Warum in die Ferne schwei­fen, — sieh, das Gute liegt so nah!

Dieser »alte Goethe« traf einmal mehr zu für die ca. 20 Teilneh­mer der 14. Kleinen Fahrt des Heimat­ver­eins. — Fast alle waren noch nie im Limes­mu­se­um gewesen, die übrigen nahmen die Möglich­keit wahr, es ein zweites Mal mit guter Führung zu inspi­zie­ren. Führer war der Oberko­che­ner Erwin Honik­el, der Lehrer an der Grund- und Haupt­schu­le in Unter­ko­chen ist.

Als Zweig­stel­le des Württem­ber­gi­schen Landes­mu­se­ums ist das Limes­mu­se­um natür­lich hervor­ra­gend einge­rich­tet und ausge­stat­tet. Träger ist die Stadt Aalen.

Die Funde sind anschau­lich, klar und überschau­bar darge­bo­ten, ein Museum, das nicht erschlägt oder müde macht, sondern das Inter­es­se weckt.

Der militä­ri­sche Teil von der Erobe­rung unseres Gebiets (Rätien) durch die Römer bis zur Vertrei­bung dersel­ben durch die Alaman­nen wird ergänzt durch die Darstel­lung der Situa­ti­on der Zivil­be­völ­ke­rung. Zentra­les Gewicht haben natür­lich der Limes und sein unmit­tel­ba­res römisches Hinter­land mit Kastell Buch und seinen Hortfun­den, das Reiter­kas­tell Aalen mit 1000 Berit­te­nen als Besat­zung, das Problem der Versor­gung der Truppen, die über Gutshö­fe geschah, die von altge­dien­ten und zur Ruhe gesetz­ten Römern betrie­ben wurden. Der Oberko­che­ner Römer­kel­ler mag nach Ansicht des Landes­denk­mal­am­tes der Rest eines solchen Gutsho­fes gewesen sein.

Das Oberko­che­ner Museum wird im Gegen­satz zu Aalen weitest­ge­hend nur mit archäo­lo­gi­schen Funden bestückt sein, die wirklich auch auf Oberko­che­ner Gemar­kung gefun­den wurden. Insofern ist das Limes­mu­se­um eine treff­li­che Ergän­zung zu unserem geplan­ten Museum hier.

Im Anschluß an die Fahrt wurden Durst und Hunger im Clubheim beim Stadi­on gestillt. Dort wurde unter anderem festge­stellt, daß in Aalen zwar viele römische Schlüs­sel gefun­den wurden, — daß aber keiner so schön und groß ist, wie der römische Sicher­heits­schlüs­sel, der 1971 im Römer­kel­ler gefun­den wurde. Man konnte also auch in diesem Punkt befrie­digt nach Hause gehen.

Dietrich Bantel

Oberkochen

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