Am 21. Mai d.J. erreich­te uns per E Mail ein an den Heimat­ver­ein gerich­te­ter Hilfe­ruf aus Afrika. Absen­der: Profes­sor Dr. Friede­mann Schrenk, Uni und Senckenbergmuseum/Frankfurt a.M. und Karonga/Malawi, Afrika. Friede­mann Schrenk, Oberko­che­ner Paläo­an­thro­po­lo­ge von Weltruf, ist vor allem durch seine Forschun­gen in Afrika im Bereich der Prima­ten- und Homini­den Forschung, aber auch durch seine Vorträ­ge, TV Berich­te, vor allem aber durch seine wissen­schaft­li­chen Veröf­fent­li­chun­gen, sowie durch die zwei Bücher, die über seine Arbeit berich­ten, bekannt.

Im Januar dieses Jahres hielt er, veran­stal­tet vom HVO, im bis auf den letzten Platz gefüll­ten Bürger­saal einen Vortrag zu seinem jüngs­ten Buch »Adams Eltern«.

Prof. Dr. Friede­mann Schrenk ist jedoch nicht nur als Forscher in Afrika tätig, sondern engagiert sich dort, zusam­men mit seinen Kolle­gen, sehr stark auch auf sozia­lem Gebiet.

Der Hilfe­ruf laute­te auszugsweise:

… es fehlt noch Materi­al zum Aufbau der Ausstel­lung und zur Einrich­tung der Arbeits­plät­ze, wie aus der angehäng­ten Info hervor­geht. In manchen Privat, Museums, Insti­tuts oder sonsti­gen Kellern verstaubt Inven­tar und Materi­al, das in Afrika bestens einsetz­bar wäre.

Ein Contai­ner geht in wenigen Tagen, Ende Juni, von Frank­furt auf die Reise nach Karonga/Malawi und hat noch Platz frei. Daher sind wir für die Weiter­ver­brei­tung der angehäng­ten Anzei­ge an poten­ti­el­le Unter­stüt­zer und jede Rückmel­dung sehr dankbar..

Angehängt war ein Schrei­ben mit weite­ren Ausfüh­run­gen zu den vieler­lei sozia­len Projek­ten der URAHA-Founda­ti­on. Auch Aidswai­sen kommen durch diese Aktion, der mögli­cher­wei­se eine weite­re folgt — wir werden dann recht­zei­tig eine zweite Hilfs­ak­ti­on starten in den Genuss von Schulunterricht.

In BuG vom 28. Mai haben wir den Hilfe­ruf — u.a. eine Liste mit ca. 70 notwen­di­gen und erwünsch­ten Werkzeu­gen, Maschi­nen u. vieler­lei Materia­len zur Einrich­tung von Werkstät­ten — zum ersten Mal, und dann am 18. Juni, also »kurz vor Torschluss« ein weite­res Mal in BuG veröffentlicht.

Der Erfolg unserer Aktion war höchst erfreulich:

Folgen­de Oberko­che­ner Firmen und priva­te Spender haben sich an der Aktion betei­ligt:
Leitz, Jakob Schmid, Tankstel­le K. u. E. Balle, Willi­bald Mannes, Albert Neuhaus, Josef Frech, Hugo Gold, Martin Gold.
Der Gesamt­wert der ungefähr zwei Tonnen wiegen­den gestif­te­ten neuen und gebrauch­ten Objek­te, die am Mittwoch, 23. Juni von zwei Mitar­bei­te­rin­nen des Sencken­ber­g­in­sti­tuts »einge­sam­melt« wurden, beträgt über 5000 Euro.
Da das Fahrzeug nicht alles aufneh­men konnte, wurde für den Rest seitens des HVO eine Beipack Sendung über die Fa. Peters­hans und Betzler organisiert.

Oberkochen

Verla­den der Spenden bei Martin Gold
v.l.: Mario Wallen­horst, Martin Gold (Bär), Chris­ti­ne Hemm (FS — Frkft), Melanie Lebschy, (FS-Frkft) Horst Riegel, Volkmar Schrenk, Sepp Rosen­ber­ger und Markus Kollmer.
Dank gilt allen oben genann­ten Spendern, sowie Martin Gold, Sepp Rosen­ber­ger, Horst Riegel, und Erwin und Micha­el Müller, die die Oberko­che­ner Arbeit leisteten.

Bereits am Freitag, 25. Juni kam folgen­de E‑Mail beim Heimat­ver­ein an:
Ma-la-wi ein Wort mit drei Silben, in dem eine der Wiegen der Mensch­heit stand. Seit mehr als zwanzig Jahren reise ich nun in dieses Land im Südos­ten Afrikas und ich würde lügen, wenn ich behaup­ten würde, es wären nur die Fossi­li­en, die mich inter­es­sie­ren. Nein. Es sind Land und Leute, die mich und meine Kolle­gen der vor fünf Jahren gegrün­de­ten Uraha Founda­ti­on faszi­nie­ren. Die Armut ist sicht­bar. Sie zu ignorie­ren grenzt an Arroganz. Das pro Kopf Einkom­men unter einem US Dollar pro Tag, die Regie­rung korrupt und die Hilfs­pro­jek­te nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Unsere Helfer und Freun­de vor Ort leben tagtäg­lich mit der Angst, morgen keinen Mais auf dem Teller zu haben, das Haus vielleicht von Wind und Wetter zerstört zu bekom­men oder das Angepflanz­te durch eine Heuschre­cken­pla­ge zu verlie­ren. Wir wollen helfen. Helfen mit Bildung, Fortschritt in das Land oder zumin­dest in den Landstrich in dem wir arbei­ten zu bringen. Mit unserem Cultu­ral & Museum Centre Projekt haben wir dies in den letzten vier Jahren dank dem Einsatz von vielen freiwil­li­gen Helfe­rin­nen und Helfern getan. Ende des Jahres können wir nach vier Jahren endlich das Museum, einen Lehrpfad und ein Labor mit Präpa­ra­ti­ons­räu­men eröff­nen und so Einkom­men und Jobs schaffen.

Mit den Spenden, die Sie als Oberko­che­ner dazu geleis­tet haben sind wir nun vor allem auch fähig, eine kleine Schule für Schrei­ne­rei zu eröff­nen und so vielleicht einen Beitrag zur Ausbil­dung in dem Land zu leisten. Herzli­chen Dank deshalb an alle Helfe­rin­nen und Helfer, die unseren Contai­ner, der nun bald gen Malawi abrei­sen wird, mit ihren Spenden gefüllt haben. Danke für die reibungs­lo­se Organi­sa­ti­on der Abholung und den vielen guten Wünschen. Im Namen der Uraha Founda­ti­on vielen Dank für die tolle Spenden­be­reit­schaft, herzli­che Grüße Friede­mann Schrenk.

PS. Wer mehr über unser Projekt wissen will, unter www.palaeo.net/cmck gibt es bildli­che Eindrü­cke und auch einen Kontakt zu den Kolle­gin­nen und Kolle­gen vor Ort, die den Contai­ner hoffent­lich bald in Empfang nehmen werden!

Oberkochen

Weitere Berichte aus dieser Kategorie

Weitere Berichte