Der Hexen­ring, der Hexen­ring
das ist ein ganz besond­res Ding.
Er wächst wie aus dem Nichts gemacht
rund wie ein Kreis gleich in der Nacht.
In Oberko­chen dieses Mal
beim Langert­go­ischt im Wolfertstal.

Unser echt Oberko­che­ner Hexen­ring wurde am 8. Oktober dieses Jahres in der Wiese etwa halbwegs zwischen dem Aussied­ler­hof »Pflug­wirt« und dem »Löffler­schup­pen« im Wolfert­s­tal fotogra­fiert, unweit des Schup­pens, wo früher »Winne­tou und die 7 Geißlein« und noch früher ein Pferd namens »Bonny« zuhau­se waren – etwas talab­wärts zwischen Guten­bach und Vizinal­weg, unter­halb der Stelle von der wir jüngst über den Wasser­rohr­bruch der LW berich­te­ten. Da unser Hexen­ring auch heute noch, am 16. Novem­ber, zu sehen ist, scheint er es Wert zu sein, dass er im Amtsblatt erwähnt wird.

Tatsäch­lich hatte sich an der beschrie­be­nen Stelle im Tal über Nacht ein deutlich in der Wiese wahrnehm­ba­rer Kreis gebil­det, gut 20 Meter im Durch­mes­ser und von dunkle­rer Farbe als das ihn umgeben­de Grasland.

Die Kommen­ta­re der zahlrei­chen Spazier­gän­ger, zu Fuß und mit Hund unter­wegs, waren vielsei­tig und beweg­ten sich zwischen »dao isch a Raumschiff g‘landat« und »i han gar net gwisst, dasses heut no Hexa gibt«. Eine Dame erinner­te sich sogar an die vor 20 Jahren in engli­schen Kornfel­dern über Nacht entstan­de­nen Kreise und andere geome­tri­sche über Nacht entstan­de­ne Figuren, die durch die Weltpres­se geister­ten, und die, wie sich später heraus­stell­te, angeb­lich von listi­gen Landwir­ten fabri­ziert worden waren, – wobei einige Insel­be­woh­ner noch heute auf außer­ir­di­sche Macher hinwei­sen. – Einer unserer Kommen­ta­to­ren wusste zu berich­ten, dass man vor wenigen Jahren weiter draußen im Tal auf der anderen Talsei­te nicht nur einen solchen Kreis, sondern gleich deren drei, und wesent­lich größe­re, beobach­tet habe, die ebenfalls über einen länge­ren Zeitraum zu sehen gewesen seien. – Eine weite­rer erinner­te sich daran, dass vor einigen Jahren im Amtsblatt von einem »Hexafels auf dem Volkmars­berg« berich­tet wurde – im Zusam­men­hang mit der Walpur­gis­nacht – oder auch nur so erdacht… (Bericht 409 vom 4.1.2002: »Der Hexafels« – zu finden über Punkt 19 – Suchma­schi­ne auf der Start­sei­te – Einga­be »Der Hexafels«)

Auf einen philo­so­phi­schen Nenner brach­te es ein Bekann­ter, der kurz und bündig so formu­lier­te: »Hexa gibt’s heut nemme, aber i kenn gnuag«.

Als Hexen­rin­ge oder Feenrin­ge – so beginnt Herrn Googles Erklä­rung in Wikipe­dia – werden kreis­för­mi­ge Ansamm­lun­gen von Pilz-Frucht­kör­pern bezeich­net, die dadurch entste­hen, dass das Myzel eines Pilzes in alle Richtun­gen gleich schnell wächst. Die Durch­mes­ser dieser Gebil­de können alters­ab­hän­gig sehr groß werden. Hexen­rin­ge werden von verschie­de­nen Pilzar­ten an ganz unter­schied­li­chen Stand­or­ten gebildet.

Am Ende der Myzel­fä­den bilden sich das, was der Volks­mund als »Pilze« bezeich­net, – der sicht­ba­re Frucht­kör­per. Da mit der Zeit die Nährstof­fe im Boden im inneren Bereich der »kreis­för­mi­gen Pilzan­samm­lung« zur Neige gehen, stirbt das Myzel dort ab und übrig bleibt eine ringför­mi­ge Struk­tur, der sogenann­te Hexen­ring. In der Regel ist ein Hexen­ring daher ein einzi­ger Organis­mus. Bei günsti­gen Bedin­gun­gen kann das Myzel sehr schnell Frucht­kör­per bilden, somit können solche Ringe buchstäb­lich über Nacht entste­hen. Im Allge­mei­nen haben Hexen­rin­ge Durch­mes­ser von 20 cm bis zu einigen Metern. Der größte bisher entdeck­te Ring maß etwa 150 Meter im Durch­mes­ser. In Europa können bei mehr als 60 der bekann­ten Pilzar­ten solche Ringstruk­tu­ren entstehen.

Auf Rasen verur­sa­chen Pilze häufig ganzjäh­rig sicht­ba­re Verfär­bun­gen, weshalb Hexen­rin­ge auch zu den Rasen­krank­hei­ten gezählt werden.

Der Name Hexen­ring oder Feenring geht auf den Volks­glau­ben zurück, da man in diesen runden Formen Versamm­lungs­or­te der Hexen oder Feen sah, deren Betre­ten magisch oder verbo­ten war. Wachs­tums­or­te beson­de­rer Pflan­zen, zum Beispiel solcher mit spezi­el­len Heilei­gen­schaf­ten, werden in verschie­de­nen Kultu­ren mit Geist­we­sen verbunden.

Im Hinter­grund unseres Fotos sind im Wolfert­s­tal hinter dem Hexen­ring der »Löffler­schup­pen« und die Stallun­gen der Bullen­zucht des Landwirts Balle zu erkennen.

Google.de und Dietrich Bantel

Oberkochen

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