1942 — 1945 Zwangs­ar­bei­ter in Oberkochen

Teil 4

Wie berich­tet hat das Ehepaar E. und A. Müller dem Heimat­ver­ein ein in seinem Besitz befind­li­ches Bild des Malers Adolf Medved­ckij (Schwarz­meer­land­schaft — Bild No. 5, BuG v. 8.6.07. — Bericht 515) mit der Maßga­be geschenkt, dass das Bild, falls die Witwe des im letzten Jahr verstor­be­nen Malers an demsel­ben inter­es­siert ist, von uns an dessen Witwe weiter­ge­ge­ben werden solle.

Der ukrai­ni­sche Geschichts­for­scher, Schrift­stel­ler und örtli­che Funktio­när der Stadt Dnjeprods­ers­hinsk bei Dnjepro­pe­trovsk (siehe Karte), Alexan­dr Slonevs­kij, ließ uns alsbald wissen, dass die 87-jähri­ge Witwe des Malers, Frau Medved­kai­ja sich sehr über das Bild freuen würde. Wir haben das Bild umgehend sicher verpackt und zur Post gebracht. (Porto 35,– €)

Oberkochen

Mittler­wei­le ist das Bild in der Ukrai­ne angekom­men. Am Diens­tag, 10. Juli übersand­te uns der Wissen­schaft­ler Alexan­dr Slonevs­kij ein Foto, das ihn und Frau Medved­kai­ja zusam­men mit dem noch ungeöff­ne­ten Paket zeigt. — (Foto 2)

Oberkochen

Auf Anregung von A. Slonevs­kij wandte ich mich an das Sekre­ta­ri­at der Katho­li­schen Kirchen­ge­mein­de mit der Bitte um Überprü­fung der Frage, ob, und wenn ja, wie viele Kinder, die auf einen russi­schen Namen getauft sind, in der ersten Hälfte der Vierzi­ger­jah­re in Oberko­chen auf die Welt gekom­men sind. Schon nach wenigen Tagen hatte Frau Zimmer­mann das Gebur­ten- und Taufre­gis­ter von 1941 bis 1948 durch­ge­se­hen und dabei festge­stellt, dass 10 oder 11 Kinder, die aller Wahrschein­lich­keit nach russi­scher Herkunft sind, sämtli­che in den Jahren 1943 bis 1945, geboren wurden. (Erste Geburt am 12. August 1943, letzte Geburt am 26. März 1945 kurz vor Kriegs­en­de). Leider ist nur bei einer der Gebur­ten vermerkt, woher die Mutter stammt — der Zufall will jedoch, dass als Herkunfts­land »Ukrai­ne« vermerkt ist.

Die Liste haben wir bereits in die Ukrai­ne weitergeleitet.

Auf den Spuren weite­rer Bilder haben wir uns im Zusam­men­hang mit der Suche nach Nachkom­men der Hebam­me Thera­sia Holz (»Hefatl«) auch mit dem Ehepaar L. und M. Trucken­mül­ler in Verbin­dung gesetzt und dabei erfah­ren, dass sich auch in diesem Haus ein Bild von Maler Adolf Medved­ckij befin­det. Dabei handelt es sich um eine Zweit­fer­ti­gung eben der oben genann­ten »Schwarz­meer­land­schaft«.

Für weite­re Infor­ma­tio­nen im Zusam­men­hang mit dem russi­schen Maler Adolf Medved­ckij und dem ganzen seiner­zei­ti­gen Umfeld sind wir dankbar.

Dietrich Bantel

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