Am vergan­ge­nen Sonntag wurde im Heimat­mu­se­um im Rahmen des Stadt­fests die 4. Sonder­aus­stel­lung zum Thema »Expona­te aus Oberko­che­ner Häusern« eröff­net.

Das Thema der Ausstel­lung, die bis zum Stadt­fest 2001 zu sehen sein wird, lautet diesmal: »Minera­li­en aus aller Welt«.

Der 1. Vorsit­zen­de des Vereins, Dietrich Bantel, begrüß­te die zahlreich erschie­ne­nen Besucher und bedank­te sich bei den beiden HVO-Mitglie­dern Paul Abele und Horst Riegel, die die Ausstel­lung maßgeb­lich zusam­men­ge­stellt und aufge­baut haben. Paul Abele, Mitglied der Aalener Geolo­gen­grup­pe, war mit seinem immensen Fachwis­sen und seinen weit über Oberko­chen hinaus bedeu­ten­den Expona­ten zusam­men Horst Riegel schon bei der Einrich­tung des Raums 1 des Museums (Erdge­schich­te und Geolo­gie unserer Gemar­kung) Seele und treiben­der Motor des musea­len Gesche­hens in diesem Bereich.

Horst Riegel erläu­ter­te die Schwer­punk­te der Ausstel­lung, die sich mit ihren über 200 Expona­ten, die von 11 Oberko­che­nern zur Verfü­gung gestellt wurden, wahrhaft sehen lassen kann.

Die 11 Ausstel­ler in alpha­be­ti­scher Reihen­fol­ge sind: Paul Abele, Dietrich Bantel, Guido Kadura, Jürgen Kempf, Wolfgang Kühnert, Sepp Rosen­ber­ger, Chris­ti­na Schnei­der, Günther Schrei­ber, Theo Stig, Konrad Weber und Harald Wollner. Außer­dem erhiel­ten wir einige Expona­te aus der Sammlung des Ernst-Abbé-Gymnasiums.

Ein wesent­li­cher Gesichts­punkt zur Konzep­ti­on der Ausstel­lung ist, dass bei den Sammlern das Zusam­men­tra­gen, das persön­li­che Inter­es­se, die Freude an der Schön­heit der Expona­te und nicht die wissen­schaft­li­che Seite der umfang­rei­chen Thema­tik im Vorder­grund steht.

Relief­kar­te von der Ostalb
Im Anschluss an die Eröff­nung der 4. Sonder­aus­stel­lung wurde ein delika­tes Novum im Museum enthüllt, einge­weiht und in Betrieb genom­men: Die »elektri­fi­zier­te Relief­kar­te der Ostalb mit Oberko­chen im Zentrum«.

Zur Geschich­te dieser Karte: Vor über zwei Jahren traf der Vorsit­zen­de seinen ehema­li­gen Schüler Reiner Mailän­der, der damals in Bayreuth Ökogeo­lo­gie studier­te. Er zeigte mir als seinem ehema­li­gen Zeichen­leh­rer einige seiner faszi­nie­ren­den Relief­zeich­nun­gen aus dem Alpen­raum, die in einer von ihm entwi­ckel­ten Technik von Hand herge­stellt waren. Meine Frage, ob er solche Zeich­nun­gen auch von der Ostalb ferti­gen könne, bejah­te er — voraus­ge­setzt, es eile nicht. Wir legten die Abgren­zun­gen für die Karte fest, wobei sich heraus­stell­te, dass 12 Blatt in DIN A4 notwen­dig werden würden. Mittler­wei­le in Bern studie­rend fertig­te Reiner Mailän­der die 12 Blatt in den nächs­ten Monaten.

Inzwi­schen hatte ich den Gedan­ken, dass es eine Attrak­ti­on für unser Museum wäre, wenn Orte von Inter­es­se auf dieser Karte mit durch Knopf­druck aufleuch­ten­den Punkten verse­hen werden könnten — 20 Ortsna­men und 20 Punkte von landschaft­li­chem Interesse.

Die entspre­chen­de Technik zu ferti­gen sagten mir Konrad Weber und sein Sohn Norman Weber zu. Konrad Weber hatte uns bereits zur Museums­ein­wei­hung das hervor­ra­gen­de Modell des Hochofens und der Schla­cken­wä­sche am Kocher­ur­sprung gefer­tigt. Die druck­tech­ni­schen Arbei­ten und die Kasten­un­ter­kon­struk­ti­on fertig­ten einst­wei­len schon die Firma Scheurle/Siebdruck, Unterrom­bach, die vor 4 Jahren hervor­ra­gen­de Arbeit bei unserer Museums­di­dak­tik geleis­tet hatte.

Im Septem­ber letzten Jahres berich­te­ten wir über den Stand der Arbei­ten an der Karte in Bericht 350 unserer Heimat­kund­li­chen Nachrich­ten (BuG v. 17. 9. 99). Konrad und Norman Weber, die ihre Zeit wieder­um unent­gelt­lich für den Heimat­ver­ein einge­bracht haben, enthüll­ten die Karte, worauf sie vom jüngs­ten anwesen­den Besucher, der 5 Jahre alten Melani Shouka­vong, durch Druck auf den Knopf »Oberko­chen« offizi­ell in Betrieb genom­men wurde.

Der Vorsit­zen­de überreich­te Konrad und Norman Weber als symbo­li­schen Dank für ihre wunder­schö­ne Arbeit je einen Linol­schnitt mit einem Oberko­che­ner Motiv.

Unser nächs­ter Bericht stammt aus der Feder von Reiner Mailän­der (No. 371 in BuG v. 14. 7. 2000) und wird sich mit der geolo­gi­schen Situa­ti­on der Ostalb befassen.

Letzter Wolf war Wildkat­ze
Unter diesem Titel haben wir in BuG vom 2. 6. 2000 in Bericht 368 unserer heimat­kund­li­chen Serie »Oberko­chen — Geschich­te, Landschaft, Alltag«, über die im Jahre 1881 im Hagen­tal von Waldschütz Ebert erleg­te letzte Wildkat­ze berichtet.

Inzwi­schen haben wir für das Heimat­mu­se­um ein Großfo­to von der ominö­sen Wildkat­ze ferti­gen lassen, das von einem Fotogra­fen des Stutt­gar­ter Rosen­stein­mu­se­ums, Günter Stephan, spezi­ell für den Heimat­ver­ein aufge­nom­men wurde.

Auf unseren Bericht im Amtsblatt hin hat sich eine Enkelin des Waldschüt­zen Josef Ebert gemel­det: Frau Maria Beier, geb. Ebert. Sie überließ uns auf unsere Bitte hin ein Foto ihres Großva­ters, das nun zusam­men mit weite­rem Dokumen­ta­ti­ons­ma­te­ri­al in unserer ständi­gen Fotoaus­stel­lung im Heimat­mu­se­um zu sehen ist.

Es lohnt sich also ein Besuch im Museum!

Dietrich Bantel

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