Oberkochen

obere Reihe von links: Ludwig Burghard, Adolf Fischer, Albert Möhrle, Manfred Löffler, Paul Wingert, Peter Calabek; vorde­re Reihe: Gerhard Wendt, Vinzenz Honik­el, Franz Müller (verdeckt), Paul Grupp, Johan­nes Wessoly, Kind: Fried­rich Hügle

Genau 40 Jahre ist es heuer her, dass die Fußbal­ler des „Party­clubs“ sich mit Vertre­tern der Firma des unlängst verstor­be­nen Freun­des Fritz Fey in Poggi­bon­si (Siena, Itali­en) fußbal­le­risch maßen, der am dorti­gen Firmen­sitz für den Handel von Holzbe­ar­bei­tungs­ma­schi­nen und ‑werkzeu­ge zustän­dig war.

Die Dresse für die Fußball­ereig­nis­se wurden von Herbert „Hättre“ Grupp nach Gladbach-Outfit spendiert, einem echten Borus­sia Mönchen­glad­bach­fan, die zu dieser Zeit ja heraus­ra­gen­den Fußball spiel­ten. Vom Ergeb­nis des legen­dä­ren Spiels weiß man anschei­nend nichts übermä­ßig genaue­res mehr – siegreich sei es jeden­falls gewesen – nur, dass die dem Sieger verspro­che­nen 50 Liter Bier angeb­lich bereits in der Halbzeit­pau­se vernich­tet wurden. Anzumer­ken ist aber weiter, dass als Siegprä­mie auch ein Glasbal­lon Rotwein (ca. 30 Liter) aus Poggi­bon­si seinen Weg auf die Ostalb fand.

Wollen wir uns die Truppe mal näher anschau­en: Der heuti­ge „Party­club“ oder auch „Buaba­stamm­tisch vom Pflug“, ist ein gewach­se­ner Freun­des­kreis, welcher seinen Ursprung im hiesi­gen Kinder­gar­ten am Wiesen­weg fand. Ein Zeugnis ist das Bild aus dem Frühjahr 1954, auf welchem einige der Freun­de zu sehen sind.

Oberkochen

von links: Reinhold Bahmann, Arthur Hügler (+), Peter Rütsche (+), Georg Brunn­hu­ber, Willi­bald Grupp, Paul Grupp, Clemens Grupp, Ludwig Burghard

Lassen wir Ludwig Burghard zu Wort kommen: „Wir waren seiner­zeit Jahrgän­ger 1947/48. Es gesell­ten sich während der Schul‑, Lehr- und Studi­en­zeit einige gute und gleich­ge­sinn­te Kamera­den dazu. Ergänzt wurde der Buaba­stamm­tisch schließ­lich noch durch Freun­de aus den Fußball­ver­ei­nen FCO und TVO und auch durch die Geschwis­ter von Freun­den und letzt­end­lich freilich durch deren Ehepart­ner. Unser Kreis wuchs somit auf ca. 25 Mitglie­der (ohne Ehegat­ten) an, wobei sich die Spanne der Jahrgän­ge zwischen 1947 und 1952 bewegt. In Zeiten der Ehelo­sig­keit waren natür­lich laufend Partys auf dem Wochen­end­pro­gramm angesagt, welche meist im Unter­ge­schoß vom alten Schul­haus in Oberko­chen statt­fan­den, in welchem mein Vater ja der Hausmeis­ter war. Ein Zaungast hatte einst diese Veran­stal­tun­gen zu Ohren bekom­men und betitel­te uns somit als Party­club, worauf wir als dieser weiter­hin genannt wurden. Sturm- und Drang­zei­ten waren verges­sen und wir feier­ten somit gemein­sam die Hochzei­ten unserer Freun­de und bis heute die jewei­li­gen volle Geburtstage“.

Außer Partys wurden gemein­sa­me Ausflü­ge, Urlau­be etc. unter­nom­men und dabei zum Beispiel die Freun­de im Ausland besucht, wie Fritz Fey in Poggi­bon­si, Paul Wingert in Monza und Manfred Löffler in Barce­lo­na. Heute haben die Burschen, da ja nun im Renten­al­ter, das Fußball­spie­len aus ihrer Freizeit­be­tä­ti­gung gestri­chen. Leider mussten schon fünf Freun­de verab­schie­det werden, die bedau­er­li­cher Weise all zu früh verstor­ben sind. Eine siche­re Bank ist das jährli­che, gemein­sa­me Essen im Pflug in Oberko­chen. Der Pflug war immer Anlauf­stel­le, Treff­punkt für Hochzei­ten, unver­gess­li­che Faschings­haus­bäl­le oder Treff­punkt für das regel­mä­ßi­ge Herbst­essen, zu dem die Freun­de aus allen Himmels­rich­tun­gen wie z.B. aus der Schweiz, Berlin, Weingar­ten, Schwarz­wald und aus Bayern zusam­men­kom­men. Nebst einem defti­gen Essen gibt es auch Filme und Bilder aus längst vergan­ge­nen Zeiten an wobei sich jeder nach dem Ausein­an­der­ge­hen auf das nächs­te Treffen freut.

Was den Burghards Ludwig beson­ders mit Stolz erfüllt, ist diese schöne Freund­schaft, welche 1950 begann und auch mit neu hinzu gewon­ne­nen Freun­den sich zu einer treuen Kamerad­schaft entwi­ckelt und bis zum heuti­gen Tag nunmehr stolze 67 Jahre einen festen Bestand hat! Einfach pfundig!

Paul Hug

PS: Nachsatz zu ganz anderem Thema: Immer wieder werde ich als ehema­li­ger Rektor, seit August in Pensi­on, auf erzie­he­ri­sche bzw. schuli­sche Fragen angespro­chen. Ein Tipp: Schau­en Sie einfach mal ins Inter­net bei www.elterninitiative-schule-bildung-zukunft.de unter „Gute Texte: Ein Schul­lei­ter berichtet“.

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