Am 16. Dezem­ber 1580, also zu einer Zeit, da Adam Riese schon sein Rechen­buch geschrie­ben, Merca­tor seine Weltkar­te veröf­fent­licht und Vieta die Dezimal­bruch­rech­nung entwi­ckelt hatte, schrieb der »Abbt Vogt und Verwal­ter zu Königs­pronn« an den Herzog von Württem­berg nach Stutt­gart: »… für alleweg aber hielten wir zu der Ehre Gottes… und ein gut Christ­lich Werk sein, wenn fürder­lich ein Schul­haus zu Oberko­chen erbau­et würde«.

Dieses Schrei­ben markiert den Beginn verbrief­ter Oberko­che­ner Schul­ge­schich­te. Da es damals weder allge­mein­bil­den­de Schulen noch Schul­pflicht gab, hätte der Königs­bron­ner Abt gerne gesehen, wenn »… ein guther­zi­ger Schul­meis­ter allhin verord­net würde, welcher nit allein die Königs­pron­ni­schen, sondern auch der anderen undertha­nen Kind unter­rich­ten … könndte…«

Damit wird gleich zu Beginn der Oberko­che­ner Schul­ge­schich­te das konfes­sio­nel­le Spannungs­feld deutlich, in dem die Oberko­che­ner Schulen bis zum staat­lich verord­ne­ten Zusam­men­schluß im Jahre 1936 gearbei­tet haben. Die weite­re Entwick­lung der Oberko­che­ner Schulen ist eng verbun­den mit dem Wachs­tum der Gemein­de Oberko­chen nach dem Zweiten Weltkrieg. Dank der Tatkraft und Weitsicht der Verant­wort­li­chen wurde ein der »Jungen Stadt Oberko­chen« gut angepaß­tes Schul­sys­tem geschaf­fen. Dieses besteht aus der Dreißen­tal- Grund- und Haupt­schu­le, der Tierstein-Grund­schu­le, der Sonnen­berg­schu­le (Sonder­schu­le für Lernbe­hin­der­te) und dem mathe­ma­tisch-natur­wis­sen­schaft­li­chen Gymna­si­um mit neusprach­li­chem Zug. Ergänzt werden die Oberko­che­ner Schulen durch die Realschu­le in Königs­bronn und durch die Musik­schu­le Oberko­chen-Königs­bronn. Somit ist nicht nur der Beginn der Oberko­che­ner Schul­ge­schich­te mit Königs­bronn verknüpft, auch die moder­ne Entwick­lung trägt gemein­sa­me Züge.

Schulen in Oberko­chen bis nach dem Dreißig­jäh­ri­gen Krieg

Nachdem der Königs­bron­ner Abt 1581 nochmals wegen einer »Schul- oder Pfarr­be­hau­sung zu Oberko­chen« nach Stutt­gart geschrie­ben hatte und »Steine, Sand, Holtz und anderes, was durch den Winter herzu­ge­füh­ret werden möchte…«, bereit­ge­stellt waren, wurde offen­sicht­lich 1582 mit dem Bau eines Hauses auf dem Platz der jetzi­gen alten evange­li­schen Kirche begon­nen, das Kirchen­raum, Pfarr­woh­nung und Schul­stu­be zugleich beher­ber­gen sollte. Aller­dings stell­te sich der als Kirchen­pa­tron in Oberko­chen einfluß­rei­che Fürst­propst von Ellwan­gen dem Bauvor­ha­ben entge­gen. Daraus entstand ein Streit, der bis 1625 dauer­te. Ungeach­tet dieser juris­ti­schen Ausein­an­der­set­zun­gen kam jedoch im Jahre 1583 »der gewese­ne Provi­so­rus zu Bracken­heim, Ulrich Nicolai von Stutt­gar­ten« nach Oberko­chen. Ihm »ward gnädig auffer­legt, die Jugent neben dem Lesen und Schrei­ben im Catechis­mus zu unter­wei­sen«, und auf höchs­ten Befehl hin sollte er »nit allein zum Schul­meis­ter, sondern zum Kirchen­die­ner und Predi­ger« ernannt werden. Ulrich Nicolai war der erste evange­li­sche Pfarrer, Schul­meis­ter und Mesner Oberko­chens. Für seine dreifa­chen Diens­te wurde er in Natura­li­en entlohnt und erhielt dazu »von der Gemeindt die bewil­lig­ten zehn Gulden«.

Somit war die evange­li­sche Schule zunächst eine »Pfarr­schu­le«. Die Visita­ti­ons­be­rich­te jener Jahre enthal­ten meist die lapida­re Bemer­kung: »Schul­meis­ter ist keiner da, Pfarrer haben verse­hen«. Da die Pfarrer »Wohnung auff der Kirch gehabt« hatten, wurde die Schule ebenfalls im Dachstock der Kirche abgehal­ten. Die Schüler­zahl jener Jahre läßt sich schwer abschät­zen. Weil es keine geregel­te Schul­pflicht gab, kam nur ein Teil der Kinder zur Schule, etwa bis zu fünfzehn dürften es gewesen sein.

Leider liegen über die katho­li­sche Schule jener Zeit keine genau­en Aufzeich­nun­gen vor. Nie ist von der Gründung einer katho­li­schen Schule in Oberko­chen die Rede. Zwar hatte 1343 der damals noch katho­li­sche Abt von Königs­bronn in Ellwan­gen für Oberko­chen einen eigenen Pfarrer beantragt, der sicher­lich auch »Pfarr­schu­le« gehal­ten hat. Wohl wird in einem Salbuch der Fürst­props­tei Ellwan­gen ein Hannss Gold genannt, der 1604 bis 1606 in Oberko­chen Schule gehal­ten haben soll, aber erst 1662 taucht in den Oberko­che­ner Aufzeich­nun­gen Hans Kirnber­ger als katho­li­scher Lehrer und Mesner auf. Im Jahre 1666 began­nen umfang­rei­che Verhand­lun­gen wegen Repara­tu­ren am Oberko­che­ner katho­li­schen Schul­haus. Offen­sicht­lich war also ein solches vorhan­den, obwohl über seine Entste­hung keine Angaben vorliegen.

Jahre nach dem Dreißig­jäh­ri­gen Krieg bis zum Ende der geist­li­chen Herrschaf­ten (1803)

Auch nach 1648 blieb Oberko­chen ein »geteil­tes Dorf«. Versu­che, die Besitz­ver­hält­nis­se zwischen Ellwan­gen und Württem­berg durch Gebiets­tausch zu berei­ni­gen, hatten keinen Erfolg. Nach langwie­ri­gen Verhand­lun­gen wurde jedoch 1749 in Aalen ein Vertrag geschlos­sen, der Rechte und Pflichen regel­te, Doppel­be­set­zung der wichtigs­ten Ämter festschrieb, aber auch helfen sollte, Strei­tig­kei­ten gütlich beizu­le­gen. Den Oberko­che­ner Schul­meis­tern beider Konfes­sio­nen brach­te dieser Vertrag Vortei­le. Sie wurden »vom Wachen, Botten­lau­fen und Handfroh­nen freyge­las­sen« und beide, der »ellwan­gi­sche Schul­meis­ter loci ( = des Ortes) und der württem­ber­gi­sche einan­der gleichgehalten«.

Die evange­li­sche Schule

In jenen Nachkriegs­jah­ren wechsel­ten die evange­li­schen Pfarrer häufig. Teilwei­se war die Pfarr­stel­le aus Geldman­gel nicht besetzt. Somit vegetier­te auch die Schule dahin, die ohnedies zunächst nur im Winter gehal­ten wurde. 1661 hat »der Pfarrer selbst Schule gehal­ten; Knaben 3, Mägdlein 6«. Noch 1667 wird bemän­gelt, »daß die Eltern ihre Kinder gar schlecht in die Schule schicken«. Dieser Zustand bessert sich langsam, 1684 heißt es: »Der Pfarrer hat Schule gehal­ten und gehabt Knaben: 9, Mägdlein: 11. Sein ziemlich fleißig kommen und wohl infor­mie­ret worden.« Erst im Jahre 1687 wird Nicolai Briel als evange­li­scher Schul­meis­ter und Mesner genannt. Er ist 49 Jahre alt und hält die Winter­schu­le. Aber schon 1692 wird abermals erwähnt, Pfarrer Johann Georg Hochstet­ter habe den Unter­richt »in seinem Haus« übernom­men. 1697 zieht ein neuer Lehrer auf, über den 1708 berich­tet wird: »Schul­meis­ter und Mößner ist Joh. Georg Sebich von Ulm, 59 Jahre alt. Im Schul­dienst steht er 11 Jahr, hat noch 6 Kinder. Winter­schul wird gehal­ten und gehen darein 14 Knaben, 12 Mägde­lein. Die Sommer­schul ist gar schlecht, man will sie gar abthun…Weil dieser Schul­meis­ter ein schlech­ter Schrei­ber ist (Anmer­kung: er war von Beruf Schnei­der), so werden die Klagen immer repetiert, die Kinder lernen nicht schrei­ben. Es ist aber die Soldung so schlecht, daß man nicht Leute haben kann wie man will.…«

1715 tritt als neuer Lehrer in Oberko­chen Johann Georg Honold auf, von Beruf ebenfalls Schnei­der. Er wird als fleißi­ger Lehrer geschil­dert, habe eine »gute Gab und Metho­de zu infor­mie­ren« und er »verste­he die Rechen­kunst gut«. 1734 ist als Schul­meis­ter, Mesner und Organist der evange­li­schen Gemein­de dessen Sohn Jeremi­as Honold (der Ältere) verzeich­net. Auch er ist von Beruf Schnei­der. Sein Verhält­nis zum Ortspfar­rer ist offen­sicht­lich nicht gut, denn Pfarrer Enslin schreibt im Pfarr­be­richt von 1745 über ihn: »…am Fleiß aber fehlt es, die Schul­zucht geht hin und her, der Lebens­wan­del ist nicht zum Besten, gegen den Pfarrer falsch, heimtü­ckisch, mit anderen Leuten in steti­gem Streit und Zank…«, ergänzt durch eine Randbe­mer­kung von anderer Hand: »es ist dersel­be ein armer Mann, hat viele Kinder«.

Der nachfol­gen­de Schul­meis­ter heißt ebenfalls Jeremi­as Honold: Wieder­um war der Sohn Nachfol­ger des Vaters gewor­den. Seine Beurtei­lung lautet jedoch 1784 wesent­lich günsti­ger: »…kann wohl lesen, buchsta­bie­ren, singen, rechnen, schreibt mittel­mä­ßig, beweißt sich in Kirch und Schul und Lebens­wan­det ordent­lich…«. Dieser Jeremi­as Honold (der Jünge­re) ist »ein guter Ökonom«, der lange Zeit nicht im evange­li­schen Schul­haus Wohnung hatte, weil sein Vieh nicht unter­zu­brin­gen war.

Dieses Schul­haus gehör­te laut Pfarr­be­richt aus dem Jahre 1745 »der evange­li­schen Bürger­schaft und wird von ihr im Bau erhal­ten, als wozu jährlich etwas über 21 Gulden zugeschos­sen werden, normal dem Schul­meis­ter 10 Gulden als Besol­dung, 5 Gulden als Capital-Zinß, das übrige solle zum Schul­haus­bau verwen­det werden. Es hat aber der württem­ber­gi­sche Schult­heiß dies Geldt 11 Jahr einge­zo­gen, das Haus in Abgang kommen lassen… und die Summe der zum Schul­bau gehöri­gen Gulden zur anderen Bürger­steu­er gezogen,… er will auch weiter darüber kein gutes Wort, noch das hinweg­ge­nom­me­ne Geldt zur nöthi­gen Schul­bes­se­rung herge­ben«. Ob und wie der Schult­heiß einge­lenkt hat, ist nicht vermerkt. Das Schul­haus wurde jedoch 1756 renoviert. Es stand vermut­lich an der Stelle des derzeit nicht mehr vorhan­de­nen Hauses Ecke Aalener Straße und Bürger­meis­ter-Bosch-Straße und enthielt Schul­lo­kal und Lehrer­woh­nung (siehe Abbil­dung S. 88).

Als Jeremi­as Honold (der Jünge­re) 1803 mit 68 Jahren den Beruf aufgab, wurde der 1774 in Degen­feld gebore­ne Jakob Nagel sein Nachfol­ger. Dieser wird als fleißig geschil­dert und »seit seinem Hierseyn ist der Zustand der Schule auffal­lend verbes­sert worden«. Die Schüler »zeich­nen sich beson­ders auch in reinli­chen und anstän­di­gen Sitten aus, wie im hurtig schrei­ben und im Kopfrech­nen«. Während des Winters war der Schul­be­such regel­mä­ßig und gut. Im Sommer dagegen wurde ohnedies lange Zeit nur am Montag, Mittwoch und Freitag unter­rich­tet, und »die Versäum­nis­se des Sommers sind bei einigen stark, können aber, weil es entwe­der arme oder Bauern­kin­der sind, die bei dem starken Acker­bau und Viehhü­ten so nötig gebraucht werden, nicht wohl bestraft werden«.

Zum Schrei­ben­ler­nen wurde ein »a‑b-c-Buch« benützt. Für die älteren Schüler diente montags oft die Sonntags­pre­digt als Nachschrei­be­übung. Als Lieder­bü­cher waren 27 Exempla­re des evange­li­schen württem­ber­gi­schen Gesang­bu­ches vorhan­den. Aber auch Ansät­ze moder­ner Pädago­gik sind erkenn­bar. Da wurden z.B. »die wider das Lesen und Schrei­ben gemach­ten Fehler laut corri­giert« und »öfters ließ man die Kinder Fehler selbst aufsu­chen und verbes­sern«. Auch gab es an der Schule eine Schul­bi­blio­thek, die 1806 »mit Pfarrer Langes franzö­si­scher Sprach­leh­re vermehrt wurde«, was offen­sicht­lich mit »allzu­star­ken Einquar­tie­run­gen und Durch­mär­schen franzö­si­scher Truppen« zusam­men­hing. Außer­dem wurden die »vorzüg­lichs­ten« Schüler nament­lich aufge­zählt: »Georg Adam Schee­rer, Johann Baltha­sar Moser, Caspar Widmann, Johan­na Barba­ra Burrin, Magda­le­na Hecke­rin, Elisa­beth Barba­ra Seinzin­ge­rin, Maria Barba­ra Moserin«.

Oberkochen

Die katho­li­sche Schule

Obwohl die Entwick­lung der katho­li­schen Schule Oberko­chens sehr stark mit der Geschich­te der katho­li­schen Kirchen­ge­mein­de verknüpft ist (siehe »Geschich­te der katho­li­schen Pfarr­ge­mein­de St. Peter und Paul in Oberko­chen«), liegen aus jener Zeit wenig indivi­du­el­le Daten über sie vor. Den Unter­richts­be­trieb jedoch illus­triert die »Fürst­lich Ellwan­gi­sche Schul­ord­nung« aus dem Jahre 1749. Diese Ordnung stell­te an die Lehrer hohe Anfor­de­run­gen. Sie sollten von »untadel­haf­ter Auffüh­rung« sein und mußten im Schrei­ben, Lesen, Rechnen und »in Cantu (Gesang) wohl geübt seyn«. Ihre Besol­dung erfolg­te aus dem Schul­geld, das die Eltern der Schüler bezah­len mußten. Reich­te dieses nicht aus, hatten »Pfarrer und geist­li­cher Rat für mehr Geld zu sorgen«.

Der Unter­richts­stoff umfaßt buchsta­bie­ren, schrei­ben von Buchsta­ben, Silben und Wörtern. Als nächs­te Stufe ist das Auswen­dig­schrei­ben vorge­se­hen und es sollen »kurtze Brief­lein dictie­ret werden«. Rechnen ist zunächst am Kalen­der durch Abzäh­len von Tagen zu üben, solle aber »mit der Zeit zu aller­ley bürger­li­cher Handthie­rung befähi­gen«. Knaben, »so zur Erler­nung der latei­ni­schen Sprache aspirie­ren möchten«, sollen dazu »alle fügli­che Gelegen­heit« finden. Schließ­lich sind »die dazu lusttra­gen­den Kinder in Cantu Chora­li und Figura­li zu instru­ie­ren«. Auf stren­ge Schul­zucht ist zu achten. Zwar dürfen die Schüler nicht an Haaren oder Ohren gezogen werden. Der Lehrer soll mit Worten »und der Rute strafen«, dies aber nicht im Zorn. Fleißi­ge und fromme Schüler werden gelobt und belohnt. Die »Mägdlein sollen in den Schulen und Kirchen so viel als möglich jeder­zeit abgeson­dert werden«. Im übrigen sind »Schlei­fen und Schnee­ball­wer­fen, sowie im Sommer Baden verboten«.

Der Lehrer ist gehal­ten, während der Schul­zeit im Schul­lo­kal anwesend zu sein, er darf nicht neben­her andere Schrei­be­rei­en erledi­gen. Sind die Eltern mit dem Lehrer unzufrie­den, dürfen sie nicht die Schule stören oder den Lehrer beschimp­fen, sie haben sich an den Pfarrer zu wenden.

In Oberko­chen besuch­ten im Winter 1781 nur die jünge­ren Kinder die katho­li­sche Schule. Dann wurde auch im Sommer Pflicht­un­ter­richt einge­führt. Am Sonntag mußte nach dem Mittag­essen eine Stunde lang der Stoff der Winter­mo­na­te wieder­holt werden. Auch die Schul­prü­fun­gen waren auf Sonntag­nach­mit­tag angesetzt. Als Beloh­nung erhiel­ten die besten Schüler vom zustän­di­gen Amt Kocher­burg (Unter­ko­chen) Gebet­bü­cher und Rosen­krän­ze. Die erste derar­ti­ge Schul­prü­fung fand in Oberko­chen am 16. März 1750 statt. Aller­dings wurde anschlie­ßend nicht über die Schul­ar­beit berich­tet, sondern festge­stellt, der Schul­meis­ter habe zu wenig Lohn, er verlan­ge »wenigs­tens ad tempo­re« einen Malter Dinkel mehr.

Die katho­li­schen Lehrer jener Zeit entstamm­ten einer ortsan­säs­si­gen Familie. Franz Gold (1684−1729) war vermut­lich der erste dieser Oberko­che­ner Schul­meis­ter. Auf ihn folgte sein Sohn Franz Anton Gold (1712−1758), der 1752 bat, seine Entloh­nung von 60 Gulden zu erhöhen, da er zwei Söhne ausbil­den lassen wolle. Ob dieser Bitte entspro­chen wurde, ist nicht bekannt. Aller­dings bekam der nachfol­gen­de dritte Schul­meis­ter Gold, Johann Nikolaus (1737−1798) oder auch Franz Anton genannt, jährlich 66 Gulden ausbe­zahlt. Außer­dem betrieb dieser ebenso wie sein evange­li­scher Kolle­ge Jeremi­as Honold eine Landwirt­schaft, was zwar dem Unter­richt abräg­lich war, den Lebens­stan­dard der Schul­meis­ter­fa­mi­li­en aber anhob.

Nach 35 Jahren Dienst­zeit schied Johann Nikolas Gold aus dem Beruf und empfahl seinen 1773 gebore­nen Sohn, der wieder­um Franz Anton hieß, als Nachfol­ger. Dieser hatte einige Jahre bei seinem Vater gelernt und drei Monate in Ellwan­gen bei anderen Lehrern den Unter­richt besucht. 1794 erhielt er die Stelle seines Vaters. Über seine Lehrtä­tig­keit wird nichts berich­tet. Nur einmal wurden ihm von seiner Mesner­be­sol­dung 15 Gulden abgezo­gen, da er die Hochzeits­gel­der neuge­trau­ter Paare nicht nach Ellwan­gen abgelie­fert hatte. Seine Frau war offen­sicht­lich schreib­un­kun­dig, denn sie unter­zeich­ne­te 1824 den Kaufver­trag für einen Acker mit drei Kreuzen. Franz Anton Gold starb im selben Jahr; damit hatte die Familie Gold das Schul­meis­ter­amt der katho­li­schen Gemein­de über hundert Jahre versehen.

Für das katho­li­sche Schul­haus Oberko­chen war der Kocher­burg-Amtmann in Unter­ko­chen zustän­dig. Dieser berich­te­te 1753 nach Ellwan­gen, daß »wegen anwach­sen­der Jugend« das Schul­haus erwei­tert werden müßte. Dem wurde nach vielen weite­ren Bitten statt­ge­ge­ben, jedoch war zu jedem noch so kleinen Schritt die Erlaub­nis des Fürst­props­tes einzu­ho­len. Im Peters­hölz­le wurde zur Neubau­fi­nan­zie­rung Holz geschla­gen, Ellwan­gen mußte dessen Verstei­ge­rung extra geneh­mi­gen. Eine Fabrik in Unter­ko­chen wollte das Holz kaufen, der Fürst­propst hatte den Verkauf zu billi­gen. Der von Baumeis­ter Pahl aus Aalen entwor­fe­ne Bauplan wurde »unter­tä­nigst« einge­reicht, bis zur »aller­gnä­digs­ten« Geneh­mi­gung verstri­chen einige Wochen. Erst als der Oberko­che­ner Pfarrer energisch auf baldi­gen Baube­ginn mit dem Hinweis dräng­te, 70 Schul­kin­der würden im Winter ohne Schule sein, wurde am 28. Juni 1755 mit dem Bau begon­nen. Die Schwie­rig­kei­ten waren damit aber noch nicht besei­tigt. Ellwan­gen wollte zu den Baukos­ten, die auf 799 Gulden und 25 Kreuzer veran­schlagt waren, kein Geld beisteu­ern und meinte, die Oberko­che­ner Heili­gen­pfle­ge solle die Mittel aufbrin­gen. Die Bauern wollten das Holz nicht unent­gelt­lich nach Unter­ko­chen trans­por­tie­ren, da sie kurze Zeit zuvor beim Bau des Pfarr­hau­ses mitge­hol­fen hatten. Schließ­lich wurde das neue katho­li­sche Schul­haus doch fertig­ge­stellt, bereits 1782 aber wurde wieder von Repara­tu­ren berich­tet: Glaser­meis­ter Holtz aus Aalen besser­te um 16 Gulden und 15 Kreuzer fünf verfaul­te Kreuz­stö­cke aus, verwen­de­te aber sparsa­mer­wei­se die alten Schei­ben wieder. Jedoch steht das Haus heute noch neben der katho­li­schen Pfarr­kir­che (sogenann­tes altes Schwes­tern­haus) und hat in zwei Jahrhun­der­ten einigen Oberko­che­ner Schulen als Unter­kunft gedient.

Die Zeit der württem­ber­gi­schen Herrschaft

Zu Beginn des neunzehn­ten Jahrhun­derts ergaben sich bei den Oberko­che­ner Herrschafts­ver­hält­nis­sen einschnei­den­de Verän­de­run­gen. Die Fürst­props­tei Ellwan­gen wurde dem durch Napole­ons Gnaden im Jahr 1806 König­reich gewor­de­nen Württem­berg einge­glie­dert, das Königs­bron­ner Kloster­amt endgül­tig aufge­löst. So war Oberko­chen ab jener Zeit ungeteilt württem­ber­gisch, die konfes­sio­nel­le Spaltung blieb jedoch erhal­ten und damit auch die Existenz der beiden Konfessionsschulen.

Lehrer der Oberko­che­ner Schulen

Jakob Nagel, von dem schon die Rede war, wurde 1816 nach Goldburg­hau­sen »beför­dert«. Sein Nachfol­ger als evange­li­scher Schul­meis­ter war Lehrer Bitz, der 1817 für die Führung des Impfver­zeich­nis­ses zur Pocken­schutz­imp­fung von der bürger­li­chen Gemein­de 12 Gulden erhielt, im übrigen aber keine gute Figur machte. Wegen einer Erkran­kung sah und hörte er schlecht. Auch »lebte er mit seiner Frau nicht gut« und gab somit »in der Öffent­lich­keit ein böses Beispiel«. Er wurde 1824 aus dem Dienst entlas­sen, erhielt aber von der verarm­ten Gemein­de nur eine gerin­ge Pensi­on. Deshalb sammel­te er Kräuter, grub nach Wurzeln und mußte von seinem Nachfol­ger finan­zi­ell unter­stützt werden, bis er als Kameral­amts­die­ner wieder selbst verdien­te. Kein Wunder, wenn festge­stellt wurde, daß »die Schule in Erkennt­nis und Wachs­tum mehr ab- als zunimmt«.

Wie auf katho­li­scher Seite wechsel­ten damals auch an der evange­li­schen Schule die Lehrer häufig. Dies hing mit der gerin­gen Lehrer­be­sol­dung zusam­men, war aber auch Folge des unzurei­chen­den Schul­hau­ses: 1849 sagte Schul­meis­ter Stöck­le, es sei ihm unmög­lich, im evange­li­schen Schul­haus zu wohnen, er müsse sich um einen anderen Dienst umsehen.

Erst drei Jahre nach dem Tode von Franz Anton Gold erhielt 1827 die katho­li­sche Schule wieder einen ständi­gen Lehrer. Es war dies Schul­meis­ter Balluff, ein sehr musika­li­scher Mann, der auch den Kirchen­chor und den Männer­chor leite­te. 1837 wurde ein Lehrer­ge­hil­fe einge­stellt, da die Schule zweiklas­sig gewor­den war. Bis 1858 wechsel­ten nun die Lehrer wieder häufi­ger. Dann aber zog Schul­meis­ter Moras­si in Oberko­chen auf und übernahm die etwa 90 Schüler der katho­li­schen Schule. Über Moras­sis Unter­richts­stil ist nichts bekannt. Streng und energisch scheint er jedoch gewesen zu sein. Er teilte Schüler zur Aufsicht während seines Kirchen­diens­tes ein, was zu Ausein­an­der­set­zun­gen mit Eltern führte. Nachdem Moras­si 20 Jahre in Oberko­chen tätig gewesen war, wurde er 1878 nach Unter­ko­chen versetzt und 1893 siebzig­jäh­rig in den Ruhestand versetzt und mit der golde­nen Verdienst­me­dail­le des Fried­richor­dens ausgezeichnet.

Anstel­lung und Besol­dung der Lehrer

»Das Recht zur Beset­zung der Schul­leh­rer­stel­le steht der hiesi­gen Gemein­de zu, von welcher im Jahr 1826 der gegen­wär­ti­ge Schul­meis­ter gewählt worden ist«, so besagt der evange­li­sche Pfarr­be­richt von 1829. Durch das Schul­ge­setz von 1836 ging das Recht der Stellen­be­set­zung jedoch auf das König­li­che Konsis­to­ri­um in Stutt­gart über. Für die Besol­dung der Lehrer war aber weiter­hin die bürger­li­che Gemein­de zustän­dig. Diese mußte für die Lehrer auch die üblichen Abgaben bezahlen.

Der Pfarr­be­richt von 1826 enthält eine genaue Aufstel­lung über die Entloh­nung des evange­li­schen Schul­meis­ters. Das Einkom­men dieses Lehrers bestand aus fixen Einnah­men und verän­der­li­chen Posten. Zu den erste­ren zählten 21 Gulden »von der Commu­ne« und 15 Gulden aus der »Heili­gen (= Kirchen) — Kasse«. Weiter erhielt er Roggen, Dinkel und Holz als Natura­li­en im Wert von 36 Gulden, wobei mit dem Holz auch die Schul­stu­be geheizt werden mußte.

Als verän­der­li­che Besol­dungs­tei­le werden Garten­nut­zung und Acker- bzw. Weide­pach­ten genannt. Ferner standen dem Schul­meis­ter Entschä­di­gun­gen für den Gesang an Weihnach­ten und beim Hagel­fei­er­tag zu. Für Taufen, Hochzei­ten und Begräb­nis­se waren zusam­men 12 Gulden angesetzt. Als Schul­geld erhob er von 35 Kindern 42 Gulden. Da zur Zeit des Berichts dem Schul­meis­ter 21 Gulden für den Unter­halt seines Amtsvor­gän­gers abgezo­gen wurden, kam er auf ein Jahres­ein­kom­men von 142 Gulden und 35 Kreuzern.

Ähnli­che Verhält­nis­se herrsch­ten bei den katho­li­schen Lehrern. Schul­meis­ter Balluff bat 1829 um Erhöhung des Schul­gel­des. Diese wurde abgelehnt, da er durch Zunah­me der Schüler­zahl um 20 in den beiden letzten Jahren ohnedies mehr Geld bekom­men habe. 1852 berech­ne­te der katho­li­sche Lehrer Weiblen sein Jahres­ein­kom­men auf 250 Gulden. So ist nicht verwun­der­lich, daß Lehrer beider Konfes­sio­nen sich zusätz­li­che Verdienst­quel­len erschlos­sen. Diese reich­ten von musika­li­schen Tätig­kei­ten über Sonntags­schu­le (drei Gulden zusätz­lich) und Aufzie­hen der Turmuhr, wofür der katho­li­sche Lehrer Veith 1852 jährlich sechs Gulden bekam, bis hin zur Führung einer Agentur der Frank­fur­ter Versicherungsgesellschaft.

Die Einkom­men der Schul­meis­ter stiegen jedoch allmäh­lich an. 1865 wurden 425 Gulden, 1872 schon 525 Gulden ausbe­zahlt. 1899 erhielt der katho­li­sche Lehrer 1124 Goldmark, während sein evange­li­scher Kolle­ge 1100 Goldmark bekam, teilwei­se noch in Natura­li­en, was erst 1909 abgeschafft wurde.

Die Schul­häu­ser im neunzehn­ten Jahrhundert

Nach der Verei­ni­gung der beiden Oberko­che­ner Herrschafts­be­rei­che im König­reich Württem­berg hatte die bürger­li­che Gemein­de für zwei Schul­häu­ser zu sorgen, was sie finan­zi­ell nur schwer verkraf­te­te. Zudem war die Rivali­tät zwischen den Schulen und ihren Schul­meis­tern groß. Weil z.B. der katho­li­sche Lehrer einen Keller bekom­men sollte, beantrag­te der evange­li­sche Schul­meis­ter Adam bei einer der Renovie­run­gen des Schul­hau­ses ebenfalls den Einbau eines Kellers. Der Keller der katho­li­schen Schule wurde angelegt, Adam aber ging leer aus und hielt seine Schwei­ne weiter­hin im Schul­haus. Dies führte zu Reibe­rei­en mit den Nachbarn, worauf Adam die Schwei­ne­hal­tung im Schul­haus verbo­ten wurde.

Schon 1813 war durch könig­li­che Verfü­gung die Erwei­te­rung der evange­li­schen Schul­stu­be empfoh­len worden, und das König­li­che Oberamt hatte 1822 ebenfalls vergeb­lich angeregt, die zum Verkauf stehen­de Lammwirt­schaft als Schul­saal zu erwer­ben, um grund­sätz­li­che Verbes­se­run­gen der Raumsi­tua­ti­on herbei­zu­füh­ren. Statt­des­sen wurden laufend kleine­re Erwei­te­run­gen und Repara­tu­ren vorge­nom­men, wie z.B. von Maurer­meis­ter Wingert ausge­führ­te Maurer­ar­bei­ten für 13 Gulden, Zimmer­ar­bei­ten durch Zimmer­meis­ter Schoch für 8 Gulden und 23 Kreuzer, und Joseph Hägele liefer­te »10 Stühl, 1 Kathe­der« für 13 Gulden.

Schul­haus­mi­se­re und Konkur­renz­den­ken spiegeln sich wider in Proto­kol­len und Berich­ten jener Jahre. Der evange­li­sche Pfarr­be­richt von 1827 sagt darüber aus: »Das evange­li­sche Schul­haus verdankt seine unpas­sen­de Lage am äußers­ten Rande des Dorfes und seine Beschaf­fen­heit theils dem Mangel an taugli­chen Hofstät­ten und Wohnun­gen inner­halb des Ortes, theils aber auch, wie es scheint, der Eifer­sucht der katho­li­schen Bewoh­ner, welche, da es aus der gemein­schaft­li­chen Gemein­de­kas­se gebaut und erhal­ten werden muß, dem Aufbau oder Ankauf eines Lokals für die Schule bisher aller­lei Schwie­rig­kei­ten entge­gen­zu­set­zen wußten…«. 1830 wurde zur Vergrö­ße­rung der evange­li­schen Schule eine Scheu­er gekauft und man holte Kosten­vor­anschlä­ge zur Erwei­te­rung beider Schul­häu­ser ein: Für das evange­li­sche Schul­haus mußten 536 Gulden und 24 Kreuzer bereit­ge­stellt werden, für das katho­li­sche Schul­haus ergab sich ein Aufwand von 560 Gulden. Beide Schul­ge­mein­den nahmen deshalb je 500 Gulden zu 4% auf; auch die zuvor gekauf­te Scheu­er wurde wieder veräu­ßert und der Erlös für den Schul­bau verwen­det. Der Scheu­er­kauf und Verkauf hatte aller­dings einen jahre­lang anhal­ten­den Finan­zie­rungs­streit zwischen den Konfes­sio­nen ausge­löst, der erst 1846 beigelegt werden konnte, wobei die gemein­sa­me Schul­bau­kas­se wie ehedem in »ellwan­gisch«, d.h. in katho­li­sche Zustän­dig­keit und in »königs­bron­nisch«, d.h. in evange­li­sche Verwal­tung getrennt wurde. Dadurch kam zwar kein Gulden zusätz­lich in die Kasse, doch konnten die dauern­den Strei­tig­kei­ten und Reibe­rei­en verrin­gert werden.

Trotz dieser finan­zi­el­len und adminis­tra­ti­ven Anstren­gun­gen beider Gemein­den konnte die Schul­raum­not nicht dauer­haft behoben werden. In den Berich­ten beider Stiftungs­pfle­ger ist kaum von zufrie­den­stel­len­den Verhält­nis­sen die Rede, stets aber werden Baulas­ten, Schul­den, Rückzah­lungs­schwie­rig­kei­ten beklagt. Der bauli­che Zustand des evange­li­schen Schul­hau­ses scheint immer bedenk­li­cher gewor­den zu sein. 1831 wurde die Schul­stu­be »um 11 Schuh in der Länge vergrö­ßert«. Zum Ausgleich dafür mußte die Lehrer­woh­nung »einstö­ckig um 17 Schuh« erwei­tert werden. Der Schul­raum war »nun brauch­bar, aber die Wohnung ist äußerst mangel­haft«. Nicht einmal ein Keller wurde einge­rich­tet, in dem »die Erdbir­nen vor dem Erfrie­ren« hätten geschützt werden können.

1853 erklär­te der Amtsarzt das evange­li­sche Schul­haus für gesund­heits­schäd­lich. Trotz­dem mußten Lehrer und Schüler noch weite­re sieben Jahre in diesem Haus aushar­ren, bis es »im Jahre 1860 an den Bergmann Ludwig Storg abgetre­ten« wurde. Storg gab dafür Haus und Garten »in der Kirch­gas­se zwischen Joseph Wingert und Georg Adam gelegen« als Platz für den beabsich­tig­ten Schul­haus­neu­bau. Dieses Tausch­ge­schäft sowie der Abbruch des Storg’schen Hauses und der Neubau des Schul­hau­ses wurde in allen Einzel­hei­ten durch ein umfang­rei­ches Proto­koll festge­legt. So mußte z.B. von der Schul­ge­mein­de zwischen Garten und Wohnhaus von Widmann »ein Kantel zum Ablauf des Wassers gepflas­tert« werden, und der jewei­li­ge Lehrer war verpflich­tet, »sein Vieh nur durch die Remise zu treiben, sowie auch den Dung durch diesel­be zu führen«. Die Kosten für den Neubau belie­fen sich auf 6 788 Gulden. Davon übernahm der Staat 850 Gulden, die Gemein­de bezahl­te 1 938 Gulden, der Rest von 4000 Gulden wurde durch Schuld­auf­nah­me aufge­bracht. Das neue evange­li­sche Schul­haus wurde am 3. Januar 1861 durch Dekan Neuffer aus Aalen und Pfarrer Dürr einge­weiht. Dieses Haus beher­berg­te bis 1936 die evange­li­sche Schule und 1937 bis zum endgül­ti­gen Zusam­men­schluß der Oberko­che­ner Schulen die katho­li­sche Bekennt­nis­schu­le. 1957 wurde dort die Außen­stel­le des Schub­art-Gymna­si­ums einge­rich­tet. Einige Jahre waren Gemein­de­bü­che­rei und Jugend­haus der Stadt Oberko­chen dort unter­ge­bracht. Künftig beher­bergt das Haus Aalener Straße 19 die Oberko­che­ner Heimatstuben.

Die Feststel­lung des evange­li­schen Pfarr­be­richts von 1827, daß die katho­li­schen Einwoh­ner Oberko­chens »gleich unmit­tel­bar neben ihrer Kirche ein sehr geräu­mi­ges Schul­haus besit­zen…«, mag angesichts der Unzuläng­lich­keit des evange­li­schen Schul­hau­ses aus Sicht des evange­li­schen Pfarrers subjek­tiv richtig gewesen sein, der tatsäch­li­chen Situa­ti­on entsprach sie nicht. Auch das katho­li­sche Schul­haus war ständig repara­tur­be­dürf­tig und es herrsch­te dauernd Platz­man­gel. So wurde einmal versucht, im Gasthaus »Ochsen« ein Schul­lo­kal anzumie­ten, was wegen »Beher­berg fremder Perso­nen« nicht gelang. Oder man legte Lehrer Balluff nahe, »er möchte die Schul in seinem Wohnzim­mer abhal­ten«, worauf er gegen einen Gulden monat­li­cher Entschä­di­gung einging. 1837 war die katho­li­sche Schule zweiklas­sig gewor­den, weshalb zusätz­li­cher Schul- und Wohnraum zu schaf­fen war. 1869 wurde im Dachge­schoß ein weite­res Lehrer­wohn­zim­mer einge­baut. Da Lehrer Gutmann 1882 seine Viehhal­tung aufgab, konnten zwei Wohnräu­me in die frühe­ren Stallun­gen verlegt werden. 1885 gab es wieder­um zu wenig Schul­raum, jedoch konnte die Gemein­de­kas­se wegen vordring­li­cher anderer Aufga­ben wie z.B. der Fried­ho­fer­wei­te­rung keine Mittel bereit­stel­len. Deshalb beschwich­tig­te man die Forde­rung nach einem Schul­haus­neu­bau mit dem Hinweis, Kinder und Lehrer hätten ja Gelegen­heit, sich am Nachmit­tag durch Mithil­fe in der Landwirt­schaft in frischer Luft von der Schul­ar­beit in unzuläng­li­chen Räumen zu erholen.

Der Unter­richt

Schule wurde in Oberko­chen an Werkta­gen das ganze Jahr über gehal­ten, unter­bro­chen von den Ferien, die sich an der Landwirt­schaft orien­tier­ten. In den Sommer­mo­na­ten hatten die »Oberklas­sen« (Klasse 4–7) von 6 Uhr bis 10 Uhr Schule, die »Unter­klas­sen« (Klasse 1–3) wurden von 10 Uhr bis 12 Uhr unter­rich­tet. Über den Unter­richt sagen weder Gemein­de­pro­to­kol­le noch Pfarr­be­rich­te etwas aus. Deshalb können über Unter­richts­wei­se und Lehrstoff nur allge­mein gehal­te­ne Angaben gemacht werden. In der ersten Hälfte des neunzehn­ten Jahrhun­derts waren Schrei­ben und Rechnen, ergänzt durch Religi­on und Singen, die Haupt­fä­cher. Sachun­ter­richt entfal­te­te sich nur zögernd. In einer Anord­nung aus dem Jahre 1842 sind jedoch schon für jedes Fach Standard­wer­ke zur Benüt­zung angege­ben, so z.B. »Elemen­tar­geo­me­trie« in einer Magde­bur­ger Ausga­be von 1840 oder »Geogra­phie von Württemberg«.

Ein Erlaß aus dem Jahre 1826 hebt die Lied- und Musik­pfle­ge beson­ders hervor. Es heißt dort: »Seine König­li­che Majes­tät haben in höchs­ter Anerken­nung der Wichtig­keit eines guten Kirchen­ge­sangs und zur Ermun­te­rung des Eifers für dieje­ni­gen Schul-Lehrer, welche,… sich in diesem Zweige des Unter­richts vorzüg­lich auch außer den Schul­stun­den beson­ders auszeich­nen…, Preise von je 10 Gulden ausge­setzt«. Pro Woche sollten zwei Stunden »metho­di­schen Gesangs­un­ter­richts« erteilt werden und die »Schul-Confe­ren­zen sind jedes­mal mit einem vierstim­mi­gen Choral­ge­sang zu eröff­nen«. Diese Konfe­ren­zen dienten der Fortbil­dung der Lehrer, für deren Besuch pro Lehrer 40 Kreuzer, für einen Provi­sor nur 30 Kreuzer Tagegeld vorge­se­hen waren.

Indus­trie- und Zeichenschule

Um das Jahr 1820 entstan­den an einzel­nen Orten des Landes die sogenann­ten »Armen- und Indus­trie­an­stal­ten«, in denen Frauen und Mädchen Handar­bei­ten fertig­ten, die verkauft wurden. Um die Teilneh­me­rin­nen zu schulen, wurden dafür »Industrie‑, Arbeits- oder Fortbil­dungs­schu­len« einge­rich­tet, die wegen der jahres­zeit­li­chen Beschrän­kung auch »Winter­schu­len« genannt wurden. Noch 1862 konnte in Oberko­chen »wegen unüber­wind­li­cher Hinder­nis­se« keine derar­ti­ge Schule betrie­ben werden. 1877 wird aber berich­tet, für katho­li­sche und evange­li­sche Mädchen habe »wie im letzten Winter« Arbeits­schu­le statt­ge­fun­den. Die konfes­sio­nel­le Zusam­men­ar­beit hielt nicht lange an, es gab Reibe­rei­en und Strei­tig­kei­ten. 1898 existier­te eine katho­li­sche Indus­trie­schu­le, an der Eva Betzler, die Frau des Polizei­die­ners, Häkeln und Stramin­nä­hen unter­rich­te­te und mit 40 Mark entlohnt wurde, während die Hafner­ehe­frau Maria Fischer für Stricken zustän­dig war und dafür 35 Mark bekam. Die evange­li­sche Indus­trie­schu­le betreu­te zu jener Zeit Augus­te Beißwen­ger für ein Entgelt von 40 Mark.

Im Sommer 1879 fand in Oberko­chen eine »Ausstel­lung von Materia­li­en und Produk­ten des Töpfer­ge­wer­bes und der Thonwa­ren­fa­bri­ka­ti­on« statt, zu deren Eröff­nung der Präsi­dent der »Central­stel­le für Gewer­be und Handel« Dr. von Stein­beis von Stutt­gart gekom­men war. Bei der Eröff­nungs­an­spra­che regte Stein­beis die Einrich­tung einer »Zeichen­schu­le« an. Da sich die Gemein­de nicht zu einem solchen Schritt entschlie­ßen konnte, gründe­ten die Oberko­che­ner Häfner gemein­sam mit anderen Gewer­be­trei­ben­den einen Gewer­be­ver­ein, dessen Haupt­auf­ga­be zunächst die Einfüh­rung von Zeichen­un­ter­richt war. Der Besuch dieses Unter­richts, der von Lehrer Gutmann erteilt wurde, war freiwil­lig. Es nahmen »daran Schüler und Confir­mier­te und ihnen zur Ehre sei es hervor­ge­ho­ben — auch junge Leute über 18 Jahren teil«. Nach einigen Jahren betei­lig­te sich auch die bürger­li­che Gemein­de an der Finan­zie­rung des Zeichen­un­ter­richts. 1895 erhielt Schul­leh­rer Schnei­der für Zeichen­un­ter­richt, den er bei den »Knaben beider­lei Konfes­si­on erteil­te«, zehn Mark aus der Gemeindekasse.

Erst am 8. Novem­ber 1904 beschloß der Gemein­de­rat, die Kosten für den »inter­kon­fes­sio­nel­len Zeichen­un­ter­richt aus der Gemein­de­kas­se« zu bestrei­ten. Die evange­li­sche Ortsschul­be­hör­de machte »wegen sehr gerin­ger Schüler­zahl« von diesem Angebot keinen Gebrauch. An der katho­li­schen Schule aber wurde 1905 Zeichen­un­ter­richt als freiwil­li­ges Fach einge­führt, an dem auch schul­ent­las­se­ne Jugend­li­che teilneh­men konnten. Lehrer Ulsamer bekam 1906 als Unter­richts­ent­gelt eine Mark pro Stunde.

Die Oberko­che­ner Schulen bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs

Neubau des katho­li­schen Schulhauses

Nach langem Zögern entschloß sich die katho­li­sche Schul­ge­mein­de um die Jahrhun­dert­wen­de zum Bau eines neuen Schul­hau­ses. Für den am damali­gen Dorfrand gelege­nen Bauplatz beschloß der Gemein­de­rat am 20. Juni 1900, »in der Jäger­gas­se eine neue Bauli­nie festzu­le­gen und behufs Einho­lung der Geneh­mi­gung zum Neubau eines Schul­hau­ses und Schüler­ab­tritts« das Bauge­such dem könig­li­chen Oberamt in Aalen vorzu­le­gen. Die Finan­zie­rung des Bauvor­ha­bens berei­te­te großes Kopfzer­bre­chen, denn die Finanz­kraft der katho­li­schen Schul­ge­mein­de war gering. Zwar gab es weit mehr katho­li­sche Bürger als evange­li­sche im Ort, aber die steuer­ab­wer­fen­den jungen Indus­trie­be­trie­be Oberko­chens waren überwie­gend in evange­li­scher Hand, während das Hafner­ge­wer­be, die Domäne des katho­li­schen Bevöl­ke­rungs­teils, immer mehr in Existenz­not geriet. Schließ­lich konnte der Bau durch eine Schuld­auf­nah­me von 50 000 Mark gesichert werden, und die bürger­li­che Gemein­de übernahm am 16. August 1901 »die Selbst­zäh­ler­bürg­schaft für ein Darle­hen von 30 000 Mark«, das die Württem­ber­gi­sche Sparkas­se Stutt­gart bereit­ge­stellt hatte.

Dieses Schul­haus ist heute der Altbau der Dreißen­tal­schu­le, wegen seiner roten Backstein­fas­sa­de gelegent­lich auch »Fuchs­bau« genannt.

Schul­un­ter­richt nach der Jahrhundertwende

In den Jahren nach 1900 schwank­ten die Schüler­zah­len der evange­li­schen Schule und waren insge­samt rückläu­fig. Bei etwa 250 evange­li­schen Bürgern unter­rich­te­te 1909 Lehrer Beck nur 30 Schüler. Die Zahl der katho­li­schen Schüler dagegen nahm zu. 1904 wurde die zweite Lehrer­stel­le ständig besetzt, was bei 103 Schülern sicher­lich kein Luxus war.

Im Unter­richt beider Oberko­che­ner Schulen began­nen neben den herkömm­li­chen Unter­richts­ge­bie­ten Religi­on, Lesen, Schrei­ben, Aufsatz, Rechnen und Singen die Reali­en- und Sachfä­cher breite­ren Raum einzu­neh­men. Durch Indus­trie- und Zeichen­schu­le angeregt, wurde der Fächer­ka­non auch um Zeich­nen, Handar­beit und Turnen erwei­tert. Der Turnun­ter­richt wurde zunächst wöchent­lich mit je zwei halben Stunden in der heute nicht mehr existie­ren­den Turnhal­le an der Katzen­bach­stra­ße (später Bauhof, heute TVO-Halle) erteilt. Freiübun­gen, Klettern an Stangen und Leitern, Hantie­run­gen mit Stöcken und Sprung­stä­ben, Übungen an Barren und Reck standen dabei im Vordergrund.

Zeich­nen und Handar­beit dagegen waren noch lange Zeit nicht in den Stunden­plan einbe­zo­gen. 1921 fand der Handar­beits­un­ter­richt immer noch am freien Mittwoch- oder Samstag­nach­mit­tag statt, und gezeich­net wurde am Sonntag in der Frühe um 1/2 8 Uhr vor dem Gottesdienst.

Die Schul­auf­sicht

Die Oberko­che­ner Schulen unter­stan­den im 19. Jahrhun­dert dem evange­li­schen Dekan von Aalen bezie­hungs­wei­se einem der katho­li­schen Pfarrer des Dekanats Hofen. Für die katho­li­schen Lehrer erfolg­te 1902 die Trennung von Lehrer- und Mesner­amt. Dies wurde zwar als Befrei­ung empfun­den, brach­te aber auch Gehalts­ein­bu­ßen. Außer­dem ging die Schul­auf­sicht an das katho­li­sche Bezirks­schul­amt in Schwäb. Gmünd über. Auf evange­li­scher Seite erfolg­te die Trennung von Schul- und sogenann­tem niede­rem Kirchen­dienst erst 1906. Die Schul­auf­sicht lag von da an beim evange­li­schen Bezirks­schul­amt Heiden­heim. Die Loslö­sung des Mesner­am­tes vom Schul­dienst war ein erster Schritt zur Entfer­nung der Schulen aus dem engeren Einfluß- und Aufsichts­be­reich der Kirchen. Diese Entwick­lung, die im Dritten Reich zum vollstän­di­gen Bruch führte, wurde inzwi­schen, aber durch eine demokra­ti­sche Schul­ver­fas­sung auf ein angemes­se­nes Maß von Zusam­men­ar­beit und gegen­sei­ti­ger Achtung zurück­ge­führt. Ohne Rücksicht auf das offizi­el­le Verhält­nis zwischen Kirche und Schule haben aber bis heute stets Lehrkräf­te beider Konfes­sio­nen Organis­ten- und Chorlei­ter­diens­te in Oberko­chen versehen.

Oberkochen

Auswir­kun­gen des Ersten Weltkrieges

Die beiden Oberko­che­ner Schulen waren beim Ausbruch des Ersten Weltkrie­ges mit Schul­räu­men ausrei­chend versorgt und die Lehrer­stel­len waren ordent­lich besetzt. Man gab sich 1914/15 auch in den Schulen zunächst dem allge­mei­nen Sieges­tau­mel hin und würdig­te die einzel­nen kriege­ri­schen Ereig­nis­se durch Schul­fei­ern. Der Umschwung setzte 1915/16 ein. Die Schul­ju­gend mußte im Sommer verstärkt Beeren sammeln, im Winter Metal­le und Altpa­pier. 1917 gab es zum ersten Mal von oben her verord­ne­te »Kohlen­fe­ri­en«, d.h. die Schule fiel aus, um Kohlen zu sparen, obwohl in Oberko­chen sicher­lich genügend Holz zum Heizen vorhan­den gewesen wäre. Am 2. Novem­ber 1918 wurde die katho­li­sche Schule wegen der »spani­schen Krank­heit« geschlossen.

Jahre nach dem Ersten Weltkrieg

Infol­ge konstan­ter Schüler­zah­len hatte die evange­li­sche Schule in jenen Jahren keine Proble­me mit Lehrkräf­ten und Schul­räu­men. Seit 1911 war Haupt­leh­rer Günter evange­li­scher Lehrer und als solcher tüchtig und beliebt. Als Vorstand des Turnver­eins und als Dirigent des evange­li­schen Männer­chors »Frohsinn«, den er 1933 zum evange­li­schen Kirchen­chor machte, hatte er großen Einfluß in der Gemein­de. Die katho­li­sche Schule dagegen stand immer wieder vor neuen Entschei­dun­gen. Nach länge­rem Zögern wurde 1921 die vierte ständi­ge Lehrer­stel­le einge­rich­tet und die vierjäh­ri­ge Grund­schul­zeit zur Pflicht gemacht. In jenem Jahr fand nach achtjäh­ri­ger Unter­bre­chung wieder eine Schul­prü­fung statt, zum ersten Male durch einen Schul­rat. An die vier Grund­schul­jah­re sollten sich vier weite­re Schul­jah­re anschlie­ßen, jedoch wurde das achte Schul­jahr erst 1939 verwirk­licht. Im Jahre 1925 wurden neue Lehrplä­ne verord­net, die unter Hervor­he­bung des Arbeits­schul­ge­dan­kens die Reali­en­fä­cher noch stärker beton­ten. So wurde z.B. das Fach Chemie einge­führt, und der Gemein­de­rat geneh­mig­te die Anschaf­fung eines wetter­kund­li­chen Meßsat­zes. Mit diesen Geräten hat Oberleh­rer Mager ab 1928 die Nieder­schlags­men­gen gemes­sen und handschrift­lich aufge­zeich­net. Auch die Lernmit­tel­frei­heit hielt in jenen Jahren Einzug: Die bürger­li­che Gemein­de bezahl­te für jeden Schüler drei Mark. Dafür wurden Bücher, Hefte, Schul­grif­fel und die damals noch übliche Schie­fer­ta­fel angeschafft.

An der katho­li­schen Schule wurden 1927 142 Schüler unter­rich­tet, 1931 waren es 210 Kinder. 1928 erwies sich der Schul­hof als zu klein, an der Straße wurden deshalb Warnschil­der für den Kraft­fahr­zeug­ver­kehr aufge­stellt. Die Raumnot machte sich immer deutli­cher bemerk­bar. War 1924 bei der Haupt­prü­fung vom Schul­rat bezüg­lich der Räumlich­kei­ten das Fehlen eines Spuck­nap­fes, der unbedingt zum Schul­in­ven­tar gehöre, angemahnt worden, so wird 1935 festge­stellt, »an keinem Ort im Bezirk sind solche unzuläng­li­chen Verhältnisse«.

Zusam­men­füh­rung der Schulen im Dritten Reich — Zweiter Weltkrieg

Die neuen Macht­ha­ber hatten sich vorge­nom­men, durch adminis­tra­ti­ve Maßnah­men »frischen Wind« in die konfes­sio­nel­len Schul­stu­ben zu blasen. So fand am 4. Juli 1933 ein Sport­fest der Jugend statt, das am Abend mit einem Sonnwend­feu­er auf dem Volkmars­berg endete. Obwohl die Lehrkräf­te während der Sommer­fe­ri­en in beson­de­ren Schulungs­la­gern umerzo­gen werden sollten, blieben die in Jahrhun­der­ten gewach­se­nen Schulen Oberko­chens bis 1936 intakt. An der katho­li­schen Schule unter­rich­te­ten außer Schul­vor­stand Mager die Lehrer Umbrecht, Klotz­bü­cher und Kessler. An der kleine­ren evange­li­schen Schule hatte 1934 Haupt­leh­rer Braun, der späte­re Konrek­tor der Dreißen­tal­schu­le, die Nachfol­ge von Haupt­leh­rer Günter angetre­ten. 1936 jedoch wurden vom Staat die konfes­sio­nel­len Schulen aufge­löst und in der »Deutschen Volks­schu­le«, zusam­men­ge­faßt. Zwar existier­te in Oberko­chen noch ein Jahr lang unter Herrn Klotz­bü­cher eine katho­li­sche Bekennt­nis­schu­le mit 39 Schülern, ab 1937 gab es aber nur noch die eine »Deutsche Schule Oberko­chen«. Sie führte für 7 Jahrgän­ge (=Schul­jah­re) 5 Klassen, die Schul­jah­re 2 und 3 sowie 6 und 7 waren je in einer Klasse beisam­men. Klassen­leh­rer waren die Herren Schie­le, Klotz­bü­cher, Braun, Mager und Umbrecht. Aber nicht nur das Ende der konfes­sio­nell gepräg­ten und früher von Pfarrern beauf­sich­tig­ten Schule war gekom­men, auch der Religi­ons­un­ter­richt durfte nicht mehr von den Ortsgeist­li­chen erteilt werden, da sie den Treue­eid auf den neuen Reichs­kanz­ler verwei­gert hatten.

Aus der Zusam­men­fas­sung der Schulen ergaben sich bald wieder Raumpro­ble­me. Das Bezirks­amt Ellwan­gen, dem die Oberko­che­ner Schule nun unter­stand, dräng­te sogar auf eine Schul­erwei­te­rung, da man mit »der ungewöhn­li­chen Maßnah­me des Schicht­un­ter­richts, der sonst nirgends mehr besteht, rechnen« müsse. Im Jahre 1939 wurde die sechs­te Lehrer­stel­le errich­tet und damit auch das achte Schul­jahr eingeführt.

Der Beginn des Zweiten Weltkriegs unter­brach diese Aufwärts­ent­wick­lung. Häufi­ger Lehrer­wech­sel und Abord­nun­gen zu Vertre­tun­gen an anderen Orten waren die ersten Kriegs­fol­gen. Dann nahmen schul­frem­de Aufga­ben überhand: Kartof­fel­kä­fer­su­chen. Bucheckern­sam­meln bis hin zum Versuch einer Seiden­rau­pen­zucht. Im Winter wurden die Schul­räu­me mit Holz und Tannen­zap­fen geheizt, trotz­dem gab es auch wieder Kohlen­fe­ri­en. 1943 waren nur noch drei Lehrer an der Schule, die den Unter­richt bis hin zum Mädchen­tur­nen notdürf­tig versa­hen. Im Oktober 1943 trafen 36 aus Stutt­gart evaku­ier­te Schüler ein, die bei Oberko­che­ner Famili­en wohnten und auch schulisch zu betreu­en waren. Günsti­ger­wei­se kamen sie in Beglei­tung von Oberleh­rer Fischer, der zusätz­lich eine Oberko­che­ner Klasse überneh­men konnte. 1944 ließ sich der Schul­be­trieb kaum noch aufrecht­erhal­ten; im Frühjahr 1945 wurden nur noch »am Montag, Mittwoch und Freitag von 9 bis 10 Uhr Hausauf­ga­ben gegeben«.

Oberkochen

Schule nach dem Zweiten Weltkrieg

Am 2.10.1945 wurde in Oberko­chen der Schul­un­ter­richt unter sehr dürfti­gen äußeren Voraus­set­zun­gen wieder aufge­nom­men: »Die Heizung ist in Ordnung, nur die Fenster fehlen noch«, »die Bänke sind schad­haft und wackeln«, »zur Reini­gung fehlen Besen, Seife und Lappen«, derar­ti­ge Bemer­kun­gen sind bis 1946 in den Aufzeich­nun­gen zu finden. Zunächst waren nur drei Lehrkräf­te zum Unter­richt zugelas­sen, aber langsam norma­li­sier­ten sich die Umstän­de, 1947 führte die Volks­schu­le wieder­um sechs Klassen wie vor dem Krieg, aller­dings mit über hundert Schülern mehr als damals. Der Klassen­schnitt lag bei 78 Schülern; noch 1948 zählte die Klasse von Herrn Maikler 126 Schüler.

Entspre­chend der Einwoh­ner­zahl Oberko­chens stiegen die Schüler- und Klassen­zah­len immer weiter an. 1950 wurden in 10 Klassen 565 Schüler unter­rich­tet. Obwohl nun das »Bergheim« als Schule benutzt wurde, war Schicht­un­ter­richt nicht zu vermei­den. Erst als 1951 ein Schul­haus­neu­bau, der heuti­ge Mittel­bau der Dreißen­tal­schu­le, einge­weiht werden konnte, wurden die Verhält­nis­se vorüber­ge­hend erträg­li­cher. Doch nahm die Zahl der Schüler weiter zu. Deshalb mußte 1953 der Handar­beits­un­ter­richt in das alte evange­li­sche Schul­haus an der Aalener Straße ausge­la­gert werden. 1954 wurde auch das alte katho­li­sche Schul­haus abermals als Schule benützt. Abhil­fe brach­te 1958 der zweite Erwei­te­rungs­bau der Dreißen­tal­schu­le mit zwölf Klassen­zim­mern, Verwal­tungs­räu­men und einer Schul­kü­che. Zu jener Zeit unter­rich­te­ten 18 Klassen­leh­rer und eine Fachleh­re­rin an der Schule. Erster Rektor der Volks­schu­le Oberko­chen war Herr Maikler. dem 1954 bis 1971 Rektor Hagmann folgte.

Die moder­ne Entwick­lung des Oberko­che­ner Schul­we­sens bis 1986

Waren im Jahre 1936/37 die beiden Konfes­si­ons­schu­len auf staat­li­che Anord­nung zusam­men­ge­schlos­sen worden, ergab sich aus der Nachkriegs­ent­wick­lung Oberko­chens eine freie Entfal­tung des Schul­we­sens in vier eigen­stän­di­ge Schulen. Maßgeb­lich gestal­tet und beein­flußt hat diese Entwick­lung der damali­ge Bürger­meis­ter Gustav Bosch, der zusam­men mit dem Gemein­de­rat nicht nur die indus­tri­el­le Entwick­lung und den Wohnungs­bau förder­te, sondern ganz bewußt auch die Bildungseinrichtungen.

Dreißen­tal — Grund- und Hauptschule

Aus der ehema­li­gen »Deutschen Schule« hervor­ge­gan­gen, wird die Dreißen­tal­schu­le als zweizü­gi­ge Grund- und Haupt­schu­le geführt. Als Schul­ge­bäu­de dienen das 1900 erbau­te ehema­li­ge katho­li­sche Schul­haus, die beiden Neubau­ten von 1951 und 1958 und die Dreißen­tal-Turn- und Festhal­le. Die Schule ist wie die anderen Oberko­che­ner Schulen gut ausge­stat­tet. Fach- und Werkräu­me, Sprach­la­bor (eines der wenigen an einer Haupt­schu­le) und Schul­kü­che ermög­li­chen einen Unter­richt, der allen moder­nen Erfor­der­nis­sen gerecht wird. Schul­ver­su­che — so z.B. die Erpro­bung des sogenann­ten »Erwei­ter­ten Bildungs­an­ge­bots für Haupt­schu­len« vor der landes­wei­ten Einfüh­rung — und stete Bemühun­gen, den Schülern nach erfolg­reich erlang­tem Haupt­schul­ab­schluß den Weg ins Berufs­le­ben zu ebnen, zeich­nen die Dreißen­tal­schu­le aus. Sie wird von Rektor Stauden­mei­er gelei­tet, der 1985 die Nachfol­ge von Rektor Streu (Schul­lei­ter von 1971 bis 1984) angetre­ten hat.

Oberkochen

Gymna­si­um Oberkochen

1957 begann die erste Klasse einer Außen­stel­le des Schub­art-Gymna­si­ums Aalen im alten evange­li­schen Schul­haus mit dem Unter­richt. Das »Aalener Ultima­tum« bezüg­lich einer Kosten­be­tei­li­gung für auswär­ti­ge Schüler beschleu­nig­te die Umwand­lung der Außen­stel­le in ein selbstän­di­ges Progym­na­si­um mit anfäng­lich vier Klassen (1959), das im Bergheim unter­ge­bracht war. In der Folge­zeit vergrö­ßer­te sich die Schule Jahr für Jahr und 1972 war mit der ersten Reife­prü­fung das Ziel erreicht: Das Gymna­si­um Oberko­chen war mit 20 Klassen und rund 500 Schülern zum voll ausge­bau­ten Gymna­si­um geworden.

Die mathe­ma­tisch-natur­wis­sen­schaft­li­che Grund­rich­tung der Schule wurde 1979 durch einen neusprach­li­chen Zug erwei­tert. Dadurch ergeben sich heute gute Voraus­set­zun­gen für ein solides Kurssys­tem in der refor­mier­ten Oberstu­fe, das durch Koope­ra­ti­on mit anderen Gymna­si­en im musisch-sport­li­chen Bereich abgerun­det wird. Das Bildungs­an­ge­bot wird ergänzt durch natur­wis­sen­schaft­li­che Arbeits­ge­mein­schaf­ten und bewuß­te Pflege der musischen Fächer. Über 120 kultu­rel­le Veran­stal­tun­gen seit 1959 (Orato­ri­en, Messen, Jugend­o­pern, Spiele, Konzer­te), aber auch zahlrei­che Erfol­ge bei bildne­ri­schen, litera­ri­schen und sport­li­chen Wettbe­wer­ben bewei­sen dies.

Der Schule steht eine aktive Eltern­schaft zur Seite: Schon seit 1967 besteht die »Gesell­schaft der Freun­de und Förde­rer des Gymna­si­ums Oberko­chen e.V.«, die durch ideel­le Unter­stüt­zung und finan­zi­el­le Zuwen­dun­gen die Arbeit der Schule fördert.

Oberkochen
Oberkochen

In der räumli­chen Unter­brin­gung teilte das Gymna­si­um Oberko­chen, das seit seiner Selbstän­dig­wer­dung im Jahre 1959 von Oberstu­di­en­di­rek­tor Schrenk gelei­tet wurde, über fünfund­zwan­zig Jahre das Schick­sal der frühe­ren Schulen in Gestalt von perma­nen­ter Raumnot: Wander­klas­sen waren die Regel, Ausla­ge­rung von Klassen in das Bergheim bezie­hungs­wei­se in die Tierstein­schu­le mußten viermal erfol­gen. Der Bau der Schul­ge­bäu­de am Tierstein erfolg­te in vier Abschnit­ten: 1962 Einwei­hung des Klassen­baus mit Turn- und Schwimm­hal­le, 1970 Inbetrieb­nah­me des Fachbaus, 1975 Aufsto­ckung des Klassen­baus um ein weite­res Geschoß, 1983/84 Erwei­te­rung des Klassen­baus im Osten und Neuge­stal­tung des Pausen­be­reichs sowie Ergän­zung des Aufent­halts­rau­mes durch eine Cafete­ria. Damit hat das Gymna­si­um Oberko­chen seine endgül­ti­ge bauli­che Form erhal­ten, die Klassen- und Fachräu­me für ein zweizü­gi­ges Gymna­si­um mit 18 Klassen umfaßt. Im Sommer 1989 wurde OStD Schrenk in den Ruhestand verab­schie­det. Sein Nachfol­ger ist OStD Lothar Freiburg, der die Schule seit 1990 leitet.

Tierstein­schu­le

Mit der Ausdeh­nung der Oberko­che­ner Wohnsied­lun­gen auf das Gebiet Guten­bach — Wolfert­s­tal — Tierstein, auch durch die Erschlie­ßung des Bauge­bie­tes Heide, wurde eine weite­re Grund­schu­le notwen­dig. Diese konnte 1965 als Tierstein — Grund­schu­le einge­weiht werden. Sie ist als zweizü­gi­ge Grund­schu­le angelegt und führt acht Klassen der Schul­jah­re eins bis vier. Schul­lei­ter war bis 1981 Rektor Gunzen­hau­ser, sein Nachfol­ger war Dipl. Pädago­ge Nuding, dem 1986 Rektor Uhl als Schul­lei­ter folgte. Als kleine­re selbstän­di­ge Schul­ein­heit kann die Tierstein-Grund­schu­le die Anfor­de­run­gen des Bildungs­pla­nes ideal erfül­len, wobei beson­de­res Gewicht im musisch-allge­mein­bil­den­den Bereich liegt und die Nachbar­schaft zum Hallen­bad günsti­ge Möglich­kei­ten für den Schwimm­un­ter­richt bietet.

Sonnen­berg­schu­le

Im Jahre 1970 wurde im Bergheim eine Sonder­schu­le für Lernbe­hin­der­te einge­rich­tet. Das Einzugs­ge­biet erstreck­te sich von Oberko­chen über Unter­ko­chen bis auf das Härts­feld. 1976 wurden die sechs Klassen dieser Sonder­schu­le in die Pesta­loz­zi-Schule Aalen einge­glie­dert, aus räumli­chen Gründen jedoch in Oberko­chen belas­sen. Als die Aalener Schule in der Lage war, die Oberko­che­ner Klassen aufzu­neh­men, setzten inten­si­ve Bemühun­gen zum Erhalt der Sonder­schu­le in Oberko­chen ein. Diese führten 1983 zur Gründung der Sonnen­berg­schu­le als Sonder­schu­le für lernbe­hin­der­te Kinder der Gemein­den Oberko­chen und Königsbronn.

Unter Leitung von Sonder­schul­rek­tor Gentner wurde die Schule im Bergheim unter­ge­bracht. Damit besitzt die Sonnen­berg­schu­le ein ihrer Größen­ord­nung gut angepaß­tes Domizil. Auch das Bergheim fand dadurch nach jahre­lan­gem Dienst als Ausweich­quar­tier der Oberko­che­ner Schulen eine sinnvol­le Verwen­dung und anspre­chen­de Gestal­tung, was durch den 1. Preis beim Pausen­hof­wett­be­werb des Ostalb­krei­ses 1985 eindrück­lich dokumen­tiert wurde. Schul­lei­ter ist derzeit Rektor Didszus.

Musik­schu­le Oberkochen-Königsbronn

Obwohl die Musik­schu­le in Struk­tur und Aufga­ben­stel­lung nicht mit den anderen Schulen vergleich­bar ist, darf sie in die Reihe der Oberko­che­ner Schulen gestellt werden, ergänzt und befruch­tet sie doch die Bemühun­gen dieser Schulen, Kindern und Jugend­li­chen, aber auch Erwach­se­nen in Musik, Spiel und Tanz eigenes musisches Tun zu vermit­teln. Unter Musik­schul­lei­ter Hans Grupp entwi­ckel­te sich in kurzer Zeit ein breit gefächer­tes Unter­richts­an­ge­bot, das von musika­li­scher Früherzie­hung über Instru­men­tal­un­ter­richt bis zu Erwach­se­nen-Spiel­krei­sen und Ballett reicht (siehe auch Kapitel »Musik­schu­le«).

Allge­mei­ne Aspek­te der Oberko­che­ner Schulen

Das Oberko­che­ner Schul­we­sen ist in Größe, Umfang und Bedeu­tung der Stadt Oberko­chen angemes­sen. 1984 gingen in der Dreißen­tal­schu­le 307 Schüler und 22 Lehrer aus und ein, in der Tierstein­schu­le waren es 182 Schüler und zwölf Lehrer. Am Gymna­si­um wurden 586 Schüler durch 51 Lehrkräf­te unter­rich­tet und die Sonnen­berg­schu­le wurde von 55 Schülern besucht, um die sich acht Lehrer bemühten.

Oberkochen

Weite­re 225 Oberko­che­ner Schüler besuch­ten die Realschu­le Königs­bronn. Rund 1200 Perso­nen waren an den Oberko­che­ner Schulen tätig, wöchent­lich wurden ca. 1630 Unter­richts­stun­den erteilt. Zwar nehmen die Schüler­zah­len wegen des Gebur­ten­rück­gangs ab, genaue Unter­su­chun­gen haben jedoch ergeben, daß der Bestand (zwei Grund­schu­len, eine Haupt­schu­le, Gymna­si­um und Sonder­schu­le) erhal­ten werden kann. Damit ist auch die räumli­che Unter­brin­gung in vier Gebäu­de­kom­ple­xen mit sieben Schul­ge­bäu­den auf Dauer gesichert und die langan­hal­ten­de Raumnot gebannt. Entspre­chen­des gilt für den Sport­un­ter­richt, dem die Dreißen­tal­hal­le (zugleich Festhal­le), die zweitei­li­ge Schwörz­hal­le, die Turnhal­le beim Gymna­si­um und das Hallen­bad zur Verfü­gung stehen. Als Ausweich­mög­lich­keit ist noch die vereins­ei­ge­ne TVO-Halle vorhan­den. Als öffent­lich-staat­li­che Schulen mit kommu­na­ler Schul­trä­ger­schaft unter­ste­hen die Oberko­che­ner Schulen der Aufsicht des Staat­li­chen Schul­am­tes in Schwä­bisch Gmünd (Haupt‑, Grund‑, Sonder­schu­le) bezie­hungs­wei­se der des Oberschul­am­tes Stutt­gart (Gymna­si­um). Die Lehrkräf­te werden den Schulen von diesen Stellen zugeteilt und vom Land Baden-Württem­berg besol­det. Die Sachkos­ten der Oberko­che­ner Schulen trägt die Stadt Oberko­chen. Sie werden durch den städti­schen Haushalts­plan finan­ziert, wobei das Land zu den laufen­den Kosten einen Sachkos­ten­bei­trag leistet, der 1983 bei einem Gesamt­auf­wand von DM 1 754 000 für die Schulen DM 492 000 betrug. Für Schul­bau­ten gewährt das Land Zuschüs­se nach den Schul­bau­richt­li­ni­en in Höhe von ca. 20% der Baukos­ten. Die Oberko­che­ner Schulen sind auch aktiv in die Lehrer­aus­bil­dung und Fortbil­dung des Landes einbe­zo­gen. Sie erfül­len in der Grund­schul­leh­rer­aus­bil­dung an der Tierstein­schu­le, durch die Referen­dar­aus­bil­dung am Gymna­si­um und mit Fortbil­dungs­maß­nah­men der Dreißen­tal­schu­le überört­li­che Aufgaben.

Die Schüler der Oberko­che­ner Schulen stammen aus verschie­de­nen Orten der Umgebung. 60 % der Schüler des Gymna­si­ums wohnen in Oberko­chen, 27 % in Königs­bronn und 13% sind in Aalen-Unter­ko­chen bzw. ‑Ebnat zuhau­se. Die Sonnen­berg­schu­le wird von Schülern aus Oberko­chen, Königs­bronn und einigen Härts­feld­or­ten besucht. Die Oberko­che­ner Schulen sind jeweils selbstän­di­ge Einrich­tun­gen mit eigen­ver­ant­wort­li­cher Leitung und Verwal­tung. Sie arbei­ten jedoch eng zusam­men. Die Oberko­che­ner Kinder­fes­te — 1985 wurde das 50. Oberko­che­ner Kinder­fest began­gen — werden von den Schulen abwech­selnd organi­siert, ebenso wie die gemein­sa­men Unter­neh­mun­gen der Oberko­che­ner Lehrerschaft.

Eine Fülle von Fragen der Zusam­men­ar­beit und des gegen­sei­ti­gen Verständ­nis­ses, Lenkungs­pro­ble­me und Verwal­tungs­auf­ga­ben sind an den Schulen täglich zu lösen. Außer den Schul­lei­tun­gen sind die einzel­nen Gremi­en der Schulen (Gesamt­leh­rer­kon­fe­renz und Schul­kon­fe­renz) für die Arbeit der Schule zustän­dig. Die Gruppen­ver­tre­tun­gen in Eltern­bei­rat, Schüler­mit­ver­ant­wor­tung und Perso­nal­rat tragen mit Vorschlä­gen und Anregun­gen, aber auch mit Kritik und eigenen Ideen zur Gestal­tung des Schul­le­bens bei. Im Schul­bei­rat der Stadt finden sich Vertre­ter der Schulen, Kirchen und Eltern mit Gemein­de­rä­ten unter Vorsitz des Bürger­meis­ters zu gemein­sa­mer Beratung schuli­scher Fragen zusammen.

So sind die Oberko­che­ner Schulen auch in heuti­ger Zeit das, was sie stets sein wollten und waren: Spiegel­bild der Gesell­schaft, in der und an der sie arbei­ten, Reprä­sen­tan­ten geisti­gen und kultu­rel­len Lebens ihres Heimat­or­tes, Helfer und Förde­rer der Oberko­che­ner Jugend.

Quellen- und Literaturhinweise

Akten aus dem Haupt­staats­ar­chiv Stutt­gart,
dem Landes­kirch­li­chen Archiv Stutt­gart,
dem Archiv der Stadt Oberko­chen,
dem katho­li­schen Pfarr­ar­chiv Oberko­chen,
dem evange­li­schen Pfarr­ar­chiv Oberko­chen,
Veröf­fent­li­chun­gen im Amtsblatt »Bürger und Gemein­de« der Stadt Oberko­chen,
Dorothea Feihl: Geschich­te der Volks­schu­le Oberko­chen, 1962.

Volkmar Schrenk