Hans‑J. Neumann – Autor, Tüftler und Kulturfreund

Hans Joachim Neumann

Kurze Biogra­fie. Er wurde im Oktober 1932 in Neugers­dorf geboren. Später bekam er noch ein Brüder­chen namens Horst. Sein Vater war Webmeis­ter (Nicht Webmas­ter ????) und seine Mutter war früher als Schuh­ver­käu­fe­rin tätig. 1938 begann die schuli­sche Laufbahn in der örtli­chen Pesta­loz­zi­schu­le. Das Inter­es­se für Technik wurde schon in der Kindheit spiele­risch durch seinen Vater geweckt. Eine elektri­sche Märklin-Eisen­bahn Spur 0 und der legen­dä­re Märklin­bau­kas­ten wurden jährlich erwei­tert, sodass eines Tages ein ganzes Zimmer ausge­räumt werden musste, um alles aufzu­bau­en und staunend damit zu spielen. Vater ergänz­te das alles um einen Heißluft­mo­tor, ein Diffe­ren­zi­al- und ein Lenkge­trie­be. Mit 10 Jahren kam er in die damali­ge Haupt­schu­le. Der Krieg hatte keine größe­ren Auswir­kun­gen, denn die neue Heimat Zittau wurde weitest­ge­hend von Bomben verschont. Mathe­ma­tik und Englisch lernte er schon in jungen Jahren und mit 14 war die Schule vorbei. Der Besuch eines Gymna­si­ums war undenk­bar und so begann er eine Lehre als Rundfunk­me­cha­ni­ker im VEB Funkwerk Zittau/Olbersdorf (früher Radio Seibt). Täglich 12 Stunden aus dem Haus, das war damals auch für einen 14jährigen normal. Der Junge war gut und nahm erfolg­reich an Kreis- und Landes­wett­be­wer­ben teil. Dadurch bekam er ein Stipen­di­um für das Fach Übertra­gungs­tech­nik am Techni­kum Mittwei­da. Das Studi­um verlief ohne Proble­me. Jedoch kam er bald ins Visier des Staates, der seine Augen und Ohren (Guck und Horch) überall hatte. Nach dem Studi­um hagel­te es nur Absagen, weil sein Kader­zeug­nis die Bemer­kung enthielt: „Er ist mit einigen Zielen der Regie­rung nicht einver­stan­den und darf daher nicht an zentra­len Stellen einge­setzt werden“. Aber da es in der DDR keine Arbeits­lo­sen gab, wurde er am Techni­kum als Assis­tent einge­stellt. Kurz darauf gab es ein überra­schen­des Bewer­bungs­ge­spräch mit einem Carl Zeiss-Mitar­bei­ter. Der ließ sich, durch den Hinweis, dass der junge Mann politisch nicht zuver­läs­sig sei und unter Beobach­tung stünde, nicht beindru­cken. Vielmehr bürgte Zeiss für ihn, stell­te ihn ein und seine beruf­li­che Karrie­re nahm so ihren Anfang.

Im Schwä­Po-Archiv findet sich am 21.10.2012, anläss­lich seines 80ten Geburts­ta­ges, folgen­der Bericht:

Wenn in Oberko­chen etwas los ist, ist „HJN“ immer mit dabei. Vor allem, wenn Kultur angesagt ist. „Wer rastet, der rostet“, sagt der Autor, Tüftler und Kultur­freund, der in Zittau in der ehema­li­gen DDR aufge­wach­sen und inzwi­schen ein echter Oberko­che­ner gewor­den ist. Beruf­lich hat sich „HJN“ seine ersten Sporen bei Zeiss in Jena verdient. Bei Zeiss in Oberko­chen entwi­ckel­te er unter anderem einzig­ar­ti­ge Antrie­be für Großte­le­sko­pe sowie Sonnen­leit­sys­te­me. Er war Labor­lei­ter der Abtei­lung Astro­no­mi­sche Geräte im Leitungs­kreis der Indus­tri­el­len Messtech­nik tätig und ab 1980 zustän­dig für Anwen­dungs­tech­nik, Marke­ting und Service, später Öffent­lich­keits­ar­beit und Normung. 1988 erschien sein erstes Buch über Koordi­na­ten­mess­tech­nik. In der Folge­zeit folgten weite­re, die Mehrzahl sind wissen­schaft­li­cher Art.
Verlief sein Lebens­weg gerad­li­nig oder hatte er Ecken und Kanten? Wenn er im Krieg zwei schlim­me Ereig­nis­se überleb­te, später zweimal in der Klinik von der Schip­pe gesprun­gen und vor der Mauer glück­lich in der Bundes­re­pu­blik gelan­det ist, war das doch ein recht kurven­rei­cher Verlauf. Und auch das Berufs­le­ben verlief nicht immer gerad­li­nig. Von der behüte­ten Kindheit über die Kriegs- und Nachkriegs­zeit, dem Beginn einer nicht geplan­ten Lehre, Studi­um mit vorge­ge­be­ner Fachrich­tung, „Republik­flucht“, Neuan­fang bei Carl Zeiss in Oberko­chen bis zum Unruhe­stand wird kein Blatt vor den Mund genom­men. Für manchen Leser vielleicht mit etwas zu vielen techni­schen Details, eröff­net das Buch aber etliche, nur den Insidern bekann­te Einbli­cke in den Werde­gang des Autors. Angerei­chert mit zahllo­sen humor­vol­len Storys, einschließ­lich eines Einblicks in den weltwei­ten Bund Schla­raf­fia, wird ein ganzes Leben von 1932 bis 2015 entschlüs­selt. Zitat des Autors: „Mit dem Schrei­ben eines Buches kann man einer geisti­gen Blocka­de entge­gen­wir­ken, denn was man nicht gebraucht, verküm­mert. Fazit also: Ich schrei­be das Buch vor allem für mich selbst!“
Bisher erschie­nen u.a. folgen­de Bücher von und mit ihm

• Ein gradlin­ges Leben? Eine Lebens­ge­schich­te (Heraus­ge­ber Books on Demand, 2015 ISBN 978–3734770630)
• Röntgen­to­mo­gra­fie in der indus­tri­el­len Messtech­nik (zusam­men mit Ralf Chris­toph ‎ Süddeut­scher Verlag onpact 2011, ISBN 978–3862360093)
• Multi­sen­sor-Koordi­na­ten­mess­tech­nik (zusam­men mit Ralf Chris­toph ‎ Süddeut­scher Verlag onpact 2013, ISBN ‎978–3862360505)

Wolfgang Porzig – Kultu­rel­ler Tausendsassa

Wolfgang Porzig und Gerhard Kühn

Über ihn habe ich im Bericht 762 ausführ­lich berich­tet. Deshalb will ich hier nur kurz erwäh­nen, dass die beiden nachste­hen­den Bücher nicht ihn als Heraus­ge­ber auswei­sen, sondern die Fa. Carl Zeiss und Hr. Gerhard Kühn. Ich bin mir aber zu 100% sicher – die Arbeit, die hat Wolfgang Porzig gemacht. Das Beson­de­re an dem Bildband „Ehrfrucht vor dem Leben“ (Nicht zu verwech­seln mit dem Buch von Albert Schweit­zer selbst „Die Ehrfurcht vor dem Leben“!) war die enge Zusam­men­ar­beit zwischen Porzig und Schweit­zer.
Bisher erschie­nen folgen­de Bücher von ihm (in Zusam­men­ar­beit mit anderen; die Ideen stamm­ten von Gerhard Kühn)

• Ehrfurcht vor dem Leben (Bildband) (Verlag Leben im Bild Aalen 1996)
• Das große Projekt – Raumfahrt und Apollo­pro­gramm (Carl Zeiss Oberko­chen 1971)

Dr. rer. pol. Hans Schmid – früher Psycho­the­ra­peut in Stuttgart

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Dr. Hans Schmid

Geboren wurde er 1922. In Oberko­chen wohnte er mit seiner Familie in der Sonnen­berg­stra­ße 15. Beruf­lich war er als Perso­nal­re­fe­rent und Werkschrift­lei­ter bei Carl Zeiss tätig. Ab 1956 war er in Stutt­gart als Psycho­the­ra­peut mit eigener Praxis tätig. Ab 1971 arbei­te­te als Dozent an der Stutt­gar­ter Akade­mie für Tiefen­psy­cho­lo­gie und analy­ti­sche Psycho­the­ra­pie sowie als Lehranalytiker.

Zum Inhalt des Buchs: Die psychi­schen Erkran­kun­gen des heuti­gen Menschen heißen: Bezie­hungs­lo­sig­keit, Leere, Sinnlo­sig­keit, Depres­si­on und Schizo­phre­nie. Die Sympto­me der Erde heißen: drohen­der ökolo­gi­scher Kollaps und militä­ri­scher Overkill. In seinem Buch setzt er die Sympto­me mitein­an­der in Verbin­dung und stellt fest, dass das Menschen­bild, wie wir es kennen, nicht mehr zukunfts­fä­hig ist. Scheint nach 40 Jahren immer noch aktuell zu sein.
Bisher erschie­nen folgen­de Bücher von ihm

• Jeden gibt’s nur einmal – Plädoy­er für ein neues Menschen­bild (Heraus­ge­ber Kreuz Verlag 1983, ISBN-13: ‎ 978–3783106244)

Prof. Dr. Christ­hard Schrenk – Histo­ri­ker, Leiter des Stadt­ar­chivs Heilbronn und ein Sohn des ehema­li­gen Schul­di­rek­tors des heuti­gen Ernst-Abbé-Gymna­si­ums in Oberkochen

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Prof. Christ­hard Schrenk (Archiv Schrenk)

Geboren wurde er 1958 in Stutt­gart und ist in Oberko­chen aufge­wach­sen. Nach dem Abitur am Oberko­che­ner Gymna­si­um studier­te er — seinen breiten Inter­es­sen folgend — Mathe­ma­tik und Geschich­te an der Univer­si­tät Konstanz. Der promo­vier­ter Wirtschafts­his­to­ri­ker leitet seit 1992 als Direk­tor das Stadt­ar­chiv Heilbronn, das zu den bedeu­tends­ten Kommu­nal­ar­chi­ven in Baden-Württem­berg zählt. Er trat durch zahlrei­che Veröf­fent­li­chun­gen, Vorträ­ge und Ausstel­lun­gen insbe­son­de­re zu landes­ge­schicht­li­chen Themen an die Öffent­lich­keit. Außer­dem ist er Vorstands‑, Beirats- und Ausschuss­mit­glied in verschie­de­nen geschichts­wis­sen­schaft­lich-histo­ri­schen Verei­nen, Arbeits­krei­sen und Organi­sa­tio­nen.
Anmer­kun­gen von Billie: Zusam­men mit Thomas Vilgis ist er der Autor mit den meisten Veröf­fent­li­chun­gen. Hat er mir doch verspro­chen, ein paar Beleg­ex­em­pla­re zu schicken. Der Postmann brach­te mir sage und schrei­be 5 Pakete voller Bücher. Der Mann ist einfach unglaublich.

Bisher erschie­nen folgen­de Bücher von und ihm (eine kleine subjek­ti­ve Auswahl meinerseits)

• Vierhun­dert Jahre evange­li­sche Kirchen­ge­mein­de Oberko­chen, 1583–1983, Aalen 1983
• Alt-Oberko­chen, Berich­te und Erzäh­lun­gen aus Oberko­chens Vergan­gen­heit, Oberko­chen 1984
• Agrari­sche Struk­tu­ren im Hegau des 18. Jahrhun­derts, Auswei­tun­gen neuzeit­li­cher Urbare mit Hilfe des Compu­ters, Disser­ta­ti­on, Konstanz 1987
• Mit dem Dampfroß vom Neckar zum Kocher, 125 Jahre Eisen­bahn­li­nie Heilbronn-Schwä­bisch Hall, Heilbronn 1987
• Städte im Unter­land, Maleri­sche Ansich­ten aus dem 19. Jahrhun­dert, zus. mit Helmut Schmolz und Hubert Weckbach, Heilbronn 1989
• Die Vergan­gen­heit für die Zukunft bewah­ren: Das Stadt­ar­chiv Heilbronn, Geschich­te, Aufga­ben, Bestän­de, zus. mit Hubert Weckbach, Stadt­ar­chiv Heilbronn, Heilbronn 1993
• … für Ihre Rechnung und Gefahr Rechnun­gen und Brief­köp­fe Heilbron­ner Firmen, zus. mit Hubert Weckbach und Peter Lipp, Stadt­ar­chiv Heilbronn, Heilbronn 1994
Die 50er Jahre in Heilbronn – Erinne­run­gen, Erkennt­nis­se, Aktua­li­tät Stadt­ar­chiv Heilbronn, Heilbronn 2016
• Die 60er Jahre in Heilbronn – Erinne­run­gen, Erkennt­nis­se, Aktua­li­tät Stadt­ar­chiv Heilbronn, Heilbronn 2017
• Die 70er Jahre in Heilbronn – Erinne­run­gen, Erkennt­nis­se, Aktua­li­tät Stadt­ar­chiv Heilbronn, Heilbronn 2018

Prof. Friede­mann Schrenk – Deutscher Paläo­an­thro­po­lo­ge und ein Sohn des ehema­li­gen Schul­di­rek­tors des heuti­gen Ernst-Abbé-Gymna­si­ums in Oberkochen.

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Prof. Friede­mann Schrenk (Wikipe­dia)

Friede­mann Schrenk, der 1956 in Stutt­gart geboren wurde, verbrach­te seine Schul­zeit in Oberko­chen. Nach dem Abitur studier­te er zunächst ein Semes­ter Grafik­de­sign, dann aber Geolo­gie, Paläon­to­lo­gie. Zoolo­gie, Anato­mie und Anthro­po­lo­gie an der TU Darmstadt sowie 18 Monate in Johan­nes­burg. 1987 schloss er seine Disser­ta­ti­on ab und 1994 erfolg­te die Habili­ta­ti­on. Von 1992 bis 1999 war er stell­ver­tre­ten­der Direk­tor des Hessi­schen Landes­mu­se­ums in Darmstadt. Seit 2000 leitet er am Forschungs­in­sti­tut Sencken­berg in Frank­furt die Sekti­on Paläo­an­thro­po­lo­gie. An der Frank­fur­ter Johann Wolfgang-Goethe-Univer­si­tät in Frank­furt ist er als Profes­sor der Paläo­bio­lo­gie der Wirbel­tie­re tätig.
Sehr bekannt gewor­den ist Friede­mann durch den Fund eines bezahn­ten Unter­kie­fers, durch einen seiner Helfer, in Karon­ga (Malawi). Der Fund wurde einem Homini­den namens „Homo rudol­fen­sis“ mit einem Alter von 2,4 Millio­nen Jahre zugeord­net und gilt seitdem als ältes­ter Vertre­ter der Gattung Homo.
Er erhielt zahlrei­che Auszeich­nun­gen u.a. den mit 50.000 € dotier­ten Commu­ni­ca­tor-Preis (2006) und das Bundes­ver­dienst­kreuz am Bande (2011). Den erst genann­ten Preis erhielt er aufgrund seiner spannen­den und infor­ma­ti­ven Art populär-wissen­schaft­li­che Bücher zu schrei­ben.
Weite­re Infor­ma­tio­nen sind im Inter­net über ihn zu finden. Die Corona-Zeit hat ihn seit Frühjahr 2020 in Malawi mehr oder weniger festge­setzt, sodass er dadurch vermut­lich unerwar­tet viel Zeit für weite­re Forschun­gen bekom­men hat.
Bisher erschie­nen folgen­de Bücher von ihm:

• Die Frühzeit des Menschen. Der Weg zum Homo sapiens. C.H. Beck, 6., vollstän­dig neube­ar­bei­te­te und ergänz­te Aufla­ge, München 2019 (C.H.Beck Wissen), ISBN 978 3 406 57703 1
• Mit Stepha­nie Müller: The Neandert­hals. Taylor & Francis, 2008, ISBN 978 0415425209
• Mit Stepha­nie Müller: Die 101 wichtigs­ten Fragen – Urzeit, C.H.Beck, München 2006, ISBN 978 6406547416
• Mit Stepha­nie Müller: Die Neander­tha­ler. C.H.Beck, München 2005 (C.H.Beck Wissen) ISBN 3406508731
• Mit Timothy G. Bromage: Adams Eltern. Expedi­tio­nen in die Welt der Frühmen­schen. C.H.Beck, München 2002, ISBN 3406486150
• Mit Timothy G. Bromage (Hrsg.): African Biogeo­grphy, Clima­te Change and Early Hominid Evolu­ti­on. Oxford Univer­si­ty Press, New York 1999, ISBN 978 0195114379
Evolu­ti­on des Lebens, der Pflan­zen und Tiere. Zus. mit Harald Lesch, mvg Verlag 2019, ISBN 978–3747400074
Über die Evolu­ti­on des Menschen und des Bewusst­seins. CD 3 in: Manfred Spitzer, Harald Lesch, Friede­mann Schrenk: Big Bang. Vom Urknall zum Bewusst­sein. 3 Audio-CDs, Galia Hörbü­cher 2011, ISBN 978−3−902533−28−9.

Prof. Dr. Chris­toph Schurr – an der Hochschu­le für Forst­wirt­schaft in Rotten­burg tätig und Sohn von Bärbel Schurr und des verstor­be­nen Forst­di­rek­tors Karl Schurr.

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Prof. Chris­ti­an Schurr (Wikipe­dia)

Seine Biogra­fie hat er kurz und knapp in Stich­wor­ten dargestellt:

1960 geboren in Ellwan­gen an der Jagst
1980 Abi am Gymna­si­um Oberkochen
1981 – 1986 Studi­um Forst­wis­sen­schaf­ten in Freiburg und Zürich, anschlie­ßend Referendariat
1989 – 1991 Referent im Bundes­mi­nis­te­ri­um für Ernäh­rung, Landwirt­schaft und Forsten in Bonn und Berlin
1992 – 2016 Tätig­keit im Freistaat Sachsen bei Landes­forst­ver­wal­tung, Staats­be­trieb Sachsen­forst, Techni­sche Univer­si­tät Dresden und Landrats­amt Bautzen
seit 2016 Profes­sur Wald- und Umwelt­po­li­tik, Umwelt­recht an der Hochschu­le für Forst­wirt­schaft Rottenburg

Bisher erschie­nen u.a. folgen­de Bücher von und mit ihm:

• Vom Nutzungs­recht zum Waldbe­sitz. Aus der Geschich­te der Realge­nos­sen­schaft Oberko­chen (1986)
• Der Keuper­lehr­pfad Aspach. Eigen­ver­lag der Gemein­de Aspach (1988)
• Realge­nos­sen­schaft Oberko­chen 1866 – 2016. 150 Jahre Nachhal­ti­ge Waldwirt­schaft. Selbst­ver­lag Realge­nos­sen­schaft Oberko­chen. (2016)

Albert Seckler – Lehrer, Autor, der Heimat­kun­de verbun­den und engagier­ter Christ

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Albert Seckler

Seine Biogra­fie erschien bereits im Bericht 760 „Ausge­wähl­te Lehrer“, sodass ich mich hier auf andere Aspek­te seines Lebens konzen­trie­re. In den ersten Jahren des Heimat­ver­eins stell­te er sich als 2. Vorstand zur Verfü­gung und zeigte dabei seine histo­ri­sche und heimat­kund­li­che Kompe­tenz. Im Heimat­buch von 1986 verewig­te er sich mit dem Bericht „Oberko­chen nach dem II. Weltkrieg“. In einem Nachruf des HVO schreibt Dr. Karl Elmer: „Wer ihn aus der Schul­zeit kennt, schätzt seine diszi­pli­nier­te und zielstre­bi­ge Art, die er, gepaart mit Humor und Nachsicht, auch in anderen Lebens­be­rei­chen an den Tag legte.“ In der Festschrift zum 100-jähri­gen Bestehen des Katho­li­schen Kranken­pfle­ge­ver­eins Oberko­chen im Jahre 2006 veröf­fent­lich­te er einen umfang­rei­chen 32seitgen Bericht über die Geschich­te des Vereins.
Bisher erschie­nen folgen­de Bücher mit ihm:

• Junge Stadt Oberko­chen, Ausgangs­punkt einer histo­ri­schen Betrach­tung zus. Mit Klaus Werner (Fotos), Verlag Leben im Bild, 1968
• Junge Stadt Oberko­chen, im Ostalb­kreis Tradi­ti­on – Natur – Indus­trie, zus. Mit Wolfgang Pfeif­fer und Wolfgang Porzig, Hrsg. von den Optischen Werken Carl Zeiss, Oberko­chen 1973.
• Oberko­chen im Ostalb­kreis, Hrsg. Carl Zeiss, Oberko­chen 1993.

Walter Seedorf – gebür­ti­ger Jenen­ser und ein Autodi­dakt mit Lokalkolorit

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Walter Seedorf (Archiv Schwäpo)

Den nachste­hen­den Text aus der Schwä­Po vom 16.03.2010 verdan­ken wir Lothar Schell.
Im Jahr 2008 ist sein Krimi „Im Netz der golde­nen Spinne“ erschie­nen. 2010 hat Walter Seedorf, Krimi­nal­be­am­ter im Ruhestand, wieder einmal „zugeschla­gen.“ Das zweite Buch, mit dem Titel „Alles im Leben ergibt einen Sinn“ wurde veröf­fent­licht. Ein histo­ri­sches Buch im Spannungs­feld zweier Dikta­tu­ren. „Statt in der Kneipe rumzu­sit­zen, schrei­be ich einfach“, sagte Walter Seedorf damals. Im Mai 2010 wurde er 71 Jahre alt und er hat noch viel vor. Das dritte Buch ist handschrift­lich auch schon fertig und über den Titel ist er sich auch schon einig. „Zurück zum Krimi“, heißt sein Motto. „Das Böse stirbt nie“ soll wieder für beson­de­re Spannung sorgen.
Walter Seedorf wurde in Jena geboren und hat, wie es sich für einen Jenen­ser gehör­te ????, Optiker gelernt. Bis zum 18. Lebens­jahr lebte er in Jena, dann ging es – quasi von Zeiss zu Zeiss – nach Oberko­chen über den Umweg dreier Flücht­lings­la­ger. In der Folge­zeit war er 30 Jahre lang war als Polizei­be­am­ter tätig. Der Tod seiner Frau 2004 nach einer schwe­ren Krebs­er­kran­kung war, wie er sagt, ein tiefer Einschnitt für ihn, an dem er heute noch zu knabbern hat.
„Natür­lich fällt einem das Krimi­schrei­ben leich­ter, wenn man Polizist war“, lacht er. Wichtig ist ihm, dass „alles, was ich schrei­be, auf meinem eigenen Mist entstan­den ist“. Seedorf ist Autodi­dakt und er hat den langen Atem bewie­sen, den einer mitbrin­gen muss, wenn er Bücher unter die Leute bringen will.
Andrea Hatam von der Buchhand­lung in Wasser­al­fin­gen war ihm seiner­zeit behilf­lich gewesen, den Weg zu den Verla­gen zu ebnen. „Das ist aber erst der Anfang, man darf sich nicht unter­krie­gen lassen und muss an sich glauben“, schaut er zurück. Zigmal hatte er beim ersten Buch Manuskrip­te vorge­legt, bis ein Verlag „grünes Licht“ gegeben hat. „Sie müssen wissen, dass ein Lektor bis zu 600 Manuskrip­te pro Tag erhält, da werden viele einfach nur überflo­gen und dann beisei­te­ge­legt“, sagte Seedorf.
„Jetzt ist der Durch­bruch geschafft“, freute er sich damals nicht ohne Stolz. Beim zweiten, 2010 erschie­ne­nen Buch ging alles locker-flockig voran. Der Bekannt­heits­grad hatte Anerken­nung gebracht und auch das dritte Werk wird – das steht schon fest – im Semiko­lon-Verlag erschei­nen.
„Alles im Leben ergibt einen Sinn“, so viel verrät der Autor, ist eine spannen­de Geschich­te aus zwei Dikta­tu­ren, zwischen Nazi-Reich und Kommu­nis­mus. Eine Geschich­te mit Drama­tur­gie. Ein Stück Lokal­ko­lo­rit aus der Jenen­ser Zeit. Und was ist Seedorfs Philo­so­phie? „Man muss mit den Perso­nen leben, das sind für mich fast wie leben­de Gestal­ten, die einem im Fluss des Schrei­bens ans Herz wachsen“, sprudelt es aus ihm heraus.
Für Seedorf war Schrei­ben Lust, nicht Last. Druck kannte er nicht. Geschrie­ben wurde, wenn ihm etwas einfiel. „Das konnte auch nachts sein, wenn ich mal nicht so gut schla­fen konnte“, meinte er.
Und so steht vielleicht sogar ein viertes Werk in den Sternen? Ausschlie­ßen will es Seedorf nicht.
Und was macht Walter Seedorf, wenn er nicht schreibt? „Einen guten Eindruck“, schoss es spontan aus ihm heraus.
Bisher erschie­nen folgen­de Bücher von und mit ihm:

• Im Netz der golde­nen Spinne. Semiko­lon-Verlag 2008, ISBN 978−3−940129−26−0
• Alles im Leben ergibt einen Sinn. Semiko­lon-Verlag 2010 ISBN 978−3−940129−76−5
• Das Böse stirbt nie. Semiko­lon-Verlag 2014 ISBN 978−3−9813937−3−6

In Kürze folgt Teil 4

Wilfried „Billie Wichai“ vom Sonnenberg

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