Die „Bahnhofsrestauration“ oder auch „D‘ Schell“ genannt
Danke sage ich ausdrücklich Marion Bystron, die mir ein Album mit schönen alten Fotos übergeben hat, die ich in Teilen in den Bericht integriert habe.
Los geht’s. Heute finden wir an seiner Stelle ein Wohn- und Geschäftshaus mit der Adresse Bahnhofstraße 3. Dieses Gasthaus war einst eine Institution in unserem Ort. Hier fanden große Hochzeiten statt und im Vorfeld hatte der Hoaxet-Läder Karl Elmer mit Hut und roter Nelke oder weißer Nelke seine Arbeit zu tun. Er hatte im Auftrag des Hochzeitspaares die Einladung auszusprechen, mit den Infos wo und wann die Hochzeit stattfinden solle (in der Regel im „Hiiiiiiersch“ oder in „dr Schell“), ob katholisch oder evangelisch und wer mit wieviel Personen zum Essen kam. Anton „Done“ Gutheiß erinnerte sich, dass der „Läder“ noch bei seiner Hochzeit 1957 aktiv war. Auch meine Eltern heirateten dort und dabei wurde ein Foto mit der ganzen Gesellschaft gemacht. Solche Hochzeits-Fotos gibt es wohl in vielen Oberkochner Familien. Auch die „Grünen“ und „Goldenen Hochzeiten“ wurden im Saal gefeiert.

Am 7. Juni 1947 – Hochzeit meiner Eltern Georg Müller und Hildegard Pavlat (Archiv Müller)
Eine gute Gelegenheit, die verschiedenen „Hoch-Zeiten“ einmal vorzustellen (die wichtigsten sind im Fettdruck dargestellt)
Trauung – Weiße Hochzeit auch grüne Hochzeit genannt
• 1 Jahr – Papierhochzeit
• 2 Jahre – Baumwollhochzeit
• 3 Jahre – Lederne Hochzeit
• 4 Jahre – Seidenhochzeit
• 5 Jahre – Hölzerne Hochzeit
• 6 Jahre – Zinnerne Hochzeit
• 7 Jahre – Kupferne Hochzeit
• 8 Jahre – Blecherne Hochzeit
• 9 Jahre – Keramikhochzeit
• 10 Jahre – Rosenhochzeit
• 11 Jahre – Stahlhochzeit
• 12 Jahre – Nickelhochzeit
• 13 Jahre – Veilchenhochzeit
• 14 Jahre – Elfenbeinhochzeit
• 15 Jahre – Kristallhochzeit
• 16 Jahre – Saphirhochzeit
• 17 Jahre – Orchideenhochzeit
• 18 Jahre – Türkishochzeit
• 19 Jahre – Perlmutthochzeit
• 20 Jahre – Porzellanhochzeit
• 21 Jahre – Opalhochzeit
• 22 Jahre – Bronzehochzeit
• 23 Jahre – Titanhochzeit
• 24 Jahre – Satinhochzeit
• 25 Jahre – Silberne Hochzeit
• 26 Jahre – Jadehochzeit
• 27 Jahre – Mahagonihochzeit
• 28 Jahre – Nelkenhochzeit
• 29 Jahre – Samthochzeit
• 30 Jahre – Perlenhochzeit
• 31 Jahre – Lindenhochzeit
• 32 Jahre – Seifenhochzeit
• 33 Jahre – Zinnhochzeit
• 34 Jahre – Amberhochzeit
• 35 Jahre – Leinenhochzeit
• 36 Jahre – Smaragdhochzeit
• 37 Jahre – Aluminiumhochzeit
• 38 Jahre – Feuerhochzeit
• 39 Jahre – Sonnenhochzeit
• 40 Jahre – Rubinhochzeit
• 43 Jahre – Bleihochzeit
• 44 Jahre – Sternenhochzeit
• 45 Jahre – Messinghochzeit
• 46 Jahre – Lavendelhochzeit
• 47 Jahre – Kaschmirhochzeit
• 48 Jahre – Diademhochzeit
• 49 Jahre – Zederne Hochzeit
• 50 Jahre – Goldene Hochzeit
• 51 Jahre – Weidenhochzeit
• 52 Jahre – Topashochzeit
• 53 Jahre – Uranhochzeit
• 54 Jahre – Zeushochzeit
• 55 Jahre – Platinhochzeit
• 56 Jahre – Asternhochzeit
• 59 Jahre – Gezeitenhochzeit
• 60 Jahre – Diamanthochzeit
• 65 Jahre – Eiserne Hochzeit
• 67 Jahre – Steinerne Hochzeit
• 70 Jahre – Gnadenhochzeit
• 75 Jahre – Kronjuwelenhochzeit
• 80 Jahre – Eichenhochzeit
• 85 Jahre – Engelshochzeit
• 90 Jahre – Marmorhochzeit
• 100 Jahre – Himmelshochzeit

1953 Weihnachtsgewerbeausstellung in „dr Schell“ (Archiv Müller)
Politische Veranstaltungen und Ausstellungen der örtlichen Geschäfte fanden hier statt. Die Katholische Pfarrgemeinde feierte hier ihren traditionellen Fronleichnamsnachmittag und die Kirchweih. Die Kolpingsfamilie traf sich hier. Für Ausstellungen damals ein perfekter Ort, wie z.B. für den Kleintierzuchtverein oder den Gewerbe- und Handelsverein. Auch fanden hier „Koch-Back-Heiz-Vorführungen“ statt, um Mann und Frau auf den neuesten Stand zu bringen. Hier wurde vom Forstamt Brennholz versteigert, die Oberkochner Bank lud zur Generalversammlung ein und die Tanzbeine wurden geschwungen – auch beim Tanzkurs. Das Wandbild im Hintergrund wurde von Max Holdenried gemalt und musste in der Nacht vor dem Ball überarbeitet werden, weil das Pferd, so wie gemalt, nicht stehen konnte. Echt bayrische Volkskunst gab es 1949 mit der Künstlerfamilie Huber

Bühnendekoration von Max Holdenried (Archiv Müller)
Natürlich wurde hier auch seit 1878 Theater gespielt, wobei es der Mithilfe eines Souffleurs bedurfte. Dieser war jedoch ein Zigarrenraucher und äußerst engagiert. So hörte man ihn oft laut soufflieren und der Zigarrenrauch qualmte aus seiner engen Behausung. Das war an sich schon ein Highlight.
Hier ist ein kleiner Einschub erforderlich. Am 22. August 1816 beantragte der Krämer Josef Staud eine Zapfenwirtschaft errichten zu dürfen. Sie wurde genehmigt, weil bei 800 Einwohnern erst drei Wirte vor Ort gewesen sind („Hirsch, Ochsen und Lamm“). Heute haben wir das 10fache an Einwohnern und müssten daher 30 Wirtshäuser haben! So ändern sich die Zeiten. Die Wirtschaft stand zwischen „Oppold“ und „Schmidjörgle“ und damit aber der Erschließung zum Bahnhof hin im Weg.
Dieses Gebäude verdankt seiner Entstehung der Eisenbahn, die von 1864 bis 1866 zwischen Aalen und Heidenheim gebaut wurde. Der Bahnhof entstand im Jahr 1864 und wer einen Bahnhof hatte brauchte auch eine Bahnhofstraße, die in Oberkochen erst entstehen musste. Es wurde beschlossen, dass ein Haus in der Langgass‘ weichen musste. Also musste Viktoria Staud, Witwe des Krämers und Gassenwirtes Franz Staud, ihr Haus 1863 für 3700 Gulden an die Königliche Eisenbahnkommission verkaufen. Links davon befand sich das Haus des Schmiedemeisters Xaver Oppold (Heute Parkplatz an der Einmündung), rechts davon das Anwesen des Josef Anton Gold „Schmidjörgle“ (Heute Kreissparkasse). Der Neubau wurde 1864/65 einstöckig errichtet; mit einem mittigen Eingang, rechts die Wohnung (später Wirtschaft), links Scheuer und Stall.

Um 1903 – Die Bahnhofsrestauration bzw. D‘ Schell (Archiv Müller)
Die Tochter der Viktoria Staud, ebenfalls eine Viktoria, erwarb 1865 das Anwesen zusammen mit ihrem Ehemann Anton Schellmann (aus Dankoldsweiler) für 5.000 Gulden, der im Jahr darauf das Baurecht erwarb. Wo kam das ganze Geld her? 1.000 Gulden wurden als Mitgift verrechnet, 2.000 Gulden bringt der Bräutigam mit und die restlichen 2.000 Gulden bleiben auf dem Haus stehen. Die Summe ist mit 3% verzinst und ist jährlich an „Jakobi“ (25. Juli) fällig. Im Jahr darauf, 1866, beantragt Schellmann die Konzession für eine Brauerei und einer Speisewirtschaft. Hinter dem Haus will er ein Brauhaus bauen. Am 12. Juli 1866 entschied das Oberamt Aalen wie folgt:
a) Der Ort zähle nach der neuesten Aufnahme 1240 Einwohner und sei für Wirtschaftsgewerbe gut gelegen
b) Es bestünden hier 2 Schild- und Speisewirtschaften mit 1 Gartenspeisewirtschaft, ferner 2 Speisewirtschaften und 1 Gassenwirtschaft, welche alle von ihrer Konzession Gebrauch machten.
c) Der Bittsteller besitze auch gutes Prädikat und ein Vermögen von ca. 4.000 Gulden und habe kein anderes Gewerbe, welches ihm einen hinlänglichen Unterhalt gewähre. Auch stehe er in keinen amtlichen Verhältnissen, die ihn vom Wirtschaftsgewerbe ausschlössen.
d) Das Haus des Bittstellers sei zur Einrichtung einer solchen Wirtschaft geeignet; es befinde sich an der Eisenbahnzufahrtsstraße und sei gut gelegen.
Und so begann die Geschichte „dr Schell“ (der Name leitet sich vom ersten Wirt ab), die bei allfälligen Hinweisen von der katholischen Kanzel so genannt wurde. Umgangssprachlich hieß es damals oft: „Heit‘ gang i in d‘ Reschtrant“.
In einem Gemeinderatsbericht von 1892 lesen wir: „Die Wirtschaft mit Bierbrauerei und Restauration zum Bahnhof darf fast als die gangbarste bezeichnet werden. Sie ist zwar nicht mitten im Ort, aber doch so gelegen, dass mit wenig Ausnahme die ganze Gemeinde dort verkehren wird. Sie gewinnt durch den Eisenbahnverkehr. Fremde kehren meistens dort ein. Die unzähligen Holzfuhrwerke von den Staat‑, Real- und Gemeindewaldungen bringen großen Verkehr. Auch der häufige Verkehr von Holzbauern, Waldarbeitern usw. machen den Ausschank von Branntwein in dieser Wirtschaft zu einem Bedürfnis.“ Damals (1892) gab es bei uns 2 Gast- und 7 Schankwirtschaften (einschl. „dr Schell“). Gastwirtschaft: Es werden Speisen zubereitet. Schankwirtschaft: Es werden ausschließlich Getränke verkauft.

Dr „Schellwirt“ Anton Schellmann jun. 1865–1930 (Archiv Müller)
1878 wird im Stall- und Scheunenteil ein Tanzsaal errichtet. 1893 übernahmen Anna Stadelmaier und Anton Schellmann jun. „D‘ Schell“. Die beiden heirateten 1892 und bekamen 2 Kinder. Anton lernte das Leben eines Gastwirts von Kindesbeinen an und erlernte nach Beendigung der Schulzeit das Bierbrauerhandwerk. Später bezeichnete er sich als Ökonom.
Hier wurde viel Theater gespielt und das auch schon im 19ten Jahrhundert. Oberkochen hatte zu der Zeit einen Lehrer mit Namen Ivo Ferdinand Gutmann, der über 12 Jahre in unserem Ort erfolgreich und nachhaltig wirkte. Nachstehend einige Aufführungen aus der damaligen Zeit:

Eine der vielen Theateraufführungen in dr Schell mit dem berühmten Kasten für den Souffleur, vermutlich aus den 50ern (Archiv Müller)
1887: „Stern von Bethlehem“, so hieß das aufgeführte Stück. Die Berichte darüber rühmen Beleuchtung des Sterns durch »bengalisches Feuer« — nicht ganz ungefährlich! — »Prachtvolle Kostüme, die von Lehrer Gutmann präzis eingeübten Lieder, die lebenden Bilder mit Engeln, Hirten, der heiligen Familie und den Königen aus dem Morgenland«, — und den an Herodes gerichteten Worten des Satans »lauschten die Zuhörer mit Schaudern«.
1888: „Die Bitte der Königin Esther“… der hiesige Ort darf sich seit einigen Jahren geistlicher Festspiele erfreuen. Herrliche, genussreiche Abende wurden uns durch die Aufführung »Die Bitte der Königin Esther’s in den hinter uns liegenden Feiertagen zuteil«, so schreibt die Aalener »Kocherzeitung« am Sonntag, den 15. Januar 1888.
1889: „Moses“ ein biblisches Schauspiel. Nach Oberkochen ins Theater per Eisenbahn und zu Fuß
An diesem Sonntag brachten die Eisenbahnzüge zahlreiche Besucher nach Oberkochen, viele Besucher machten einen Spaziergang zu uns. Die Rollen aller Mitwirkenden sind gut ausgeführt; durch sicheres und gewandtes Auftreten, durch fließend reinen Vortrag werden die Anwesenden ganz in die Zeit der Israeliten versetzt …«, so berichtete die Zeitung am 26. Januar 1889 über die »Produktion« des Jahres 1889, die an vier Sonntagen in der Restauration Schellmann über die Bühne ging.

Kunigunde Winter geb. Buckel und Ehefrau von Eugen Winter (Archiv Müller)

Franz Eugen Winter (1875 — 1953) – Ehemann von Katharina und Vater von Eugen jun. (Archiv Müller)
Im Jahr 1899 verpachtete der Bierbrauer das Lokal an Jakob Balle. In den Folgejahren wechseln die Pächter in rascher Folge: Paul Bäuerle (1900), Franz Josef Kolb (1901), Georg Friedrich Maier (1903, auch späterer Besitzer), Severin Gold (1905), Johannes Heinzmann (1908) und 1909 wird Eugen Winter sen. neuer Pächter und erwirbt diese im 1. Dezember 1914 und jetzt ging’s aufwärts (Eugen stammt aus dem Geschlecht der Familie Winter „Schärbauer“):
- Franz Eugen Winter (18.11.1875 — 15.03.1953) und Katharina Mezger (18.08.1885 — 23.07.1957)
Die Eltern von Franz Eugen sind
- Franz Xaver Winter 22.10.1836 — 15.05.1918 und Maria Anna Weber (19.12.1844 — 01.03.1926)
Der Sohn von Franz Eugen sind
- Eugen Winter (28.05.1907 — 18.03.1951) und Kunigunda Buckel (26.02.1915 — 26.11.1972)
Die Töchter von Eugen sind
- Elisabethe Theresia (30.06.1941 — 11.10.2014) und Reinhold Bystron (07.01.1939–07.06.2018)
— Ursula Maria (1945 — ) und Johannes Popowitsch ( 1947 — )
Elisabethe hat zwei Töchter
- Marion Ulrike (1969) Anmerkung: Marion hat mich 2019 als Mieter für die freigewordene Wohnung elterliche Wohnung auserkoren – ein Glücksfall für mich.
— Dagmar Heike (1975)
Ulrike hat zwei Söhne
- Michael Stefan (1970 -)
— Alexander Konstantin (1985 -)
1919 der erste Umbau und 1927 der zweite Umbau, bei dem der große Saal entstand. Dadurch hat „D‘ Schell“ ihr Gesicht massiv verändert. Eine schattige Gartenwirtschaft und eine Kegelbahn mussten daher weichen. Am 24. April 1945 wurden Gebäude und Saal durch amerikanischen Granatbeschuss beschädigt. Am 21. Juni 1954 gab es einen, aus heutiger Sicht, bemerkenswerten Vortrag „Tragödie des II. Weltkrieges“ von Dr. Wilhelm Ritter von Schramm. Er war während des Krieges im OKW (Oberkommando der Wehrmacht) Abt. Wehrmachtsbericht und Feldzeitung tätig. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Schramm bis 1946 Pressechef der Evangelischen Hilfe, dann arbeitete er als freier Schriftsteller. Seit 1957 war Schramm bei der Bundeswehr als Referent im Wehrbereichskommando VI München und Lehrbeauftragter an der Hochschule für politische Wissenschaften tätig. Seit 1961 hatte er den Dienstgrad als Major der Reserve. Der 19. April 1958 war noch ein besonderer Tag in „Dr Schell“: „Dr Goldabauer“ Engelbert Grupp heiratete Rita Scherr aus Ebnat.

Eugen Winter jun. (1907−1951) — tragisch im Keller verunglückt (Archiv Müller)
1951 verstarb der Eigentümer Eugen Winter an den Folgen eines tragischen Unfalls im Haus. Katharina Winter hielt das Haus noch bis zu ihrem Tod im Jahr 1957.

Kunigunde Winter mit Lina Wingert (li) und Julie Schürle (re) (Archiv Müller)
Die lokale Presse „SchwäPo“ schreibt damals: „Beim Aufsetzen eines Bierfasses mittels eines Rollwagens kam am gestrigen Sonntagnachmittag der Sohn des Bahnhofrestaurateurs Eugen Winter zu Fall, wobei er die Wirbelsäule brach. Der Tod trat auf der Stelle ein. Der Familie wendet sich allgemeine Teilnahme zu.“
Die Beerdigung war ein großes Ereignis und ein großes Trauergefolge mit zahlreichen Fahnenabordnungen gab ihm das letzte Geleit: Pfarrer Hager zeichnete ein Bild eines Freundes aller Oberkochener Vereine, Ing. Anton Fischer danke seitens der Fa. Gebr. Leitz für 14jährige treue Mitarbeit und viele Kränze, z.B. der IGM, des Musikvereins, des Turnvereins, der Fußballer, der Altherrenkameradschaft und der Kolpingsfamilie verdeutlichten die Wertschätzung in der Gemeinde. Der katholische Kirchenchor gab der Feier einen würdigen Rahmen und der Musikverein trug das Lied „Vom guten Kameraden“ vor – wie das damals so üblich war.
Anmerkung von BM Gustav Bosch: „Immer wieder kehrte in dieser Familie der „Todesengel“ ein. Am 18. März 1951 starb der Erbe Eugen Winter, am 13. März 1953 starb sein Vater Franz Eugen Winter und am 26. Juli 1957 trug man Katharina Winter zu Grabe (in der hiesigen Mundart wurde Winter mit einem langen „i“ und einem kaum hörbaren „r“ gesprochen).“

1958 – Die Bahnhofsrestauration bzw. D‘ Schell (Archiv Müller)
Nach dem Tod von Katharina Winter erwarb die Firma Bäuerle das Anwesen und verpachtete das Lokal an Willi und Elly Reindl. 1961 wurde das Lokal durch Bäuerle zur Betriebskantine umgebaut und es fand wohl auch ein Hotelbetrieb statt. 1962 kam das Ende „Dr Schell“ und ein Stück Alt-Oberkochen, an das viele Menschen eine durchaus auch emotionale Bindung hatten, verschwand – aber nicht aus den Köpfen. Da lebt sie bei den ganz Alten bis heute noch fort.
Bäuerle erbaute ein Bürogebäude mit einer eigenen Geschichte, wie z.B. dem späteren Einzug von Siegfried Gremeraths Büromaschinen-Handel oder Kaiser’s Kaffeegeschäft (Tengelmann) über die Firma Beier bis zur Firma EP Cret GmbH und dem heutigen Leerstand.
Die ehemaligen Besitzer und Pächter:
• 1866 Anton Schellmann sen.
• 1893 Anton Schellmann jun.
• 1893 Jakob Balle
• 1900 Paul Bäuerle
• 1901 Franz Josef Kolb
• 1903 Georg Friedrich Maier
• 1905 Severin Gold
• 1908 Johannes Heinzmann
• 1909 Eugen Winter sen.
• Bis 1958 Eugen Winter jun. und Kunigunde
• Bis 1962 Firma Bäuerle und Pächter Willi und Elly Reindl
Weiter geht’s im Herbst.
Es grüßt (nie mehr) vom Foto-Shooting auf dr Trepp‘ „dr Schell“ der „Billie vom Sonnenberg“