Oberkochen

Schaf­her­de inner­halb einer Umzäu­nung in der 2. Kehre der Heidestraße

Dieses Foto verbin­det Oberko­chen mit seiner Geschich­te, seiner Landschaft, seinem Alltag und der Welt. Unsere Heiden, die uns immer noch umgeben, wie hilfe­ru­fend, sind genau genom­men künst­li­che Landschaf­ten, die ohne die Pflege durch Forst und Albver­ein schon längst nicht mehr bestün­den.
Früher fraßen die Schafe unsere Heide-Flächen frei zwischen deren typischen Wachol­der­but­zen. Heute sieht man Schafe nur noch selten, – und die Stadt muss froh sein, wenn sie überhaupt noch einen Schäfer findet, der Teile unserer Heiden hie und da bewei­det – wie man in jüngs­ter Vergan­gen­heit erken­nen musste, auch mit zweifel­haf­tem Erfolg.

Der Schäfer, der „Hirte“, und seine Schafe gehören zu den ältes­ten christ­li­chen Bildern mit großem Symbol­ge­halt – vor allem die musivi­schen Bilder von Raven­na sind weltbe­kannt – mit Chris­tus als dem „guten Hirten“ und seinen Schafen, die die christ­li­che Gemein­de darstellen.

Oberkochen

Johan­nes 10/12 – „Ich bin der gute Hirte. Der Hirte lässt sein Leben für die Schafe.“ Mosaik aus dem Grabmal der Galla Placi­dia, Raven­na, um 450 n. Chr. (Quelle: Google Einga­be „Galla Placi­dia — Raven­na“
http://www.turismo.ra.it/upload/gallery/scopri_territorio/arte_Cultura/unesco/mausoleo_di_galla_placidia/mausoleo_di_galla_placidia_particolare_del_buon_pastore.jpg)

Die Schafe auf Foto 1 liegen bis auf wenige fried­lich im Schat­ten der riesi­gen Bäume, die sie vor der fast tropi­schen Hitze der letzten Wochen schüt­zen. – Ein Schäfer ist nicht zu sehen. Dabei gibt es derer sogar zwei! Der eine ist momen­tan wohl geschäft­lich verhin­dert, der andere zieht sich in Form eines fast unsicht­ba­ren elektri­schen Zauns um die Fläche in der zweiten Spitz­keh­re der „Heide­stra­ße“ und schützt fast 100 Schafe indem er sie auf unsicht­ba­re Weise vor den Gefah­ren des Verkehrs um sie herum bewahrt.

Nur noch wenige Oberko­che­ner wissen, dass Oberko­chens Ahnen die Oberko­che­ner „Heide“, auf der heute über 2500 Menschen leben, noch bewirt­schaf­te­ten, und dass die Hochflä­che über dem Ort nicht von ungefähr „Heide“ heißt, und, dass einst noch Schafe auf der Oberko­che­ner „Heide“ weideten.

Fotos und Inhalt des kurzen Beitrags passen in unseren derzei­ti­gen Alltag der Welt: Zäune und Mauern, auch geisti­ge Mauern, wachsen leider zuneh­mend in unserer „moder­nen“ Zeit. Wir sollten uns unsere Gedan­ken darüber machen.

Dietrich Bantel

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