Intro und Abgesang. Die Idee war gut und hat seitens der Leser­schaft zu reich­lich Feedback geführt. Hinzu kommt, dass durch diver­se Rückmel­dun­gen weite­re Autoren und Autorin­nen bekannt gewor­den sind. Wenn wir uns die Größe unserer Gemein­de anschau­en, können wir doch sagen, dass wir in diesem Bereich einen hohen Anteil an Menschen haben, die hier leben und/oder von hier stammen, die sich mit der Gestal­tung und dem Schrei­ben von Büchern beschäf­ti­gen. Für mich war es reich­lich Arbeit, aber es hat sich gelohnt und jetzt wissen wir über unsere Mitmen­schen wieder ein wenig mehr.

Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese ist Profes­so­rin am Insti­tut für Ökolo­gie, Evolu­ti­on und Diversität

Die Oberko­cher WIssen­schaft­le­rin und Preis­trä­ge­rin Prod. Dr. Katrin Böhning-Gaese (Archiv Böhning-Gaese)

Lenzhal­de 36 und EAG. Geboren wurde sie am 22. Dezem­ber 1964. In der Lenzhal­de ist sie groß gewor­den und am damali­gen Gymna­si­um Oberko­chen zur Schule gegan­gen. Ihr Abi hat sie 1984 gemacht. Der Eintrag in der Abi-Zeitung lässt noch nicht darauf schlie­ßen, dass sie mal so weit in der Welt herum­kom­men, sich inter­na­tio­nal ein tolles Renom­mee aufbau­en und eine erfolg­rei­che Publi­zis­tin und Preis­trä­ge­rin sein wird. Wie das leider oft so mit der Heimat ist – dort wird man oft nicht so anerkannt und gelobt, wie man es eigent­lich verdient hätte. Aber Ottmar kannte sie natür­lich und hat sie mir dringend „ans Herz gelegt“. Die Recher­che begann und die Kontakt­auf­nah­me wurde rasch und freund­lich erwidert und so kann ich nunmehr einen schönen Bericht nachlie­fern.
Katrin schrieb mir folgen­des: „Das Inter­es­se an der Biolo­gie entstand in der Tat während der Schul­zeit am Gymna­si­um Oberko­chen. Hier hat der Biolo­gie-Leistungs­kurs bei Horst Riegel eine ganz beson­ders wichti­ge Rolle gespielt. Ich erinne­re mich sehr gut, dass Horst Riegel uns (am Nachmit­tag, außer­halb der Unter­richts­zeit) die ersten Filme von Jane Goodall, der berühm­ten Schim­pan­sen-Forsche­rin, gezeigt hat und ich dachte, GENAU so etwas möchte ich in Zukunft auch machen. Und in der Tat arbei­te ich seit meinem Studi­um in der Zwischen­zeit seit fast 35 Jahren in diver­sen afrika­ni­schen Ländern über Vögel, Affen, tropi­sche Wälder und Savan­nen.“
Werde­gang. Sie ist eine deutsche Biolo­gin mit dem Schwer­punkt Ornitho­lo­gie, Profes­so­rin an der Johann Wolfgang Goethe-Univer­si­tät Frank­furt am Main, Direk­to­rin des Sencken­berg Biodi­ver­si­tät und Klima Forschungs­zen­trum (BiK‑F) und war Vizeprä­si­den­tin der Leibniz-Gemein­schaft. Böhning-Gaese arbei­tet zu tieröko­lo­gi­schen Themen, zur Makro­öko­lo­gie, Ökolo­gie von Lebens­ge­mein­schaf­ten und sozial-ökolo­gi­schen Syste­men.
Sie starte­te ihr Engage­ment für Natur­schutz und die Biodi­ver­si­tät 1984 mit einem Biolo­gie­stu­di­um an der Eberhard-Karls-Univer­si­tät Tübin­gen. Sie schrieb ihre Diplom­ar­beit „Zur Nahrungs­öko­lo­gie des Weißstorchs (C. ciconia)“ in Oberschwa­ben bei dem Zoolo­gen Klaus Schmidt-Koenig. Bei ihm promo­vier­te sie auch zu Ursachen für langfris­ti­ge Bestands­ent­wick­lun­gen europäi­scher und nordame­ri­ka­ni­scher Singvö­gel in konti­nen­ta­lem Maßstab und schloss 1993 ab. Ab 1993 arbei­te­te sie als Postdok­to­ran­din an der Vogel­war­te Radolf­zell bei Peter Berthold. Ab 1996 war sie im Rahmen eines Habili­tan­den-Stipen­di­ums der Deutschen Forschungs­ge­mein­schaft (DFG) als Wissen­schaft­le­rin an der Rheinisch-Westfä­li­schen Techni­schen Hochschu­le Aachen in der dorti­gen Zoologie/Tierphysiologie tätig.
Sie verfass­te anschlie­ßend ihre Habili­ta­ti­on in Zoolo­gie an der Univer­si­tät Tübin­gen mit dem Forschungs­the­ma Mikro- und makro­öko­lo­gi­sche Ansät­ze zum Verständ­nis von Arten­ge­mein­schaf­ten. 1999 bis 2001 arbei­te­te sie im Rahmen des Heisen­berg-Programms der Deutschen Forschungs­ge­mein­schaft (DFG) an der RWTH Aachen, ebenfalls in der dorti­gen Zoologie/Tierphysiologie. Von 2001 bis 2010 war sie C3-Profes­so­rin für Ökolo­gie an der Johan­nes-Guten­berg-Univer­si­tät Mainz. 2010 wurde Katrin Böhning-Gaese Profes­so­rin (W3) und Direk­to­rin des BiK‑F in Frank­furt am Main. Von 2017 bis 2021 war Katrin Böhning-Gaese eine von vier Vizeprä­si­den­tin­nen der Leibniz-Gemein­schaft.
Böhning-Gaese erhielt zahlrei­che Ehrun­gen und Förde­run­gen ihrer Projek­te. Sie war mehrfach zur Feldar­beit und wissen­schaft­li­chen Gastauf­ent­hal­ten an diver­sen Univer­si­tä­ten im Ausland. Zurzeit ist sie Spreche­rin der durch die DFG geför­der­ten Forschungs­grup­pe „The role of nature for human well-being in the Kiliman­ja­ro Social-Ecolo­gi­cal System (Kili-SES)“ am Kiliman­ja­ro in Tansa­nia. Seit 2018 ist sie Mitglied der Senats­kom­mis­si­on für Grund­satz­fra­gen der Biolo­gi­schen Vielfalt der Deutschen Forschungs­ge­mein­schaft. Von 2011 bis 2013 war sie Mitglied im Natio­na­len Komitee für Global Change Forschung. 2015 wurde sie in die Akade­mie der Wissen­schaf­ten und der Litera­tur Mainz[6] und in die Leopol­di­na gewählt. Im Januar 2023 wurde sie in den Rat für Nachhal­ti­ge Entwick­lung berufen, der die Bundes­re­gie­rung in Fragen der nachhal­ti­gen Entwick­lung berät.
Für ihre Spitzen­for­schung zur Bedeu­tung der biolo­gi­schen Vielfalt für Planet und Mensch erhielt sie den mit insge­samt 500.000 Euro dotier­ten Umwelt­preis der Deutschen Bundes­stif­tung Umwelt gemein­sam mit dem Moorfor­scher Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joosten von der Univer­si­tät Greifs­wald. Der Deutsche Umwelt­preis wurde am 10. Oktober 2021 in Darmstadt von Bundes­prä­si­dent Frank-Walter Stein­mei­er überreicht.
In jüngs­ter Zeit hat sie mit ihrem Team und weite­ren Insti­tu­tio­nen ein Entschei­dungs­werk­zeug erarbei­tet, mit dem man die wichti­gen Gebie­te der Erde für den langfris­ti­gen Schutz der Arten­viel­falt identi­fi­zie­ren kann, die sogenann­ten Legacy Landcapes, die Archen für die Zukunft.
Abschlie­ßend. Was kann sie uns mit auf den Weg geben kann? Es fängt im eigenen heimi­schen Garten an. Mit einem Insek­ten­ho­tel? „Wenn man sich eines in den Garten hängt, dann wäre es prima, wenn man dort und auch in der Nachbar­schaft blühen­de Büsche und Bäume hat. Sonst gibt es keine Nahrung für die Brut.“ Blühen­de Wiesen statt Rasen, Pfaffen­hüt­chen, Holun­der, der gemei­ne Schnee­ball als Hecke statt Kirsch­lor­beer, das rät sie anzupflan­zen. „Damit die Amseln was zu fressen finden.“ Die Wissen­schaft­le­rin ist überzeugt: Man kann die Millio­nen von bedroh­ten Arten noch retten. „Man kann viel machen, aber man muss es tun. Und zwar schnell“, sagt sie. Dazu gehöre auch, dass wir weniger Fleisch essen, dafür höher­wer­ti­ges Weide­fleisch, also „Zurück zum Sonntags­bra­ten.“
Damit spricht sie sicher Ottmar Bihlmai­er, Georg „Schorsch“ Mayer, Hubert Glaser, Rüdiger Schwarz, mir und vielen anderen in Oberko­chen aus der Seele. Bleibt mir nur zu sagen: „Eine beein­dru­cken­de Persön­lich­keit“ und ein Muster­bei­spiel dafür, was man mit Liebe, Hinga­be und Zielstre­big­keit errei­chen kann.

• Friede­ri­ke Bauer und Katrin Böhning-Gaese: Vom Verschwin­den der Arten: Der Kampf um die Zukunft der Mensch­heit. Klett-Cotta, Stutt­gart 2023, ISBN 978−3−608−98669−3.

Es finden sich noch viele Beiträ­ge in deutscher und engli­scher Sprache, aber ich glaube das neue Buch von 2023 über das „Verschwin­den der Arten“ liegt ihr sehr am Herzen und ich kann es wirklich empfeh­len, da es in einer gut verständ­li­chen Sprache geschrie­ben ist und eine spannen­de Einfüh­rung in das Thema Biodi­ver­si­tät darstellt.

Prof. Dr. Chris­toph Hüben­thal beein­druckt mit der Kombi­na­ti­on Sport, Theolo­gie und Ethik und lehrt an der Univer­si­tät Nijmegen

Der Oberko­che­ner Wissen­schaft­ler und Preis­trä­ger Prof. Dr. Chris­toph Hüben­tal (Archiv Hübenthal)

Die Hübenthals wohnten zuerst im Zeppe­lin­weg 45, danach in der Volkmars­berg­str, 17/1, bis zum Tode des Vaters in der Fraun­ho­fer Str.4. Mutter und Bruder leben heute im Eichen­dorff­weg 12. Geboren ist Chris­toph 1961 in Heiden­heim. Seine Eltern sind Josef Hüben­thal (1937−2006) und Sieglin­de Hüben­thal (1941-).
Er schrieb mir folgen­des: „Als alter Oberko­che­ner lese ich das städti­sche Amtsblatt „Bürger und Gemein­de“ gelegent­lich online. Dabei stieß ich auch auf Ihre Serie „Autorin­nen und Autoren aus und in Oberko­chen“, die ich mit großem Inter­es­se verfol­ge. Mir war bislang nicht klar, wie bunt und vielfäl­tig die Reihe der litera­ri­schen Talen­te ist, die einen Bezug zu Oberko­chen aufweist. Deswe­gen: vielen Dank und ein großes Lob für diese Initia­ti­ve!“
Bis zum Beginn meines Theolo­gie­stu­di­ums in Tübin­gen lebte ich in Oberko­chen, ich bin dort zur Schule gegan­gen, erst in die Dreißen­tal­schu­le (erstes Jahr noch im Bergheim) und danach ins Gymna­si­um Oberko­chen, wie es damals noch hieß. Das Abi habe ich dann im Jahr 1981 gemacht. An meine Gymna­si­al­zeit habe ich nur gute Erinne­run­gen. Die Lehre­rin­nen und Lehrer (einige davon wurden einmal in einer Serie des Heimat­ver­eins porträ­tiert) waren alle kompe­tent und engagiert. Und obwohl ich kein beson­ders guter Schüler war (meine Hobbies Musik, Sport und kirch­li­che Jugend­ar­beit waren mir viel wichti­ger), kann ich mich keines einzi­gen Tages erinnern, an dem ich nicht gerne zur Schule gegan­gen wäre. Zudem war ich in einigen Verei­nen aktiv (in der Fußball­ab­tei­lung des TVO bzw. TSV, in der Katho­li­schen Jungen Gemein­de und im Katho­li­schen Kirchen­chor), und ich bin auch jetzt noch des Öfteren in meiner Heimat­stadt, da meine Mutter und mein Bruder noch dort leben.

Jetzt hat den Billie inter­es­siert wie man zu dieser, doch etwas ungewöhn­li­chen, Fächer­kom­bi­na­ti­on kommt: „Theolo­gie wollte ich ursprüng­lich studie­ren, um Pasto­ral­re­fe­rent zu werden. Während des Studi­ums entdeck­te ich jedoch meine Liebe zu dieser Wissen­schaft, insbe­son­de­re zu den syste­ma­ti­schen Fächern (Ethik, Dogma­tik, Funda­men­tal­theo­lo­gie). Da in diesen Fächern philo­so­phi­sche Metho­den eine wichti­ge Rolle spielen, lag ein zusätz­li­ches Philo­so­phie­stu­di­um nahe. Den Sport­wis­sen­schaf­ten wandte ich mich einer­seits wegen meines sport­li­chen Inter­es­ses zu (damals aktiv, heute eher theore­tisch inter­es­siert), anderer­seits hoffte ich über diesen Studi­en­gang auch einen Zugang zu den sozial­wis­sen­schaft­li­chen Diszi­pli­nen zu finden (Sport­päd­ago­gik, Sport­psy­cho­lo­gie, Sport­so­zio­lo­gie).
In Tübin­gen habe ich, wie angedeu­tet, Katho­li­sche Theolo­gie sowie Philo­so­phie und Sport­wis­sen­schaf­ten studiert und wurde dort 1996 promo­viert. Die Habili­ta­ti­on erfolg­te ebenfalls in Tübin­gen im Jahr 2006. Seit 1999 bin ich an der Radboud Univer­si­ty Nijme­gen in den Nieder­lan­den tätig, erst als Univer­si­täts­do­zent, später als Profes­sor für Syste­ma­ti­sche Theolo­gie. Vor allem in diesem akade­mi­schen Zusam­men­hang ist dann auch meine Autoren­tä­tig­keit angesie­delt.
Meine Schrif­ten befas­sen sich vor allem mit Themen der Ethik, der Öffent­li­chen Theolo­gie und der Sport­ethik. Freilich muss ich hinzu­fü­gen, dass ich – den wissen­schaft­li­chen Erfor­der­nis­sen und meinem derzei­ti­gen Arbeits­um­feld gemäß – in letzter Zeit vor allem auf Englisch und Nieder­län­disch publi­zie­re.“
Der DOSB (Deutscher Olympi­sche Sport­bund) verlieh ihm den DOSB-Ethik­preis 2020. Dazu lesen wir: „„Profes­sor Dr. Chris­toph Hüben­thal beschäf­tigt sich seit vielen Jahren sehr inten­siv mit ethischen Fragen des Sports. Bereits seit Mitte der 1990er Jahre war er maßgeb­lich am Entste­hen und an der Veröf­fent­li­chung des „Lexikons der Ethik im Sport“ (1998) betei­ligt. Diese heraus­ra­gen­de, von Profes­sor Dr. Ommo Grupe mitbe­treu­te, Publi­ka­ti­on bilde­te die Grund­la­ge für einen multi­dis­zi­pli­nä­ren Diskurs weit über die Fachkrei­se hinaus. Auch in den folgen­den Jahren hat er in vielfäl­ti­ger Weise zu Fragen von Ethik und Moral im Sport Stellung genom­men und Debat­ten über aktuel­le Entwick­lun­gen in Gesell­schaft und Sport angeregt und beför­dert“, erklärt DOSB-Vizeprä­si­den­tin Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, Vorsit­zen­de des Kurato­ri­ums zur Verlei­hung des DOSB-Ethik­prei­ses.“
Anerken­nung erfuhr Prof. Hüben­thal auch durch Ehren­äm­ter wie den Vorsitz des Wissen­schaft­li­chen Beirats des Arbeits­krei­ses „Kirche und Sport” und die Organi­sa­ti­on von wissen­schaft­li­chen Veran­stal­tun­gen und Sympo­si­en, etwa zur „Umset­zung der UN-Behin­der­ten­rechts­kon­ven­ti­on“.
Abschlie­ßend seine Veröf­fent­li­chun­gen in deutscher Sprache

• Ethik, Struk­tur und Wirklich­keit. Zur theolo­gisch-ethischen Relevanz der Struk­tur­phä­no­me­no­lo­gie Heinrich Rombachs (Tübin­ger Studi­en zur Theolo­gie und Philo­so­phie 12). Tübingen/Basel: Francke 1997.
• Lexikon der Ethik im Sport (Schrif­ten­rei­he des Bundes­in­sti­tuts für Sport­wis­sen­schaft 99). Ed. Ommo Grupe/Dietmar Mieth, Red. Chris­toph Hüben­thal. Schorn­dorf: Hofmann 1998 (third editi­on: 2001).
• Macht und Ohnmacht. Konzep­tio­nel­le und kontex­tu­el­le Erkun­dun­gen (Forum Sozial­ethik 1) (co-edited with Werner Veith). Münster: Aschen­dorff 2005.
• Lexikon der Ethik (co-edited with Jean-Pierre Wils). Pader­born: Schöningh 2006.
• Handbuch Ethik (co-edited with Marcus Düwell and Micha H. Werner). Stuttgart/Weimar: Metzler 2002, second revised editi­on 2006, third editi­on 2012).
• Grund­le­gung der christ­li­chen Sozial­ethik. Versuch eines freiheits­ana­ly­tisch-handlungs­re­fle­xi­ven Ansat­zes (Forum Sozial­ethik 3). Münster: Aschen­dorff 2006.
• Sport und Chris­ten­tum. Eine anthro­po­lo­gi­sche, theolo­gi­sche und pasto­ra­le Heraus­for­de­rung (co-edited with Dietmar Mieth and Norbert Müller). Ostfil­dern: Matthi­as Grüne­wald 2008.

Helmut Krämer ist ein pensio­nier­ter Diplom-Pädago­ge mit Offizierslaufbahn

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Helmut Krämer – ein sehr vielsei­ti­ger Pädago­ge) Archiv Krämer)

Wie stelle ich den Mann vor? Ganz einfach und damit weiß dann wirklich jeder Bescheid: Der Mann der Tochter unseres unver­ges­sen POMLud­wig (örtli­cher Polizist) und Schwa­ger des weit bekann­ten (Fernseh)Kochs Vincent Klink, der ja aus Schwä­bisch Gmünd stammt und 1974 das Restau­rant „Postil­li­on“ eröff­ne­te, bevor er sich zu höheren Weihen nach Stutt­gart hinun­ter­schwang.
Helmut Krämer wurde am 18.06.1948 in Ebermanns­stadt / Bayern geboren. Von 1954 bis 1962 besuch­te er die Volks­schu­le in Gräfen­berg / Oberfran­ken und Herolds­berg / Mittel­fran­ken. Mögli­cher­wei­se erken­nen wir hier schon bei der regio­na­len Auftei­lung, dass er jemand ist, der es genau nimmt oder ist es nur dem gnaden­lo­sen Unter­schied zwischen Bayern und Franken geschul­det? Nach der Schule lernte er erst mal „etwas Rechtes“ und absol­vier­te eine Lehre als Groß- und Außen­han­dels­kauf­mann von 1962 bis 1965. Es schloss ich ein Prakti­kum von 1965 bis 1967 bei Firma Weiler in Nürnberg plus BAS in Nürnberg (abends) an. Das habe ich bei einigen Volks­schü­lern gesehen, dass sie viel inves­tie­ren mussten, um weiter­zu­kom­men – aber die Möglich­kei­ten gab es damals und gibt es heute noch für alle, die wollen. Von 1967 bis 1968 (BAS) schloss sich nochmals die Berufs­auf­bau­schu­le in Nürnberg an (dieses Mal ganztä­gig).
Dan begann der sog. „Ernst des Lebens“, wie man damals zu sagen pfleg­te. Helmut ging von 1968 bis 1971 zu den Fallschirm­jä­gern (Btl. 251 Böblin­gen, Nagold und Calw) und wurde als Leutnant d. R. entlas­sen.
Mit 23 ging es 1971 zum Studi­um an die Pädago­gi­sche Hochschu­le in Schwä­bisch Gmünd zum GHRSL – was sich au des? Der Einge­weih­te weiß das: Grund-Haupt und Realschul­leh­rer.
Ab 1975 bis 2012 formell Realschul­leh­rer in Heubach mit einigen Inter­mez­zi wie z.B.

• VHS Kurse Rheto­rik, 2 Jahre Lehrer­fort­bil­dung im Fach Ethik (Philo­so­phie im Grund­stu­di­um)
• Paral­lel zum Lehrer­be­ruf Studi­um zum Dipl. Paed. an der PH /GD
• Abord­nung an die gewerb­li­che und kaufmän­ni­sche Berufs­schu­le Schwä­bisch Gmünd / Oberbett­rin­gen
• Berufs­vor­be­rei­tungs­un­ter­richt am Wirtschafts­gym­na­si­um, Unter­richt im Fach Sport im WG bis Klasse 12
• 1999 bis 2000 Abord­nung von Realschu­le Heubach zur Karl-Kessler-Realschu­le Wasser­al­fin­gen.
• Letzte Phase: Ab 2000 Schul­dienst an der Hermann-Hesse-Förder­schu­le Aalen
• 2012 formel­le Entlas­sung nach insge­samt 50jähriger Lebensarbeitszeit

Wir sehen, dass sein pädago­gi­sches Leben kein gemüt­li­ches Lehrerle­ben mit vielen Ferien war. Die Bundes­wehr ließ ihn auch nicht los:

• Während der gesam­ten Lehrer­zeit lfd. Einbe­ru­fun­gen zu Wehrübun­gen nach Ingol­stadt, München, Grafen­wöhr, Cottbus und Potsdam
• Vom Kdr. VBK Potsdam abkom­man­diert zu den Flutka­ta­stro­phen Oder, Elbe etc.
• Seine dorti­ge Dienst­zeit beende­te er als Oberst­leut­nant d. R.

Da wollte der Billie aber wissen, wie kommt ein abgehen­der Leutnant dazu Lehrer werden zu wollen? Bereits als Fahnen­jun­ker wurden von mir junge Solda­ten ausge­bil­det und über „Politi­sche Ereig­nis­se, Sport, Funktio­nie­ren von Handfeu­er­waf­fen etc. perge“ unter­rich­tet. Dies wurde von mir fortge­setzt im Kompa­nie­rah­men (120 Solda­ten) mit Diskus­sio­nen über die damals aktuel­len Verträ­ge zwischen der UDSSR und den USA (SALT, SARS, etc. perge perge).
Jetzt mag das ja alles für einen schaf­fens­freu­di­gen Pädago­gen und Reser­ve­of­fi­zier nicht genug sein, da muss ja auch noch geschrie­ben werden. Warum also die Freude am Schrei­ben?
Ein Mitstu­dent forder­te mich auf, für die Gmünder Tages­post sowie die Rems Zeitung über Theater­auf­füh­run­gen Inhalt- und Kritik-Artikel zu schrei­ben. War einer­seits persön­li­ches Inter­es­se an Theater­auf­füh­run­gen und zum anderen erhielt ich pro Artikel 50 DM plus 2 Freikar­ten. Dies setzte ich an der Realschu­le Heubach mit Freude fort. Hierbei standen vor allem Schul­ver­an­stal­tun­gen im Vorder­grund. Der Vollstän­dig­keit halber sollte auch eine andere Tätig­keit, diesmal im VKK 512 Schwä­bisch Gmünd, nicht unerwähnt bleiben. Der damali­ge Komman­deur, Oberst­leut­nant Enzel­ber­ger wollte die Öffent­lich­keit auch für die Bundes­wehr inter­es­sie­ren. Infol­ge­des­sen fungier­te ich zu seiner Amtszeit als eine Art Presse-Offizier. Enzel­ber­ger hatte deshalb auch die unter­schied­lichs­ten Veran­stal­tun­gen im Auge, etwa die der Ausstel­lung ” Humor in Uniform “, oder Einla­dun­gen an diver­se Militär-Attachés, erinner­lich hierzu ist mir noch ein öster­rei­chi­scher Stabs­of­fi­zier, der brillant die Neutra­li­tät Öster­reichs expli­zier­te. Von allen diesen Vorträ­gen stach aller­dings ein israe­li­scher Attachée, der israe­li­sche Briga­de­ge­ne­ral Schoval, gewal­tig hervor. Er vermoch­te anhand der Geschich­te Israels alle Vertei­di­gungs­krie­ge in exten­so zu erklä­ren. Natür­lich war Otl. Enzel­ber­ger froh, das Ganze nochmals in der Gmünder Tages­post und der Rems Zeitung nachzu­le­sen.
Neben dem tägli­chen Unter­richt, der mir — und hoffent­lich den Schülern — immer sehr viel Spaß und Freude berei­te­te, war auch noch das Mento­rat für eine Referen­da­rin im Fach Deutsch und einen Referen­dar für das Fach Sport / Leibes­er­zie­hung — hoffent­lich — gewinn­brin­gend. Dies gemäß dem Wahlspruch: „docen­do disci­mus: Durch Lehren lernen wir (selbst)“.
Und auf die Frage nach den schöns­ten Erleb­nis­sen antwor­tet er:

• Die Geburt meiner Tochter und meines Sohnes.
• Die zufäl­li­ge Begeg­nung mit meiner jetzi­gen Gattin Gabrie­le im Jahr 2002.
• Die aktive Zeit als Fallschirm­jä­ger mit Nacht­sprung in Frank­reich.
• Aus persön­li­cher Eitel­keit erfreut über die Fluthil­fe­me­dail­len von BMVg Struck und MP/BB Matthi­as Platzeck.

Was macht so ein Mann heute in der Zeit „wo alles darf und nichts muss“?

• Famili­en­zeit
• Gattin und Nachbarn ärgern (lachend)
• Philo­so­phi­sche Litera­tur
• Sudoku und Kreuz­wort­rät­sel
• Quizdu­ell

Veröf­fent­li­chun­gen

• Autori­tät und Erzie­hung als Problem der neueren Philo­so­phie seit Soren Kierke­gaard Heraus­ge­ber: ‎ Verlag Dr. Kovac; 1. Aufl. Editi­on (1. Januar 1993)
ISBN-13: ‎ 978–3860641385
• Heinrich Heines Ausein­an­der­set­zung mit zeitge­nös­si­scher Philo­so­phie Heraus­ge­ber: ‎ Peter Lang GmbH, Inter­na­tio­na­ler Verlag der Wissen­schaf­ten; Neuausg. Editi­on (31. Dezem­ber 1980) ISBN-13: ‎ 978–3820466744
• Rheto­rik — Philo­so­phie versus Rheto­rik: Frank­furt / Bern 1981, Europäi­sche Hochschul­schrif­ten, ISBN 3−8204−5707−0
Sowie zahlrei­che Veröf­fent­li­chun­gen in signi­fi­kan­ten Zeitschrif­ten u.a.
• Mit Schwa­ger Vincent Klink (damals noch Postil­lon Schwä­bisch Gmünd) „Brillant — Savarin — Aphoris­ti­ker der Tafel­freu­den bedeu­ten­der Philo­soph der Gourman­di­se in Zeitschrift „Impul­se” 1/81, S.14ff.“
• In: Die Realschu­le, 3–86: Der Lehrer heute: Kumpan der Schüler oder Kathe­der­göt­ze? Mit „Zeugnis für Lehrer”.
• Nach einem Buchpreis des damali­gen GenIn­spBw, Vier-Sterne-General Alten­burg, zum Rahmen­the­ma „Philo­so­phie und Soldat­sein” die ähnlich lauten­de Publi­ka­ti­on in „Infor­ma­ti­on für die Truppe „Veran­lasst vom damali­gen Direk­tor des MG — Forschungs­am­tes Freiburg, dem späte­ren Briga­de­ge­ne­ral Dr. Günter Roth (später Potsdam) und seines Stell­ver­tre­ters Oberst i.G. MA Klein. Zeitfens­ter 1987 / 1988.
• In „Treue Kamera­den”, Heft 2, 2022 “Metakri­tik ” zu einem Artikel von Prof. Dr Micha­el Epken­hans über eine Dresd­ner Ausstel­lung „Die Fallschirm­jä­ger “, Militär­his­tor. Museum Dresden.

Neuig­kei­ten bei Jörg Grünler sowie bei Katha­ri­na und Nicolas Traub – es gibt neue Bücher

• Nicht still in einem Zimmer: Rückblick eines Filme­ma­chers, broschiert – 20. Juni 2023 Heraus­ge­ber: ‎ Longi­nus; 1. Editi­on (20. Juni 2023)
• ISBN-13: ‎ 978–3945113431

Was macht ein junger Mann von 19 Jahren, der nach dem Abitur an der Kunst­aka­de­mie abgelehnt wird? Er beginnt ein Studi­um, Politik­wis­sen­schaf­ten, Ameri­ka­nis­tik, bricht nach vier Semes­tern ab und beschließt, sich erst einmal ins Leben zu wagen. Also nimmt er eine Tasche mit dem Nötigs­ten, 100 Mark, einen Fotoap­pa­rat, einen Zeichen­block und ein Schild „Student nach Paris“ und stellt sich damit an die Autobahn. Er hat Glück und steht am nächs­ten Morgen tatsäch­lich in der franzö­si­schen Haupt­stadt … So beginnt der Weg einer künst­le­ri­schen Suche, der später in einem Studi­um an der Filmhoch­schu­le München von 1970 bis 1974 seinen Abschluss findet. Der erfolg­rei­che und preis­ge­krön­te Drehbuch­au­tor und Filmre­gis­seur Jörg Grünler erzählt aus seinem Leben – über die Zeit der Suche und Orien­tie­rung ebenso wie über seinen beruf­li­chen Werdegang.

• Brot – Die Kunst des Backens Aufre­gen­de Aromen für unver­gess­li­chen Genuss: Zitro­nen-Baguette mit gerös­te­tem Knoblauch, Walnuss-Birnen-Fougas­se, Italie­ni­sches Landbrot und mehr Heraus­ge­ber: ‎ Editi­on Micha­el Fischer / EMF Verlag; 1. Editi­on (31. Oktober 2023)
• ISBN-13: ‎ 978–3745914542

Wer träumt nicht davon, dass der Duft von frischem, krossem Brot durch die Wohnung strömt? Aber selbst backen? Mit diesem prakti­schen Backbuch ist das kein Problem mehr und die knusp­ri­ge Kruste gelingt wie von selbst. In ihrem neuen Buch zeigt Katha­ri­na Traub, wie man auch zu Hause ganz beson­de­re Backwer­ke kreieren kann. Brote mit ausge­fal­le­nen Formen, außer­ge­wöhn­li­chen Zutaten und aufre­gen­den Aromen – hier wird jede*r zu einem Künstler/einer Künst­le­rin in der Backstube.

Abgesang. Das war’s zum Thema Autoren und Autorin­nen aus Oberko­chen. Schon erstaun­lich, was Oberko­chen auf diesem Gebiet zu bieten hat und ich wünsche allen, dass sie die Aufmerk­sam­keit und den Respekt für ihre Arbeit bekom­men, die sie verdie­nen. Wir sind neugie­rig, wie deren Weg weiter­ge­hen wird. Allen, die mitge­hol­fen haben, dass diese Reihe entste­hen konnte, sage ich: Herzli­chen Dank.

Wilfried „Wichai“ Müller — Billie vom Sonnenberg

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