Der Heimat­ver­ein wurde 1987 anläss­lich der 650 Jahr Feier Oberko­chens gegrün­det. Als einen seiner zehn Arbeits­schwer­punk­te hatte der Verein damals »Heimat­kund­li­che Forschungs­ar­bei­ten und Bericht­erstat­tun­gen« genannt. Noch 1987 veran­stal­te­te der Heimat­ver­ein auf Einla­dung von Franz Peter Hueber, Büche­rei­wart der Katho­li­schen Kirchen­ge­mein­de, im Rupert Mayer Haus ein »Heimat­kund­li­ches Fotoquiz«, in welchem die Inhal­te von 16 Fotos vom alten Oberko­chen erraten werden mussten. Die Antwor­ten auf die Fragen wurden der Reihe nach in den Amtsblät­tern »Bürger und Gemein­de« vom Januar bis April 1988 gegeben. Aus dieser Serie entwi­ckel­te sich die inzwi­schen zum festen Amtsblatt Bestand­teil gewor­de­ne heimat­kund­li­che Bericht­erstat­tung, die das Oberko­che­ner Amtsblatt deutlich von allen Amtsblät­tern der Ostalb unter­schei­det und für viele Leser beson­ders lesens­wert macht.

Der Titel der Serie »Oberko­chen — Geschich­te, Landschaft, Alltag«, ist von dem Buchti­tel des 500 Seiten starken Oberko­che­ner Heimat­buchs übernom­men, das zahlrei­che Oberko­che­ner Autoren unter der Feder­füh­rung von Dietrich Bantel und Christ­hard Schrenk bereits im Jahr 1986 heraus­ge­bracht hatten. In den 13 Jahren ununter­bro­che­ner 14-tägiger Bericht­erstat­tung erscheint heute bereits der 400. Bericht.

Die Gesamt-Organi­sa­ti­on der Serie liegt in Händen des Vorsit­zen­den des Heimat­ver­eins, Dietrich Bantel, über dessen Schreib­tisch alle Artikel laufen. Über die Hälfte der Berich­te stammt aus seiner Feder.

Der 2. Großteil der Beiträ­ge wurde von OStD Volkmar Schrenk geschrie­ben. Hinzu kommen viele verschie­de­ne Schrei­ber, die zumeist, da sie über beson­de­res Wissen verfüg­ten, zum Schrei­ben gebeten wurden. Oft stecken tagelan­ge Arbeit, Inter­views und Archiv­for­schun­gen hinter einem einzi­gen Artikel.

Im Gegen­satz zu Artikeln, die für die Tages­zei­tun­gen geschrie­ben werden, schrei­ben die Schrei­ber fürs Amtsblatt ohne jegli­ches Honorar, ja es ist umgekehrt so, dass der Heimat­ver­ein dankbar dafür ist, dass ihm für seine ehren­amt­li­che Arbeit der entspre­chen­de Platz im Amtsblatt zur Verfü­gung gestellt wird.

Immer wieder wird die Frage gestellt, ob die vielen Berich­te, die im Lauf der 13 Jahre veröf­fent­licht wurden, in einem Sammel­band heraus­ge­ge­ben werden. Leider wird dies nicht der Fall sein — dieser Band würde so teuer werden, dass ihn niemand kaufen würde. Deshalb sei an dieser Stelle auf die von unserem leider verstor­be­nen Mitglied Frieder Ruoff herge­stell­te CD-ROM verwie­sen, die nicht nur sämtli­che 400 Berich­te, sondern sämtli­che heimat­kund­li­chen Beiträ­ge im Amtsblatt seit dessen Bestehen 1953, und sämtli­ches Bildma­te­ri­al des über 700 Fotos umfas­sen­den HVO-Archivs umfasst.

Bericht 400

Pumuckl-Suchspiel im Sommer­fe­ri­en­pro­gramm
Unseren 400. Bericht widmen wir der Jugend. Ein Grund­prin­zip unserer Arbeit ist es, Kinder und Heran­wach­sen­de nicht Richtung Konsum und Gschaft­el­hu­be­rei, sondern zu sinnvol­ler Kreati­vi­tät zu führen. Das erfor­dert etwas mehr Arbeits­auf­wand in Vorbe­rei­tung und Durch­füh­rung, als reinen Konsum und vorder­grün­di­ge Aktio­nen anzubie­ten, schließt außer­dem Misserfol­ge ein, befrie­digt aber die Veran­stal­ter und Teilneh­mer bei Gelin­gen um so mehr.

Im Rahmen des Sommer­fe­ri­en­pro­gramms der Stadt Oberko­chen hatte der Heimat­ver­ein, der sich bereits zum 14. Mal an dieser Aktion betei­lig­te, in diesem Jahr ein lusti­ges Spiel ausge­dacht, das Spaß, Spiel und kreati­ves Tun mitein­an­der verband. Das angebo­te­ne Programm war aus diesem Grund kurzfris­tig geändert worden — wie sich zeigte zum Vorteil für Alt und Jung: Statt des geplan­ten Fotowett­be­werbs hielten wir es für jugend­ge­mä­ßer ein Suchspiel anzubie­ten, bei dem insge­samt 10 verschie­de­ne Pumuckl-Figuren, die uns vom Bully-Museum (Sprait­bach) gratis zur Verfü­gung gestellt worden waren, zu bestimm­ten Expona­ten in den Vitri­nen unseres Museums zu stellen. Die Teilneh­mer mussten dann zehn Fragen beant­wor­ten, deren Lösung das Studi­um der Texterklä­run­gen neben den Expona­ten voraussetzten.

Als die Pforten des Museums sich um 14.00 Uhr öffne­ten, ström­ten ganze Scharen von Kindern, teilwei­se sogar mit Müttern, die die ersten Runden im Museum mitdreh­ten, ins Haus, so dass die vier einge­stell­ten Vereins­mit­glie­der vollauf beschäf­tigt waren. Insge­samt zählten wir 39 Kinder, von denen sich 27 am Pumuckl-Suchspiel betei­lig­ten. 12 weite­re, meist ältere Kinder, die dem Pumuckl-Alter bereits entwach­sen waren, und zehn Erwachsene.

Es begann ein munte­res Hin und Her, denn die Figuren waren natür­lich nicht in der Reihen­fol­ge ihrer Nummern in den Vitri­nen aufge­stellt. »Hast du den Pumuckl 7 schon gefun­den?« — »Der Pumuckl Nr. 3 steht im nächs­ten Raum«, »in dem Baum bei der Kühle­rei, da hockt ein Pumuckl ohne Nummer«, und so weiter.

Um 16.00 Uhr fand die Preis­ver­lei­hung statt. Als Glücks­fee, die aus den 27 abgege­be­nen Frage­bo­gen die 10 Gewin­ner Frage­bo­gen auswähl­te, wurde die jüngs­te Besuche­rin, ein fünf Jahre altes Mädchen, bestimmt. Neben­her gab es Kuchen und Geträn­ke — die Museums­räu­me hatten sich in der sommer­li­chen Hitze auf einiges über 30 Grad aufgeheizt.

Hier die Gewin­ner:
1) Chris­ti­ne Opie, 11 Jahre, aus Oberur­sel bei Frank­furt a.M. 2) Andre­as Waigner, 7 Jahre, Oberko­chen 3) Fike Yström, 7 Jahre, Oberko­chen 4) Vera Werner, 10 Jahre, Oberko­chen 5) Franzis­ka Simon, 10 Jahre, Oberko­chen 6) Katja Theres Goepel, Heiters­heim 7) Kai Ilsever, 8 Jahre, Oberko­chen 8) Evelyn Brand­stet­ter, 11 Jahre, Oberko­chen 9) Felix Ulber, 7 Jahre, Oberko­chen 10) Sandra Pohle, 9 Jahre, Oberko­chen
Herzli­chen Glückwunsch!

Unter den 27 Teilneh­mern befan­den sich eine Reihe von weite­ren auswär­ti­gen Kindern aus Heuch­lin­gen, Heiters­heim und Heiden­heim, die bei Verwand­ten und Bekann­ten in Oberko­chen als Sommer­fe­ri­en­gäs­te weilten.

Einige Anmer­kun­gen zu den Fragen:
Der Sinn des Spiels war natür­lich, dass nicht nur ein Pumuckl gesucht werden musste, sondern dass von den Kindern die Texte­schil­der mit den Erklä­run­gen zu den Expona­ten studiert werden mussten, bei denen die Pumuckis standen. Auf diese Weise gerie­ten einige Kinder ganz schön ins Schwit­zen, weil sie sich mit durch­aus Unbekann­tem befas­sen und auch nachden­ken mussten, wobei sich das Alter der Wettbe­werbs­teil­neh­mer zwischen 7 und 14 Jahren bewegte.

Am meisten Schwie­rig­kei­ten berei­te­te den Kindern die Frage Nr. 8. Beim entspre­chen­den Exponat, einem Buch aus dem Kirchen­schatz der Evange­li­schen Kirchen­ge­mein­de, war vermerkt, dass es im Jahr 1687 gedruckt wurde, und die Frage laute­te, wie alt das Buch ist. Die Alters­an­ga­ben für das Buch schwank­ten zwischen 239 und 1761. Auch das Lesen des Datums auf der in deutscher Schrift geschrie­be­nen, 100 Jahre alten Postkar­te berei­te Schwie­rig­kei­ten. Das CZ-Gerät wurde in »Mikrs­kob«, und die Ortsschel­le in »Ortssche­le« oder »Oltsschel­le«, Ton in »Thon«, der Bilzhan­nes in »Bilds­han­nes« (eigent­lich sehr sinnvoll) verwandelt.

Nachdem in der offizi­el­len Anmel­de­lis­te der Stadt nur 10 Kinder aufge­führt waren, insge­samt aber 50 Besucher erschie­nen sind, führen wir das gute Echo auf unser Pumuckl-Suchspiel im Heimat­mu­se­um darauf zurück — viele Befrag­te bestä­tig­ten das — dass die »Schwä­bi­sche Post« am Tag der Veran­stal­tung außer­halb des Veran­stal­tungs­ka­len­ders in einem kleinen Artikel auf diesel­be hinge­wie­sen hat.

Wir werden den Gedan­ken des »musea­len Suchspiels« im nächs­ten Jahr ausbau­en, vor allem, indem wir für Kinder verschie­de­nen Alters, zwei verschie­de­ne, dem Alter der Kinder angemes­se­ne Suchspie­le anbie­ten werden, wir werden größe­re Preise ausschrei­ben und vor allem dafür sorgen, dass die verspro­che­nen Trost­prei­se tatsäch­lich auch vorhan­den sind.

Also, bis in den Sommer­fe­ri­en 2002.

Dietrich Bantel

Das Doppel­kreuz steht wieder

Am Montag, 13. August, wurde nach 10-monati­ger Abwesen­heit das neue Doppel­kreuz am alten Platz im Wolfert­s­tal wieder aufge­stellt. Wir haben im Rahmen unserer heimat­kund­li­chen Bericht­erstat­tun­gen wieder­holt ausführ­lich über die Geschich­te und die Hinter­grün­de des Doppel­kreu­zes berich­tet. Anläss­lich der Wieder­auf­stel­lung des Kreuzes werden wir einen aktuel­len Bericht zum neuen Doppel­kreuz mit weite­ren neuen Erkennt­nis­sen zur Form des Kreuzes bringen. (Voraus­sicht­lich Bericht 403 vom 28. 9.)

Dietrich Bantel

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