Bericht 3

Fragen zu Bild 3:

Aus welchem Jahrzehnt stammt das Foto, 1., 2. oder 3. Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts?

Oberkochen

Lösung zu Bild 3:

Aus dem 2. Jahrzehnt

Oberko­chen, 2. Jahrzehnt des 20. Jahrhundert

Von der linken unteren Bilde­cke führt die Aalener Straße in die Ortsmit­te. Die Straße ist lücken­haft behaut. Das erste Gebäu­de ist das Anwesen Weber. Weiter Richtung Ortsmit­te, etwas zurück­ver­setzt, steht, bereits gut einge­wach­sen, die Villa Röchling/Kaltwalzwerk, die nach den stadt­bau­amt­li­chen Unter­la­gen der Gebäu­de­brand­ver­si­che­rung 1908 gebaut wurde, nachdem die Firma selbst in den Jahren 1906/7 ansäs­sig wurde. Die über der Villa befind­li­che unzusam­men­hän­gen­de Bebau­ung verläuft im Zuge der Mühlstraße/Kapellenweg (mit Ottili­en­ka­pel­le). Die darüber befind­li­che gewal­ti­ge Baumgrup­pe verdeckt den Bahnhof. Die Bahnhof­stra­ße selbst, auf weiten Strecken noch unbebaut, (»Schell« und gegen­über davon das Gebäu­de Schell­mann sind zu erken­nen, — Beschrei­bung folgt demnächst) erstreckt sich in gerader Linie von der Baumgrup­pe zum Ortskern rechts der Bildmit­te. Kein Foto vermag besser zu veran­schau­li­chen, wie weit außer­halb der Bebau­ung der Bahnhof selbst noch ca. 50 Jahre nach seiner Errich­tung gelegen war, was sich heute als Vorteil erweist.

Um die Bahnhof­stra­ße an die Aalener Straße (recht­wink­lig) anzubin­den, mußte übrigens im Jahr 1864 ein kleine­res Gebäu­de zwischen den Anwesen Oppold und Gold abgeris­sen werden (Haus der Vikto­ria Staud, Witwe des Krämers und Gassen­wirts Franz Staud). Der etwas abrupt wirken­de Einschnitt war bis zur Errich­tung des neuen Kreis­spar­kas­sen­ge­bäu­des ablesbar.

Auf dem Foto ist auch das südli­che Bahnwär­ter­häus­chen, das dem 1962 erfolg­ten Bau der Umgehungs­stra­ße (B 19) zum Opfer fiel, links der Bahnli­nie gut erkennbar.

Über dem genann­ten Bahnwär­ter­häus­chen, weit außer­halb des Orts erkennt man die WIGO-Gebäu­de (Wilhelm Grupp, Oberko­chen, 1800 — 1985). Sehr markant fällt auch in diesem Foto der große Bau der erst in den frühen 50er-Jahren abgeris­se­nen Oberen Mühle ins Auge, mit Erdge­schoß 5 Wohnebe­nen überein­an­der erkennbar!

Das Türmchen der Evange­li­schen Kirche ist nur undeut­lich, der gewal­ti­ge Neubau der Katho­li­schen Kirche mit dem verlän­ger­ten Turm und der Turmspit­ze (1898÷1900) ist dagegen sehr gut erkenn­bar. Die Turmspit­ze verweist direkt in das beim Ölwei­her gelege­ne Leitz’sche Fabri­k­an­we­sen, das frisch aufge­macht und teilwei­se bereits neu überbaut ist. In dem Hang über dem Leitz’schen Anwesen verlau­fen heute Brunnen­hal­de­stra­ße und Zeppe­lin­weg. Der nach links­weg anstei­gen­de Weg zum Waldrand ist die Wachol­der­stei­ge (Leitz­stra­ße), an der heute als äußers­tes Gebäu­de links oben das Staat­li­che Forst­amt steht. Dieses Foto veran­schau­licht in hervor­ra­gen­der Weise, daß das Oberko­chen der 20er-Jahre alles andere als ein verträum­tes Dorf gewesen ist.

Dietrich Bantel

Frage zu Bild 4:

Wie bezeich­ne­te man die gepflas­ter­te Zone zwischen Straße und Vorplatz des linken Hauses?

Oberkochen

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