Vor einiger Zeit erzähl­te mir unser Mitglied Rudolf Heller von einem riesen­haf­ten bilzhan­nes-ähnli­chen Schma­rot­zer­aus­wuchs (ca. 65/70 cm Länge) an einem Baum im Langen Teich (Langteich) der ihm schon lange bekannt ist. Ich bat ihn, das Unikum zu fotogra­fie­ren und einen kleinen Bericht dazu zu schrei­ben. Offen­bar hatte ihn dieses Natur­wun­der schon lange Zeit beschäf­tigt, denn er zitier­te auswen­dig ein passen­des eigenes Gedicht zu der Wunder­knol­le, deren Baumwirt den zerstö­re­ri­schen Kräften von »Lothar« wider­stan­den hat.

Herrn Heller vielen Dank für den netten kleinen Bericht.

Aus diesem Anlass sei darauf hinge­wie­sen, dass die Bezeich­nung »Langes Teich« (das Teich) nicht etwa eine spezi­ell Oberko­che­ner Verball­hor­nung von »der Teich« = See ist, sondern eine Flurbe­zeich­nung für eine meist trocke­ne mulden­ar­ti­ge Vertie­fung im Gelän­de. In dem Flurna­men­buch von Walter Keinath (Orts- und Flurna­men in Württem­berg, heraus­ge­ge­ben 1926/1951 vom Schwä­bi­schen Albver­ein) ist »das Teich« wie folgt beschrieben.

Zitat:
»Wenig umfang­reich ist das Teich (mhd. tich, schäb. Teich, mulden­ar­ti­ge, meist wasser­lo­se Vertie­fung; vom schrift­sprach­li­chen Teich = See unterschieden«.

Es heißt also im gesam­ten schwä­bi­schen Raum zu Recht »das Teich«, — und demzu­fol­ge »das lange Teich«, wobei »das Teich« in der Regel nicht mit Wasser und schon gar nicht mit einem See in Verbin­dung zu bringen ist. (Andere »Teiche« auf Oberko­che­ner Gemar­kung sind: »Bilzteich«, »Sauteich«, »Schwarz­wei­ler Teich«).

Dietrich Bantel

Bruder Wald
Es steht ein Baum im Buchen­wald mit trauri­gem Gesicht.
Ist es der Hannes von der Bilz?, der deutlich zu dir spricht:
»Ein Stück Natur bist du und ich, drum laßt die Hand uns geben,
denn du brauchst mich, und ich brauch dich,
und beide wollen leben und nach Gesun­dung streben
- am besten bald — dein Bruder Wald.«

Wo steht dieser Baum mit dem »Bilz — Hannes — Gesicht«?

Die betref­fen­de Buche mit der Wuche­rung steht etwa 300 m oberhalb der Gärtne­rei Vollmer im Langen Teich direkt am Wander­weg des Albver­eins, der von der alten Ebnater Steige am Waldrand zur Ruhebank mit Stein und Eiche führt (nach dem Parkplatz bei den Eichen Richtung Ochsen­berg 1. Abzwei­gung links). Der Baum steht bergsei­tig und ist nicht zu übersehen.

Oberkochen

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