Für den, der durchs Wolfert­s­tal Richtung Essin­gen wandert, sind es seit Jahrzehn­ten alte Bekann­te: Die ständig weiter­wach­sen­den riesi­gen Ameisen­hau­fen rechts des Vizinal­wegs zwischen dem alten »Bäuer­le­schup­pen« und dem Eichertbrün­ne­le — sieben teils in tief hängen­den Tannen­zwei­gen versteck­te, teils unüber­seh­ba­re Bauwer­ke am Rand des Sonne­scheins, allesamt höchst leben­dig und mindes­tens drei von ihnen von ungewöhn­li­cher Größe.

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Leider weisen zwei von ihnen Spuren mutwil­li­ger Zerstö­rung auf, die von den fleißi­gen und nimmer­mü­den Bewoh­nern notdürf­tig geflickt wurden.

Dieser Bericht möchte dazu beitra­gen, die Menschen einmal mehr zur »Erfurcht vor dem Leben« (Albert Schweit­zer) hinzuführen.

Übers Inter­net (Google) finden wir unter dem Stich­wort »Ameisen­hau­fen» viel wertvol­le Infor­ma­ti­on. Hier eine Auswahl:

An 1. Stelle auf Seite 1 kann man einen sehr ausführ­li­chen Bericht von »Wikipe­dia« abrufen.
An 4. Stelle auf Seite 1 finden wir einen Bericht unter »freenet« — Wissen­schaft — »Was passiert in einem Ameisen­hau­fen?«.
An 8. Stelle auf Seite 1 kommt ein Bericht unter Jugend­in­for­ma­ti­on »Perfekt organi­siert: der Ameisen­hau­fen«. Während in »freenet« die Ameisen­hau­fen als zu den imposan­tes­ten Bauwer­ken gehörend bezeich­net werden, die unsere heimi­schen Insek­ten hervor­brin­gen (bis zu 2 Meter Höhe und von 1/2 bis zu 1 Milli­on Ameisen bewohnt), beschreibt die Jugend­sei­te »Wissen macht Spaß« die Ameisen­hau­fen folgendermaßen:

Zitat:
Die meisten Ameisen­ar­ten bauen sich Nester — die einen in Baumstümp­fen, andere in Höhlen oder Felsni­schen. Am besten kennt ihr sicher die künst­li­chen Hügel der Waldamei­sen — die Ameisen­hau­fen. Die sind oft über einen Meter hoch, haben einen Umfang von vier Metern und mehr. Um den Hügel anzule­gen, tragen die Tiere abgefal­le­ne Nadeln und Holzstück­chen zusam­men, dazu Teile von kleine­ren Pflan­zen und auch Erde. Die Ameisen wohnen nicht nur im Hügel, sondern auch darun­ter, im Boden. Das Nest geht mindes­tens noch einmal so tief in die Erde. Der Aushub, der beim Anlegen der unter­ir­di­schen Gänge entsteht, wird für die oberen Stock­wer­ke benutzt.

Gröbe­res Materi­al wird im Inneren des Hügels angeord­net; Feiners bildet den Nestman­tel. Die Kuppel wird von kleinen Aststü­cken zusammengehalten.

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Die Ameisen heizen ihr Nest auf erstaun­li­che Weise. Wenn die Sonne auf den Hügel scheint, kommen viele der kleinen Tiere heraus und sonnen sich. So speichern sie Wärme in ihrem Körper. Dann klettern sie in die unteren Stock­wer­ke und geben dort ihre Wärme ab. Die warme Luft steigt nach oben und heizt das ganze Nest. Im Inneren des Ameisen­hau­fens geht es nicht wild durch­ein­an­der, wie man meinen könnte. Alles ist genau organi­siert. Die Königin­nen haben ihre Kammern in der Mitte des Hügels. Die Räume für Eier, Larven und Puppen sind streng getrennt. Die Nestein­gän­ge werden geschlos­sen, wenn es regnet oder kalt wird. Und der unter­ir­di­sche Fried­hof liegt etwas abseits.
Ende Zitat

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Unsere Sieben-Hügel-Stadt beim Eichertbrün­ne­le im Tal der sieben Hunger­brun­nen (sowohl von den Hügeln als auch von den Brunnen mögen es gewiss auch mehr sein) ist in diesen sonni­gen frühlings­haf­ten Tagen beson­ders leben­dig. Je nach »Kaste« (Arbei­ter, Solda­ten, Königin­nen) sind die roten Waldamei­sen plusmi­nus 10 mm groß, können munter beißen und werden, ebenfalls je nach Kaste, zwischen 3 und 15 Jahre alt.

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Die Zahl der Bewoh­ner eines Ameisen­hau­fens hängt mit seiner Größe und seinem Alter zusam­men. Die Angaben schwan­ken zwischen 100.000 bis 2.000.000 Ameisen. Drei unserer Ameisen­hau­fen errei­chen ab dem gewach­se­nen Boden fast die Maximal­grö­ße von 2 Metern.

Ameisen­hau­fen stehen unter Naturschutz.

Dietrich Bantel

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