Kommen wir nun zu Bäumen, die aber doch keine richtigen Bäume (mehr) sind
Der Gerichtsbaum. Ein Gerichtsbaum bezeichnet im gemeinen deutschen Recht einen Baum, unter dem im Mittelalter und der Frühen Neuzeit regelmäßig Gericht gehalten wurde. In der Regel handelte es sich um sehr alte und geographisch markante Bäume, die oft bereits in vorchristlicher Zeit eine mythologische oder mystische Funktion hatten wie die von Karl dem Großen zerstörte sächsische Irminsul (es ist unklar ob es ein Baum oder eine Steinsäule war). Übliche Baumarten waren Eichen, oft Femeichen genannt und „Gerichts- oder Blutlinden“. In Süddeutschland war auch der Birnbaum als Gerichtsbaum verbreitet. Da Oberkochen aber keine eigene Gerichtsbarkeit hatte, haben wir solche Bäume nicht. In Aalen sieht das schon anders aus – nicht ohne Bedeutung heißt dort ein Stadtgebiet „Galgenberg“.

Unser Weihnachtsbaum am alten Standort vor dem „Storchenbäck” Karl Widmann in der Heidenheimer Straße 6 (Archiv Müller)
Der Weihnachtsbaum. Im Jahr 1912 wurde in New York der erste öffentliche Weihnachtsbaum aufgestellt, elektrische Lichter zur Beleuchtung anstelle von Kerzen verbreiteten sich ab 1920. Auf dem Petersplatz in Rom wurde 1982 erstmals ein Weihnachtsbaum aufgestellt. In Oberkochen, so genau ist das nicht zu erfahren, aber mit Sicherheit zwischen New York und Rom – da gehört Oberkochen auch hin. Früher stand er immer vor dem Gasthaus „Lamm“, also zwischen dem Lindenbrunnen und der ehemaligen Bäckerei „Storchenbeck“ Widmann. Heutzutage steht einer auf dem Platz der Neuen Mitte zwischen Stadtbibliothek und kath. Kirche St. Peter und Paul und ein weiterer auf der Plaza vor dem Rathaus.
Als Weihnachtsbaum war früher die Fichte üblich, bevor ihr die Nordmanntanne den Rang ablief, die heute gerne aufgestellt wird. Die Rangliste sieht derzeit wie folgt aus:
- Nordmanntanne
- Blaufichte
- Rotfichte
- Nobili-Tanne
- Schwarzkiefer
An welcher Stelle der Kunststoffbaum aus China steht, ist mir nicht bekannt.
In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass Weihnachten ohne nachfolgend aufgeführte Lesungen oder Sketche Weihnachten nicht richtig Weihnachten ist:
- Erna, der Baum nadelt!
- Weihnachten bei Hoppenstedts
- Weihnachtsgedicht von Loriot
- Alle Jahre wieder mit Heinz Becker
Wie lange steht der Weihnachtsbaum? Die ersten sieht man unglaublicherweise schon am 2. Weihnachtsfeiertag am Sammelplatz liegen. In der Regel stehen sie bis zum 6. Januar, dem Tag der Hl. 3 Könige. Früher, als der Baum in der „guten“, aber kalten Stube stand, blieb er bis Maria Lichtmess am 2. Februar stehen. Gelegentlich müssen sich die Leute vom Bauhof mit einigen Bäumen tatsächlich nach dem 2. Februar auseinandersetzen – entweder gibt es noch oder wieder gute kalte Stuben oder es gibt noch einige Ältere, die daran festhalten.
Nachhaltig ist das Thema nicht, denn ein Großteil der 29 Mio. Weihnachtsbäume in Deutschland wird in Müllverbrennungsanlagen verbrannt. Eine Umfrage im Dezember 2022 ergab, dass über 50 % der Befragten keinen Baum mehr aufstellen wollen. Aber wie das mit Umfragen so ist….

Das Frontchristbäumchen für die Schützengräben im Jahr 1914 (Archiv Müller)
Eine Besonderheit will ich noch anfügen. Der Weihnachtsbaum im Krieg. Es war Weihnachten 1914, der Krieg erst ein paar Monate alt und man glaubte, im Frühjahr wieder zuhause zu sein. Die Deutsche Heeresleitung hatte zehntausende Mini-Weihnachtsbäume an die Front schicken lassen. Diese Bäumchen, am Heiligabend aufgestellt am Rand der Schützengräben, lösten, so liest man in den Geschichten von Soldaten, weihnachtliche Gefühle auf beiden Seiten aus. Und so geschah etwas, was nicht sein durfte und auf deutscher Seite totgeschwiegen wurde. An manchen Frontabschnitten wurde es dann ein besonderes Weihnachtsfest wie z.B. in der Gegend von Arras (an der französisch-belgischen Grenze) wo das Weihnachtswunder geschah. Am Hl. Abend hörten die Soldaten auf aufeinander zu schießen und sangen sich gegenseitig Nationalhymnen und das Lied der Lieder „Stille Nacht“ vor. Soldaten wagten sich von beiden Seiten aus ihren Schützengräben. Soldaten, die eben noch aufeinander geschossen hatten, tauschten kleine Geschenke, manche tauschten ihre Adressen und verabredeten sich für die Zeit nach dem Krieg. An manchen Stellen spielte man gegeneinander Fußball. Nach jahrelangen Recherchen kam 2005 der deutsch-französische Spielfilm „Merry Christmas“ mit Schauspielern wie Benno Führmann, Diane Kruger und Daniel Brühl über die Ereignisse an den Schützengräben in den Weihnachtstagen in die Kinos – in Frankreich ein Kassenschlager und in Deutschland naja.

Die Lindenbäume im Weihnachtsschmuck und noch mit dem alten „Hirsch-Areal“ (Archiv Müller)
Beleuchtete Bäume. Diese finden wir in der Weihnachtszeit zwischen dem Lindenbrunnen und dem Bohrermacherbrunnen, wo sie eine heimelige Atmosphäre verbreiten.

Der Kletterbaum beim Kinderfest auf dem Volkmarsberg – Frage: “Welches Kind könnte das heute noch?” (Archiv Müller)
Kletterbaum. Auch dieser Baum ist dem Artensterben zum Opfer gefallen. Früher fanden wir ihn auf der Ski-Wiese oberhalb der Skihütte oder auf dem Hof der Dreißentalschule – je nachdem wo das Kinderfest alter Prägung stattfand. Es trauen sich nur die mutigsten Jungen und Mädchen hinauf, um sich dort ihren Preis abzuholen. Die Erfolgreichsten schmierten ihre Hände mit Teer ein und versuchten teilweise öfters hinaufzugelangen oder mehr als einen Preis oben abzureißen – unten standen die Lehrer und hatten die Aufsicht. Solch eine Attraktion heutzutage? Die Lehrerschaft würde sich weigern, so etwas zu unterstützen, die Eltern würden es sich verbieten, solche Herausforderungen an ihre Kinder zu stellen und die Kinder selbst wären wohl zum größten Teil unfähig, überhaupt 1 oder 2 Meter weit hochzuklettern.

Der Narrenbaum der NZO – flankiert von einer Linde und im Hintergrund der Weihnachtsbaum auf der „Neuen Mitte“ (Archiv NZO)
Narrenbaum. Ein Narrenbaum ist ein hoher Nadelbaum, der besonders in der schwäbisch-alemannischen Fasnet als Herrschaftssymbol der Narren an einem zentralen Platz des Ortes aufgestellt wird. Die Äste des oft etwa 30 m hohen Baums sind bis auf die Krone abgesägt, die Rinde ist geschält. Die Krone ist meistens mit bunten Bändern geschmückt. Aufgestellt wird er in den meisten Orten am Schmotzigen Donnerstag „Gombadonnerschdig“ aufgestellt. In der Nacht von Faschingsdienstag auf Aschermittwoch wird er wieder entfernt.
Natürlich darf auch dieser Baum bei unserer Auflistung nicht fehlen. Der Experten für diese Baumart sind nicht Ottmar Bihlmaier oder Reinhold Vogel, sondern das sind die Damen und Herren der Schlaggawäscher-Zunft, die ihn in der Kampagne 1974 / 1975 erstmals aufgestellt haben.

Unser Maibaum älterer Prägung mit den berufsbezogenen Tafeln am Standort „Storchenbäck” Karl Widmann in der Heidenheimer Straße 6 (Archiv Müller)
Maibaum. Als Maibaum wird ein geschmückter Baum oder Baumstamm bezeichnet. Dieser wird nach altem Brauch je nach Region entweder am 1. Mai oder auch schon am Vorabend zum 1. Mai aufgestellt. In vielen Gegenden, besonders in Baden-Württemberg, Bayern und Österreich, wird der Baumstamm feierlich auf dem Dorfplatz aufgerichtet. Der Baum wird am oberen Ende zumeist von einem Kranz und der grünen Baumspitze gekrönt. Dieser wird entweder jedes Jahr neu gefällt oder es findet über mehrere Jahre hinweg derselbe Stamm Verwendung, bei dem dann lediglich die Krone ausgetauscht wird.
Das „Maibaum-Stehlen“ war früher eine Kunst und es gab Regeln dafür. Heute ist das eine heikle Sache und nicht selten ein Straftatbestand.
- Nur heimlich und unentdeckt darf der Baum gestohlen werden – je raffinierter die List, umso besser.
- Frevelhaft ist es, den Baum zu zersägen oder zu beschädigen.
- Werden die Räuber innerhalb der Gemeindegrenze beim Abtransport überrascht, müssen sie ihre Beute zurückgeben.
- Aufgestellte Bäume dürfen nicht mehr gestohlen werden.
- Nur der Baum und nicht die Tafeln, Kränze etc. sind Diebesgut.
- Nach Versöhnung und Auslösung ist wieder Friede.
- Das Brauchtum des Maibaumstehlens soll so gehandhabt werden, dass Juristen unnötig sind.
Der Oberkochner Mai-Baum stand früher, wo auch der Weihnachtsbaum stand – vorm „Storchabäck“. Heute steht er auf der „Neuen Mitte“ und hat noch 3 Wappenbilder (für die Partnerstädte Dives-sur-Mer, Montebelluna und Mâtészalka) und das eigene Stadtwappen. 1979 hatte sich der Gewerbe- und Handelsverein schwer ins Zeug gelegt und völlig andere Wappen angebracht, um darauf hinzuweisen, welch enge Verbindung das Handwerk und der Maibaum hatten. Es handelte sich um Handwerkswappen wie folgt von oben nach unten:
20 Handwerkszeichen
19 Stadtwappen
18 Maurer
17 Gipser / Stuckateurer
16 Friseure
15 Schuhmacher / Orthopädie
14 Optiker
13 Glaser
12 Metallberufe
11 Fleischer / Metzger
10 Tischler / Schreiner
9 Bäcker
8 Maler / Lackierer
7 Raumausstatter / Sattler
6 Konditionen
5 Juweliere
4 Buchbinder
3 Elektroinstallateure
2 Zimmerer
1 Sanitär-Heizungstechnik

Das seinerzeit älteste und hilfsbedürftigste „Heisle“ im „Grambohl-Gebiet“ mit einem Stützbaum (Archiv Müller)
Stützbaum. Das ist jetzt fast schon grenzwertig, aber ich möchte dieses Bild einfach unterbringen. Ein Stützbaum dient dazu einen anderen zu unterstützen, so sieht es jedenfalls aus, wenn zwei Bäume, sich gegenseitig Halt geben. Oder sie werden von Würgefeigen und Efeu als Baumstütze ausgesucht, wobei diese Form nicht selten das Wachstum beeinflussen. Auch die Baumstütze gibt es. Hier werden Pfähle, Latten und ggfs. Schnüre vom Menschen installiert, um z.B. einem jungen frisch gepflanzten Baum in den ersten Jahren Halt zu geben. Was ich allerdings mit dem Bild zeigen möchte: Es gab Häuser, sehr alte Häuser in Oberkochen (wie auch heute noch in der Aalener Innenstadt), die ohne „Stützbäume“ schlicht und einfach in sich zusammenstürzen würden. Im Gebiet „Grambohl“ musste da tlw. kräftig gestützt werden.
Schlagbaum. Zusammen mit einer Schranke, ist das eine bewegliche Absperrung. Hin und wieder finden wir einen im Wald, der uns daran hindern soll, bestimmte Wege zu befahren.
Grenzbaum. Einen solchen haben wir hier nicht. Auch wenn ich manchmal der Meinung bin, dass er zwischen Oberkochen und Königsbronn virtuell immer noch zu existieren scheint. Auf der einen Seite berichtet die Heidenheimer Zeitung, auf der anderen die Schwäbische Post und der ÖNV hat da auch so seine Koordinationsprobleme. Zudem kommt noch der Verlauf der europäischen Wasserscheide (Altlantik / Schwarzes Meer) dazu: Ab Königsbronn fließt alles über die Donau und somit ins Schwarze Meer, ab Oberkochen alles über Main und Rhein in die Nordsee.
Der letzte reale Grenzbaum einer Zollstation stand in Oberkochen auf Höhe des Bohrermacherbrunnens/Katzenbach, als die Gemeinde noch geteilt war. Nach einer wechselvollen Geschichte (die im älteren Heimatbuch nachgelesen werden kann) kam 1553 „Butter bei die Fische“ und die Trennung wurde endgültig vollzogen — in den evangelischen Teil (zum Kloster Königsbronn gehörend) und den katholischen Teil (zur Fürstprobstei Ellwangen gehörig). Am 22. November 1749 wurde das sog. »Aalener Protokoll« unterzeichnet, das die verbindlichen Regeln für das Zusammen-leben im damals staatlich und konfessionell geteilten Dorf Oberkochen festlegte, aber auch Fragen der Waldnutzung und der Forstgrenzen klärte. Erst Napoleon hob die Trennung durch den Reichsdeputationshauptschluss im Jahr 1803 endgültig auf.
Turnierbaum. Er wird verwendet, um die aufeinandertreffenden Gegner in einem Turnier mit K.O.-System festzulegen. Es wird nur einmal am Anfang gelost bzw. gesetzt. Es gibt aber auch Turniere, bei denen nach jeder Runde neu gelost wird. Beim Setzen der Teilnehmer wird in der Regel darauf geachtet, dass die Favoriten, wenn möglich nicht gleich zu Beginn, sondern erst im Finale aufeinandertreffen. Wenn denn einer bei uns einen solchen hat, dann wohl der TCO – unser Tennisclub.
Und jetzt noch einige Projekte
Leitz-Aktion #Wecare. Gemeinsam mit dem Revierförster Reinhold Vogel machten sich im Jahr 2022 11 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Leitz Oberkochen auf den Weg zum Volkmarsberg, um ein Waldstück aufzuforsten. Ausgerüstet mit Spaten, Wiedehopfhauen, einem ordentlichen Vesper und ausreichend Getränken war die Fläche schnell erreicht, wo insgesamt 700 Setzlinge auf das hoch motivierte Team warteten. Es dauerte nicht einmal zwei Stunden, um die 200 Lärchen, 200 Wildkirschen, 200 Bergahorn und 100 Esskastanien unter fachmännischer Aufsicht auf rund 4.000 m² Waldfläche zu setzen. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer „WeCare-Aktion“ waren sich einig: Es hat Spaß gemacht und alle werden im nächsten Jahr wieder mit dabei sein. Auch Reinhold Vogel war mit dem Ergebnis der gemeinsamen Anstrengung sehr zufrieden und dankte allen Beteiligten für deren Einsatz.
Im Jahr 2024 wurden auf dem Leitz-Firmengelände in Oberkochen 80 Apfelbäume gepflanzt – symbolisch je einen für ein neugeborenes Baby innerhalb der Firmengruppe. Es wurde entschieden solche eine Baumpflanzaktion zukünftig jährlich an wechselnden Standorten durchzuführen.
Walnussbäume. Mehrere Tausend Walnüsse hat die Realgenossenschaft Oberkochen in der vorderen und hinteren Bronnenebene, Bemmel, Wolfertstal und Kahlenbühl gepflanzt. Es sind natürlich einheimische Walnüsse, zertifiziert und für unser Wuchsgebiet geeignet. Das Ökosystem gewinnt dadurch stabile Baumarten, welche vielen Tieren durch das Abfallen der Nüsse als Nahrung und Vögeln usw. als Nistmöglichkeiten dient. Die Baumarten werden genau auf unsere Untergründe und Bodenstrukturen abgestimmt. Wenn dann alle Vorteile den künftigen Generationen auch noch bessere Einnahmen beschert ist das ja auch nicht verkehrt. Ob Walnuss in 125–150 Jahren, wenn diese schlagreif sind, auch noch gute Preise erzielen wird wissen wir heute noch nicht.
Die Echte Walnuss oder der Nussbaum (Juglans regia) ist ein sommergrüner Laubbaum Das Walnussholz gilt als das begehrteste und wertvollste des mitteleuropäischen Waldes. Außerdem ist der Bestand der Walnuss laut dem Kuratorium „Baum des Jahres“ in den letzten Jahren durch übertriebene Nutzung und mangelnde Nachpflanzung in Deutschland stark zurückgegangen, weshalb sie zum „Baum des Jahres 2008“ gewählt wurde. Das Holz der Echten Walnuss ist ein begehrtes Edelholz, dessen Verwendung auf hochwertige Gegenstände beschränkt ist. Es stammt in der Regel von ehemaligen Fruchtbäumen, da ein gezielter Anbau der Walnuss für die Holzproduktion nur ansatzweise vorhanden ist. Nussbäume werden nicht wie andere Nutzbaumarten gefällt, sondern mit dem Wurzelstock ausgegraben. Das sieht bei uns somit nach einer echten Vorbildfunktion aus.

Der Spatenstich für das neue Arboretum durch Bürgermeister Harald Gentsch im Jahr 1980 (Archiv Rathaus)
Das Arboretum auf der Heide. Unter der Ägide des früheren Bürgermeisters Harald Gentsch wurde auf der Heide ein Arboretum gepflanzt und der Öffentlichkeit zugängig gemacht. Der Gemeinderat beschloss im Jahr 1979, nördlich der Galileistraße auf einem Geländegrundstück von ca. 6.000—10.000 Quadratmetern eine parkartige Bepflanzung mit seltenen Baumarten vorzunehmen. Am Dienstag, dem 13. Mai 1980 konnte Bürgermeister Gentsch im Beisein von Vertretern der Presse und den mit dem Auftrag betrauten Mitarbeitern des Staatlichen Forstamts Oberkochen den ersten „Spatenstich“ vollziehen. Gentsch pflanzte einen Riesenlebensbaum (Thuja plicata), dessen Heimat Nordamerika ist und der eine Höhe von 60—80 Metern erreichen kann. In den folgenden Tagen wurden rund 100 Bäume, bestehend aus 39 verschiedenen Baumarten, durch die Waldarbeiterpartie Weber unter Anleitung der Forstoberinspektoren Kurz und Schneider gepflanzt. Ein Ginkgo aus China ist ebenso vertreten wie auch der Mammutbaum, dessen berühmteste Vertreter in Amerika im Yellowstone Park mit einer Höhe bis zu 100 Metern stehen. Vom Atlasgebirge aus Afrika wird eine Libanonzeder mit ihrem schönen Wuchs die Besucher des Arboretums erfreuen. Verschiedene Hängeformen (penclula) von Fichte, Tanne und Lärche wurden ebenfalls in den Baumbestand des Parkes mit einbezogen.
Am 25.10.2021 wurde von Lothar Schell der folgende Text in der SCHWÄPO veröffentlicht: Park mit exotischen Baumriesen. Das Arboretum im Wohngebiet Heide in Oberkochen ist jetzt komplett: „Was es dort nun für Besucherinnen und Besucher zu entdecken gibt. Ein besonderes Projekt hat jetzt seinen Abschluss gefunden. Die Baumriesen im Arboretum sind mit Informationstafeln bestückt und eine große Hinweistafel verweist auf deren Geschichte. Dort ist zu lesen: Besonders und ökologisch:
Über 24 seltene Baumarten.
- Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum)
- Riesen-Lebensbaum (Thuja plicata)
- Libanon-Zeder (Cedrus libani)
- Schwarzkiefer (Pinus nigra)
- Europäische Lärche (Larix decidua)
- Gemeine Fichte (Picea abies)
- Serbische Fichte (Picea omorika)
- Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
- Gemeine Eibe (Taxus baccata)
- Ginkgo (Ginkgo biloba)
- Säulen oder Pyramideneiche (Gattung Quercus)
- Stieleiche (Quercus robur)
- Traubeneiche (Quercus petrea)
- Blut-Ahorn (Acer platanoides)
- Berg- Ahorn (Acer pseudoplatanus)
- Blutbuche (Fagus sylvatica f. purpurea)
- Rotbuche (Fagus sylvatica)
- Hainbuche (Carpinus betulus)
- Eberesche (Sorbus aucuparia)
- Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
- Vogel-Kirsche (Prunus avium)
- Sommerlinde (Tilia platyphyllos)
- Weiße Roßkastanie (Aesculuc hippocastanum)
- Zitterpappel (Populus tremula)
- Verschiedene Hängeformen von Fichte und Tanne wurden ebenfalls in den Baumbestand des Parkes mit einbezogen.
Umfangreiche Arbeiten waren vorausgegangen. Ein Projekt, das die Stadt in Gang gesetzt hat und in das Revierförster Reinhold Vogel und der NABU-Vorsitzende Ottmar Bihlmaier eng eingebunden waren. Oberkochens exotische Baumriesen auf der Heide haben Geschichte. Ursprünglich von Alt-Bürgermeister Gustav Bosch als Ausgleichsmaßnahme gedacht für den Bau des Wohngebiets Heide. Sein Nachfolger Harald Gentsch nahm die Idee auf, vor gut vierzig Jahren setzte er den ersten Spatenstich nördlich der Galileistraße. Auf einem Geländegrundstück von ca. 8.000 Quadratmetern. Gedacht seinerzeit auch als Möglichkeit der Naherholung für die Bewohner auf der Heide. Insgesamt wurden im Laufe der Jahre etwa 100 Bäume gepflanzt. Gehölz-Liebhaber wurden angesprochen. Sehenswert sind vor allem die riesigen Mammutbäume. Bürgermeister Peter Traub nahm Revierförster Reinhold Vogel und den Naturexperten Ottmar Bihlmaier mit ins Boot und der Diplom-Designer Jürgen Kränzle wurde beauftragt mit der didaktischen und optischen Bearbeitung. Zuvor mussten einige Bäume entfernt werden. An den Mammutbäumen wurden die unteren Äste abgesägt, wodurch nun die mächtigen Baumstämme ins Blickfeld rücken und die Nachbarbäume zugleich mehr Licht bekommen. Die Baum-Exoten sind akribisch beschriftet. Ein Spaziergang durchs Arboretum lohnt sich. Das Wohngebiet Heide habe eine hervorragende Aufwertung erhalten und werde von den Bewohnern sehr positiv aufgenommen, sagt NABU-Vorsitzender Ottmar Bihlmaier.“
Waldweide. Auf dem Volkmarsberg wird eine Waldbeweidung auf einer Fläche von knapp zwölf Hektar entstehen. Davon 9 Hektar Waldfläche und ca. 2,8 Hektar Offenlandfläche. Der Wald besteht dort vor allem aus Buchen und Fichten und hat bereits mehrere Lichtungen. Die Heide wird zwei- bis dreimal jährlich durch den Schäfer beweidet werden, der bereits die angrenzenden Wacholderheiden beweidet. Der Schwerpunkt am Anfang wird der Schwerpunkt auf der Auslichtung liegen. Diese soll vor allem durch die Ziegen der Herde erfolgen.
Und nochmals spazieren gehen – Dann kommt der letzte Teil.
Wilfried „Wichai“ Müller – Billie vom Sonnenberg