Katha­ri­na Traub — Es geht um gesun­de Ernäh­rung, nicht um Kalorien zählen

Ihr erster Verlag über sie: Gesund und glück­lich leben ohne Weizen und Zucker… so lebt die Foodblog­ge­rin Katha­ri­na Traub. Nach einer Opera­ti­on hat sie ihre Essge­wohn­hei­ten konse­quent umgestellt und Sport fest in ihren Alltag integriert. In ihrem neuen Kochbuch Katha­ri­nas Fitness­kü­che stellt sie ihre 70 Lieblings­ge­rich­te und 20 besten Fitness­übun­gen vor. Weizen­frei, zucker­frei und jede Menge Sport das klingt nach Fitness-Chall­enge und einem aufwen­di­gen Ernäh­rungs­plan. Eine schwe­re Opera­ti­on bewog die Foodblog­ge­rin Katha­ri­na Traub, diese Heraus­for­de­rung anzuneh­men und mehr auf ihren Körper zu achten. In der Reha änder­te sie ihre Essge­wohn­hei­ten und entwi­ckel­te ihr eigenes Fitness­pro­gramm. Seitdem fühlt sich Katha­ri­na so wohl wie nie zuvor
Ihr aktuel­ler Verlag über die beiden: Katha­ri­na und Nicolas Traub sind ein Geschwis­ter-Duo aus der Nähe von Stutt­gart (Oberko­chen !!!) und leiden­schaft­li­che Foodblog­ger, Fotogra­fen und Foodsty­lis­ten. Nachdem Katha­ri­na mit ihrem ersten Buch bereits Erfah­rung gesam­melt hatte, hat sie sich für zwei Bücher zum Thema Sauer­teig mit ihrem jünge­ren Bruder Nicolas tatkräf­ti­ge Unter­stüt­zung ins Boot geholt. Denn durch Katha­ri­nas Erfah­rung als Autorin und ihre kreati­ven Rezept­ideen und Nicolas’ Talent für Fotogra­fie ergän­zen sich die beiden optimal. So entste­hen tolle Bücher mit anspre­chen­den Bildern, ausge­fal­le­nen Kreatio­nen und Schritt-für-Schritt-Anlei­tun­gen, mit denen jeder, egal ob Anfän­ger oder Profi, Freude am Kochen und Backen hat.
Und was sagt sie selbst über sich und ihren Bruder? „Wir sind beide in Oberko­chen aufge­wach­sen und ich habe 2012 auch am Ernst Abbé Gymna­si­um mein Abitur gemacht, bevor mich die Studi­en­zeit dann etwas in die weite Welt getrie­ben hat. Nach meinem Kindheits­päd­ago­gik­stu­di­um (Bache­lor) und meinem Master in Bildungs­wis­sen­schaf­ten (Master) arbei­te ich inzwi­schen in Schwä­bisch Gmünd an der Pädago­gi­schen Hochschu­le als Referen­tin für Digita­li­sie­rung. In meinem sehr struk­tu­rier­ten Arbeits­le­ben brauche ich den kreati­ven Ausgleich umso mehr und habe im Kochen und Backen immer viel Freude und Ausgleich gefun­den, weshalb es nach wie vor zu meinem Alltag gehört und ich inzwi­schen mit meinem Bruder am inzwi­schen schon vierten Buch arbei­te.
Mein Bruder hat seine Ausbil­dung als Elektro­ni­ker für Syste­me und Geräte abgeschlos­sen und beginnt dieses Jahr mit einer Weiter­bil­dung zum Meister Elektro­tech­nik und Mecha­tro­nik. Er ist Oberko­chen auch “wohnsitz­tech­nisch” treu geblie­ben.
Er hat ein fast schon unver­schäm­tes Talent und Auge fürs Fotogra­fie­ren, dass ich gar nicht anders konnte, als ihn für meine Bücher mit an Bord zu holen. Gemein­sam macht es nicht nur viel mehr Freude, sondern es funktio­niert auch viel besser, wenn man den Aufwand teilen kann.
Brot backen (bei meinem Bruder vor allem das Essen) macht uns einfach Spaß und wir haben unser Knowhow mit der Zeit einfach perfek­tio­niert. Denn gutes, also ich meine wirklich gutes, Brot zu bekom­men, ist nicht immer einfach. Inzwi­schen sind unsere Ansprü­che doch hoch. Selbst machen liegt uns eh schon immer nahe und so war die Idee dann spätes­tens mit der Corona­pan­de­mie schnell gefasst, dass wir dieses Knowhow auch teilen möchten und nicht nur ausge­bil­de­te Bäcke­rin­nen und Bäcker gute Brote backen können. Vom gesun­den Essen und Sport sind wir damit nicht ganz weit weg, denn nur gute Zutaten können dem Körper auch Gutes tun.
Der Schlüs­sel, wie das alles neben­be­ruf­lich so funktio­niert, ist ganz einfach eine klare Struk­tur, inzwi­schen auch schon etwas Routi­ne, die absolu­te Freude am Fotogra­fie­ren und Schrei­ben und ein kleines bisschen Wahnsinn. Die Nächte vor der Abgabe wird selten geschla­fen. Und dann gibt es ja auch nur Urlaub. Wir lieben einfach zu sehr, was wir tun, um es nicht zu tun.
Der erste Verlag, der an mich geglaubt hat, war der „Olivia Verlag“ aus München, mit dem das erste Buch Katha­ri­nas Fitness­kü­che umgesetzt werden konnte. Das war der erste Schritt ins Bücher­busi­ness und wir hatten dann gemein­sam die Idee unsere nächs­te Idee an den „emf Verlag“ zu schicken, der ja durch­aus ein großer Verlag in Deutsch­land ist. Gemein­sam mit dem „emf Verlag“ haben wir dann Backen mit Sauer­teig und Süßes backen mit Sauer­teig umgesetzt. Brot backen mit Sauer­teig wurde dann auch ins Nieder­län­di­sche übersetzt. Als nächs­tes durften wir auf das Cover des „Landge­macht“ Magazins der Heiden­hei­mer Zeitung. Fotogra­fisch beglei­tet habe ich dann noch den Titel „Liebe, Laib und Zeit“.
Bisher erschie­nen folgen­de Bücher von ihr und ihrem Bruder Nicolaus:

Katha­ri­nas Fitness­kü­che Olivia Verlag, 2018, ISBN 978–3981456653
Süßes Backen mit Sauer­teig Editi­on Micha­el Fischer, 2018, ISBN 978–3745904567
Backen mit Sauer­teig Editi­on Micha­el Fischer, 2018, ISBN 978–3745904550

Prof. Dr. Thomas Vilgis – Ein Schüler der Dreißen­tal­schu­le, der es mega-weit gebracht hat

Prof. Dr. Thomas Vilgis (überlas­sen von Thomas Vilgis)

Die Oberkoch­ner Jahre. „Ich wurde in Oberko­chen in der Blumen­stra­ße 22 im Juli 1955 unter tatkräf­ti­ger Hilfe der legen­dä­ren Hebam­me Gertud Hauber geboren. In die „Kinder­schu­le“ wollte ich nicht – ich „hing immer am Rockzip­fel meiner Mutter“. 1962 wurde ich dann in der Dreißen­tal­schu­le einge­schult. Meine erste Klassen­leh­re­rin war Frau Wilhel­mi­ne Wurst. In Klasse 3 und 4 übernahm uns dann Rudolf Heite­le. Idioti­sche Textauf­ga­ben im Fach „Rechnen“, die sich nicht auf schwä­bisch überset­zen ließen, bleiben mir oft ein Rätsel. So ging die Aufnah­me­prü­fung für die Oberschu­le in die Hosen und ich blieb eben Volks­chü­ler. In den Kurzschul­jah­ren, den Klassen 5 und 6 (im roten Bau der Dreißen­tal­schu­le) übernahm Kurt Schmieg Mathe und führte uns in die Algebra ein, „Rechnen mit x und y.“ Das war der Hammer für mich. Die Textauf­ga­ben ließen sich zwar immer noch nicht ins Schwä­bi­sche überset­zen, dafür aber in eine klare, logische Formel­spra­che. Von nun an ging‘s bergauf. Mathe­ma­tik liebte ich, ebenso wie das Fach Physik, das wir bei Fried­rich Ruoff hatten. Aber wie sollte es mit mir weiter­ge­hen? Konnte ich nicht in Physik weiter­ma­chen? Ruoffs Antwort habe ich heute noch im Ohr: „In Physik direkt nicht, aber es gibt in Aalen eine ganz neue Berufs­fach­schu­le Metall, mit viel Technik, viel Physik und Mathe­ma­tik.
Das blieb 5 Jahre mein Schul­weg: 2 Jahre BfS, 3 Jahre Techni­sches Gymna­si­um. Randvoll gefüllt mit Physik, Mathe, Chemie, Werkstoff­kun­de, Techni­sches Zeich­nen, Techni­sches Rechnen, (leider keine Biolo­gie), nur wenig Wirtschafts­kun­de und wenig Geistes­wis­sen­schaf­ten. Dafür aber wunder­ba­re Deutsch­leh­rer, die mir die Gegen­warts­li­te­ra­tur, rororo Thril­ler und Asterix ???? (einer der Deutsch­leh­rer schreib seine Lehramts­ar­beit darüber) ans Herz legten — ein pracht­vol­ler Ausgleich zu den harten Natur­wis­sen­schaf­ten.“ Nach der Schule rief der Bund und dann ging’s an die Uni nach Ulm.“
Offizi­el­le Biogra­fie. Vilgis studier­te von 1975 bis 1981 Physik und Mathe­ma­tik an der Univer­si­tät Ulm, mit Diplom­ab­schluss in Physik. Dort wurde er 1984 auch promo­viert. Nach einem Aufent­halt als Postdok­to­rand am Caven­dish Labora­to­ry, Cambridge, UK bei Sir Samuel Edwards folgte 1990 seine Habili­ta­ti­on an der Univer­si­tät Mainz. Dorthin wurde er auch 1996 als Profes­sor für Theore­ti­sche Physik berufen. Seit 1985 ist er Arbeits­grup­pen­lei­ter am Max-Planck-Insti­tut für Polymer­for­schung. 1988 war er Gastwis­sen­schaft­ler am Imperi­al College London, von 1999 bis 2000 dann Direc­teur de Recher­che au Labora­toire Europé­en Associé am Insti­tut Charles Sadron in Stras­bourg, Frank­reich.
Vilgis forscht wissen­schaft­lich auf dem Gebiet der Moleku­lar­gas­tro­no­mie und publi­ziert zudem auch populär­wis­sen­schaft­li­che Bücher und Artikel über das Thema. Er schreibt Kolum­nen in “essen & trinken” (1999–2010), “Physik in unserer Zeit”, Vincent Klinks “Häupt­ling Eigener Herd”, Slow Food Magazin, im Schwei­zer Gourmet­ma­ga­zin Salz & Pfeffer und ist Mither­aus­ge­ber der inter­dis­zi­pli­nä­ren Zeitschrift Journal Culin­aire — Kultur und Wissen­schaft des Essens. Des Weite­ren ist er regel­mä­ßig in einer wissen­schaft­li­chen Kolum­ne im Weinma­ga­zin „enos — von Wein, Menschen und Kultu­ren“ vertre­ten. Außer­dem ist Thomas Vilgis als Exper­te Gast in zahlrei­chen Radio- und Fernseh­sen­dun­gen. Seit 2016 ist Vilgis in der wöchent­li­chen Radio­ko­lum­ne Gastro­jet in der Sendung SWR2 am Samstag­nach­mit­tag, zu Themen und Kultur und Wissen­schaft des Essens, zu hören. Für das Buch „Aroma – die Kunst des Würzens“ (mit Thomas A. Vierich) verlieh die Gastro­no­mi­sche Akade­mie Deutsch­lands (GAD) die nur für außer­ge­wöhn­li­che Werke vorbe­hal­te­ne höchs­te Auszeich­nung “Golde­ne Feder”.
Anmer­kung Billie. Er hat sich auch als fleißi­ger Leser unserer Berichts­rei­he (beson­ders wenn es um die Zeit seiner Jugend geht) und als frühe­rer Besucher des „Café Gullmann“ geoutet, der den Spruch von damals noch gut kennt: „Oasche auf’n Bodn, koscht fünf Mark“. Wir sind auf seine Oberkoch­ner Erinne­run­gen gespannt.
Bisher erschie­nen folgen­de Bücher von und mit ihm (ob die Liste vollstän­dig ist? Woiß mrs?):

• Die Molekül-Küche, Physik und Chemie des feinen Geschmacks. Hirzel Verlag, Stutt­gart 2005, ISBN 3−7776−1370−3
• Wissen­schaft al dente – Natur­wis­sen­schaft­li­che Wunder in der Küche. mit Illus­tra­tio­nen von Anna Zimmer­mann. Herder Verlag, Freiburg 2007, ISBN 978−3−451−05761−8
• Moleku­lar­kü­che – das Kochbuch. Tre Torri Verlag, Wiesba­den 2007. ISBN 978−3−937963−58−7
• Die Molekülchen­kü­che – Experi­men­te für Nachwuchs­kö­che. Mit Illus­tra­tio­nen von Roland Wengen­mayr. Hirzel Verlag, Stutt­gart 2007, ISBN 978−3−7776−1535−6
• Moleku­lar­kü­che – Geschmack, Aromen, Flavour. Tre Torri Verlag, Wiesba­den 2009, ISBN 978−3−937963−84−6
• Kochuni­ver­si­tät – Geschmack. Tre Torri Verlag, Wiesba­den 2010, ISBN 978−3−941641−22−8
• Das Molekül-Menü – moleku­la­res Wissen für kreati­ve Köche. S. Hirzel Verlag, Stutt­gart 2010, ISBN 978−3−7776−2108−1.
• mit Rolf Cavie­zel: Das moder­ne Küchen­hand­werk. Tre Torri Verlag, Wiesba­den 2012, ISBN 978−3−941641−57−0
• mit Huber­tus Tzschirner: Sous-vide. Der leich­te Einstieg in die sanfte Gartech­nik. Fackel­trä­ger, Köln 2012, ISBN 978−3−7716−4506−9
• mit Thomas A. Vierich: Aroma – die Kunst des Würzens. Stiftung Waren­test, Berlin 2012, ISBN 978−3−86851−049−2
• mit Rolf Cavie­zel: Foodpai­ring – Harmo­nie und Kontrast. Fona Verlag, Lenzburg, Schweiz 2012, ISBN 978−3−03780−480−3
• mit Andre­as Rummel und Carolin Friese: Die hohe Schule des Grillens – Das Beste für Rost und Spieß. Chris­ti­an Verlag, 2014, ISBN 978−3−86244−589−9
• mit Rolf Cavie­zel: Das Parfüm der Küche. Tre Torri, Wiesba­den 2014, ISBN 978−3−941641−97−6
• mit I. Lendner und R. Cavie­zel: Ernäh­rung bei Pflege­be­dürf­tig­keit und Demenz – Lebens­freu­de durch Genuss. Sprin­ger Verlag, Wien 2014, ISBN 978−3−7091−1602−9
• mit Huber­tus Tzschirner: Roh! Die neue Defini­ti­on von Rohkost. Fackel­trä­ger Verlag, Köln 2014, ISBN 978−3−7716−4547−2
• Kochen für Angeber. Stiftung Waren­test, Berlin 2014, ISBN 978−3−86851−405−6
• mit Huber­tus Tzschirner, Nic Lecloux, Nils Jorra: Burger Unser. Callway, München 2016, ISBN 978–3‑7667–2201-0mit
• mit Rolf Cavie­zel: BeerPai­ring Fona Verlag, Lenzburg 2017 ISBN 978−3−03780−620−3
• mit Thomas A. Vierich: Aroma Gemüse – der Weg zum perfek­ten Geschmack. Stiftung Waren­test, Berlin, ISBN 978−3−658−21389−3
• mit Rolf Cavie­zel: Koch- und Gartech­ni­ken: Wissen­schaft­li­che Erläu­te­run­gen und Texte, Matthaes Verlag, Stutt­gart, ISBN 978−3−87515−419−1
• mit Argang Ghahi­ri und Thomas Bosbach: Wissen schmeckt- Die Magie der Wissen­schaf­ten beim Kochen erklärt – mit 16 Rezep­ten. Sprin­ger, Wiesba­den, ISBN 978−3−86851−457−5
• mit Stuart Pigott, René Pollit­sch und Erwin Seitz: Grill Royal (Deutsch/Englisch). Distanz Verlag, 2018,
• ISBN 978–3‑95476–193-7mit Stefa­nie Hiekmann: Aromen­spie­le. Wahres Gaumen­glück durch perfek­tes Foodpai­ring. Chris­ti­an Verlag, München 2019, ISBN 978−3−95961−215−9
Der Gastro­naut – Erkun­dun­gen eines kochen­den Physi­kers. Stiftung Waren­test, Berlin 2018. ISBN 978−3−86851−483−4
• Mit M. Furla­nel­lo: Perfek­ti­on Pasta. Stiftung Waren­test, Berlin 2020
• Mit T.A. Vierich: Aroma essen­zi­ell. Stiftung Waren­test, Berlin 2020
• Biophy­sik der Ernäh­rung – Eine Einfüh­rung. Sprin­ger, Heidel­berg 2020
• Einfach Essen – Gegen den Ernäh­rungs­wahn in unseren Köpfen. S.Hirzel Verlag, Stutt­gart 2020

Franz Wick – Kriegs­teil­neh­mer bei der Marine, Lehrer und Direk­tor an der Berufsschule

Franz Wick (überlas­sen von Georg Brunnhuber)

Franz Wick wurde am 4. August 1927 in Oberko­chen geboren. Die Eltern Georg (1892−1965), von Beruf Eisen­dre­her und als Werkzeug­ma­cher­meis­ter beim „Wigo“ beschäf­tigt, und Frida geb. Fischer (1891−1974) wohnten in der Langen Straße 183 – heute als Heiden­hei­mer Straße 55 bekannt. Franz hatte noch zwei Geschwis­ter. Zum einen den älteren Bruder Georg (geb. 1917), der als Marine­of­fi­zier 1944 in Nordfrank­reich gefal­len ist und zum anderen seine ältere Schwes­ter Frida, die 1921 geboren wurde und 1968 starb.
Franz besuch­te die Volks­schu­le Oberko­chen, den damali­gen „Fuchs­bau“ (das rote Backstein­ge­bäu­de). Danach ging es in die sog. „Aufbau­schu­le nach Künzels­au – einer Kader­schu­le der NSDAP. Im Alter von 16 melde­te er sich freiwil­lig zur Kriegs­ma­ri­ne (ob ihn da sein Bruder beein­flusst hat und /oder die Kader­schmie­de der Partei wissen wir nicht, es lässt sich aber erahnen) und mit 17 Jahren wurde er 1944 zur Kriegs­ma­ri­ne einge­zo­gen. Es folgte eine Grund­aus­bil­dung und anschlie­ßend ging es auf den schwe­ren Kreuzer „Lützow“. Das Schiff wurde am 16. April 1945 bei einem russi­schen Angriff vor Swine­mün­de schwer beschä­digt und am 4. Mai durch die Besat­zung selbst versenkt. Franz Wick wird darauf­hin zur Infan­te­rie nach Berlin versetzt, um die Russen aufzu­hal­ten. Die letzten Tage überleb­te er dann auch noch und so war der Krieg für ihn mit knapp 18 Jahren zu Ende. Nach ein paar Monaten in engli­scher Gefan­gen­schaft durfte er wieder nach Oberko­chen zurück­keh­ren und sich ein neues Leben aufbau­en.
Nach seiner Rückkehr ging es wieder in die Schule, um im Schub­art Gymna­si­um Aalen das Abitur zu machen und an der Hochschu­le Nürnberg ein Studi­um der Volks­wirt­schaft anzuschlie­ßen.
Als Dipl.-Kaufmann war er zunächst Lehrer an der Kaufmän­ni­schen Berufs­schu­le in Aalen, und wechsel­te später als Studi­en­di­rek­tor an die Berufs­schu­le Heiden­heim. Verhei­ra­tet war er mit Bertha geb. Schenk aus Graz. Sein Sohn Micha­el lebt heute in Rappen­au.
Das Buch zu schrei­ben war ihm eine Herzens­an­ge­le­gen­heit, an der er zwei Jahre lang arbei­te­te, bevor es im Jahr 2002 mit dem Titel „Seeka­det­ten“ im Vowin­ckel-Verlag erschien. Dazu gibt es einen Zeitungs­ar­ti­kel der Schwä­bi­schen Post vom 17. August 2002. Für die SPD war er einige Wahlpe­ri­oden im Gemein­de­rat tätig. Gestor­ben ist er am 13. Juni 2004.
Anmer­kung Billie. Dem alten Heimat­buch entneh­men wir, dass ein Georg Wick 1845 in Wilden­hof (Pfarrei Abtsgmünd) geboren wurde. 1873 heira­te­te er in Neuler die Oberkoch­ne­rin Vikto­ria Schaupp. Ein halbes Jahr nach der Hochzeit zogen die beiden nach Oberko­chen und ab da war der Name Wick in Oberko­chen eingetragen.

Hans Peter Wolf – ein sozia­ler Tausend­sas­sa
Auch diesen nachste­hen­den Text aus der Schwä­po vom 10.11.2021 verdan­ken wir Lothar Schell.

Als Mann der Kirche und des Ehren­amts ist Hans-Peter Wolf (62) bekannt. Jetzt präsen­tiert er ein Buch. Man kennt ihn als vertrau­tes Gesicht, wenn er in der Pfarr­kir­che Sankt Peter und Paul als Mesner wirkt oder als Kirchen­pfle­ger Pfarrer Andre­as Macho bei der Organi­sa­ti­on und den Finan­zen der Kirchen­ge­mein­de zur Seite steht. Als astrei­nen Älbler sowie­so, da hat er in der Ortsgrup­pe in vielen Funktio­nen Geschich­te geschrie­ben.
Man könnte vermu­ten, dass Hans-Peter Wolf mit seinen 62 Lenzen ein Spätbe­ru­fe­ner in Sachen Litera­tur ist. Dem ist nicht so, auch wenn erst jetzt sein erstes Buch im epubli-Verlag in Berlin auf den Markt gekom­men ist. „Nein, geschrie­ben habe ich schon immer sehr gerne“, sagt Wolf und er blickt weit zurück.
In seiner Zeit als Mitglied des Jugend­bei­rats der Älbler hatte er im Haupt­ver­ein in den 1980er-Jahren an der Jugend­zeit­schrift „Stufe“ mitge­wirkt und die Aktivi­tä­ten des Albver­eins verfasst.
Bei einem Seminar der Aalener Volks­hoch­schu­le hatte er zudem seine Kompe­tenz fürs Schrei­ben entdeckt und seine Schwes­ter Renate habe ihn ermun­tert: „Peter, schreib auf, wie es früher war, sonst geht vieles verlo­ren.“ Dann hat er begon­nen mit seinen Kindheits­er­in­ne­run­gen, acht Jahre lang hat er Manuskrip­te gesam­melt. Vor drei Jahren spürte er dann förmlich, dass daraus ein Buch werden könnte.
Der Oberko­che­ner Lekto­rin Melanie Kolbe hat er die Aufschrie­be lesen lassen, sie ermun­ter­te ihn zur Reali­sie­rung, gab Tipps fürs Layout und die Bilder.
„Peder­la“ ist draus gewor­den. „Es geht mir um Erinne­run­gen an eine schöne Kindheit“, sagt der Autor. 200 Seiten Kindheits­er­in­ne­run­gen, 200 Seiten authen­ti­sche Rückbli­cke, Eintau­chen in Famili­en­fes­te, die Schul­zeit, Ferien­ge­schich­ten und familiä­re Feier­lich­kei­ten. Das Buch besticht durch Lebens­nä­he in sprühen­den und sensi­bel aufbe­rei­te­ten Geschich­ten. Für den heuti­gen Leser sicher­lich auch ein Stück Nostal­gie und Aufschluss, wie die Kindheit früher ausge­se­hen hat.
Den Titel hat er einer Bekann­ten seiner Oma, die aus dem Egerland stammt, gewid­met. Aus dem wohlge­mein­ten „Peter­le“ war ein „Peder­la“ gewor­den – egerlän­disch liebe­voll gefärbt.
Hans-Peter Wolf ist sich sicher, dass weite­re Bücher folgen werden. Er kennt auch schon den nächs­ten Titel: Auf „Peder­la“ wird „Hanse­le“ folgen und damit die Reminis­zenz an seine Jugend­zeit. Ein drittes Buch mit Geschich­ten von und über seinen Vater hat er schon im Hinter­kopf. Dessen Aufschrie­be liegen schon fein säuber­lich bereit.
Hans-Peter Wolf ist eine facet­ten­rei­che Persön­lich­keit. Das Licht der Welt hatte er zwar in Nördlin­gen erblickt, aber im Grund ist er ein wasch­ech­ter Oberko­che­ner mit Herzblut für den Hausberg. Nach dem Abi am Oberko­che­ner Gymna­si­um machte er eine Lehre bei der Deutschen Bank in Aalen, arbei­te­te dann in Stutt­gart, München und Frank­furt für die Deutsche Bank. Als die Eltern­zeit begann, widme­te er sich der Erzie­hung seiner Kinder Lukas und Lena, Gattin Heidi sorgte für den Lebens­un­ter­halt. „Jeder Tag der Erzie­hung war schön“, blickt Wolf zurück.
An der Dreißen­tal­schu­le war er in der Mittags- und Hausauf­ga­ben-Betreu­ung betei­ligt, er leite­te die Stern­sin­ger-AG, gehör­te zwölf Jahre dem katho­li­schen Pfarr­ge­mein­de­rat an. Seit Novem­ber 2018 ist er Kirchen­pfle­ger, schon vorher hatte er die Aufga­be des Mesners übernom­men.
Einige Jahre sang er unter Dirigen­tin Roswi­tha Maul beim Sänger­bund. Im Fokus stand aller­dings sein Einsatz für den Albver­ein: Fünf Jahre war er Vertrau­ens­mann, fast 20 Jahre war Wolf in der Jugend­ar­beit tätig. Und wenn eine Schul­klas­se den Volkmars­berg-Turm bestei­gen will, muss „Peder­la“ visitiert werden. Der hat nämlich die „Schlüs­sel­ge­walt“.

Bisher erschie­nen folgen­de Bücher von ihm:

• Peder­la epubli-Verlag, Stutt­gart 2021, ISBN 978−3−7541−6133−3

und am Schluss meine Wenig­keit „Billie vom Sonnen­berg“ – Schrei­ben mit Herzblut ist mir ein Anliegen

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Wilfried Müller (Archiv Müller)

Geboren auf dem Sonnen­berg als Hausge­burt unter Beglei­tung meiner Oma-Hebam­me, Babet­te von Waldhau­sen, im Haus mit der Nummer 34. Ich war im Alter von 7 Jahren einer der ersten Leser­rat­ten (mit Leseaus­weis­num­mer 7), die sich bei Helma Braun 1959 in der damali­gen Ortsbü­che­rei im heuti­gen Schil­ler­haus angemel­det haben und jede Woche so viele Bücher geholt, wie Frau Braun es mir erlaubt hat. Später haben sich meine Eltern im Bertels­mann Buchclub angemel­det und ich durfte mir jedes Quartal ein Buch bestel­len. Mein erstes Buch, das mich sehr berührt hat, war „Meute­rei auf der Bounty“ – ob ich deshalb später einige Jahre zur See gefah­ren bin? Später, auf dem Gymna­si­um, war ich mit einem Erdkun­de­buch nicht zufrie­den und schnitt es zusam­men, um mir mit den Texten und Bildern ein eigenes Buch zusam­men­zu­stel­len. War dann aber für den Unter­richt nicht mehr brauch­bar ????.
Auf dem Gymmi schrieb ich wahnsin­nig gerne Aufsät­ze. Aber meine Fanta­sie war nicht deckungs­gleich mit den Anfor­de­run­gen der Lehrer­schaft, die mich in Deutsch unter­rich­te­te. Zur Freude der Mitschü­ler und zum Graus der Lehrer.
Es gibt Bücher, die verant­wort­lich sind, um dem Leben eine andere Richtung zu geben. Das war bei mir Gerta Maria Luise Karoli­ne Ital (1904−1988) mit ihrem Buch „Der Meister die Mönche und ich, eine Frau im Zen-Buddhis­ti­schen Kloster“. Das führte mich selbst in einige Klöster in Deutsch­land und Thailand. Beruf­lich arbei­te­te ich auch gerne mit Texten.
Während meiner 8 Reisen nach China (2008−2010) lernte ich einen jungen Mann kennen, der für mich vor Ort in Nanjing dolmetsch­te. Mit ihm zusam­men war ich nach meiner Rückkehr als Überset­zer vom Chine­si­schen ins Deutsche tätig und unser gemein­sa­mes Werk wurde in China unter dem Titel „Die Kunst der chine­si­schen Schrift­zei­chen und Kalli­gra­fie“ in deutscher Sprache verlegt. Leider habe ich nach der Macht­über­nah­me durch Xi Ping den Kontakt zu ihm verlo­ren und mache mir da keine Illusio­nen über sein weite­res Leben.
Dann schrieb ich ein Buch über mein Leben „Das ganz norma­le Leben eines Buben vom Sonnen­berg“ und ein Booklet über unsere Famili­en­ge­schich­te. Alles in Eigen­ar­beit, aber nur in einer Aufla­ge von je 30 Stück, weil eben nur für Famili­en- und Freun­des­kreis bestimmt.
Seit 2006 schrei­be ich heimat­kund­li­che Berich­te für den Heimat­ver­ein im Amtsblatt „Bürger und Gemein­de“ Oberko­chen. Inzwi­schen sind das auch schon über 120 Veröf­fent­li­chun­gen gewor­den. Mir ist kein Amtsblatt bekannt, das solche Veröf­fent­li­chun­gen in diesem Ausmaß (was Text und Bild angeht) zulässt und bin den Verant­wort­li­chen im Rathaus deshalb auch sehr dankbar. Und solan­ge ich „Ideen, Stoff, eine Platt­form und wohlwol­len­de Damen und Herren am Rathaus“ habe, werde ich wohl noch einiges schrei­ben. In meiner Wohnung lebe ich inmit­ten von reich­lich Kultur (Musik, Filme, Bücher) und der teils notwen­di­gen Technik für diese Medien. Und wenn ich nicht in Oberko­chen weile, bin ich in der Schweiz oder sonst wo auf der Welt. Bedau­er­li­cher­wei­se kann ich aus bekann­ten Gründen nichts mehr für die Website des Heimat­ver­eins schrei­ben, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Abschluss. Vorsichts­hal­ber entschul­di­ge ich mich, wenn mir wirklich ein Schrift­stel­ler der männli­chen oder weibli­chen Form entgan­gen sein sollte. Dann möge er oder sie sich umgehend mit mir in Verbin­dung setzen, um einen Nachtrag zu erstel­len.
Finaler Hinweis. Nehmen Sie mal wieder ein Buch in die Hand. Ein Leben ohne Kultur ist kein richti­ges Leben, wie wir während der ersten Covid-Zeit erfah­ren konnten und ein Leben ohne Bücher ist einfach unvor­stell­bar – zumin­dest für die älteren Genera­tio­nen.
Danke. Mein herzli­cher Dank gilt all den Damen und Herren, mit denen ich im Vorfeld kommu­ni­ziert habe. Der Großteil der Autoren und Autorin­nen hat sich gerne mit Text und Bild einge­bracht und eines habe ich, vor allem bei den Älteren, die fern von Oberko­chen wohnen, festge­stellt. Sie haben noch eine Bezie­hung zu Oberko­chen, auch durch diese Bericht­rei­he, und wer weiß, ob wir mit dem einen oder der anderen nicht noch die eine oder andere Veran­stal­tung in der alten Heimat­ge­mein­de organi­sie­ren können.

Wilfried „Billie Wichai“ vom Sonnenberg

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