Eine „Kleine Fahrt“ in’s „Gsälz“ und in die Schwä­bi­sche Phonetik

In der Beschrei­bung des Oberamts Aalen von 1854 wird unter „Oberko­chen“ erwähnt, dass „die Aerme­ren“ von Oberko­chen sich ein hübsches Stück Geld durch das „Sammeln von Salat und Beeren“ erwor­ben haben. Quer durch die Schwä­bi­sche Alb, auch in Oberko­chen, wurden außer­dem aller­lei Früch­te gesam­melt, wobei die rote Frucht der Hecken­ro­se, als „Hagebut­te“ bekannt, eine beson­de­re Rolle spiel­te, weil sie bis in den Winter hinein gesam­melt werden konnte. Aus Hagebut­ten wurde und wird das „Hägen­mark“ gewon­nen, aus dem nicht nur aber beson­ders auch hierzu­lan­de die „Hagebut­ten-Marme­la­de“ herge­stellt wird, – bei uns im Schwä­bi­schen besser bekannt als „Hagabud­dag­s­älz“.

Oberkochen

Die Hecken­ro­se (Quelle: Google)

Oberkochen

Die Hagen­but­ten (Quelle: Google)

Noch höher angesie­delt nennt sich die „Hagen­but­ten-Marme­la­de“ heute „Hagebut­ten-Konfi­tü­re“, deren absolu­tes „non plus ultra“ das zusätz­li­che „Extra“ sei. Im Schwä­bi­schen aller­dings ist und bleiben „Hagabud­da“ und „Konfi­tü­re“ ein Wider­spruch in sich selbst. Ich muss da immer an die Tübin­ger Goga-Mutter (die Gogen sind die würzi­gen Tübin­ger Weinbau­ern) denken, die in den Sechzi­gern des letzten Jahrhun­derts, der Zeit, als unglaub­lich ausge­fal­le­ne Namen in Mode waren, ihr Töchter­le namens „Aurora“, das in der Dreck­brü­he der Gassen­kan­del spiel­te, vom Zimmer­fens­ter herab anschrie: „Aurora, Du Dreck­sau, – gasch raus aus sälla­ra Soichbrieh…“

Bei uns zuhau­se gibt es keine „Hagebut­ten-Konfi­tü­re Extra“; bei uns gibt es bloß „Hagabud­dag­s­älz“, – auch wenn „Konfi­tü­re extra“ drauf­steht. – Dieses Gsälz muss schön „sämig“, also von einer bestimm­ten fast unnach­ahm­li­chen Art von „samtig-dickflüs­sig“ sein, – ohne alles sonsti­ge „extra“…

Nicht nur das Fleisch der Frucht wurde und wird verwen­det, sondern auch die etwas haari­gen Samen­körn­chen, die man „Kernle“ nennt. Noch viele unsere Großel­tern hatten im Winter stets den „Kernles­tee“ parat, – gegen „Frauen­lei­den“, sagte die Oma, wobei niemand wusste, was da gemeint war. Und der Opa sagte, dass Kernles­tee gegen alles und für alles gut sei. Der Herr Google bestä­tigt dassel­be schwarz auf weiß noch aus heuti­ger Sicht. Der Kernles­tee sei sogar gegen Krebs .… den man ganz früher noch den „inneren Wurm“ nannte. Von „Vitamin C“ wusste man damals noch nichts; irgend­wann dagegen hatte man schon heraus­ge­fun­den, dass das Mark der Hagebut­te und deren Kernle eben „xond“ sind.

Für uns „Jonge“ waren die Kernle aus einem anderen Grund inter­es­sant: Man konnte sie in der Schule während des Unter­richts dem „Vorder­sit­zer“ von hinten zwischen Hemd und Hals streu­en, – was schon nach kurzer Zeit auf der Haut vom Rücken ein necki­sches und länger anhal­ten­des Jucken erzeugt. Dieses Aktiv-Schbäss­le wird heute nicht mehr als witzig empfun­den und stirbt aus, allein schon deshalb, weil die „Aifoun“-Generation gar nicht mehr weiß, was „Kernle“ sind.

Als wir in den frühen Sechzi­gern des letzten Jahrhun­derts von Stutt­gart auf die Ostalb kamen, lehrte uns der Oberko­che­ner Apothe­ker Ulrich Irion, wie man aus Hagebut­ten auch „Wein“ machen kann. Dies übrigens auch aus Schle­hen und Holun­der. Holun­der zu sammeln ist keine Kunst. Beim Sammeln von Schle­hen und Hagebut­ten dagegen muss man als Unerfah­re­ner einiges aushal­ten. Hagen­but­ten fanden wir so viel, dass wir uns wunder­ten, dass die ganz alten Oberko­che­ner daraus kein Geschäft gemacht haben, wie – siehe unten – die Auendorfer.

Meine Frau und ich hatten damals übers Wochen­en­de haupt­säch­lich Schle­hen und Hagebut­ten gesam­melt und waren, zumin­dest ich, an den Armen und selbst im Gesicht, derge­stalt übel zugerich­tet, dass mein damali­ger Schüler Hannes Neuffer, Klasse 5 (später 9) am Progym­na­si­um Oberko­chen (PGO) im Bergheim, der vorne in der ersten Bank saß, zu seinem Neben­sit­zer Klaus Kümmer­le genau so leise, dass ich’s gerade noch hören können musste, am Montag­mor­gen während des Unter­richts zuflüs­ter­te: „Mein lieber Schol­li, den hat se aber bees herg‘richtet heut Nacht…“

Das sind Teile meiner Erinne­run­gen an Hagebutten.

Und dann noch die Geschich­te vom bereits erwähn­ten Auendorf. Auendorf ist ein Ortsteil von Bad Ditzen­bach und liegt von Geislin­gen her kommend rechts der Straße hinterm Täle Richtung Autobahn, fast am Ende der Welt, – wenn da nicht noch das kleine Passsträß­le übern Fuchs­eck­sat­tel nach Gammels­hau­sen wäre… – Auendorf war früher das absolut reine Dorf der Hägen­mark­pro­duk­ti­on. Meine Eltern und Schwie­ger­el­tern kauften immer beim „Allmen­din­ger“. Fast in jedem Haus gab es einen Famili­en­be­trieb. Und selbst heute weist Google in Auendorf noch 4 aktive und 2 ehema­li­ge Hagebut­ten­mark­fa­bri­ka­tio­nen aus.

Hagebut­ten­markgs­älz, besser Hägamarkgs­älz, war lebens­lang das Lieblings­gs­älz meines Vaters. Aus diesem Grund kamen wir schon als Kinder nach Auendorf. Mein erster Famili­en-Hägen­marks­aus­flug fand 1941 oder 1942 statt. Mir hat sich unver­gess­lich die Geschich­te einge­prägt, wie sie mir mein Vater damals vom Hägamark­dorf „Auendorf“ erzähl­te. Und die Geschich­te lautet so:

„Auendorf“ hieß nicht immer Auendorf, – früher hieß Auendorf nämlich „Ganzlo­sen“. Dieses Wort hat es kräftig in sich. Abmil­dernd liest man in den Büchern deshalb auch „Ganslo­sen“, also mit „s“ und nicht mit „z“ geschrie­ben. Aber mit „losen Gänsen“ hatte der Name aus der Sicht meines Vaters nichts zu tun. – Die „ganz Losen“ nämlich, also die, bei denen „ganz“ mit „z“ und nicht mit „s“ geschrie­ben wird, waren die „ganz beson­ders Schlim­men“ – was in der Regel keines­wegs böse sondern nett, ja fast anerken­nend gemeint war. In dem Wort „Loser“ steckt nämlich auch das im Ausster­ben begrif­fe­ne schwä­bi­sche Wort „Lauser“. Ein „Lauser“ wieder­um ist ein „schlitz­oh­ri­ger Lausbub“ (hochdeutsch: „ein loser Bub“). Der fröhlich gemein­te Tadel: „Des isch a ganz a lombi­cher durch­trie­be­ner Lauser“ grenzt in der Tat fast schon an ein Lob, gerade weil das „Schlitz­oh­ri­ge“ ja durch­aus positiv gesehen werden kann. Insge­samt jedoch war trotz aller wohlmei­nen­den Inter­pre­ta­tio­nen des Ortsna­mens „Ganzlo­sen“ schon klar, dass der Inhalt des Überna­mens mindes­tens so heftig war wie „Taschen“ für die Schnait­hei­mer, „Bäraf­an­ger“ für die Unter­ko­che­ner, oder „Schlie­dascheißr“ für die Oberkochener…

Also haben sich die Ganzlo­se­ner Bürger in ihrer Not eines Tages an den Württem­ber­gi­schen König gewandt mit der Bitte um einen könig­li­chen Vorschlag für einen besse­ren und weniger anzüg­li­chen Namen für ihren Ort. Dem König war das Anlie­gen der Ganzlo­se­ner Bürger ebenso verständ­lich wie wichtig, sodass er sich zusam­men mit ein paar Stutt­gar­ter Verwal­tungs-VIPs auf die Reise nach Ganzlo­sen machte, um sich die Argumen­te der Ganzlo­se­ner persön­lich vortra­gen zu lassen. – Nachdem der Bürger­meis­ter dem König bei Hägamark­breed­le und Hagabud­da­woi das Leid der Ganzlo­se­ner Bürger nochein­mal eindring­lichst vorge­tra­gen, und der König aufmerk­sam gelauscht hatte, erhob sich dieser und räumte ein, dass der Name „Ganzlo­sen“ in der Tat unange­mes­sen für die braven Bürger des Hägen­mark­dorfs sei. Offen­bar hatte er jedoch noch keinen passen­den Namen im Gepäck mitge­bracht. Im Prinzip könne er, so der König zusam­men­fas­send, nur feststel­len, dass das Dorf Ganzlo­sen, – und nun der König wörtlich: „halt »auch ein Dorf« sei, wie alle anderen Dörfer“. Mit diesen Worten hatte der König ungewollt eine salomo­ni­sche Lösung für das Problem gefun­den. Da der König natür­lich ein Schwa­be war, hatte er logischer­wei­se nicht „halt »auch ein Dorf«“ gesagt, sondern schwä­bisch »au en Dorf«. Auendorf, – das war’s. Blitz­schnell schal­te­te der König noch beim Ausspre­chen seiner Worte, – und schlug seiner Einge­bung folgend den Namen „Au-en-dorf“ = Auendorf als neuen Namen für das Dorf Ganzlo­sen vor. Dieser Name wurde dann, wenngleich nicht mit himmel­stür­men­dem Beifall, so doch fast einstim­mig angenom­men.“ Die „Umtau­fung“ ist histo­risch belegt und hat im Jahr 1849 stattgefunden.

So hat mir mein Vater die Geschich­te vom Hagabud­da­dorf Ganzlo­sen = Auendorf damals verzählt.

Ganzlo­sen richtig auszu­spre­chen ist übrigens für Nicht­schwa­ben glück­li­cher­wei­se unmög­lich. Für den Vokal im Wortteil „Ganz“, spricht man es schwä­bisch aus, benötigt man nämlich einen für Durch­schnitts­deut­sche unform­ba­ren nasalen schwä­bi­schen Laut, der zwischen »a« und »o« liegt. Für diesen Laut verwen­den wir hier das „@“.

Der Ganzlo­se­ner erste Wortteil „Ganz“ wird so zu: „g@s“, wobei das „@“ so ausge­spro­chen wird wie das „@“ in: „m@“ = „Mann“ auf Schwä­bisch. Oder das „@“ in „m@gsch mi?“ Oder das „@“ in: „K@sch et uffbassa, du Bachl?“ Oder das „@“ in: „Des isch a L@le“ = ein Mensch mit lomme­li­gem Charak­ter. Auch „@la“ = Aalen wäre denkbar, wobei nicht überse­hen werden darf, dass es Aalen ausspra­che­mä­ßig auch in der Form von „aola“ gibt, was hier nicht zutrifft.

Der zweite Wortteil von Ganzlo­sen, also „Losen“ wird auf Schwä­bisch „laosa“ ausge­spro­chen. Ganzlo­sen insge­samt also = „g@slaosa“. — Das »a« und das »o« in „laosa“ dürfen aller­dings keines­falls vertauscht werden, sonst heißt das Wort „loasa“ – und das bedeu­tet dann so viel wie „zuhören“, – z.B.: „Loas amaol, – oos gangat morga uff G@slausa“ = „Hört mal zu, – wir gehen morgen nach Auendorf“. „Ganzlo­sen“ hat angeb­lich ganz entfernt auch etwas von Schil­da am Hut. In der Tat findet man, wenn man bei Google unter „Auendorf“ googelt, die dort sogenann­ten „Ganzlo­ser Strei­che“. Es gibt sogar einen spezi­el­len „Strei­che­pfad“.

Doch kehren wir zurück zum Ursprung unseres Berichts, – den Hagebut­ten, – und dem, was man daraus machen kann: All das Gelese­ne steckt hinter dem fürch­ter­li­chen Wort „Hagebut­ten­kon­fi­tü­re“.

Oberkochen

Unsere Abbil­dung 3 zeigt eine in Oberko­chen gekauf­te „Hagebut­ten Konfi­tü­re extra“. Fragen Sie mich bitte nicht, wieviel davon „Chemie“ ist.

Dietrich Bantel

Mehr zu „G@slaosa“,

Neu zu „Homml“ und Sechserklub

Selten hat ein Bericht unserer heimat­kund­li­chen Serie, die in „Bürger und Gemein­de“ ununter­bro­chen seit der Gründung des Heimat­ver­eins im Jahr 1987 läuft, also seit demnächst 30 Jahren, im Echo so vieler­lei fröhli­che Resonanz erzeugt wie unser Bericht 670 unserer „Kleinen Fahrt“ ins „Gsläz“ und in die „Schwä­bi­sche Phone­tik“ zum Thema „G@slaosa“ und Auendorf.

Druck­reif ins Haus kam ergän­zend eine Geschich­te, die sich vor ca. 20 Jahren im Zusam­men­hang mit „Auendorf“ ereig­net hat.

Sie stammt aus der Feder eines meiner ältes­ten Schüler, der seit 1967 Mitglied in meinem Oberko­che­ner „Sechs­er­klub“ ist. Dieser Klub wurde vor demnächst 50 Jahren (!) bei der „There­se auf dem Niesitz“ von den beiden Abgangs­klas­sen 6a und 6b am PGO (Progym­na­si­um Oberko­chen) gegrün­det, – und zwar aus Traurig­keit darüber, dass die Schüler, die nach der sechs­ten Klasse zwecks Abitur Oberko­chen verlas­sen und sich auf die „umlie­gen­den Dörfer“ vertei­len mussten, da das Abitur damals noch nicht in Oberko­chen abgelegt werden konnte.

Die damali­ge 6a und die 6b waren unter meiner und meiner Frau „Führung“ aufs Härts­feld auf den Niesitz zur „There­se“ gewan­dert. Der Klassen­leh­rer der 6a war durch Hausbau zur Wande­rung verhin­dert und deshalb mit dem Auto nachge­kom­men. Aus diesem Grund bestell­te er beim Bierbe­stel­len als einzi­ger aus der großen Runde eine „Cola“, was die „There­se“, die meine Frau und mich sehr wohl, nicht aber meinen Kolle­gen, einen bekann­ten Musik­leh­rer, kannte, und ihn verhäng­nis­vol­ler Weise meinen Schülern zurech­ne­te, zu der Bemer­kung veran­lass­te „Buale, des saufsch et, – dao muasch bloß bronza…“ einer der vielen Sprüche, die die „There­se“ unsterb­lich machten. – Jeder, der aufm Niesitz Mitglied im Sechs­er­klub werden wollte, also alle, mussten einen von mir als Klassen­leh­rer der 6b abzuseg­nen­den Zweizei­ler dichten, der den Namen des Betref­fen­den enthal­ten musste. – Der Sechs­er­klub wird dieses Jahr 50 Jahre alt. Der Jubilä­ums­treff ist auf Samstag, 8.7.2017 festgelegt…

Oberkochen

Klassen­fo­to der „Abschluss-Klassen 6a und 6b am Progym­na­si­um Oberko­chen im Jahr 1967. Mitten drin ist der Klassen­leh­rer der 6a, Otto Fischer, zu erken­nen; mich selbst sucht man vergeb­lich. Den Grund hierfür habe ich verges­sen. Dafür ist der Verfas­ser des Ergän­zungs­be­richts zu „Auendorf“ auf dem 50 Jahre alten Klassen-Foto zu sehen.

Wir alle waren damals 50 Jahre jünger. Also auch der Oberko­che­ner Eberhard Kolb, der mir heute, 23.1.17., sein „Auendorf“-Erlebnis geschil­dert hat. Sein damali­ges Aufnah­me­ge­dicht laute­te „Ich bin des Kolben Eberhard, der niemals einen Pfennig hat“. – Er und seine Frau Gerlin­de, die ihre Mitglied­schaft natür­lich ebenfalls durch ein Gedicht erwor­ben hat, schreibt:

Hallo Didi,
zu Deinen Ausfüh­run­gen über Auendorf ist mir eine kleine Geschich­te von mir einge­fal­len, die ich dir erzäh­len will.

Vor ca. 20 Jahren weilte mein Schwie­ger­va­ter zur Kur in Bad Ditzen­bach. An einem Wochen­en­de wollten Gerlin­de und ich ihn besuchen. Meine Schwie­ger­mut­ter meinte dazu: Da könnt ihr doch Gerlin­des Dote, (die Schwes­ter meines Schwie­ger­va­ters), die in Göppin­gen wohnt, mitneh­men und dann über G@slausa dorthin fahren. Wir fanden die Idee gut, und ich nahm eine Straßen­kar­te zur Hand und suchte mühsam besag­ten Ort, – aller­dings vergeblich.

Irgend­wann habe ich aufge­ge­ben und klein­laut gefragt, wie ich denn fahren soll. Alle haben gelacht und gefragt, ob ich nicht wüsst, dass das Auendorf ist.

Ich habe dann erfah­ren, dass die Urein­woh­ner im Raum Göppin­gen immer noch von G@slaosa reden, wenn sie Auendorf meinen. – Meine Schwie­ger­el­tern stammen aus dem Raum Göppin­gen und sind erst 1961 nach Oberko­chen gekom­men, wo sie die Bäcke­rei Fleury gekauft haben.

In Auendorf gibt es übrigens eine Edelde­stil­le (hab sie mir vor 10 Jahren mal angeschaut), die ihre hochwer­ti­ge Ware unter dem Namen „Ganslo­ser“ vertreibt. Du kannst da locker 100 € für 0,7 Liter Gebirgs­wil­liams ausge­ben. Im KDW in Berlin auch knapp 500 €.

Meine Schwie­ger­el­tern hatten früher die Verbin­dung dorthin, weil der frühe­re Betrei­ber bei meinem Schwie­ger­va­ter in Bad Boll eine Lehre gemacht hat. Der Spitz­na­me der Auendor­fer ist übrigens „Hommel­hen­ker“ (steht so im Internet).

Das ist meine Geschich­te von Auendorf.
Viele Grüße von Gerlin­de und Eberhard.

Für Oberko­che­ner, die nicht wissen, was ein „Hommel“ ist, sei verra­ten, dass der „Hommel“ ein männli­cher Zucht-Stier ist, – man kann auch „männli­ches Rind“ zum „Hommel“ sagen. Der Bauer, der an einem Ort den „Hommel“ hat, ist stets ein recht gefrag­ter Bauer, denn in der Regel lassen sich die Bauern ihre Kühe, wenn sie Rinder-Nachwuchs wollen, vom „Hommel“ dieses Bauern decken, – weshalb man diesen Bauern hier und da auch den „Hommel­bau­ern“ nennt. – In Oberko­chen gab es den „Hommel­bau­ern“, und dieser verfüg­te auch über spezi­el­les Weide­land, das man die „Hommel­wie­sen“ nannte. Die Oberko­che­ner „Hommel­wie­sen“ befinden/befanden sich im Wolfertstal.

Oberkochen

Der „Hommel“ (Quelle: Google)

Mancher­orts wird der „Hommel“, „Farra“ oder auch nur „Bulle“ genannt. Verschwie­gen soll nicht werden, dass der „Hommel“ auch „H@ga“ genannt wird, worüber wir uns nicht näher auslas­sen wollen, außer, dass ein Tal, das Richtung Essin­gen weist, „H@gadal“ heißt…

Dass „a Hommel“ natür­lich auch „eine Hummel“ sein kann, oder, wie wir ehema­li­gen Oberko­che­ner Gastar­bei­ter aus Stutt­gart früher dazu sagten: „ein Bromm­hom­me­l­er“, muss an dieser Stelle auch erwähnt werden.

Wie die Oberko­che­ner zum Bromm­hom­me­l­er“ sagen, darf geraten werden.

Dietrich Bantel

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