In Bericht 253 in BuG vom 27.10.1995 berich­te­te der HVO über Josef Paul Fischer (PX), dem am 29.12.1917 (nicht 1916) in Stutt­gart von König Wilhelm II die Württem­ber­gi­sche Golde­ne Militär-Verdienst-Medail­le überreicht worden war.

Vor wenigen Tagen stifte­te Dieter Gold dem Heimat­ver­ein das 1959 erschie­ne­ne »Ehren­buch der Württem­ber­gi­schen Golde­nen Militär-Verdienst-Medail­le«. Diesem Buch ist auf Seite 36 zu entneh­men, dass Josef Paul Fischer (1891−1975), Brunnen­hal­de 4, nicht der einzi­ge Oberko­che­ner Träger dieser hervor­ra­gen­den Auszeich­nung gewesen ist. Außer ihm erhiel­ten diese Medail­le noch: Josef Gold, Landwirt, Heiden­hei­mer Straße 42, am 22.9.1918, und Franz Grupp, Bauer (Goldab­au­er), Heiden­hei­mer Straße 36, am 5.10.1916.

Heute wird in Kürze sowohl über das Buch als auch über Josef Gold berich­tet. Nach einer histo­ri­schen Betrach­tung über die Entwick­lung der Militär-Verdienst­me­dail­len (Silber und Gold), die bis ins 18. Jahrhun­dert zurück­geht, ist auf Seite 12 des genann­ten Buchs zu lesen, dass im Ersten Weltkrieg sage und schrei­be 201412 Unter­of­fi­zie­re und Mannschaf­ten die Silber­ne Militär-Verdienst-Medail­le, dagegen aber nur 4234 Offizie­re, meist Oberleut­nants und Leutnants, Unter­of­fi­zie­re und Mannschaf­ten die Golde­ne Militär-Verdienst-Medail­le erhal­ten haben.

Oberkochen

Heute wird in Kürze sowohl über das Buch als auch über Josef Gold berich­tet. Nach einer histo­ri­schen Betrach­tung über die Entwick­lung der Militär-Verdienst­me­dail­len (Silber und Gold), die bis ins 18. Jahrhun­dert zurück­geht, ist auf Seite 12 des genann­ten Buchs zu lesen, dass im Ersten Weltkrieg sage und schrei­be 201412 Unter­of­fi­zie­re und Mannschaf­ten die Silber­ne Militär-Verdienst-Medail­le, dagegen aber nur 4234 Offizie­re, meist Oberleut­nants und Leutnants, Unter­of­fi­zie­re und Mannschaf­ten die Golde­ne Militär-Verdienst-Medail­le erhal­ten haben.

Auf Seite 13 steht: »Für die Verlei­hung der Golde­nen Militär-Verdienst-Medail­len waren die Verlei­hungs­grund­sät­ze nicht immer gleich­mä­ßig; teilwei­se wurde der Besitz des Eiser­nen Kreuzes 1. Klasse voraus­ge­setzt. Später wurde die Golde­ne anstel­le des Eiser­nen Kreuzes 1. Klasse, oder EK 1 und dann, nach weite­rer Tat, die Golde­ne verlie­hen. Auf jeden Fall ist die Württem­ber­gi­sche Golde­ne Militär-Verdienst-Medail­le vermut­lich die einzi­ge württem­ber­gi­sche Kriegs­aus­zeich­nung, die nur für hervor­ra­gen­de und im Beson­de­ren nachzu­wei­sen­de Verdiens­te, an der Front vor dem Feinde, verlie­hen wurde.

Sie war anfäng­lich 17,5 gr schwer mit einem Goldge­halt von 986, nach 1914 wurde sie mit 16 gr 585, nach Juli 1915 mit 13 gr 585, ab Septem­ber 1915 bis Kriegs­en­de 13 gr schwer und 333 Feingold ausgegeben.«

Josef Gold war der Großva­ter von Dieter Gold, verhei­ra­tet mit Katha­ri­na geb. Geißin­ger (Bäcke­rei). Unser Foto (Abb. 1) stammt aus den Fünfzi­ger­jah­ren und zeigt Josef Gold in seiner Funkti­on als Waldschütz bei der Realge­nos­sen­schaft. Das Ehepaar Gold hatte 3 Söhne: Josef, der ältes­te, ist im 2. WK in Russland vermisst, Willi­bald, der mittle­re, war Dieter Golds Vater, Karl Gold, der jüngs­te, gründe­te die bekann­te Werkzeug­fa­brik, heute am Ortsaus­gang Richtung Aalen.

Zahlrei­che Erinne­rungs­stü­cke an den Großva­ter schmü­cken das Wohnzim­mer von Dieter Gold, unter anderem ein wunder­schö­ner sogenann­ter »Reser­ve­krug«, der aus der Ulmer Garni­sons­zeit des Großva­ters stammt. In schöner Schrift steht darauf:

Wir dienten an der Donau Strand
2 Jahre treu dem Vater­land
Der Kompa­nie den letzten Gruß
Treu kehr ich wieder wenn ich muß.
Gefr. Tambour Gold.

Dann folgen sämtli­che Namen des Regiments. Die unters­te Zeile lautet:
Erinne­rung an 7. Comp. Grn. Regt. König Karls Württ. No. 123, Ulm 1905 — 1907.

Josef Gold musste wieder­kom­men wie sein Militär­pass ausweist mit Datum vom 11. Oktober 1905 zum Grena­dier Regiment König Karl (5. Württ.) Nr. 123, 7. Kompa­nie. Außer­dem ist dem Pass der gesam­te militä­ri­sche Werde­gang, samt allen Beför­de­run­gen bis zur Entlas­sung am 13.11.1918 festgehalten.

Außer der Golde­nen Militär-Verdienst-Medail­le mit Ehren­sold (ab 1.8.1939 RM 20,- pro Monat) hatte Josef Gold das EK II und die Dienst Auszeich­nung III. Sowohl den Militär­pass seines Großva­ters als auch dessen Soldbuch, in welchem u. a. die Heimat­ur­lau­be vermerkt sind, übereig­ne­te Dieter Gold zusam­men mit anderen Dokumen­ten dem Heimatverein.

Aufschluss­reich ist auch eine Urkun­de des Tambour­meis­ters Josef Gold, die wohl alle im Regiment 126 am Ende des Kriegs erhal­ten haben mit einge­ar­bei­te­tem indivi­du­el­lem Foto (Abb. 2).

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Der reich illus­trier­te Urkun­den­text lautet:
1914 Kriegs Chronik 1918 Josef Anton Gold
Sergeant im 8. Württbg. Inf. Rgt. No 126 8. Kp. Wttb. Gold u. Silber M. V. Mcl, Eis. Kr. 2, D.A. 3 Er diente aktiv im 5. wttb. Gren. Rgt. No. 123 von 1905 07. Während d. Weltkrie­ge verließ er die Hei-mat am 6. 8. 1914 u. nahm ruhmvol­len Anteil an folgd. Kämpfen a. d. Westfr. 1914 b. Eton i. Cheppy-wald 1914 1915 i. d. Argon­nen, Höhe 265, Fille morte, 1917 i, Flandern, im Artois, 191711918 in frz. Flandern, 1918 große Schlacht in Frank­reich, Dchbr. Monchy, Cambrai, b. Bapau­me, zw. Arras Albert v. Armen­tiers. frz. Flandern, v. Monchy, Bapau­me. Am 24. Nov. 1918 Inf. Demobil­machg. aus dem Heere entlas­sen.
Zum steten Geden­ken für alle Zeiten.

Dieser Tage hatte Oberko­chen anläss­lich der »Sport­li­chen Begeg­nung« und anläss­lich einer Kunst­aus­stel­lung »Diver Maler im Rathaus« zahlrei­che Gäste aus unserer franzö­si­schen Partner­stadt Dives sur Mer in der Norman­die in Freund­schaft und herzli­cher Atmosphä­re. Es mag wider­sprüch­lich klingen: Die Kriege mit Frank­reich wurden nicht umsonst geführt — wir haben aus ihnen gelernt, ohne die Vergan­gen­heit zu vergessen.

Dietrich Bantel

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