Einfüh­rung.

Es gibt Verbre­chen, die niemals verjäh­ren. Dazu gehören auch 1. Mai-Scher­ze ☺. Nach 50 Jahren im Dunkel der Zeit führten umfang­rei­che Ermitt­lun­gen des „Sonder­er­mitt­lers Billie Müller“ zum Erfolg. Die Tat, Umstän­de und Ausfüh­rung, konnten endlich aufge­klärt werden und stehen nun erstmals in ihre Gänze und Schwe­re der Öffent­lich­keit in allen Details zur Verfü­gung. Dass dies im Jubilä­ums­jahr 2018 möglich ist, ist letzt­end­lich auch eine Folge von regel­mä­ßi­gen Schul­zeit-Treffs, bei denen dieser Fall hin und wieder zur Sprache kam. Es wird also dieses Jahr nicht nur der Stadt­er­he­bung von 1968 gedacht, sondern auch eines Schüler-Scher­zes, der seiner­zeit für Furore in unserer Gemein­de sorgte.

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Unser Maibaum

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Aufruf zum Tanz in den Mai

Zum 1. Mai gehört natür­lich auch der 30. April

– die sogenann­te Walpur­gis­nacht, wenn die Hexen auf dem Blocks­berg feiern. Da will das gemei­ne Volk natür­lich nicht abseits­ste­hen und erfand den Tanz in den Mai und es floss reich­lich Mai-Bowle oder auch Waldmeis­ter-Bowle genannt. Zu einem der ältes­ten Maibräu­che gehört das Aufstel­len und Stehlen des Maibaums. Wer aus dem Süden Deutsch­lands kommt, kennt vermut­lich den Schaber­nack, der in jener Nacht immer getrie­ben wurde. Der Brauch beinhal­tet aller­lei Unsinn, wie das Umstel­len von Gegen­stän­den, die nicht fest veran­kert sind oder das verschlep­pen von Garten­tür­chen. Dafür spazie­ren die Übeltä­ter gerne in fremde Gärten, achten in der Regel aber darauf, keinen echten Schaden anzurich­ten. Leider verän­dern sich Bräuche im Laufe der Jahrzehn­te und die Jugend­li­chen konnten und können nicht mehr zwischen Schaber­nack und Sachbe­schä­di­gung und Zerstö­rung unter­schei­den. Alte Oberko­che­ner erinnern sich noch, dass man schon mal einen demon­tier­ten bäuer­li­chen Heuwa­gen am nächs­ten Morgen, auf dem Dach festge­bun­den, wieder gefun­den hat.

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Mai-Kundge­bung bei der Dreißentalschule

Der 1. Mai

an sich ist in sehr vielen Ländern ein Feier­tag und wird offizi­ell „Tag der Arbeit“ genannt. An diesem Tag werden Kundge­bun­gen abgehal­ten, große Reden seitens der Gewerk­schaf­ten an die Lohnab­hän­gi­gen und deren Arbeit­ge­ber gehal­ten und mancher­orts (wie z.B. in Wien) gibt es am frühen Vormit­tag noch große Umzüge, die von Musik­ka­pel­len angeführt werden. Als Kind habe ich noch am Hof der Dreißen­tal­schu­le solche Veran­stal­tun­gen miter­lebt. Heute versucht man noch den Brauch des Mai-Festes rund um den Maibaum zwischen Linden- und Bohrer­ma­cher­brun­nen am Leben zu halten – mit mehr oder weniger Erfolg.

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Eine Mai-Wande­rung in den 1950ern

Kegel­club Sonnen­berg bereit zur Mai-Wande­rung – Namen von li nach re
Hinte­re Reihe:
Adolf Reber, Micha­el Meier, Alfons Hermann, Hermann Huber, NN, NN, Magda­le­ne Vater, Anton Hölldampf
Mittle­re Reihe:
Emma Reber, Elisa­beth Hermann, NN, Ottilie Huber mit Renate, Hilde­gard Müller, Marie Kolb, NN mit NN
Vorde­re Reihe:
Barba­ra Huber, Wilfried Müller, Manfred Vater, Adolf Kolb

Eine Maiwan­de­rung

war Bestand­teil meiner Kindheit. Es ging beispiels­wei­se nach Essin­gen mit einer Einkehr in Tauchen­wei­ler oder eine Fußwan­de­rung zur Theres nach Niesitz. Unter­wegs schau­te man sich nach Maiglöck­chen um und der ein oder andere Herr des „Kegel­ver­eins Sonnen­berg“ hatte bis zur Ankunft im Gasthaus einen kleinen Strauß an seinem Stroh­hut befestigt.

Der kommen­de Mai wurde auch musika­lisch gebüh­rend gewür­digt. In der Schule sangen wir das Volks­lied „Der Mai ist gekom­men, die Bäume schla­gen aus“ und in den umlie­gen­den Kapel­len wurden den ganzen Monat über Mai-Andach­ten zu Ehren Marias zelebriert, die überwie­gend von den Frauen besucht wurden und die dort ihre Stimme für die Marien-Lieder erklin­gen ließen wie z.B. „Meerstern ich dich grüße“ und „Maria, Maienkönigin“.

Doch nun zurück zu einem beein­dru­cken­den nachhal­ti­gem 1.-Mai-Scherz aus dem Jahr 1968.

Eine Gruppe von Schüle­rIn­nen wollte ein Zeichen setzen, einen Gag ablie­fern wie ihn die Gemein­de noch nicht gesehen hat. Ob es wegen der Stadt­er­he­bung etwas ganz Beson­de­res sein sollte – das ist nicht mehr zu ermit­teln. Es war aber in den Verhö­ren deutlich heraus­zu­hö­ren, dass es einfach darum ging „das Schul­schiff zu entern“. Irgend­wann war sie wohl da – die Idee von der Piraten­flag­ge, die es auf unserer Schule zu hissen galt. Da es eine klassen­über­grei­fen­de Aktion war, liegt die Vermu­tung nahe, dass die Wurzeln wohl im „Schul-Chor“ oder im „Zeiss-Jugend-Club“ waren. Im Gehei­men und doch öffent­lich auf dem Pausen­platz wurden die Dinge bespro­chen, organi­siert und nach und nach umgesetzt. Treiben­de Kräfte der damali­gen Crew erzäh­len davon wie es wirklich war.

Stren­ges Verhör mit Friede­mann „Fiddi“ Blum am 3. Juli 2017 im Gasthaus „Pflug“ zu Oberko­chen bei Bratwurst, Kartof­fel­sa­lat und Bier. Uwe „Yves“ Meinert schrieb sein Geständ­nis per Email und Wolfgang „James“ Jacob lud zu einer Privat­au­di­enz nach Horb ein:

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Gehiss­te Piraten­flag­ge 1968

Ablauf der damali­gen Geschehnisse.

Der 1. Mai 1968 war seiner­zeit ein Mittwoch und bis Diens­tag 30. April musste alles fertig sein. Der schwar­ze Stoff für die Flagge wurde im ORION, im damali­gen Kaufhaus in Aalen (heute steht dort das Merca­tu­ra. ORION hatte damals die erste und einzi­ge Rolltrep­pe in Aalen. Man fuhr extra nach Aalen um Rolltrep­pe zu fahren und der Musik aus den Decken­laut­spre­chern zu lauschen, die einen zum Kaufen animie­ren sollte ☺. In der Nähe der Rolltrep­pe befand sich das Highlight des Hauses für die Jugend­li­chen: Eine Platten­bar mit telefon­hö­rer­ar­ti­gen Lautspre­chern um sich die Platten anzuhö­ren, bevor wir sie, mangels Masse, doch nicht kaufen konnten. Zurück aus Aalen wurde der weiße Piraten­kopf ausge­schnit­ten und aufge­näht. Im Wald wurde ein Bäumchen gefällt und als Mast umgear­bei­tet. Jetzt musste noch ein Flaggen­stän­der aus einem Hohlblock­stein und einge­füll­tem Zement gebaut werden. Diese vorbe­rei­ten­den Arbei­ten wurden im Laufe der letzten April-Woche im Wald über dem Gymna­si­um durch­ge­führt und vor mögli­chen Förster-Blicken gut getarnt und versteckt. Am 30. April nachmit­tags wurden Stein und Mast vom Wald hinun­ter, bis zur untere Hecken­rei­he über dem Progym­na­si­um trans­por­tiert und zwischen­ge­la­gert. Diese Aktion war kräfte­zeh­rend und durch­aus auch gefähr­lich. Im Raum 4 (im rechten äußeren EG-Raum zur Hangsei­te gelegen) wurde das Fenster entrie­gelt. Und somit war alles Menschen­mög­li­che im Vorfeld getan – jetzt konnte es losge­hen. Die Gruppe legt Wert darauf, dass alles ordent­lich einge­kauft und handwerk­lich sauber verar­bei­tet wurde (vom Nähen bis zum Zement anrüh­ren), mit Ausnah­me des Fahnen­mas­tes. Den „liehen“ wir uns im Wald aus. Insge­samt lässt sich sagen, dass die ganze Aktion für die Gruppe 15/16-Jähri­ger durch­aus eine logis­ti­sche Heraus­for­de­rung war.

Der große Tag kam. Treff­punkt war für uns damals immer der alte Musik-Pavil­lon am Rathaus. Die Aktion rollte an und fast war es vorbei bevor es anfing. Die Dachlei­ter ging kaputt, weil der Stein so schwer war. Doch dann, Wolfgang Schwabs Physik-Unter­richt sei Dank, erinner­ten wir uns an die Hebel­wir­kung der klassi­schen Mecha­nik – nennen wir es also angewand­te Physik – und siehe da, es funktio­nier­te mit Hilfe eines Stuhles – wir hatten also auf dieser Lehran­stalt etwas Prakti­sches gelernt. Nachdem alles auf dem Dach war (Stein, Mast und Fahne) wurde alles flott instal­liert. Dabei musste vor allem auf das patrouil­lie­ren­de Polizei­au­to geach­tet werden. Jedem Täter wurde ein Flucht­weg zugeord­net und dann ging es ab über die Straßen, Wege, Büsche, Hinder­nis­se aller Art. Das Adrena­lin im Blut ließ uns alles überwin­den und nach getanem Werk ging jeder angemes­se­nen Schrit­tes nach Hause mit dem Gefühl dass „etwas Großes vollbracht“ wurde. Am nächs­ten Tag fuhr ein Teil der verschwo­re­nen Gemein­schaft nach Oberschwa­ben auf eine mehrtä­gi­ge Exkur­si­ons­fahrt und vergaß das Ganze. Der andere Teil wurde ab dem 2. Mai mit den Konse­quen­zen konfrontiert.

Am Montag, 6. Mai waren wir wieder in unserem Gymmi zurück und verstan­den die Welt nicht mehr. In der Zwischen­zeit war ein media­les Unwet­ter, durch die BILDzei­tung verur­sacht, über unserer kleinen aufstre­ben­den Gemein­de nieder­ge­gan­gen. Alle üblichen Verdäch­ti­gen, natür­lich war ich da mal wieder dabei, wurden umgehend ins Büro des Direx Schrenk zur Verneh­mung einbe­stellt. Die vermeint­li­chen Umfall-Kandi­da­ten wurden zuerst in die Mangel genom­men um das ganze Komplott umgehend aufde­cken zu können. Auch wurde uns mit Begrif­fen wie Landfrie­dens­bruch, Hausfrie­dens­bruch, Einbruch, Landes­ver­rat (man lese und staune) und anderen Schre­ckens­sze­na­ri­en gedroht, um unsere Zungen zum Reden zu bewegen. Es dauer­te nicht lange und die ersten Kandi­da­ten fielen um und nannten Namen und so stell­te sich die ganze Truppe dann mehr oder weniger freiwil­lig, um es den Schwa­chen nicht zu schwer zu machen.

Was den Fahndern aber unklar blieb, war die Frage: „Wie sind die Schüler ins Innere gelangt?“. Denn das Fenster wurde am 2. Mai morgens natür­lich wieder sorgfäl­tig geschlos­sen☺. Jetzt erst nahmen wir wahr was da politisch und medien­po­li­tisch los war. BILD hetzte auf Seite 2 oder 3 und telefo­nisch nach dem Motto „Herr Schrenk, was ist denn da auf Ihrer Schule los?“. Die kurz zuvor abgehal­te­ne Landtags­wahl mit ihren „Schock-Ergeb­nis­sen“ tat ihr Übriges dazu. Die NPD holte damals erstma­lig ein knapp zweistel­li­ges Ergeb­nis mit 9,8 % und flugs waren wir von der BILD in die Ecke „Nazis, Waffen SS und gar SS Divisi­on Toten­kopf“ gedrängt. Bei noch so viel Phanta­sie hätten wir uns das nicht vorstel­len können. Deshalb auch die überzo­ge­nen Reaktio­nen der Schul­lei­tung, die mit diesem media­len Druck wohl nur schwer umgehen konnte.

Nachdem die Wogen (wie nach jedem Sturm) etwas geglät­tet waren, ging es an die pädago­gi­schen Schuld­sprü­che: Es kam da alles Mögli­che an pädago­gi­schen Maßnah­men zum Einsatz wie z.B. mehrmals Pausen­hof kehren, an mehre­ren Samsta­gen Spenden­samm­lun­gen in Haus-zu-Haus-Manier für die Blinden durch­füh­ren, Stühle auf dem Festplatz vor dem Rathaus für die Stadt­er­he­bungs­fei­er aufstel­len, Verwei­se, Sozial­ar­beit und Riegel’s Aquari­en und Terra­ri­en säubern. Auch die Grünflä­chen zwischen der Walter-Bauers­feld-Straße, dem Guten­bach und der damali­gen Schil­ler­stra­ße mussten vor dem Stadt­fest gesäu­bert werden. Die Stadt wollte es ja schön haben ☺. Wir sehen, dass es Strafen von der Schule und von der Stadt (sprich dem damali­gen BM Gustav Bosch) gab. Die ganze Truppe musste sich auch zum Rapport beim Bürger­meis­ter vorstel­len, denn eine offizi­el­le Anzei­ge musste ja auch unbüro­kra­tisch vom Tisch.

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Lehrer­kol­le­gi­um Progym­na­si­um 1968 – Namen von li nach re

Hinte­re Reihe:
Schnap­per, Vik Haug, Fischer, Sauerer, Bantel + Bantel, Bertsch, Hohmuth, Vik Klappen­ecker, Fäser
Mittle­re Reihe:
Thiem, Fahr, Enders, Seckler, Hermann, Müller, Stadl­mai­er, Schwab, Riegel, Rapp
Vorde­re Reihe:
Thiem, Zimmer, Pfr Forster, Ulrich, Schrenk, Krug, Wick, Geiger + Pfr Geiger

Die Lehrer­schaft (und hier erstaun­li­cher­wei­se beson­ders Rudolf Thiem) sah das Ganze inter­es­san­ter­wei­se nicht mehr und nicht weniger als das was es war – Ein April­scherz. Das Kolle­gi­um wollte das Ganze nicht so hoch hängen (wie Hans-Jürgen Hermann heuer rückbli­ckend versi­chert), denn dieses Projekt hat uns letzt­end­lich Dinge gelehrt für die der Anspruch der Schule auch stand: Freies Denken, Phanta­sie und Organi­sa­ti­ons­ta­lent entwi­ckeln, selbstän­dig handeln sowie Zusam­men­halt fördern und Teamgeist pflegen – haben wir somit alles gemacht ☺.

Die Lausbu­ben und Mädchen von damals stehen auch heute noch dazu, den es war nur ein April-Scherz, wenn auch ein hefti­ger.
Sollten bisher nicht alle Täter ermit­telt worden sein, so besteht nun die Chance sich nochmals freiwil­lig zu stellen. Norma­ler­wei­se wäre ich auch dabei gewesen, nur konnte ich an diesem denkwür­di­gen Abend das Haus nicht verlas­sen, weil an diesem Tag bis spät nach Mitter­nacht an unserem Bad-Anbau gearbei­tet wurde und ich nicht den Hauch einer Chance hatte, unser Piraten-Flaggen-Team zu verstär­ken und entging damit auch den schuli­schen und elter­li­chen Konse­quen­zen. Die Schwä­po unter­ti­tel­te das Bild, dessen Origi­nal nicht mehr aufzu­trei­ben war mit dem Text: „War die Aufstel­lung dieser Fahne mit Toten­kopf unter dräuen­den Gewit­ter­wol­ken auf dem Dach einer Schule im Kreis­ge­biet nicht ein etwas makabrer Mai-Ulk?“

In der damali­gen Schüler­zei­tung „Scola­s­so“ finden wir dazu folgen­den steno­gra­fi­schen Ablauf:
23:15 Uhr – Eintref­fen der Täter samt Baum am Schau­platz 23:40 Uhr – die 7 Meter hohe Birke ist bis zum Gipfel des Kamins gebracht worden 23:50 Uhr – Der Baum ist befes­tigt und wird nun geschmückt 24:00 Uhr – Das Werk ist vollendet, der Baum steht, die Fahne flattert im Wind, die Aktion wurde general­stabs­mä­ßig geplant und umgesetzt und die Täter tauchen unter.

Natür­lich muss in diesem Zusam­men­hang auch die damali­ge offizi­el­le Schul­flag­ge gezeigt werden und wir sind sicher, dass unsere mit mehr Herzblut herge­stellt wurde.

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Die alte Schul­flag­ge von 1959

Anmer­kun­gen zur damali­gen Landtags­wahl in Baden-Württemberg.

Die Wahl fand am 28. April 1968 statt. Die SPD verlor stark, die CDU musste ebenfalls Verlus­te hinneh­men. Zugewin­ne gab es für die FDP/DVP und vor allem für die NPD, die aus dem Stand 9,8 % der Wähler­stim­men erobern konnte. Die von Minis­ter­prä­si­dent Hans Filbin­ger geführ­te Große Koali­ti­on aus CDU und SPD wurde fortge­setzt. Nach der Gründung der NPD im Jahr 1964 bilde­ten sich rasch Landes­ver­bän­de. Der Landes­ver­band Baden-Württem­berg entstand 1965, Wilhelm Gutmann wurde zum ersten Landes­vor­sit­zen­den gewählt. Auch in Baden-Württem­berg bilde­ten die Struk­tu­ren der sich auflö­sen­den DRP die Grund­la­ge der Organi­sa­ti­on der neuen Partei. Die Landtags­wahl in Baden-Württem­berg 1968 fand kurz nach den „Oster­un­ru­hen“ statt, die nach dem Atten­tat auf Rudi Dutsch­ke am 11. April 1968 statt­fan­den. Dieses Ereig­nis war nach Meinung der meisten Beobach­ter Haupt­grund für das schlech­te Abschnei­den der SPD und das höchs­te Ergeb­nis der NPD, das diese Partei jemals bei Landtags­wah­len erreich­te. Sie profi­tier­te dabei von der im Bund regie­ren­den (ersten) Großen Koali­ti­on (1966−1969). Durch dieses Bündnis war die CDU in die Mitte gerückt, und der NPD gelang es, unzufrie­de­ne Wähler vom rechten Rand zu gewinnen.

Der Wahlsieg blieb Episo­de. Die NPD verzich­te­te bei der Landtags­wahl in Baden-Württem­berg 1972 auf eine erneu­te Kandi­da­tur und forder­te statt­des­sen ihre Anhän­ger auf, die CDU zu wählen. Dieser Entschei­dung war eine Serie von Wahlnie­der­la­gen der NPD voraus­ge­gan­gen, in deren Folge sie bei keiner Wahl die Fünf-Prozent-Hürde überwin­den konnte und somit ihre Manda­te in allen Landta­gen verlo­ren hatte.

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Wahlsta­tis­tik 1

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Wahlsta­tis­tik 2

Es grüßt die alte Piraten-Truppe mit ihrem Statt­hal­ter Wilfried Billie Wichai Müller vom Sonnenberg.

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