk­ti­on, die noch heute bewun­dert werden kann. Aller­dings darf dieses Aufzugs­wun­der auf Befehl des TÜVs, heute nicht mehr betrie­ben werden. Alsdann bestieg er seinen Aufzug und beför­der­te sich auf die zum auf den-Gaul-steigen geeig­ne­te Höhe, rutsch­te dann auf seines Pferdes Rücken und ritt zur Mühle hinaus, das Mühlber­ge­le hinauf und durch den Ort zur „Grube“. Dort angekom­men dirigier­te er sein Pferd so weit an die Stufen hinan, die zum Eingang zur „Grube“ führen, dass er, wenn auch nicht so bequem wie den Aufstieg, auch den Abstieg vom Pferd schaff­te. Sodann band der sein Pferd an einen der großen in der Hauswand der „Grube“ einge­mau­er­ten Metall­rin­ge und ging zum Frühschop­pen, während sein Pferd draußen etwas Hafer geboten bekam.
  • Brögga­la glacht. Im ehema­li­gen „Café Muh“ in der Dreißen­tal­stra­ße (1989 abgebro­chen) wohnten im oberen Stock die Hausbe­sit­zer, eine würzi­ge Alt.Oberkochener Familie. Diese konnte oder musste jede Nacht mit ansehen, wie zu später Stunde prall abgefüll­te Zecher aus dem „Muh“ heraus­san­ken, wankten oder fielen und als erstes das überflüs­si­ge Wasser durch den Zaun hindurch in ihren Vorgar­ten hinein abschlu­gen. Eines Nachts, als sich dort bereits der dritte Gast zum Entlee­ren anschick­te, wurde es einem der jünge­ren Famili­en­mit­glie­der zu bunt. Er eilte hinab, um der Sau die Meinung zu sagen. Bis er aber unten war, war der Schwan­ke­mann vom „Wasser­ab­schla­gen“ bereits zum „Brögge­les­la­chen“ übergegangen.Kurz entschlos­sen nahm der wacke­re Hausbe­sit­zer dem Gast seinen Hut vom Kopf, hielt ihm densel­ben unters Maul und ließ ihn ausführ­lich in den eigenen Hut hinein­kü­beln. Dann setzte er ihm seinen Hut samt Inhalt wieder aufs Haupt und sprach: „Du bisch a feiner Mensch, aber gell, ois woiß I gwieß: Du kotzsch mir nemme en mein Vorgarda“.
  • Horst Pohle aus der Brunnen­hal­de­stra­ße 2 betrieb im „Ochsen“ eine sogenann­te „Pump-Kasse“. Wer klamm war, konnte sich bei ihm Geld pumpen (leihen) und es später wieder zurückgeben.
  • Mordver­such im „Ochsen“. Und jetzt kommt etwas, das viele vielleicht schon verges­sen haben – ein Mordver­such im „Ochsen“, über den mein Schul­freund, ein ehema­li­ge Oberko­che­ner EAG-Schüler, Hartmut „Kratz­schie“ Wätzel (früher Kratzsch) und heuti­ger Richter i.R. aus Augsburg als Augen­zeu­ge berich­tet. Eine nahezu unglaub­li­che Geschichte:„Bei einem unserer letzten, von Billie organi­sier­ten, Schul­zeit-Treffen nahm ich mir die Zeit für einen ausgie­bi­gen Erinne­rungs­bum­mel durch Oberko­chen. Dabei kam ich auch an unserer frühe­ren Schüler­stamm­knei­pe vorbei – dem „Ochsen“. Dort gab es preis­wer­tes Bier und wir konnten im allge­mei­nen Lärmpe­gel ungestört rauchen, quatschen und einen ordent­li­chen Skat dreschen. Nun hing dort ein Schild „Posei­don“. Das gesam­te Bauensem­ble machte einen trauri­gen herun­ter­ge­kom­me­nen Eindruck, aber Billie versi­cher­te mir, das besse­re Zeiten bevor­stün­den – die Stadt hat das Gebäu­de erworben.Obwohl die Sache schon mehr als ein halbes Jahrhun­dert zurück liegt, musste ich wieder an ein Drama denken, dessen unfrei­wil­li­ge Zeugen wir als Schüler wurden. Als kurz hinter­ein­an­der mehre­re Schüs­se durch das benach­bar­te Treppen­haus hallten, wurde es im Gastraum schlag­ar­tig still. Alle starr­ten gebannt zur Treppen­haus­tür, als diese plötz­lich aufflog und ein vielleicht 20jähriger Bursche herein­tau­mel­te. Stöhnend sank er zu Boden, wo er laut jammernd liegen­blieb. Nach dem ersten Schreck eilten wir ihm zur Hilfe, halfen ihm auf, konnten aber zunächst keinen Grund für seine offen­kun­di­gen Schmer­zen feststel­len. Nachdem ihn jedoch jemand von seinem schwar­zen Pullover befreit hatte, zeigten sich in seinem Oberkör­per drei oder vier stark bluten­de Einschuss­lö­cher. Unter­des­sen hatten ein paar Mutige vorsich­tig die Tür zum Treppen­haus geöff­net. Unmit­tel­bar darauf rannten sie jedoch in den Schank­raum zurück und verbar­ri­ka­dier­ten die Tür mit einem Stuhl. Aufge­regt erklär­ten sie, dass der mutmaß­li­che Täter soeben die Treppe herun­ter­kam und sie mit einer Waffe bedroh­te. Anna, die äußerst robus­te und gewöhn­lich um keinen derben Spruch verle­ge­ne Wirtin, stand starr, wie angewur­zelt, hinter der Theke und hyper­ven­ti­lier­te heftig. Auch unter den Gästen herrsch­te nun große Aufre­gung. Während jemand per Notruf einen Kranken­wa­gen anfor­der­te, kümmer­ten wir uns um den stöhnen­den und kaum noch ansprech­ba­ren Verletz­ten und versuch­ten ihn etwas zu beruhi­gen. Der unbekann­te Täter ließ sich indes nicht mehr blicken. Und wir hatten auch nicht gerade das Bedürf­nis auf eine Konfron­ta­ti­on mit dem bewaff­ne­ten Täter. Nach einer gefühl­ten Ewigkeit trafen die Sanitä­ter ein und trans­por­tier­ten den Verletz­ten nach einer Erstver­sor­gung ins Kranken­haus. Auch zwei Polizei­be­am­te ließen sich blicken, verschwan­den aber gleich wieder, ohne uns näher zum Tather­gang zu befra­gen. Wie wir später erfuh­ren, war der Grund dafür, dass der Täter mit seinem Auto unbemerkt dem Kranken­wa­gen folgte und vor der Notauf­nah­me den Schwer­ver­letz­ten beim Ausla­den mit den Worten „Du Schwein“ mehrmals mit einer Klein­ka­li­ber­waf­fe in den Kopf schoss und nunmehr lebens­ge­fähr­lich verletz­te. Das Opfer überleb­te zwar, trug aber bleiben­de gesund­heit­li­che Schäden davon. Der Täter wurde noch vor dem Kranken­haus gestellt und ließ sich wider­stands­los festneh­men. Nach und nach wurde die Vorge­schich­te bekannt, die zu diesem Eifer­suchts­dra­ma führte. Dem Verneh­men nach hatte das Opfer ein Verhält­nis mit der Freun­din des Täters und hatte sich wohl mit ihr zu einem Schäfer­stünd­chen im „Ochsen“ einquar­tiert. Der Täter erfuhr wohl davon und erwisch­te die beiden in flagran­ti und schoss auf den Neben­buh­ler. Meiner Erinne­rung nach wurde der Täter im nachfol­gen­den Straf­ge­richts­pro­zess vom Landge­richt Ellwan­gen zu einer mehrjäh­ri­gen Freiheits- oder Jugend­stra­fe verur­teilt. Mögli­cher­wei­se bekam er mildern­de Umstän­de, schließ­lich handel­te es sich um ein echtes „crime passio­nell“ – Verbre­chen aus Leiden­schaft, das Leiden schafft. An das Jahr erinne­re ich mich nicht mehr – es mag sich Ende der 60er / Anfang der 70er Jahre zugetra­gen haben.“ Billie konnte nicht weiters recher­chie­ren, da die Schwä­Po weiter­hin keinen Zugang ins Archiv ermöglicht.
  • Wenn der Heinz Fröhlich (von Beruf u.a. Toten­grä­ber) als erster in der Grube saß, und der Wilhelm Stock (von Beruf Homöo­path) kam in die Wirtschaft, stand Heinz auf, verbeug­te sich leicht und sagte: „Einen wunder­schö­nen guten Abend Herr Profes­sor Sauer­bruch“. Wilhelm antwor­te­te ganz nach Laune einfach mit „Grüß Gott“ oder, wenn das Geschäft für ihn nicht so gut lief: „Grüß Gott Herr Versenkungsrat“.

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