Die ältes­te umfas­sen­de Beschrei­bung Oberko­chens ist die, die vor gut 150 Jahren im Rahmen der großen Oberamts­be­schrei­bung des Oberamts Aalen vom »König­li­chen statis­tisch-topogra­phi­schen Bureau«, Band 33, erstellt wurde.

Die Origi­na­le dieser Serie sind selte­ne und gesuch­te Bücher. (21cm / 15,8 cm — ca. 300 Seiten pro Band) Die gesam­te 64-bändi­ge Serie wurde in den Jahren 1961 — 1980 als »Reprint« vom Horst Bissin­ger KG Verlag und Drucke­rei, Magstadt bei Stutt­gart, neuauf­ge­legt. (ISBN 3–7644 0032–3).

Auch die Reprint-Aufla­ge ist total vergrif­fen, so dass auch der Reprint-Band des Oberamts Aalen höchs­tens noch antiqua­risch ergat­tert werden kann.

Oberko­chen ist auf den Seiten 291 bis 297 ausführ­lich beschrie­ben. Der gesam­te 7‑seitige Text ist in Oberko­chen bis auf winzi­ge hie und da veröf­fent­lich­te Ausschnit­te weitest­ge­hend unbekannt.

Unserem Reprint (Privat­be­sitz) sind lose beigege­ben:
A) Karte »K. Würt. Oberamt Aalen — im Maßstab 1: 100000, aufge­nom­men bei der allge­mei­nen Landes­ver­mes­sung« — Entfer­nun­gen angege­ben in Stunden und Würt. Fuß.
B) Statis­tik 1 über Einwoh­ner, Gebäu­de und Viehstand.
C) Statis­tik 2 über die Flächen­ab­mes­sun­gen der einzel­nen Gemein­den in Morgen.
D) Statis­tik 3 über Staat­s­teu­ern, Gemein­de- und Stiftungshaushalt.

Angaben in fl (Florin = Gulden) und kr (Kronen).

Für Oberko­chen am inter­es­san­tes­ten ist die Statis­tik 1 über Einwoh­ner, Gebäu­de und Viehstand.

Oberko­chen war zur Zeit der Oberamts­be­schrei­bung von 1854 noch ein reines Bauern­dorf. Die Indus­tria­li­sie­rung setzte wenige Jahre später mit der Einrich­tung der ersten im Jahr 1860 offizi­ell angemel­de­ten Bohrer­mach­er­werk­statt durch Jacob Chris­ti­an Bäuerle ein.

Oberkochen

In dieser Statis­tik 1 heißt es zu Oberkochen:

Evange­li­sche Einwoh­ner: 475,
katho­li­sche Einwoh­ner: 726
Gesamt­ein­woh­ner­zahl: 1201 Einwoh­ner. (Stand der ortsan­ge­hö­ri­gen Bevöl­ke­rung am 3. Dezem­ber 1850)
Anzahl sämtli­cher Gebäu­de: 209. Haupt- und Wohnge­bäu­de: 160. Neben­ge­bäu­de: 49. Brand­ver­si­che­rungs­an­schlag: 189700 fl.
Auf ein Wohnge­bäu­de kommen 7,5 Menschen (im Oberamts­schnitt sind es 7,1)
Pferde: Pferde über 2 Jahre: 82, Pferde unter 2 Jahren: 6
Rindvieh: Ochsen und Stiere: 146, Kühe: 187, Schmal­vieh: 239 (Schmal­vieh ist eine veral­te­te Bezeich­nung für Feder­vieh).
Schafe: Spani­sche Schafe: 0, Bastard­scha­fe: 0, Landscha­fe: 2
Schwei­ne: 109
Ziegen: 33
Bienen­stö­cke: 38

Eine knappe Zusam­men­fas­sung der Oberamts­be­schrei­bung bezüg­lich Oberko­chen ist im Heimat­buch auf den Seiten 133 und 134 nachzulesen.

Für das nächs­te Jahr plant der Heimat­ver­ein im Rahmen seiner heimat­kund­li­chen Bericht­erstat­tung erstma­lig die Veröf­fent­li­chung der gesam­ten Beschrei­bung Oberko­chens in Einzelberichten.

Wir werden die Berich­te, die in der heute von jünge­ren Leuten nur noch bedingt lesba­ren Fraktur­schrift gesetzt sind, in Antiqua­schrift übertragen.

Dietrich Bantel

Oberkochen

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