Intro und Abgesang. Die Idee war gut und hat seitens der Leserschaft zu reichlich Feedback geführt. Hinzu kommt, dass durch diverse Rückmeldungen weitere Autoren und Autorinnen bekannt geworden sind. Wenn wir uns die Größe unserer Gemeinde anschauen, können wir doch sagen, dass wir in diesem Bereich einen hohen Anteil an Menschen haben, die hier leben und/oder von hier stammen, die sich mit der Gestaltung und dem Schreiben von Büchern beschäftigen. Für mich war es reichlich Arbeit, aber es hat sich gelohnt und jetzt wissen wir über unsere Mitmenschen wieder ein wenig mehr.
Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese ist Professorin am Institut für Ökologie, Evolution und Diversität

Die Oberkocher WIssenschaftlerin und Preisträgerin Prod. Dr. Katrin Böhning-Gaese (Archiv Böhning-Gaese)
Lenzhalde 36 und EAG. Geboren wurde sie am 22. Dezember 1964. In der Lenzhalde ist sie groß geworden und am damaligen Gymnasium Oberkochen zur Schule gegangen. Ihr Abi hat sie 1984 gemacht. Der Eintrag in der Abi-Zeitung lässt noch nicht darauf schließen, dass sie mal so weit in der Welt herumkommen, sich international ein tolles Renommee aufbauen und eine erfolgreiche Publizistin und Preisträgerin sein wird. Wie das leider oft so mit der Heimat ist – dort wird man oft nicht so anerkannt und gelobt, wie man es eigentlich verdient hätte. Aber Ottmar kannte sie natürlich und hat sie mir dringend „ans Herz gelegt“. Die Recherche begann und die Kontaktaufnahme wurde rasch und freundlich erwidert und so kann ich nunmehr einen schönen Bericht nachliefern.
Katrin schrieb mir folgendes: „Das Interesse an der Biologie entstand in der Tat während der Schulzeit am Gymnasium Oberkochen. Hier hat der Biologie-Leistungskurs bei Horst Riegel eine ganz besonders wichtige Rolle gespielt. Ich erinnere mich sehr gut, dass Horst Riegel uns (am Nachmittag, außerhalb der Unterrichtszeit) die ersten Filme von Jane Goodall, der berühmten Schimpansen-Forscherin, gezeigt hat und ich dachte, GENAU so etwas möchte ich in Zukunft auch machen. Und in der Tat arbeite ich seit meinem Studium in der Zwischenzeit seit fast 35 Jahren in diversen afrikanischen Ländern über Vögel, Affen, tropische Wälder und Savannen.“
Werdegang. Sie ist eine deutsche Biologin mit dem Schwerpunkt Ornithologie, Professorin an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Direktorin des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK‑F) und war Vizepräsidentin der Leibniz-Gemeinschaft. Böhning-Gaese arbeitet zu tierökologischen Themen, zur Makroökologie, Ökologie von Lebensgemeinschaften und sozial-ökologischen Systemen.
Sie startete ihr Engagement für Naturschutz und die Biodiversität 1984 mit einem Biologiestudium an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Sie schrieb ihre Diplomarbeit „Zur Nahrungsökologie des Weißstorchs (C. ciconia)“ in Oberschwaben bei dem Zoologen Klaus Schmidt-Koenig. Bei ihm promovierte sie auch zu Ursachen für langfristige Bestandsentwicklungen europäischer und nordamerikanischer Singvögel in kontinentalem Maßstab und schloss 1993 ab. Ab 1993 arbeitete sie als Postdoktorandin an der Vogelwarte Radolfzell bei Peter Berthold. Ab 1996 war sie im Rahmen eines Habilitanden-Stipendiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) als Wissenschaftlerin an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen in der dortigen Zoologie/Tierphysiologie tätig.
Sie verfasste anschließend ihre Habilitation in Zoologie an der Universität Tübingen mit dem Forschungsthema Mikro- und makroökologische Ansätze zum Verständnis von Artengemeinschaften. 1999 bis 2001 arbeitete sie im Rahmen des Heisenberg-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an der RWTH Aachen, ebenfalls in der dortigen Zoologie/Tierphysiologie. Von 2001 bis 2010 war sie C3-Professorin für Ökologie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. 2010 wurde Katrin Böhning-Gaese Professorin (W3) und Direktorin des BiK‑F in Frankfurt am Main. Von 2017 bis 2021 war Katrin Böhning-Gaese eine von vier Vizepräsidentinnen der Leibniz-Gemeinschaft.
Böhning-Gaese erhielt zahlreiche Ehrungen und Förderungen ihrer Projekte. Sie war mehrfach zur Feldarbeit und wissenschaftlichen Gastaufenthalten an diversen Universitäten im Ausland. Zurzeit ist sie Sprecherin der durch die DFG geförderten Forschungsgruppe „The role of nature for human well-being in the Kilimanjaro Social-Ecological System (Kili-SES)“ am Kilimanjaro in Tansania. Seit 2018 ist sie Mitglied der Senatskommission für Grundsatzfragen der Biologischen Vielfalt der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Von 2011 bis 2013 war sie Mitglied im Nationalen Komitee für Global Change Forschung. 2015 wurde sie in die Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz[6] und in die Leopoldina gewählt. Im Januar 2023 wurde sie in den Rat für Nachhaltige Entwicklung berufen, der die Bundesregierung in Fragen der nachhaltigen Entwicklung berät.
Für ihre Spitzenforschung zur Bedeutung der biologischen Vielfalt für Planet und Mensch erhielt sie den mit insgesamt 500.000 Euro dotierten Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gemeinsam mit dem Moorforscher Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joosten von der Universität Greifswald. Der Deutsche Umweltpreis wurde am 10. Oktober 2021 in Darmstadt von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht.
In jüngster Zeit hat sie mit ihrem Team und weiteren Institutionen ein Entscheidungswerkzeug erarbeitet, mit dem man die wichtigen Gebiete der Erde für den langfristigen Schutz der Artenvielfalt identifizieren kann, die sogenannten Legacy Landcapes, die Archen für die Zukunft.
Abschließend. Was kann sie uns mit auf den Weg geben kann? Es fängt im eigenen heimischen Garten an. Mit einem Insektenhotel? „Wenn man sich eines in den Garten hängt, dann wäre es prima, wenn man dort und auch in der Nachbarschaft blühende Büsche und Bäume hat. Sonst gibt es keine Nahrung für die Brut.“ Blühende Wiesen statt Rasen, Pfaffenhütchen, Holunder, der gemeine Schneeball als Hecke statt Kirschlorbeer, das rät sie anzupflanzen. „Damit die Amseln was zu fressen finden.“ Die Wissenschaftlerin ist überzeugt: Man kann die Millionen von bedrohten Arten noch retten. „Man kann viel machen, aber man muss es tun. Und zwar schnell“, sagt sie. Dazu gehöre auch, dass wir weniger Fleisch essen, dafür höherwertiges Weidefleisch, also „Zurück zum Sonntagsbraten.“
Damit spricht sie sicher Ottmar Bihlmaier, Georg „Schorsch“ Mayer, Hubert Glaser, Rüdiger Schwarz, mir und vielen anderen in Oberkochen aus der Seele. Bleibt mir nur zu sagen: „Eine beeindruckende Persönlichkeit“ und ein Musterbeispiel dafür, was man mit Liebe, Hingabe und Zielstrebigkeit erreichen kann.
• Friederike Bauer und Katrin Böhning-Gaese: Vom Verschwinden der Arten: Der Kampf um die Zukunft der Menschheit. Klett-Cotta, Stuttgart 2023, ISBN 978−3−608−98669−3.
Es finden sich noch viele Beiträge in deutscher und englischer Sprache, aber ich glaube das neue Buch von 2023 über das „Verschwinden der Arten“ liegt ihr sehr am Herzen und ich kann es wirklich empfehlen, da es in einer gut verständlichen Sprache geschrieben ist und eine spannende Einführung in das Thema Biodiversität darstellt.
Prof. Dr. Christoph Hübenthal beeindruckt mit der Kombination Sport, Theologie und Ethik und lehrt an der Universität Nijmegen

Der Oberkochener Wissenschaftler und Preisträger Prof. Dr. Christoph Hübental (Archiv Hübenthal)
Die Hübenthals wohnten zuerst im Zeppelinweg 45, danach in der Volkmarsbergstr, 17/1, bis zum Tode des Vaters in der Fraunhofer Str.4. Mutter und Bruder leben heute im Eichendorffweg 12. Geboren ist Christoph 1961 in Heidenheim. Seine Eltern sind Josef Hübenthal (1937−2006) und Sieglinde Hübenthal (1941-).
Er schrieb mir folgendes: „Als alter Oberkochener lese ich das städtische Amtsblatt „Bürger und Gemeinde“ gelegentlich online. Dabei stieß ich auch auf Ihre Serie „Autorinnen und Autoren aus und in Oberkochen“, die ich mit großem Interesse verfolge. Mir war bislang nicht klar, wie bunt und vielfältig die Reihe der literarischen Talente ist, die einen Bezug zu Oberkochen aufweist. Deswegen: vielen Dank und ein großes Lob für diese Initiative!“
Bis zum Beginn meines Theologiestudiums in Tübingen lebte ich in Oberkochen, ich bin dort zur Schule gegangen, erst in die Dreißentalschule (erstes Jahr noch im Bergheim) und danach ins Gymnasium Oberkochen, wie es damals noch hieß. Das Abi habe ich dann im Jahr 1981 gemacht. An meine Gymnasialzeit habe ich nur gute Erinnerungen. Die Lehrerinnen und Lehrer (einige davon wurden einmal in einer Serie des Heimatvereins porträtiert) waren alle kompetent und engagiert. Und obwohl ich kein besonders guter Schüler war (meine Hobbies Musik, Sport und kirchliche Jugendarbeit waren mir viel wichtiger), kann ich mich keines einzigen Tages erinnern, an dem ich nicht gerne zur Schule gegangen wäre. Zudem war ich in einigen Vereinen aktiv (in der Fußballabteilung des TVO bzw. TSV, in der Katholischen Jungen Gemeinde und im Katholischen Kirchenchor), und ich bin auch jetzt noch des Öfteren in meiner Heimatstadt, da meine Mutter und mein Bruder noch dort leben.
Jetzt hat den Billie interessiert wie man zu dieser, doch etwas ungewöhnlichen, Fächerkombination kommt: „Theologie wollte ich ursprünglich studieren, um Pastoralreferent zu werden. Während des Studiums entdeckte ich jedoch meine Liebe zu dieser Wissenschaft, insbesondere zu den systematischen Fächern (Ethik, Dogmatik, Fundamentaltheologie). Da in diesen Fächern philosophische Methoden eine wichtige Rolle spielen, lag ein zusätzliches Philosophiestudium nahe. Den Sportwissenschaften wandte ich mich einerseits wegen meines sportlichen Interesses zu (damals aktiv, heute eher theoretisch interessiert), andererseits hoffte ich über diesen Studiengang auch einen Zugang zu den sozialwissenschaftlichen Disziplinen zu finden (Sportpädagogik, Sportpsychologie, Sportsoziologie).
In Tübingen habe ich, wie angedeutet, Katholische Theologie sowie Philosophie und Sportwissenschaften studiert und wurde dort 1996 promoviert. Die Habilitation erfolgte ebenfalls in Tübingen im Jahr 2006. Seit 1999 bin ich an der Radboud University Nijmegen in den Niederlanden tätig, erst als Universitätsdozent, später als Professor für Systematische Theologie. Vor allem in diesem akademischen Zusammenhang ist dann auch meine Autorentätigkeit angesiedelt.
Meine Schriften befassen sich vor allem mit Themen der Ethik, der Öffentlichen Theologie und der Sportethik. Freilich muss ich hinzufügen, dass ich – den wissenschaftlichen Erfordernissen und meinem derzeitigen Arbeitsumfeld gemäß – in letzter Zeit vor allem auf Englisch und Niederländisch publiziere.“
Der DOSB (Deutscher Olympische Sportbund) verlieh ihm den DOSB-Ethikpreis 2020. Dazu lesen wir: „„Professor Dr. Christoph Hübenthal beschäftigt sich seit vielen Jahren sehr intensiv mit ethischen Fragen des Sports. Bereits seit Mitte der 1990er Jahre war er maßgeblich am Entstehen und an der Veröffentlichung des „Lexikons der Ethik im Sport“ (1998) beteiligt. Diese herausragende, von Professor Dr. Ommo Grupe mitbetreute, Publikation bildete die Grundlage für einen multidisziplinären Diskurs weit über die Fachkreise hinaus. Auch in den folgenden Jahren hat er in vielfältiger Weise zu Fragen von Ethik und Moral im Sport Stellung genommen und Debatten über aktuelle Entwicklungen in Gesellschaft und Sport angeregt und befördert“, erklärt DOSB-Vizepräsidentin Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, Vorsitzende des Kuratoriums zur Verleihung des DOSB-Ethikpreises.“
Anerkennung erfuhr Prof. Hübenthal auch durch Ehrenämter wie den Vorsitz des Wissenschaftlichen Beirats des Arbeitskreises „Kirche und Sport” und die Organisation von wissenschaftlichen Veranstaltungen und Symposien, etwa zur „Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention“.
Abschließend seine Veröffentlichungen in deutscher Sprache
• Ethik, Struktur und Wirklichkeit. Zur theologisch-ethischen Relevanz der Strukturphänomenologie Heinrich Rombachs (Tübinger Studien zur Theologie und Philosophie 12). Tübingen/Basel: Francke 1997.
• Lexikon der Ethik im Sport (Schriftenreihe des Bundesinstituts für Sportwissenschaft 99). Ed. Ommo Grupe/Dietmar Mieth, Red. Christoph Hübenthal. Schorndorf: Hofmann 1998 (third edition: 2001).
• Macht und Ohnmacht. Konzeptionelle und kontextuelle Erkundungen (Forum Sozialethik 1) (co-edited with Werner Veith). Münster: Aschendorff 2005.
• Lexikon der Ethik (co-edited with Jean-Pierre Wils). Paderborn: Schöningh 2006.
• Handbuch Ethik (co-edited with Marcus Düwell and Micha H. Werner). Stuttgart/Weimar: Metzler 2002, second revised edition 2006, third edition 2012).
• Grundlegung der christlichen Sozialethik. Versuch eines freiheitsanalytisch-handlungsreflexiven Ansatzes (Forum Sozialethik 3). Münster: Aschendorff 2006.
• Sport und Christentum. Eine anthropologische, theologische und pastorale Herausforderung (co-edited with Dietmar Mieth and Norbert Müller). Ostfildern: Matthias Grünewald 2008.
Helmut Krämer ist ein pensionierter Diplom-Pädagoge mit Offizierslaufbahn

Helmut Krämer – ein sehr vielseitiger Pädagoge) Archiv Krämer)
Wie stelle ich den Mann vor? Ganz einfach und damit weiß dann wirklich jeder Bescheid: Der Mann der Tochter unseres unvergessen POMLudwig (örtlicher Polizist) und Schwager des weit bekannten (Fernseh)Kochs Vincent Klink, der ja aus Schwäbisch Gmünd stammt und 1974 das Restaurant „Postillion“ eröffnete, bevor er sich zu höheren Weihen nach Stuttgart hinunterschwang.
Helmut Krämer wurde am 18.06.1948 in Ebermannsstadt / Bayern geboren. Von 1954 bis 1962 besuchte er die Volksschule in Gräfenberg / Oberfranken und Heroldsberg / Mittelfranken. Möglicherweise erkennen wir hier schon bei der regionalen Aufteilung, dass er jemand ist, der es genau nimmt oder ist es nur dem gnadenlosen Unterschied zwischen Bayern und Franken geschuldet? Nach der Schule lernte er erst mal „etwas Rechtes“ und absolvierte eine Lehre als Groß- und Außenhandelskaufmann von 1962 bis 1965. Es schloss ich ein Praktikum von 1965 bis 1967 bei Firma Weiler in Nürnberg plus BAS in Nürnberg (abends) an. Das habe ich bei einigen Volksschülern gesehen, dass sie viel investieren mussten, um weiterzukommen – aber die Möglichkeiten gab es damals und gibt es heute noch für alle, die wollen. Von 1967 bis 1968 (BAS) schloss sich nochmals die Berufsaufbauschule in Nürnberg an (dieses Mal ganztägig).
Dan begann der sog. „Ernst des Lebens“, wie man damals zu sagen pflegte. Helmut ging von 1968 bis 1971 zu den Fallschirmjägern (Btl. 251 Böblingen, Nagold und Calw) und wurde als Leutnant d. R. entlassen.
Mit 23 ging es 1971 zum Studium an die Pädagogische Hochschule in Schwäbisch Gmünd zum GHRSL – was sich au des? Der Eingeweihte weiß das: Grund-Haupt und Realschullehrer.
Ab 1975 bis 2012 formell Realschullehrer in Heubach mit einigen Intermezzi wie z.B.
• VHS Kurse Rhetorik, 2 Jahre Lehrerfortbildung im Fach Ethik (Philosophie im Grundstudium)
• Parallel zum Lehrerberuf Studium zum Dipl. Paed. an der PH /GD
• Abordnung an die gewerbliche und kaufmännische Berufsschule Schwäbisch Gmünd / Oberbettringen
• Berufsvorbereitungsunterricht am Wirtschaftsgymnasium, Unterricht im Fach Sport im WG bis Klasse 12
• 1999 bis 2000 Abordnung von Realschule Heubach zur Karl-Kessler-Realschule Wasseralfingen.
• Letzte Phase: Ab 2000 Schuldienst an der Hermann-Hesse-Förderschule Aalen
• 2012 formelle Entlassung nach insgesamt 50jähriger Lebensarbeitszeit
Wir sehen, dass sein pädagogisches Leben kein gemütliches Lehrerleben mit vielen Ferien war. Die Bundeswehr ließ ihn auch nicht los:
• Während der gesamten Lehrerzeit lfd. Einberufungen zu Wehrübungen nach Ingolstadt, München, Grafenwöhr, Cottbus und Potsdam
• Vom Kdr. VBK Potsdam abkommandiert zu den Flutkatastrophen Oder, Elbe etc.
• Seine dortige Dienstzeit beendete er als Oberstleutnant d. R.
Da wollte der Billie aber wissen, wie kommt ein abgehender Leutnant dazu Lehrer werden zu wollen? Bereits als Fahnenjunker wurden von mir junge Soldaten ausgebildet und über „Politische Ereignisse, Sport, Funktionieren von Handfeuerwaffen etc. perge“ unterrichtet. Dies wurde von mir fortgesetzt im Kompanierahmen (120 Soldaten) mit Diskussionen über die damals aktuellen Verträge zwischen der UDSSR und den USA (SALT, SARS, etc. perge perge).
Jetzt mag das ja alles für einen schaffensfreudigen Pädagogen und Reserveoffizier nicht genug sein, da muss ja auch noch geschrieben werden. Warum also die Freude am Schreiben?
Ein Mitstudent forderte mich auf, für die Gmünder Tagespost sowie die Rems Zeitung über Theateraufführungen Inhalt- und Kritik-Artikel zu schreiben. War einerseits persönliches Interesse an Theateraufführungen und zum anderen erhielt ich pro Artikel 50 DM plus 2 Freikarten. Dies setzte ich an der Realschule Heubach mit Freude fort. Hierbei standen vor allem Schulveranstaltungen im Vordergrund. Der Vollständigkeit halber sollte auch eine andere Tätigkeit, diesmal im VKK 512 Schwäbisch Gmünd, nicht unerwähnt bleiben. Der damalige Kommandeur, Oberstleutnant Enzelberger wollte die Öffentlichkeit auch für die Bundeswehr interessieren. Infolgedessen fungierte ich zu seiner Amtszeit als eine Art Presse-Offizier. Enzelberger hatte deshalb auch die unterschiedlichsten Veranstaltungen im Auge, etwa die der Ausstellung ” Humor in Uniform “, oder Einladungen an diverse Militär-Attachés, erinnerlich hierzu ist mir noch ein österreichischer Stabsoffizier, der brillant die Neutralität Österreichs explizierte. Von allen diesen Vorträgen stach allerdings ein israelischer Attachée, der israelische Brigadegeneral Schoval, gewaltig hervor. Er vermochte anhand der Geschichte Israels alle Verteidigungskriege in extenso zu erklären. Natürlich war Otl. Enzelberger froh, das Ganze nochmals in der Gmünder Tagespost und der Rems Zeitung nachzulesen.
Neben dem täglichen Unterricht, der mir — und hoffentlich den Schülern — immer sehr viel Spaß und Freude bereitete, war auch noch das Mentorat für eine Referendarin im Fach Deutsch und einen Referendar für das Fach Sport / Leibeserziehung — hoffentlich — gewinnbringend. Dies gemäß dem Wahlspruch: „docendo discimus: Durch Lehren lernen wir (selbst)“.
Und auf die Frage nach den schönsten Erlebnissen antwortet er:
• Die Geburt meiner Tochter und meines Sohnes.
• Die zufällige Begegnung mit meiner jetzigen Gattin Gabriele im Jahr 2002.
• Die aktive Zeit als Fallschirmjäger mit Nachtsprung in Frankreich.
• Aus persönlicher Eitelkeit erfreut über die Fluthilfemedaillen von BMVg Struck und MP/BB Matthias Platzeck.
Was macht so ein Mann heute in der Zeit „wo alles darf und nichts muss“?
• Familienzeit
• Gattin und Nachbarn ärgern (lachend)
• Philosophische Literatur
• Sudoku und Kreuzworträtsel
• Quizduell
Veröffentlichungen
• Autorität und Erziehung als Problem der neueren Philosophie seit Soren Kierkegaard Herausgeber: Verlag Dr. Kovac; 1. Aufl. Edition (1. Januar 1993)
ISBN-13: 978–3860641385
• Heinrich Heines Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Philosophie Herausgeber: Peter Lang GmbH, Internationaler Verlag der Wissenschaften; Neuausg. Edition (31. Dezember 1980) ISBN-13: 978–3820466744
• Rhetorik — Philosophie versus Rhetorik: Frankfurt / Bern 1981, Europäische Hochschulschriften, ISBN 3−8204−5707−0
Sowie zahlreiche Veröffentlichungen in signifikanten Zeitschriften u.a.
• Mit Schwager Vincent Klink (damals noch Postillon Schwäbisch Gmünd) „Brillant — Savarin — Aphoristiker der Tafelfreuden bedeutender Philosoph der Gourmandise in Zeitschrift „Impulse” 1/81, S.14ff.“
• In: Die Realschule, 3–86: Der Lehrer heute: Kumpan der Schüler oder Kathedergötze? Mit „Zeugnis für Lehrer”.
• Nach einem Buchpreis des damaligen GenInspBw, Vier-Sterne-General Altenburg, zum Rahmenthema „Philosophie und Soldatsein” die ähnlich lautende Publikation in „Information für die Truppe „Veranlasst vom damaligen Direktor des MG — Forschungsamtes Freiburg, dem späteren Brigadegeneral Dr. Günter Roth (später Potsdam) und seines Stellvertreters Oberst i.G. MA Klein. Zeitfenster 1987 / 1988.
• In „Treue Kameraden”, Heft 2, 2022 “Metakritik ” zu einem Artikel von Prof. Dr Michael Epkenhans über eine Dresdner Ausstellung „Die Fallschirmjäger “, Militärhistor. Museum Dresden.
Neuigkeiten bei Jörg Grünler sowie bei Katharina und Nicolas Traub – es gibt neue Bücher
• Nicht still in einem Zimmer: Rückblick eines Filmemachers, broschiert – 20. Juni 2023 Herausgeber: Longinus; 1. Edition (20. Juni 2023)
• ISBN-13: 978–3945113431
Was macht ein junger Mann von 19 Jahren, der nach dem Abitur an der Kunstakademie abgelehnt wird? Er beginnt ein Studium, Politikwissenschaften, Amerikanistik, bricht nach vier Semestern ab und beschließt, sich erst einmal ins Leben zu wagen. Also nimmt er eine Tasche mit dem Nötigsten, 100 Mark, einen Fotoapparat, einen Zeichenblock und ein Schild „Student nach Paris“ und stellt sich damit an die Autobahn. Er hat Glück und steht am nächsten Morgen tatsächlich in der französischen Hauptstadt … So beginnt der Weg einer künstlerischen Suche, der später in einem Studium an der Filmhochschule München von 1970 bis 1974 seinen Abschluss findet. Der erfolgreiche und preisgekrönte Drehbuchautor und Filmregisseur Jörg Grünler erzählt aus seinem Leben – über die Zeit der Suche und Orientierung ebenso wie über seinen beruflichen Werdegang.
• Brot – Die Kunst des Backens Aufregende Aromen für unvergesslichen Genuss: Zitronen-Baguette mit geröstetem Knoblauch, Walnuss-Birnen-Fougasse, Italienisches Landbrot und mehr Herausgeber: Edition Michael Fischer / EMF Verlag; 1. Edition (31. Oktober 2023)
• ISBN-13: 978–3745914542
Wer träumt nicht davon, dass der Duft von frischem, krossem Brot durch die Wohnung strömt? Aber selbst backen? Mit diesem praktischen Backbuch ist das kein Problem mehr und die knusprige Kruste gelingt wie von selbst. In ihrem neuen Buch zeigt Katharina Traub, wie man auch zu Hause ganz besondere Backwerke kreieren kann. Brote mit ausgefallenen Formen, außergewöhnlichen Zutaten und aufregenden Aromen – hier wird jede*r zu einem Künstler/einer Künstlerin in der Backstube.
Abgesang. Das war’s zum Thema Autoren und Autorinnen aus Oberkochen. Schon erstaunlich, was Oberkochen auf diesem Gebiet zu bieten hat und ich wünsche allen, dass sie die Aufmerksamkeit und den Respekt für ihre Arbeit bekommen, die sie verdienen. Wir sind neugierig, wie deren Weg weitergehen wird. Allen, die mitgeholfen haben, dass diese Reihe entstehen konnte, sage ich: Herzlichen Dank.
Wilfried „Wichai“ Müller — Billie vom Sonnenberg