Blick in die Aalener Straße (Archiv Rathaus)

(05) Aalener Straße. Das ist die alte Kirch­gass‘, die beim alten „Ochsen“ (links) und beim alten Gasthaus „Hirsch“ (rechts) beginnt und wie der Name eindeu­tig sagt nach Aalen führt. Der alte Straßen­ver­lauf führte am „Grambohl“ vorbei, am KWO Karl Wannen­wetsch hinun­ter, Richtung Kreuz­müh­le, machte eine starke Rechts­kur­ve und über den alten Bahnüber­gang Nord verließ die Straße Gemeinde.

Blick in die Aalener Straße um 1914 (Archiv Müller)

(04) Adalbert-Stifter-Weg. * am 23. Oktober 1805 in Oerplan / Böhmen und † am 28. Januar 1868 in Linz / Öster­reich. Ich meine, dass Teile seiner Werke in meiner Schul­zeit zur Pflicht­lek­tü­re gehört haben. Ich habe ihn aber früher auch sehr gerne gelesen und erinne­re an das Buch „Bergkris­tall“.
(08) Adolph-Kolping-Straße. Natür­lich muss diesem Glaubens­mann in Oberko­chen eine Straße gewid­met werden. Selbst­re­dend, dass der Vorsit­zen­de des örtli­chen Kolping-Vereins, Anton Balle, in dieser Straße wohnt ????. * 8. Dezem­ber 1813 in Kerpen bei Köln; † 4. Dezem­ber 1865 in Köln war er ein bedeu­ten­der deutscher katho­li­scher Pries­ter, der sich insbe­son­de­re mit der sozia­len Frage ausein­an­der­setz­te. Zudem ist er der Begrün­der des Kolping­wer­kes. Am 27. Oktober 1991 wurde Kolping von Papst Johan­nes Paul II. selig­ge­spro­chen.
(10) Albert-Bäuerle-Straße. * 11. Febru­ar 1901; † 10. März 1979; anläss­lich des 100jährigen Bestehens der Firma und seiner Verdiens­te zum Ehren­bür­ger Oberko­chens ernannt am 27. August 1955.
Dazu lesen wir in der „Schwä­po“ aus dem Jahr 1966, anläss­lich seines 65ten Geburts­ta­ges:
„Er wird als wacke­rer Schwa­be, unter­neh­mens­freu­di­ger, rastlo­ser und erfolg­rei­cher Unter­neh­mer beschrie­ben. Als Mann mit den Eigen­schaf­ten Aufge­schlos­sen­heit und Tatkraft. Obwohl Chef eines Unter­neh­mens mit über 1.000 Beschäf­tig­ten fand er noch Zeit sich engagiert im öffent­li­chen Leben einzu­brin­gen….“ Aus einem Handwerks­be­trieb wurde dank ihm das führen­de Unter­neh­men für Holzbearbeitungsmaschinen…..Auch hat er sich eine tiefe Liebe zu Wald und Holz bewahrt, was sich auch durch seinen Bauern­hof und sein Sägewerk zeigt.“
(08) Albert-Schweit­zer-Straße. * 14. Januar 1875 in Kaysers­berg bei Colmar, Elsaß-Lothrin­gen; † 4. Septem­ber 1965 in Lamba­ré­né (Gabun) war er ein deutsch-franzö­si­scher Arzt, Philo­soph, evange­li­scher Theolo­ge, Organist, Musik­wis­sen­schaft­ler und Pazifist. Er gilt als einer der bedeu­tends­ten Denker des 20. Jahrhun­derts.
Mich hat er in seinen zahlrei­chen Büchern faszi­niert wie „Ehrfurcht vor dem Leben“, „Ehrfurcht vor den Tieren“, „Aus meiner Kindheit und Jugend­zeit“ und „Aus meinem Leben und Denken“. Er würde heute in Zeiten von Krieg, Klima­wan­del und des Arten­ster­bens die komplet­te media­le Bühne benut­zen, um sein Wort zu erheben. Was dieser Mann in seinem Leben geleis­tet hatte, schaf­fen viele nicht in 12 Leben. Der Oberkoch­ner Wolfgang Porzig hat bei der Heraus­ga­be eines Buches eng mit ihm zusam­men­ge­ar­bei­tet.
(06) Am Ahorn­rain. In Nordame­ri­ka und Eurasi­en ist „Acer“ mit 100 – 200 Arten zu finden (je nach Autor). „Acer campest­re“ wächst hierzu­lan­de. Die Spezi­es „Acer saccharum“ ist mit dem bekann­ten (Zucker-)Ahornblatt auf der Flagge Canada´s vertre­ten. Auch der weltbe­rühm­te „maple-sirup“ zum Frühstück, kommt von dort. Das Holz selbst wird gerne zur Möbel­her­stel­lung verwen­det. Auch ein großer Laptop-Herstel­ler hat sich diesen Namen ausge­sucht – ACER.

blank

Der alte Bahnhof (Archiv Rathaus)

(01) Am Bahnhof. Wenn man früher einen eigenen Bahnhof hatte, war man als Gemein­de wichtig. Unser Bahnhof wurde im Jahr 1864 erstellt und war und ist ein wichti­ger Halte­punkt auf der Brenztalbahn.
 Weite­re Details finden sich im Bericht 704
(06) Am Espen­rain. Die Espe gehört zur Gattung der Pappeln. Auf der nördli­chen Halbku­gel gibt es rund 35 Arten. „Populus tremu­la“, die Zitter­pap­pel, wächst auch hierzu­lan­de und wird bis 25 Meter hoch. Den Baumna­men finden wir auch im Ortsna­men „Aspen“ (engl.), das ist ein Nobel-Ski-Ort in Colorado/USA. Gerne wird die Zitter­pap­pel auch zur Holzge­win­nung genutzt, beson­ders für leich­te, preis­wer­te Holzpro­duk­te wie Streich­höl­zer, Sperr­holz­plat­ten und Papier. Bei den India­nern galt sie als Nahrungs- und Heilmit­tel und auch in Europa wurde sie schon in der Antike als Heilpflan­ze geschätzt.
(06) Am Feldrain. Feldrain ist ein alter deutscher Begriff für den Randstrei­fen eines Feldes („Flurgren­ze“), sowie für den Übergang zwischen einer Feldter­ras­se zur nächs­ten („Stufen­rain“). Ein Rain ist ein meist grasbe­wach­se­ner Grenz­strei­fen zwischen zwei Äckern oder Fluren. Dem Feldrain kommt in den heuti­gen Zeiten des Arten­ster­bens und der exten­si­ven Landwirt­schaft eine wichti­ge Bedeu­tung zu. Wenn wir heute mit dem Fahrrad über das Härts­feld fahren, können wir sehen, dass sich die Bauern tw. bemühen, den Feldrain für Insek­ten kreativ zu bepflan­zen.
(06) Am Hasel­strauch. “Corylus avella­na“, die gemei­ne Hasel­nuss (als Schüler habe ich immer lachen müssen, wenn eine Pflan­ze als „gemein“ bezeich­net wurde ????). Allen bekannt sind die aroma­ti­schen Nüsse, welche viele Vitami­ne, Mineral­stof­fe und hochwer­ti­ges Eiweiß enthal­ten. Sie werden pur geknab­bert, beim Backen oder für Desserts verwen­det und sind natür­lich Bestand­teil jeder Nuss-Nougat-Crème. Mit einer Ölpres­se lässt sich aus den Nüssen auch ein wohlschme­cken­des Öl gewin­nen. Diese bestim­men­de Kompo­nen­te der „Nuss-Schoko­la­de“ kommt heute überwie­gend aus der Türkei.
(06) Am Holun­der­rain. Schwar­zer Holun­der „Sambu­cus nigra“ blüht wie im Lied als „Weißer Holun­der“ (Lolita 1957) und ist bekannt als südwest­deutsch-schwei­ze­risch Holder(busch) oder bairisch-öster­rei­chisch Holler. Anspruchs­los wie er ist, hat er viel zu bieten: Neben Zauber­kraft und Magie rund um den Schwar­zen Holun­der finden sich im alten Wissens­schatz zahlrei­che Heilan­wen­dun­gen, die sich bis heute bewäh­ren. Von meinen Freun­den, Anne und Manfred Haase, wurde ich über die Jahre mit selbst­ge­mach­ten Holun­der­saft beglückt – ich trinke ihn heute noch sehr gerne mit Limet­te und Wasser verdünnt. In Nordame­ri­ka und Eurasi­en kommt er in 25 Arten vor.
(11) Argeland­er­stra­ße. Jetzt sage ich mal ganz frech: Wenn wir in Oberko­chen Straßen­na­men finden, mit denen wir nur etwas anfan­gen können, wenn wir googeln, dann sind sie wohl dem Tun und Schaf­fen der Firma Carl Zeiss zuzuord­nen. Hoffent­lich bekom­me ich da jetzt keine Schere­rei­en. ???? Aber den Herrn Argelan­der habe ich wirklich googeln müssen. Argeland ist also kein Land, das im Argen liegt, sondern es handelt sich dabei um den deutschen Astro­no­men Fried­rich Wilhelm August Argelan­der * 22. März 1799 in Memel, † 17. Febru­ar 1875 in Bonn. Er begann seine beruf­li­che Laufbahn als Gehil­fe von Fried­rich Wilhelm Bessel (sie ahnen es schon – das ist auch so einer ????) Argeland­ers Haupt­werk ist die in den Jahren 1852 bis 1861 zusam­men mit seinen Assis­ten­ten Krüger und Schoen­feld ausge­führ­te “Bonner Durch­mus­te­rung”, ein Verzeich­nis mit einer Ortsbe­stim­mung aller Sterne bis zur 9. Größe der nördli­chen Himmels­ku­gel, das noch heute ein Grund­la­gen­werk astro­no­mi­scher Forschung darstellt. Es enthält die Orte aller Sterne vom Nordpol bis zu 23 Grad südli­cher Dekli­na­ti­on und umfasst insge­samt fast 458 000 Sterne und ihre Hellig­keits­wer­te. Welch ungeheu­re Arbeits­leis­tung dem Atlas zu Grunde liegt, lässt sich daraus ersehen, dass ein ähnli­ches Werk für den Südhim­mel von Argeland­ers Nachfol­gern 1892 begon­nen und erst vierzig Jahre später vollendet wurde.

blank

Sicht auf den Bahnhof (Archiv Müller)

(03) Bahnhof­stra­ße. Jeder Ort von Welt muss eine solche haben, auch wenn manche im Laufe der Jahrzehn­te in Verruf gekom­men sind und tw. verrucht waren. Oder solche, die es zu inter­na­tio­na­ler Berühmt­heit gebracht haben, wie jene in Zürich und in Frank­furt (beide könnten nicht gegen­sätz­li­cher sein). Unsere hat es in keine von beiden Gruppen geschafft. Sie ist eine Mischung von alten Firmen-Villen, den Gebäu­den einer ehema­li­gen altein­ge­ses­se­nen Firma und den beidsei­ti­gen frühe­ren Schell­mann-Gebäu­den.  Über diese Straße infor­miert der Bericht 703 im Detail.

blank

Blick Richtung Bahnhof (Archiv Müller)

(04) Beetho­ven­stra­ße. Ludwig van Beetho­ven getauft 17. Dezem­ber 1770 in Bonn, Kurköln; † 26. März 1827 in Wien, Kaiser­tum Öster­reich. Er war ein deutscher Kompo­nist und Pianist flämi­scher Abstam­mung. Er führte die Wiener Klassik zu ihrer höchs­ten Entwick­lung und berei­te­te der Musik der Roman­tik den Weg. Er gilt als einer der bedeu­tends­ten Kompo­nis­ten schlecht­hin. Sein 250jähriges Geburts­ju­bi­lä­um konnte leider nicht in dem Maße gefei­ert werden, wie es diesem großen Mann gebührt hätte – Die Corona-Pande­mie hat dies und vieles andere auch verhin­dert. Hervor­he­ben möchte ich seine Sinfo­nien und die Oper „Fidelio“. Auch für die Rockmu­sik hat er einen nicht unwesent­li­chen Einfluss gehabt und Künst­ler wie die Beatles, Chuck Berry, die Euryth­mics oder Billy Joel hat er mächtig beein­druckt. Jeder kennt den Song „Roll over Beetho­ven.“
(06) Bei den Birken. Die Pflan­zen­gat­tung Birke (botanisch Betula) gehört zur Familie der Birken­ge­wäch­se und umfasst rund 50 Arten. Darun­ter befin­den sich wenige Sträu­cher. Die meist baumar­ti­gen Laubhöl­zer wirken mit ihren licht­durch­läs­si­gen Baumkro­nen und den schlan­ken Stämmen sehr filigran. Da sie sich rasch vermeh­ren und anspruchs­los sind, haben sie sich als Symbol der Frucht­bar­keit und des Neube­ginns etabliert. Früher überga­ben die Männer am 1. Maitag ihrer Gelieb­ten ein junges Birken­pflänz­chen, heute wird noch vieler­orts der tradi­tio­nel­le Maibaum errich­tet, um Glück und Wachs­tum mit dem Frühling in die Gemein­de einzie­hen zu lassen. In Oberko­chen finden wir sie oft als Schmuck zu Fronleich­nam. Die bis zu 100 Birken-Arten kommen auf weiten Teilen der Nordhalb­ku­gel, in Europa, in Nordame­ri­ka (beson­ders an deren Ostküs­ten) und in Asien bis Japan vor. Erst im Alter entsteht das einma­li­ge Weiß, das durch Einla­ge­rung von Betulin-Kristal­len entsteht. Bei uns wurde es gerne als Brenn­holz für die in Mode gekom­men offenen Kamine verwen­det. In der Nähe von Häusern sollte man sie nicht pflan­zen, da ihre Wurzeln auf Suche nach Wasser überall eindrin­gen bis in die Kanali­sa­ti­on und in Dachrin­nen. Ich selbst liebe diese Bäume sehr und erfreue mich gerne an Fotogra­fien über Birken­wäl­der in den endlo­sen Weiten der russi­schen Taiga. In meiner Erinne­rung sehe ich auch ein Birken­wäld­chen im Bereich des Pulver­turms. Auch in der Film- und Schla­ger­welt tauch­te der Baum auf: „Drei weiße Birken“ ist ein deutscher Schla­ger- und Heimat­film von Hans Albin aus dem Jahr 1961.
(01) Beim Carl-Zeiss-Stadi­on. Wie der Name klar sagt, ist das Stadi­on nicht weit und vermut­lich die Adres­se mit den wenigs­ten Häusern – konkret 2. Unter der Hausnum­mer 1 finden wir die Familie Brach­hold mit ihrem Geschäft „Honig und Mehr“ sowie das Clubhaus von Stefan Meyer mit der Hausnum­mer 3.
(06) Beim Ölwei­her. Die Straße führt zwischen Leitz und Zeiss zum Parkhaus, das in den Hang hinein­ge­baut wurde. Der Ölwei­her selbst befin­det sich auf dem einge­zäun­ten Besitz der Firma Leitz GmbH & Co. KG. Dieser Weiher wird durch eine Quelle in der Brunnen­hal­de gespeist. Horst Bengel, der mich 1969 einge­stellt hatte, hielt in diesem Weiher einige Forel­len und Kois (?), die ruhig ihre Bahnen zogen. Ende der 70er Jahre befand sich unser Büro oberhalb des Weihers und wir (Uwe Meinert, Herbert Rauer, Karl Mühlber­ger und ich) konnten in einigen ruhigen Momen­ten diesen herrli­chen Ausblick zu den unter­schied­li­chen Jahres­zei­ten genie­ßen.
Früher befand sich hier eine Öl- und Gipsmüh­le. Auch die Ziege­lei des Karl Gold hatte hier ihren Stand­ort. Franz Fried­rich Leitz sen. zog 1845 von Esslin­gen a.N. nach Oberko­chen. Er erwarb hier ein kleines Anwesen und gründe­te eine Schlei­fe­rei am Ölwei­her, aus der die von Albert Leitz, seinem jüngs­ten Sohn, gegrün­de­te „Württ. Holzbohr­er­fa­brik A. Leitz Oberko­chen“ hervor­ging.
(11) Bessel­stra­ße. Fried­rich Wilhelm Bessel * 22. Juli 1784 in Minden, Minden-Ravens­berg; † 17. März 1846 in Königs­berg i. Pr. war ein richtungs­wei­sen­der deutscher Wissen­schaft­ler, dessen Tätig­keit sich auf die Gebie­te Astro­no­mie, Mathe­ma­tik, Geodä­sie und Physik erstreck­te.
(08) Bischof-Kette­ler-Straße. Wilhelm Emmanu­el Freiherr von Kette­ler * 25. Dezem­ber 1811 in Münster; † 13. Juli 1877 im Kloster Burghau­sen, Landkreis Altöt­ting, war ein deutscher Theolo­ge und römisch-katho­li­scher Bischof von Mainz sowie Politi­ker der Deutschen Zentrums­par­tei. Kette­ler ist der Gründer der Katho­li­schen Arbeit­neh­mer­be­we­gung und wurde aufgrund seines Engage­ments für die Arbei­ter­schaft der Arbei­ter­bi­schof genannt. Er war ein Großon­kel von Clemens August Kardi­nal Graf von Galen.
(06) Blumen­stra­ße. Ich gehe mal davon aus, dass es bei der Namens­ge­bung nicht um die „Bierblu­me“ ging. Obwohl das bei der frühe­ren Anhäu­fung von Braue­rei­en in Oberko­chen, durch­aus verständ­lich gewesen wäre ????. Der Name strahlt etwas Positi­ves aus, wie auch die Frühling- und die Sonnen­berg­stra­ße sowie der Wiesen­weg.
Wir sprechen hier sicher von der Blume in der Natur. Eine Blume (von althoch­deutsch bluoma, von indoger­ma­nisch bhlô, „blühen, zum Vorschein kommen“) bezeich­net in der Alltags­spra­che entwe­der eine Blüten­pflan­ze, die größe­re, ins Auge fallen­de Blüten „hervor­bringt“, oder eine „einzel­ne Blüte einer Blume mit Stiel“ oder wird als Kurzform für Blumen­stock verwen­det. Sie dient oft als Schmuck, z.B. als Schnitt­blu­me in einem Blumen­strauß, als Blumen­kranz oder Blumen­ge­bin­de. In der Bilden­den Kunst sind Blumen als flora­les Motiv ein häufig darge­stell­tes Thema.
Bei der „Blumen­spra­che“ werden in einem Strauß Blumen so nach Farbe und Form arran­giert, dass eine Botschaft enthal­ten ist. „Durch die Blume“ gesagt bezeich­net eine Form der Verhül­lung einer negati­ven Aussa­ge durch beschö­ni­gen­de Wortwahl.
Hier eine Auswahl an gehei­men Botschaf­ten aus alten Zeiten, die heute keiner mehr versteht:

• Aster: Du bist mir nicht treu
• Brenn­nes­sel: Ich habe dich durch­schaut
• Gerbe­ra: Durch dich wird alles noch schöner
• Gladio­le: Sei nicht so stolz.
• Hibis­kus: Du bist eine zarte Schön­heit.
• Horten­sie: Du bildest dir zu viel auf dich ein.
• Nelke weiß: Ich bin noch zu haben.
• Peter­si­lie: Ich möchte dir etwas Liebes tun
• Rote Tulpen: ewig währen­de Liebe
• Salbei: Ich denk an dich.

Für die Philate­lis­ten sei gesagt, dass die Brief­mar­ken­se­rie Blumen eine aktuel­le Dauer­mar­ken­se­rie der Deutschen Post AG ist, die seit dem 3. Januar 2005 erscheint. Bis August 2020 sind 64 Werte mit einem Gesamt­no­mi­nal­wert von 95,32 Euro erschie­nen.
(02) Brunnen­hal­de­stra­ße. Die Brunnen­hal­de ist dem Realwald-Distrikt 5 zuzuord­nen. Der Name ist vom brunnen­rei­chen Steil­hang abgelei­tet. Die dorti­ge Quelle wurde schon vor dem I. Weltkrieg gefasst und über Rohrlei­tun­gen zur Firma Leitz gelei­tet. Die Bebau­ung als Wohnge­biet erfolg­te in den 50ern aufgrund des starken Zuzugs, der durch Carl Zeiss und den allge­mei­nen Wirts­schaft­auf­schwung ausge­löst wurde.

blank

Bebau­ung Brunnen­hal­de in den 50ern (Archiv Rathaus)

(02) Bühlstra­ße. Bühl war die kleine Anhöhe zwischen „Katzen­bach“ und „Guten­bach“. Dieses Bauge­biet, „Bühl/Gutenbach“ benannt, war seiner­zeit ein Großpro­jekt aus dem das gesam­te Gebiet zwischen Bühlstra­ße und Gerhard-Haupt­mann-Weg hervorging.

blank

Großbau­stel­le Bauge­biet „Bühl / Guten­bach“ (Archiv Rathaus)

(11) Bunsen­stra­ße. Wer kennt ihn nicht aus dem Schul­un­ter­richt oder der moder­nen Küche? Ich meine den Bunsen­bren­ner. Braucht man unbedingt für eine gute „Crème Brûlée“. Robert Wilhelm Eberhard Bunsen * 30. März 1811 in Göttin­gen; † 16. August 1899 in Heidel­berg, war ein deutscher Chemi­ker. Er entwi­ckel­te zusam­men mit Gustav Robert Kirch­hoff die Spektral­ana­ly­se, mit deren Hilfe chemi­sche Elemen­te hochspe­zi­fisch nachge­wie­sen werden können. Er perfek­tio­nier­te den nach ihm benann­ten Bunsen­bren­ner und erfand das Bunsen­ele­ment sowie das Bunsen-Fotome­ter.
(10) Bürger­meis­ter-Bosch-Straße. Aus meiner Sicht hätte man die Straße, in der er gewohnt hat, umbenen­nen müssen (das Jäger­gäss­le), aber der Gemein­de­rat hat sich entschie­den, die Goethe­stra­ße umzube­nen­nen, wohl weil diese direkt auf „sein“ Rathaus zuläuft.
Und so ist festzu­hal­ten: Die Schil­ler­stra­ße wurde einem Manager „geopfert“ und die Goethe­stra­ße dem verdien­ten Bürger­meis­ter. Wobei der „Goethe“ das besse­re Los erwisch­te, er durfte wenigs­tens umzie­hen (zwischen Aalener Straße und EAG). Nur wohnen kann in dieser Straße niemand. Der „Schil­ler“ musste mit einem Haus vorlieb­neh­men (in dem auch niemand wohnen kann), dem Heimat­mu­se­um.
Gustav Heinrich Bosch ist am 12. Novem­ber 1914 in Rechberg­hau­sen, Kreis Göppin­gen, geboren als Sohn des Kaufmanns Gustav Bosch, der vor der Geburt seines Sohnes, am 30. Septem­ber 1914 in Frank­reich gefal­len ist. Nach der Schul­zeit (mittle­re Reife) wählte Gustav Bosch den Gemein­de­dienst und schloss die Ausbil­dung im württem­ber­gi­schen gehobe­nen Verwal­tungs­dienst mit sehr guter Note ab. Im Novem­ber 1938 wurde er einge­zo­gen, machte den Frank­reich- und den Balkan­feld­zug mit, war dann im Osten, geriet Ende April 1945 schwer verletzt in russi­sche Gefan­gen­schaft, aus der er im August 1945 wegen Arbeits­un­fä­hig­keit entlas­sen wurde. Der nun fast 31-Jähri­ge war zweimal verwun­det und hatte sieben Jahre Solda­ten­zeit hinter sich. Erst gegen das Jahres­en­de 1945 zu konnte er wieder Dienst tun, zuerst auf dem Bürger­meis­ter­amt der Heimat­ge­mein­de, ab Juni 1946 im Innen­mi­nis­te­ri­um in Stutt­gart. Am 18. April 1942 hat er seine Frau Helene geb. Kunkel gehei­ra­tet, die auch aus Rechberg­hau­sen stammt. Im Febru­ar 1941 war er in den Landes­dienst getre­ten und im April 1943 Beamter auf Lebens­zeit gewor­den. Am 1. Febru­ar 1948 wurde er Bürger­meis­ter in Oberko­chen, damals schon ein nicht ganz unbedeu­ten­der Indus­trie­ort. Die Gemein­de wurde — nach gerade­zu stürmi­scher Entwick­lung — 1968 zur Stadt erhoben und ist heute durch die altein­ge­ses­se­nen Betrie­be für Holzbe­ar­bei­tungs­werk­zeu­ge und ‑maschi­nen und durch die Firma Carl Zeiss in der ganzen Welt bekannt. Bürger­meis­ter Bosch blieb 30 Jahre lang Bürger­meis­ter in Oberko­chen. Am 25. August 1978 wollte er eigent­lich höchst­per­sön­lich meine Trauung mit La-ied, der ersten Thailän­de­rin in Oberko­chen, vorneh­men. Leider erkrank­te er und Oberamt­mann Veil übernahm. Bereits am 31. Dezem­ber 1979 erlag er nach länge­rer Krank­heit seinem schwe­ren Leiden, das er, in klarer Erkennt­nis, dass keine Heilung möglich, mit bewuss­ter Tapfer­keit ertrug. Gustav Bosch war Träger des Bundes­ver­dienst­kreu­zes 1. Klasse, des EK 1, des Verwun­de­ten­ab­zei­chens und der Marti­nus-Medail­le der Diöze­se Rotten­burg-Stutt­gart in Silber.

Dran bleiben – Teil 3 folgt in Kürze.

Wilfried „Billie Wichai“ Müller vom Sonnenberg

Weitere Berichte aus dieser Kategorie

Weitere Berichte