Intro. Normal berich­te ich für den Heimat­ver­ein aus alten vergan­ge­nen Zeiten. Heimat ist aber nicht nur eine Sache der Vergan­gen­heit, sondern auch der Gegen­wart. Heimat steht für viele Dinge und letzt­end­lich auch für die Kultur in ihren unter­schied­li­chen Facet­ten. Die Kunst hatte hin und wieder schon das Thema HEIMAT zum Thema in unter­schied­li­chen Ausstel­lun­gen. Heute möchte ich einmal unseren Blick auf unsere Autoren und Autorin­nen schär­fen. Auf solche, die gebür­tig aus Oberko­chen stammen, hier aufge­wach­sen sind oder ihr Leben fern ihrer alten Heimat gestal­ten und jene, für die unserer Stadt zur neuen Heimat gewor­den ist. Die Aufrei­hung hat sagt nichts über die Wichtig­keit der Autoren und ihrer Werke, sondern ist schlicht und einfach der Sortie­rung ihrer Nachna­men nach A‑Z geschul­det.
Zu den jewei­li­gen Beschrei­bun­gen. Optimal war es, wenn der Autor oder die Autorin selbst etwas besteu­ert haben. Wo dies nicht möglich oder gewünscht war, habe ich mich auf eigene Recher­chen in der lokalen und überre­gio­na­len Presse gestützt.

Gymna­si­al­pro­fes­sor Dietrich „Didi“ Bantel“ – Fast schon eine Oberkoch­ner Legende

Dietrich Bantel geb. 1935 gest. 2018 (Archiv HVO)

Dietrich Bantel, in Familie, bei seinen ehema­li­gen Schülern, im Heimat­ver­ein und in Oberko­chen auch als „Didi“ bekannt und in seiner Familie „Titich“ genannt, wurde am 25. Juli 1935 geboren und verstarb unerwar­tet am 6. März 2018. Dazwi­schen lebte er ein dynami­sches engagier­tes Leben, das weit über das norma­le Maß hinaus­ging. Das hier ist nicht der Platz, um nochmals sein ganzes Leben und seine Auszeich­nun­gen hervor­zu­he­ben. Das ist schon in den Tagen und Wochen nach seinem Ableben in den lokalen Medien ausgie­big erfolgt.
Ein paar Meilen­stei­ne gilt es aber schon hervor­zu­he­ben, um seine Arbeit des liebe­vol­len Schrei­bens entspre­chend zu würdi­gen:
1954 legte er in Stutt­gart am Dillmann-Gymna­si­um sein Abitur ab. Von 1954 bis 1958 studier­te er an der Stutt­gar­ter Kunst­aka­de­mie Grafik, von 1958 bis 1960 studier­te er an der Univer­si­tät Tübin­gen als wissen­schaft­li­ches Beifach Englisch. Es folgte eine Referen­dar­zeit an seinem alten Stutt­gar­ter Gymna­si­um, bis es ihn als jungen Lehrer 1962 auf die raue Ostalb ans (Pro) Gymna­si­um Oberko­chen verschlug. Hier war er bis 1995 als engagier­ter Lehrer für Bilden­de Kunst und Englisch tätig gewesen. 1974 wurde er am EAG zum Gymna­si­al­pro­fes­sor ernannt. Sein Marken­zei­chen war im Grunde immer die Aufhe­bung der strik­ten Trennung von Lehrer und Privat­per­son. Bei ihm ging immer das eine in das andere über und der Begriff „Work-Life-Balan­ce“ war nichts für ihn. Er war immer „Didi“ Bantel – egal in welcher Funkti­on. Kurz zusam­men­ge­fasst waren seine wichtigs­ten Arbeits­schwer­punk­te: Die Arbeit als Lehrer an seiner Schule (später mit beson­de­rer Zunei­gung zu seinem „Sechser-Club“), die als Gemein­de­rat in seiner neuen Heimat­ge­mein­de und die als treiben­de Kraft der Heimat­for­schung in Oberko­chen (eine Gemein­de, die ohne ihn vermut­lich wirklich nicht viel Geschich­te vorzu­wei­sen hätte) sowie alles rund um den „Römer-Keller“ und für die verschie­de­nen Verei­ne. Belohnt wurde dieses Engage­ment, beson­ders für das Heimat­mu­se­um, durch offene Türen der Oberko­che­ner Bürge­rIn­nen, die bereit waren, ihm viel zu erzäh­len, damit er seine Berich­te schrei­ben konnte. Auch der Aufbau des Heimat­mu­se­ums wäre ohne ihn nicht möglich gewesen. Das alles führte zwangs­läu­fig u.a. zur Verlei­hung des Bundes­ver­dienst­kreu­zes (1993) und der Ehren­bür­ger­wür­de durch die Stadt Oberko­chen (2011). Vieles anderes lässt sich in den verschie­de­nen Berich­ten zu seinen runden Geburts­ta­gen und einiger Nachru­fe aus dem Jahr 2018 im Amtsblatt und in der Schwä­bi­schen Post nachle­sen.
Schrei­ben war eine seiner Leiden­schaf­ten. Er hat mir mal gesagt, wie schön er es fände, dass es im Heimat­ver­ein gleich „zwoi gäb“, die das Schrei­ben von Herzen lieben: Der Didi und der Billie – und so wechsel­ten wir uns ab 2006 im Schrei­ben der Berich­te für das Amtsblatt und für die Website des Heimat­ver­eins regel­mä­ßig ab. Bis zu seinem Tod schrieb er 429 Berich­te mit heimat­kund­li­chem Hinter­grund.
Bisher erschie­nen folgen­de Bücher von ihm:

• Licht­bli­cke mit Gedich­ten von Heinz Zeckel

Reinhard Bogena – ein Essin­ger Lehrer in Pensi­on und ein passio­nier­ter Sammler sowie einer, der mit Herzblut über alte Dinge und Zeiten schreibt.

Reinhard Bogena (Archiv Müller)

Ich darf Euch heute meinen Schul­freund Reinhard Bogena vorstel­len. Er ist der Sohn der Eheleu­te Reinhard (Revier­förs­ter) und Brunhil­de (Hausfrau), seiner­zeit wohnhaft in der Beetho­ven­str 36. Als 52er Jahrgän­ger hat er seine Schul­zeit in Oberko­chen mit uns zusam­men verbracht. Seine Berufs­wahl war ein pädago­gi­scher Weg, er wollte ein Lehrer werden. Ob das auf ein Vorbild der Oberko­che­ner Schulen zurück­geht, ist mir nicht bekannt. Diesen Beruf füllte er bis zu seiner Pensio­nie­rung mit Herzblut aus.
In seiner Freizeit beschäf­tigt er sich seit vielen Jahren mit großem Engage­ment mit „alten Sachen“ und schreibt darüber. Zum einen Bücher und zum anderen Artikel in der Fachzeit­schrift TRÖDLER. Sein Inter­es­se gehört auch alten schönen Autos mit wunder­ba­rem Design aus einer Zeit, als die Autos noch „Kurven“ und eine „Seele“ und hatten.
Lassen wir ihn nun selbst mit einer ungewöhn­li­chen Form eines Lebens­lau­fes zu Wort kommen:
“There’s A World You’re Living In” / Neil Young und “When I was Young” / Eric Burdon & Animals
Geboren 1952 im Emsland (Nieder­sach­sen) kam ich nach einigen Umzügen mit meinen Eltern zu einer Zeit nach Oberko­chen, als die Beatles ihre ersten Erfol­ge feier­ten (“Sie liebt dich, Yeah Yeah Yeah”). Dort hatte mein Vater eine Stellung beim Staat­li­chen Forst­amt angetre­ten.
Nach teils holpri­ger Schul­kar­rie­re rette­te ich mich ins Lehrer­stu­di­um (“Junge, denk an deine Zukunft!”) und flüch­te­te vor allem Stress in die Musik (“Set The Controls For The Heart Of The Sun” (Pink Floyd), “I’d Love To Change The World” (Ten Years After…). Die Welt verän­dern? Eher die Zeit nutzen: Träum­ten wir in den 60ern nicht von der “Magical Mystery Tour” (Beatles)? Bis zu einem gewis­sen Grad erleb­te ich sie (auch ohne Drogen) allein durch die Musik jener Zeit, die mir entspre­chen­de Gefüh­le vermit­teln konnte: “In A Gadda Da Vida” (Iron Butter­fly).
Weil der Star Club in Hamburg zu weit entfernt war, suchte ich “Satis­fac­tion” in den umlie­gen­den Provinz-Discos, um dort “Helter Skelter” zu erleben. Auf dem Weg dorthin mit meinem ersten Auto fühlte ich mich wie “Riders on the Storm”, während die Doors aus einem kleinen Kasset­ten­re­cor­der und Plastik­bo­xen tönten. Wie oft standen dabei meine “Wheels On Fire” (July Driscoll)? Ja, so war das “Yester­day” (Beatles)…
Als Lehrer mit der Aufga­be “Teach Your Child­ren” (Crosby, Stills, Nash and Young) war ich bis zur Pensio­nie­rung “School’s Out — for ever” (Alice Cooper) vorwie­gend an der Essin­ger Parkschu­le tätig.
Neben diesem Job, den ich über 40 Jahre verant­wor­tungs­voll durch­ge­hal­ten habe (“Teacher” (Jethro Tull), begann ich irgend­wann über diese, respek­ti­ve unsere Zeit zu schrei­ben und in diver­sen Presse-Erzeug­nis­sen Artikel zu veröf­fent­li­chen (Oldti­mer-Magazi­ne und im Trödler, einem Antiqui­tä­ten-Magazin sowie in der Funkge­schich­te, einem Fachma­ga­zin für “Radio­ten”). Darüber hinaus entstan­den einige Bücher (“Wir vom Jahrgang 1952”, “Märklin, Match­box, Marter­pfahl”, “Unser erstes Auto” (jeweils im Wartberg Verlag erschie­nen), und zuletzt: “Radio, TV, Schall­plat­te” (Einhorn-Vlg.) — ein unter­halt­sa­mes, reich illus­trier­tes Buch darüber, wie wir die Welt der Medien in den Nachkriegs­jah­ren erlebt haben. Nun war ich also ein “Paper­back Writer” (Beatles).
Heute schät­ze ich mich glück­lich, dass für mich / für uns die “Music” noch nicht “over” ist, wie es einst im Titel eines Songs von Jim Morri­son (Doors) hieß — anders als bei manch einem unserer einsti­gen Idole: George Harri­son — “What Is Life?”, Hey Joe” (Jimi Hendrix oder Janis Joplin), die trotz ihres Songs (Summer­ti­me… the living’s easy”) ebenso wie der oben genann­te Jim Morri­son nur wenige Sommer erleb­te.
Einiges aus dieser Zeit habe ich aufge­schrie­ben, teils veröf­fent­licht oder liegt als druck­rei­fes Manuskript vor. Ob das überhaupt noch jeman­den inter­es­siert? Eine Frage, die sich uns älterer Genera­ti­on (“My Genera­ti­on” (The Who) immer mehr stellt. Auch die Eindrü­cke vieler Ameri­ka-Reisen habe ich unter dem Aspekt “Auf der Suche nach Vergan­gen­heit” in Anleh­nung an “Living In The Past” von Jethro Tull nieder­ge­schrie­ben. Zwar entging mir das “Califor­nia Dreaming”, aber auf einigen länge­ren Touren durch die Region der USA-Ostküs­te, der Südstaa­ten und der Mother-Road “Route 66” (Rolling Stones) bis Texas habe ich dieses Land lieben gelernt, zumin­dest bis zum Beginn der Trump-Ära. Mein 1952er Ponti­ac (Deep Purple: “Highway Star”) hilft mir, mich in alte Zeiten zu verset­zen, ebenso wie eine ziemlich große Sammlung an allen mir wichti­gen Dingen der 50er – 60er Jahre (Zeitge­nös­si­sche Litera­tur, alte Radios, Tonband­ge­rä­te, Blech­spiel­zeug, Schall­plat­ten und vieles mehr).
Je älter ich werde, umso mehr gewin­ne ich den Eindruck, dass viele Gleich­alt­ri­ge sich vom Ernst des Lebens haben überrol­len lassen (“Will you still need me, will you still feed me, When I’m Sixty-four” (Beatles). Im Gespräch mit Gleich­alt­ri­gen und beim Anblick meiner Sammlung muss ich mich aller­dings häufig fragen: Bin ich nie erwach­sen gewor­den? Irgend­wie ist es dann aber doch passiert, wie ein Blick in den Spiegel zeigt “Man In The Mirror” (Micha­el Jackson).
Heute sehe ich mich als Kind einer Zeit, die mir viel gegeben hat (“Child In Time”). Klar, dass man auch etwas dafür tun musste, aber ich / wir hatten unseren Spaß, nicht nur mit dem Medium Terzett (“Ein Loch ist im Eimer”) und den Platten des Komikers Herbert Hisel. Zu Hause bekamen wir unseren ersten Fernse­her, als die Serie Raumpa­trouil­le angelau­fen war – unver­gess­lich! Ebenso wie der Moment, wie ich mit dem Batte­rie-Tonband­ge­rät eines Freun­des auf der Treppe zum (damali­gen Pro-) Gymna­si­um saß und “Poor Boy” von den Lords hörte. Momen­te, die mein Leben prägten.
In diesem Sinne: Keep it up and Shakin’ All Over (Lords)!
Die Leiden­schaft fürs Schrei­ben, ist bei mir letzt­lich durch das Sammeln von Dingen, die mir irgend­wann etwas bedeu­tet haben, entstan­den. Sammeln, d. h. konkret: „Spiel­zeug­au­tos, Radios und Zubehör wie Platten­spie­ler, Tonband­ge­rä­te… der Nachkriegs­jah­re, Schall­plat­ten, Zeitschrif­ten und Magazi­ne jener Zeit…, nur bei den “richti­gen” Autos, die im Maßstab 1:1, musste ich mich aus leicht nachvoll­zieh­ba­ren Gründen einschrän­ken ????.
Immer­hin habe ich wieder einen Ford 12m von 1965 (war einst mein erstes Auto), einen Ponti­ac von 1965, von dem ich früher nie dachte, dass ich so etwas einmal besit­zen würde sowie eine Corvette von 1977, ebenfalls ein ehema­li­ger Traum. Na ja, verrückt war ich damals schon und erwach­sen bin ich vermut­lich nie gewor­den.
Anfang der neunzi­ger Jahre habe ich begon­nen, über all diese Dinge und ihre Zeit Berich­te und Bücher zu schrei­ben und zu veröf­fent­li­chen, vor allem, um der Sammlung einen Sinn zu geben. So erschie­nen in den letzten Jahrzehn­ten regel­mä­ßig Artikel im Magazin TRÖDLER.
Vor einiger Zeit wurde der Chefre­dak­teur durch eine Chefre­dak­teu­se ersetzt und die setzt andere Schwer­punk­te. In der Corona-beding­ten aktuel­len Notaus­ga­be ist nach langer Zeit aller­dings gerade wieder ein Artikel von mir erschie­nen (über die 70er Jahre).
Die Geschich­te von Rundfunk, Fernse­hen und Schall­plat­te, wie wir sie erlebt haben, spiegelt das Buch “Radio, TV, Schall­plat­te” (Einhorn-Verlag) wider, den Jahrgangs­band “Wir vom Jahrgang 1952” (Wartberg Vlg.) und auch der Band “Unser erstes Auto” (ebenfalls Wartberg Vlg.) stammt aus meiner Hand.
Als Mitglied in der GFGF, einer Gesell­schaft der Freun­de des Funkwe­sens e.V., schrei­be ich seit einiger Zeit regel­mä­ßig Artikel in der “Funkge­schich­te” (ohne Honorar). In diesem Zusam­men­hang entstand die Idee für ein weite­res Buch (über Schall­plat­ten der Nachkriegs­jah­re – von Chanson bis Beat), wofür ich noch einen Verlag suchen muss, der bereit ist, das zu publi­zie­ren, ohne dass ich dafür zur Kasse gebeten werde. In dem Buch geht es vor allem darum, Erinne­run­gen zu wecken an die Musik, die wir einst hörten mit der ein oder anderen inter­es­san­ten Infor­ma­ti­on dazu, die man damals nicht hatte oder sich erst keine Gedan­ken machte.
Vieles kann man selbst­ver­ständ­lich heute in Wikipe­dia nachle­sen, aber wer macht sich schon die Mühe, eine Seite nach der anderen im Inter­net zu lesen? Und selbst wenn, geht einem einiges “durch die Lappen”, weil es letzt­lich einfach zu viele Infor­ma­tio­nen sind. Das zu filtern und in persön­li­che, für viele nachvoll­zieh­ba­re Zusam­men­hän­ge zu bringen, habe ich mir derzeit zur Aufga­be gemacht. Ob’s dann veröf­fent­licht wird, steht noch in den Sternen. Immer­hin liegen auch noch andere Manuskrip­te über unsere wilden Jahre (und über meine Reisen in den USA: “Auf der Suche nach Vergan­gen­heit”) in der Schub­la­de.“
Mal sehen was ihm noch so alles in den kommen­den Tagen, Monaten, Jahre „aus seiner Feder“ fließt.
Bisher erschie­nen folgen­de Bücher von ihm:

• Geboren 1952 – Als Kind im Wirtschafts­wun­der­land (1995 Eigen­ver­lag)
• Wir vom Jahrgang 1952 Kindheit und Jugend (2005 Wartberg Verlag ISBN 3 831 315 523)
• Märklin, Match­box, Marter­pfahl (2009 Wartberg-Verlag ISBN 9 783 831 320 356)
• Radio, TV, Schall­plat­te – Erinne­run­gen an die Nachkriegs­jah­re (2016 Einhorn-Verlag ISBN 9 783 957 470 492)
• Vaters ganzer Stolz – Unser erstes Auto in den 50er und 60er Jahren (2022: 6. Aufla­ge!!! Wartberg Verlag ISBN-13: ‎ 978–3831316137

Serayi Deger­li-Sezgin – Eine Botschaf­te­rin für zwei Welten (ZEIT Magazin)

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Serayi Deger­li-Sezgin mit Bücher (Archiv Degerli-Aezgin)

Ihr erster Verlag über Serayi: Serayi, geboren 1995 in Baden-Württem­berg, lande­te mit ihrem ersten Buch “Orient trifft vegan” auf der Spiegel­best­sel­ler­lis­te. Mit ihren Rezep­ten der authen­ti­schen orien­ta­li­schen Küche begeis­tert sie tausen­de von Lesern. Ihre Bücher tragen eine eigene unver­wech­sel­ba­re Handschrift. Sie ist nicht nur die Schöp­fe­rin unwider­steh­li­chen Rezep­te, sondern setzt als Food-Stylis­tin die Gerich­te mit Liebe gekonnt in Szene und fotogra­fiert sie selbst.
Serayi über sich selbst: „Schon in Kinder­schu­hen hing ich immer wieder über den Topfde­ckeln meiner Mutter. So habe ich schon früh die unter­schied­lichs­ten Gewür­ze und abwechs­lungs­reichs­ten Gerich­te kennen­ler­nen dürfen. Es wurde bunt durch jede Küche gekocht und gebacken. Außer­dem stand ich schon in jungen Jahren im Gastro­no­mie Betrieb meiner Familie. Dort habe ich die Möglich­keit gehabt einige Kochküns­te erler­nen zu dürfen. Von einfa­chen Basics wie dem perfek­ten Knoblauch­öl oder der besten Kebap Special Soße bis hin zu Teig in die Luft zu wirbeln, ihn mit einer würzi­gen Paste zu bestrei­chen, um ihn anschlie­ßend knusp­rig im Stein­ofen ausba­cken zu lassen. 2015 dann der große Umbruch in meinem Denken. Meine gelieb­ten Gerich­te sollten nun ohne tieri­sche Produk­te auskom­men. Doch orien­ta­li­sche Küche und vegan- geht das denn?! Mit dieser inner­li­chen Frage begann meine persön­li­che Reise, die sich zu einer puren Leiden­schaft entwi­ckel­te. Ich fing an jede Heraus­for­de­rung zu lieben. Kindheits­es­sen wie Sucuk, Lahma­cun, Yufka oder Kebab Spieße vom Speise­plan zu strei­chen, war keine Option. Die Heraus­for­de­rung anzuneh­men hinge­gen schon. Außer­dem bietet die orien­ta­li­sche Küche schon von Haus aus unglaub­lich tolle Speisen an. Knacki­ge Hülsen­früch­te, frische Kräuter und aroma­ti­sche Gewür­ze sind das Funda­ment. Und daraus entstand 2021 mein erstes Kochbuch, welches inner­halb von zwei Monaten zum Bestsel­ler gekrönt wurde- „ORIENT TRIFFT VEGAN“. Ich liebe es Menschen mit meinen Rezep­ten inspi­rie­ren zu dürfen, dass kochen mit Genuss nicht kompli­ziert sein muss. Kein Schnick schnack, sondern pure authen­ti­sche Küche mit einer großen Porti­on Liebe.“
Die Presse über Serayi: Im Inter­net hat alles begon­nen. Anfangs auf Facebook, wie viele das eben so machen – selbst kochen und posten. Es gefiel und die Nachfra­ge nach Rezep­ten begann. Es folgte die Einrich­tung eines Blogs und inzwi­schen zählt sie auf Insta­gram rund 60.000 Follower. Es folgte der Schritt in die Selbstän­dig­keit und ihr erstes Buch kam auf den Markt. Die Beson­der­heit war, dass es das erste rein orien­ta­lisch-vegane Kochbuch in Deutsch­land war und inner­halb kürzes­ter Zeit in die Spiegel­best­sel­ler­lis­te sprang. Wie bei uns allen, gilt auch für sie, dass Essens­vor­lie­ben viel mit Kindheit zu tun haben. Obwohl ihre Mutter „Multi-Kulti oder Cross-Over“ gekocht, ist für sie die orien­ta­li­sche Küche „Ihres“ gewesen mit den wichtigs­ten Zutaten: Papri­ka­mark, Granat­ap­fel­si­rup, Sesam­pas­te und Kreuz­küm­mel. Ein Buch schrei­ben? War nicht ihre Idee. Der Verlag hat sie angespro­chen und damit began­nen arbeits­rei­che Tage. Da sie sehr ehrgei­zig ist, hat sie auch ihre Gerich­te profes­sio­nell fotogra­fiert und so ist es keine Wunder, dass das Buch erfolg­reich wurde.
Inzwi­schen ist das zweite Buch erschie­nen und das im eigenen Verlag. Da geht ihr die Arbeit nicht aus. Insta­gramm, Facebook, Videos für Youtube, eigene Website mit Webshop. Deger­li-Sezgins Unter­neh­men ist inzwi­schen so gewach­sen, dass sie nicht mehr alles allein schafft. Sie beschäf­tigt eine freie Grafi­ke­rin, um den Inter­net­auf­tritt kümme­re sich ein IT-Fachmann. Zugleich ist ihr Geschäft rund um die Marke Serayi auch noch auch ein Famili­en­be­trieb, bei der auch die Familie einge­bun­den ist und in der Logis­tik viel mithilft.
Empfeh­lung: Der Artikel von ZEIT Magazin (siehe ihre Website) ist äußerst inter­es­sant und gibt auch viel Persön­li­ches preis.
Ehrung in Aalen. Die erfolg­rei­che Unter­neh­me­rin und Kochbuch­au­to­rin Serayi Deger­li-Sezgin hat sich am 27. Mai 2022 in das Golde­ne Buch der Stadt Aalen einge­tra­gen. Ihr erstes Kochbuch „Orient trifft vegan“ verkauf­te sich seit Erschei­nen im Febru­ar 2021 rund 40.000 Mal und schaff­te es damit auf die Spiegel-Bestsel­ler-Liste.
Anmer­kung: Ich finde sie ist eine bemer­kens­wer­te Autorin und entwi­ckelt sich ständig weiter. Sie ist 1995 in Aalen geboren. Seit 2001 wohnt sie in Oberko­chen und besuch­te den Kinder­gar­ten im Wiesen­weg und die Dreißen­tal­schu­le. Ausge­stat­tet mit einem Realschul­ab­schluss machte sie eine Ausbil­dung als Make-up-Artis­tin und arbei­te­te bei Modeschau­en in Stutt­gart.
Bisher erschie­nen folgen­de Bücher von ihr:

• Orient trifft Vegan (2021 Grüner­Sinn­Ver­lag ISBN 978–3946625407)
• Orient trifft Fit (2022 Serayi (Nova MD) ISBN 978–3969668856)
• Foodka­len­der (2022 über Serayi Shop)

Bald geht’s weiter mit Teil 2

Wilfried „Billie Wichai“ vom Sonnenberg

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