Der Urnenhain auf dem städtischen Friedhof. Die Stadt Oberkochen hat im südöstlichen Teil des städtischen Friedhofs einen Urnenhain erstellt. Es wurden rund 30 Bäume im neuen Urnenhain gepflanzt. Dadurch können bis zu 300 Urnen bestattet werden. In der Mitte des Urnenhains entstand ein zentraler Platz mit einer gemeinschaftlichen Gedenk-Stele.
Ansonsten ist Ottmar der Meinung, dass der städtische Friedhof noch zu neu sei, um hier ehrenwerte Bäume hervorzuheben. Trotzdem gibt es doch den einen oder anderen Baum, der auffällt.

Blick über den städtischen Friedhof (Archiv Müller)
Die Blutbuche auf dem evangelischen Friedhof. Die Blut- oder Purpurbuche geht auf eine Mutation einer Rotbuche zurück. Rund 99 Prozent aller existierender Exemplare sollen auf die Mutterblutbuche aus dem Jahre 1690 aus dem Possenwald auf der Hainleite nahe der thüringischen Stadt Sondershausen zurückgehen. Rund um den Baum keimten die sogenannten 11 Schwestern, bei denen die Zucht der Blutbuchen gezielt begonnen wurde. Die Blutbuche, Fagus sylvatica f. purpurea, zählt zu den imposantesten Laubbäumen in Mitteleuropa, was nicht nur an ihrer Wuchshöhe von 30 m und mehr liegt, sondern vor allem an ihrer wunderschönen Blattfärbung: Blutbuchenblätter sind rötlich und unterscheiden sich somit von den meisten heimischen Gehölzen. Sehr gerne werden diese Zierbäume in Parks oder an Straßenrändern kultiviert, jedoch ist es keine Seltenheit, sie im eigenen Garten zu halten. Wer genügend Platz zur Verfügung hat, wird durch eine Rotbuche sein Grundstück extrem verschönern.

Die Blutbuche auf dem evangelischen Friedhof (Archiv Müller)
Die Sommer-Linden vor dem alten kath. Friedhof. Ob diese allerdings den Straßentausch zwischen Gemeinde und Kreis überstehen, scheint mir mehr als fraglich. Die Linde wird je nach Art zwischen 15 und 40 Metern hoch. Die strahlenförmig nach oben zeigenden Zweige bilden eine imposante, aufgewölbte Baumkrone über einem geraden Stamm. Die Herzform der zweizeilig wechselständig angeordneten Laubblätter ist charakteristisch und wird in der Volksmythologie als Symbol für die Liebe gedeutet. Im Winter verliert die Linde ihr Laub. Linden entwickeln sich mit der Zeit zu mächtigen Großbäumen. Mit der Lindenblüte beginnt jedes Jahr der Hochsommer. Der süßliche Duft, den die Blüten vor allem in den Abendstunden verströmen, betört Bienen und Hummeln. Sie sind deshalb für Imker eine wichtige Bienenweide. Später entwickeln sich die Blüten des Lindenbaums zu erbsengroßen Früchten, in denen die Samen sitzen. Fallen sie vom Baum, wirkt das schmale Hochblatt wie ein Flügel. Der Wind trägt die Samen fort und hilft so bei der Ausbreitung der Bäume. Lindenbäume werden sehr alt. An vielen Orten in Deutschland finden sich markante Einzelbäume, manche davon über 500 Jahre alt, mit entsprechend mächtigem Erscheinungsbild und langer Geschichte.
Aus der Presselandschaft
Allgemeines zu unserem Wald von Förster Reinhold Vogel, 2020 aufgeschrieben von Lothar Schell. Förster Reinhold Vogel erklärt, wie es zu den Veränderungen gekommen ist und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen. In Oberkochen kommt dem Wald eine große Bedeutung zu. Während in Deutschland rund ein Drittel der Fläche bewaldet ist, liegt der Anteil in Oberkochen bei satten 73 Prozent. Insgesamt wird eine städtische Fläche von 128 Hektar, davon 87 Hektar Waldfläche, bewirtschaftet. Hinzu kommen 900 Hektar genossenschaftlicher Realwald sowie weitere 16 Hektar Wald, der im Eigentum der katholischen Kirche ist. Für diese Gebiete ist Förster Reinhold Vogel schon seit 1984 zuständig, seit 2005 im Auftrag des Landkreises. In den mehr als 30 Jahren hat Vogel jeden Winkel des ausgedehnten Waldgebiets erkundet und die Veränderungen miterlebt: “Das Wachstum der Pflanzen hat durch die Zunahme von Stickstoff zugenommen. Auf der anderen Seite können wir die Probleme durch die zunehmende Erwärmung deutlich sehen”, sagt Reinhold Vogel: “Den Wald, wie wir ihn kennen, wird es in den nächsten 20 bis 30 Jahren nicht mehr geben.” Im Zuge des Forsteinrichtungsplans, der alle zehn Jahre erstellt wird, ist abzulesen, wie auf die veränderten Bedingungen reagiert wird, reagiert werden muss. Bei dieser Inventur wird nicht nur festgelegt, wie der jährliche Hiebsatz ist, sondern wie der Wald gepflegt und bewirtschaftet wird. Und hier stehen deutliche Veränderungen an. “Die Fichte wird über kurz oder lang in unseren Wäldern verschwinden”, so Vogel. Die Wärme schwächt die Bäume, die dann gegen Borkenkäfer keine Abwehrchance mehr haben. Deshalb ist langfristig geplant, den Anteil an Fichtenholz von 48 auf 30 Prozent zu senken. Alternativen an Nadelbäumen gibt es zur Fichte kaum, auch wenn im kalkhaltigen und nährstoffarmen Stadtwald aktuell eine Versuchspflanzung mit Lärchen und Douglasien gestartet wurde.
Umso wichtiger wird in den heimischen Wäldern deshalb die Buche, die die Trockenheit besser verträgt. Denn es ist fast schon dramatisch, wie sich das Klima auf die heimischen Arten auswirkt: “Die Eichen werden vom Prozessionsspinner, einem Falter, befallen und wir müssen erleben, dass auch die Eschen aufgrund des Triebsterbens verloren gehen. Wir haben deshalb in diesem Jahr erstmals Esskastanien und Elsbeeren gepflanzt und setzen langfristig auf Rot- und Stieleichen, Kirschen und den Spitzahorn”, erklärt der Förster: “Alles, was wir machen, ist wohlüberlegt. Um den Wald zu erhalten, muss er bewirtschaftet werden.”
Ohne den Eingriff durch den Menschen würde die Fläche verbuschen und es würde ein Wald entstehen. So ist auch der Volkmarsberg eine geschaffene Kulturlandschaft, die eine wichtige Aufgabe erfüllt. Der Wald hat aber auch eine Schutzfunktion, indem er Wasser speichert, und er liefert Holz. “Aber auch hier sehen wir die deutlichen Veränderungen. Wir hatten immer positiv gewirtschaftet und einen Überschuss erzielt. Das ist uns 2019 leider nicht mehr gelungen und wird auch dieses Jahr nicht klappen, zumal die Holzqualität schwindet und auch die Holzpreise drastisch gesunken sind”, so Vogel. Doch bei all den Problemen liebt es der 61-Jährige in seinem Revier zu sein, die Natur zu genießen und bei idealen Bedingungen vom Volkmarsberg aus die Alpen sehen zu können.
2023 finden wir folgende Aussagen in der Presse: In einer Sitzung des Gemeinderats waren der Zustand und die Zukunft des Stadtwalds angesichts vor allem des Klimawandels ein Thema. Erster Tagesordnungspunkt war der Plan für die Nutzung und Pflege des Stadtwalds. Er befindet sich unter anderem an den Hängen westlich der Stadt, unter anderem des Volkmarsbergs. Zunächst stellte sich der neue Forstdezernent des Landkreises, Jens-Olaf Weiher vor, der unter anderem für die Wälder um Oberkochen und Aalen zuständig ist. Er ist seit kurzem Nachfolger von Johann Reck. Angesichts des schneller als bisher vorhergesagt fortschreitenden Klimawandels stehe der Wald vor großen Herausforderungen, und damit auch seine Besitzer. Steigende Temperaturen, Regenextreme, Dürren führten zu deutlichen Schäden. In unseren Regionen sei diese Entwicklung aufgrund der vorteilhaften Lagen noch einigermaßen im Rahmen, im Gegensatz zu anderen Flächen in Deutschland. „Aber auch hier müssen die Besitzer, ob private oder Städte und Gemeinden und das Forst BW Maßnahmen ergreifen. Bisher gewohnte Baumsorten – vor allem Tanne und Fichte – sind den Anforderungen nicht mehr gewachsen“, so Weiher. Es gebe in Zukunft deutlich mehr Schadholz durch Klima und Schädlinge, und andere Baumarten wie Eiche, Ahorn oder Kirsche müssten gepflanzt werden. Das erfordere ein Umdenken auch in der verarbeitenden Industrie, Preisprognosen würden schwieriger. Zudem werde es auch für die Forstwirtschaft schwieriger, Personal zu finden in allen Bereichen. Und letztlich werde der Wald in Zukunft anders genutzt durch Erholungssuchende und Sportler, beispielsweise durch Mountainbiker, mit denen man gemeinsame Regelungen finden müsse. Als wichtig sehe er dabei, dass sich die Politik endlich auf neue Bedingungen einstellen müsse, und Besitzer unterstützen müsse. Wirtschaftlichkeit: Das Jahr 2023 sei gut gelaufen, angesichts deutlich steigender Holzpreise und der größeren Nachfrage nach Brennholz, berichtete Revierleiter Reinhold Vogel. Man habe mit 760 Festmeter deutlich mehr Holz eingeschlagen als geplant, unter anderem, weil mehr Schadholz entstanden ist, und mit rund 27 000 Euro rund 20 000 Euro mehr erlöst als im Plan vorgesehen. Zukunftsplanung: Eingeschlagen wurde hauptsächlich am Volkmarsberg, manches auch, um Wege und andere Aufenthaltsorte wie um den Turm für die Menschen sicher zu machen. Dort habe man 2023 auch hauptsächlich insgesamt 900 neue Jungpflanzen zukunftsträchtiger Sorten wie Lärche, Ahorn, Kirsche, Esskastanie gesetzt, weitere 1300 sind im Jahr 2024 geplant. Letztlich werde sich aber erst längerfristig zeigen, welche Sorten mit den Klimabedingungen letztlich zurechtkommen. Die Holzpreise werden bis 2024 etwas sinken, so dass das Jahr nicht ganz so positiv werde. Zudem werde man weniger Holz einschlagen.
Und wer kümmert sich um die städtischen Bäume? Circa 1.500 Bäume stehen in Oberkochen im öffentlichen Bereich, die nicht nur gepflegt werden, sondern auch ersetzt werden, wenn sie krank sind, absterben oder – wie es immer wieder vorkommt – beschädigt werden. Diese Arbeit leistet der städtische Bauhof. Sei es, dass am geschichtsträchtigen Römerkeller wegen Vandalismus zwei Wacholder nachgepflanzt oder in der Aalener Straße eine der japanischen Nelkenkirschen, die im Frühjahr mit ihrer rosaroten Blütenpracht das Stadtbild prägen, neu gepflanzt werden müssen. Oder Neupflanzungen wie z.B. im Bereich Edeka und der Firma 3E von vier Pyramiden-Hainbuchen und einer weiteren Buche bei der Polizeidienststelle. Oder weil für den einen oder anderen das letzte Stündlein schlug – wie z.B. im Umfeld der Neubebauung Dreißentalhalle.
Grundlage überkommener Erziehungsmethoden
Die Lehrerschaft meiner und der Generationen davor hatte eine Vorliebe für Birken, Weiden und Bambus. Wie das? Ganz oifach – um uns das Wissen und den Respekt einzubläuen oder um uns die „Oraosa“ auszutreiben. Dazu bediente sich das pädagogisch ausgebildete Personal der Birken- und Weidenruten, die zum Teil selbst geschnitten wurden oder des Rohrstocks, den es in zwei Längen gab: In der kurzen handlichen Ausgabe für die Finger und in der langen Ausführung im katholischen Religionsunterricht im alten „Fuchsbau“. Die Anwendung dieser Motivationsmittel beschränkte sich dann doch auf die Buben. Und mancher Lehrer hatte schon sehr konkrete Vorstellungen und holte sich die „Teile“ in der freien Natur – war halt auch nachhaltiger und CO2-frei in der Beschaffung.
Abgesang
Jahresringe entstehen durch das unterschiedliche Wachstum im Sommer und im Winter. Mit Beginn der Vegetationsperiode im Frühling bildet die Wachstumsschicht (Kambium) nach innen hin große Zellen, die den Holzteil anwachsen lassen (Frühholz). Zum Herbst hin werden diese Tochterzellen immer kleiner (Spätholz), bis schließlich die Zellteilungen aufhören und der Baum sein Wachstum einstellt. Ein weiterer Jahresring beginnt zu entstehen, wenn im nächsten Frühling wieder größere Holzzellen gebildet werden, die an die kleinen aus dem letzten Herbst anschließen. An dieser Stelle ist die Jahresringgrenze als ein scharfer Übergang zu erkennen. Jahresringe stehen für das Alter eines Baums, verraten aber auch etwas über die spezifischen Umweltbedingungen, unter denen ein Baum herangewachsen ist. Breite Ringe zeigen z. B. ein kräftiges Wachstum an, schmale Ringe verweisen auf schlechte Jahre mit vielleicht hohem Schädlingsbefall oder wenig Regen. Ovale Ringe mit einem unterschiedlich starken Wachstum deuten darauf hin, dass der Baum an einem Hang gestanden hat oder starkem Wind von einer bestimmten Seite ausgesetzt war.

ein anschauliches Bild zum Thema Jahresringe (Archiv Müller)
Alter. Jetzt haben wir so viel über Bäume gelesen und der eine oder die andere fragt sich jetzt womöglich: „Und wie erkenne ich wie alt ein Baum ist?“ Ganz oifach – omsäga und die Jahresringe zählen. Es geht aber auch mit der sog. „Mitchell-Formel“, die überraschend genau ist (unabhängig von der Baumart):
Messe den Stammumfang in Brusthöhe (ca. 150 cm). Mit Bandschlingen ist das einfach (sofern man deren Länge kennt). 60% dieses Wertes ist das Alter des Baumes in Jahren.
- Wichtig ist allerdings der Standort: die Mitchell-Formel gilt für (freistehende Solitär-)Bäume mit ausgebildeter Krone. Steht der Baum im Wald, darfst du das Alter verdoppeln. Steht er am Waldrand oder einer Allee, darfst du die Hälfte dazu rechnen
- Eine fette Buche auf dem Feld mit 400cm Umfang kommt also auf 240 Jahre, die gleiche Buche im Wald dürfte an die 500 Jahre alt sein (dort wirst du ein solches Monstrum sehr selten antreffen, da meist schon gefällt), am Waldrand etwa 360 Jahre
- Bei schnellwachsenden Arten wie z. B. Pappel oder Weide halbierst du den Wert: eine Pappel mit 400cm Umfang ist also freistehend rund 120 Jahre alt, in einer Waldgemeinschaft (wo man sie extrem selten findet) etwa 240 Jahre und in Randlagen (wo man sie oft findet) rund 180 Jahre
Bei den Resten der Mutterbuche funktioniert das nicht. Ottmar hat einen Umfang von 6,59 Meter gemessen, das dann einem Alter von 395 Jahren entsprechen würde. Da stimmen die 60 % wegen der Mehrstämmigkeit nicht. Die Schätzung des Pflanzjahres liegt nach heutigen Erkenntnissen um das Jahr 1750.
Abschluss. Sollte jetzt jemand fragen: „Was ist denn mit dem GRÜNEN BAUM“? Da muss ich auf die Berichtsreihe über Oberkochner Gasthäuser verweisen.
Das Vorletzte. Kaiser Wilhelm II., der in den letzten zwei Kriegsjahren nur noch eine Schattenfigur war, vollzog die Abdankung von der Macht sehr ungeschickt und unglücklich. Er floh vom großen Hauptquartier im belgischen Spa ins neutrale Holland. Dort wurde er ein politischer Asylant und spielte nach dem 9. November 1918 keine Rolle mehr. Berühmt ist er geworden, weil er bis zu seinem Tod jeden Tag einen Baum fällte und in kleine Stücke sägte, eine physisch wahrscheinlich sehr gesunde Tätigkeit, die aber keine weitere politische Auswirkung auf Deutschland hatte. 1941 ist er dann in Dorn gestorben, also mehr als zwei Jahrzehnte nach seiner Abdankung. Ein Vertrauter notierte einst: „Der Park wird immer kahler, ein Baum nach dem anderen fällt.” Kein Wunder, macht das doch nach Adam Riese rund 8.400 Bäume, die er eigenhändig schlug und sägte, mit maximalen Auswirkungen auf das dortige Mikroklima. Nach 12 Jahren war der eigene Bestand nahezu komplett gefällt und so wich er auf die Wälder seines Nachbarn Blijdenstein aus, der dankbar war so einen emsigen gratis arbeitenden Holzfachmann an seiner Seite zu wissen. Holz sägen und hacken als Psychotherapie – warum nicht.

Der Submissionsplatz 2023 in Bopfingen (Archiv Schwäpo)
Das Allerletzte. Die Wertholzsubmission in Bopfingen ist ein weit über unser Gebiet hinaus bekannter Handelsplatz für wertvolle Bäume. Nachfolgend ein Auszug aus der „Schwäpo“ aus dem Jahr 2023: „Die 28. Submission bietet mehr Holz denn je. Knapp 3300 Festmeter warten auf Bieter. 2022 erzielte Eiche im Schnitt einen Preis von rund 730 Euro je Festmeter. Das meiste Holz ist auch in diesem Jahr Eichenholz mit knapp 2000 Festmetern, gefolgt von Esche (520 Festmeter), Douglasien (171 Festmeter) und Lärchen, Kiefern, Fichten und Tannen (zusammen 228 Festmeter). Insgesamt 28 Baumarten werden angeboten. Das reicht von der Ulme über Obstbäume, wie Äpfel, Birne, Kirsche, Nussbaum oder Elsbeere, bis zu „Exoten“, wie Mammutbaum, Maulbeerbaum oder der Baumhasel……Unverändert bleiben wird, und da sind sich die Fachleute einig, die Attraktivität der Bopfinger Wertholzsubmission. Was zwei Holzeinkäufer aus dem Raum Nürnberg gerne bestätigen. Der Platz sei der schönste in Süddeutschland und nirgendwo fände sich kompakt ein so großes Angebot.“
Und wenn ein Baum „weg muss“ – warum auch immer, dann sollte die Verpflichtung bestehen ZWEI neue zu pflanzen – wo und nach welchem Konzept auch immer. Das sollte für Privatpersonen, Immo-Gesellschaften und die Stadt gelten, vielleicht innerhalb eines „Reinhold-Vogel-Ottmar-Bihlmaier-Konzeptes“, mit dem Arbeitstitel „1 Minus 2 Plus“. Mit ein bisschen Kreativität und einem guten Willen, sollte da doch etwas möglich sein.
Leider sind inzwischen einige Bäume „ums Leben gekommen“. Darunter auch einige alte bemerkenswerte wie z.B.
- Brunkel: Die Douglasie auf dem Gelände des neuen Blaulichtzentrums (geb. 1930 gest. 2024)
- Brunkel: Die gewaltige Esche hinter der St. Ottilienkapelle (geb. 1760 gest. 2023)
- Volkmarsberg: Eine Rotbuche (geb. 1750 gest. um 2023)
Jetzt ist aber wirklich Schluss. Mein besonderer Dank gilt Ottmar Bihlmaier, der mich tatkräftig unterstützt hat. Wenn’s um die Natur geht, ist der Ottmar einfach immer dabei. Abschließend noch ein paar erbauliche Sprüche und dann verlassen wir den Wald. Und vielleicht seht ihr die Bäume bei eurem nächsten Spaziergang mit anderen Augen an.
“Planst Du ein Jahr, so säe Korn; planst Du ein Jahrtausend, so pflanze Bäume.” Chinesisches Sprichwort
“Ein Baum, der fällt, macht mehr Krach als ein Wald, der wächst.” Sprichwort aus Tibet
„Zu fällen einen schönen Baum, braucht’s eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk es, ein Jahrhundert.“ Eugen Roth deutscher Lyriker und populärer Dichter
Verabschiedung mit einem Lied. Die 1969, im Alter von 27, verstorbene Sängerin Alexandra (Doris Alexandra Nefedov) hat ein wunderschönes Lied über „ihren Freund, den Baum“ getextet und gesungen. Abschließend der Text und damit entlasse ich die Leserschaft und schicke sie zum Spazieren in den Wald.

Diese Scheinzypresse musste weichen – der Abriss und Neubau der Dreißentalhalle hat auch seine biologischen Opfer gefordert (Archiv Müller)
Ich wollt dich längst schon wieder seh′n
Mein alter Freund aus Kindertagen
Ich hatte manches dir zu sagen
Und wusste du wirst mich versteh’n
Als kleines Mädchen kam ich schon
Zu dir mit all den Kindersorgen
Ich fühlte mich bei dir geborgen
Und aller Kummer flog davon
Hab′ ich in deinem Arm geweint
Strichst du mit deinen grünen Blättern
Mir übers Haar mein alter Freund
Mein Freund der Baum ist tot
Er fiel im frühen Morgenrot
Du fielst heut früh ich kam zu spät
Du wirst dich nie im Wind mehr wiegen
Du musst gefällt am Wege liegen
Und mancher, der vorüber geht
Der achtet nicht den Rest von Leben
Und reisst an deinen grünen Zweigen
Die sterbend sich zur Erde neigen
Wer wird mir nun die Ruhe geben
Die ich in deinem Schatten fand
Mein bester Freund ist mir verloren
Der mit der Kindheit mich verband
Mein Freund der Baum ist tot
Er fiel im frühen Morgenrot
Bald wächst ein Haus aus Glas und Stein
Dort wo man ihn hat abgeschlagen
Bald werden graue Mauern ragen
Dort wo er liegt im Sonnenschein
Vielleicht wird es ein Wunder geben
Ich werde heimlich darauf warten
Vielleicht blüht vor dem Haus ein Garten
Und der erwacht zu neuem Leben
Doch ist er dann noch schwach und klein
Und wenn auch viele Jahren geh’n
Er wird nie mehr der selbe sein
Mein Freund der Baum ist tot
Er fiel im frühen Morgenrot
Wilfried „Wichai“ Müller – Billie vom Sonnenberg