Wenn man hinter der Nordram­pe auf der alten Kreis­stra­ße Richtung Unter­ko­chen fährt, kommt zuerst eine schar­fe Links­kur­ve Dann führt die Straße in leich­tem Rechts­bo­gen und später gerade zum Abzweig »Römer­kel­ler«. Etwa auf halber Strecke zweigt links die Einfahrt zur Spedi­ti­on Peters­hans und Betzler ab. Zwischen der schar­fen Links­kur­ve und dem Abzweig P. u. B. liegt hangseits rechts der Kreis­stra­ße eine sanfte Kuppe im Acker. Vor ca. 5 Wochen ließ eine günsti­ge Schnee­la­ge die Kuppe beson­ders gut ins Auge fallen (siehe Foto).

Oberkochen

Diese Kuppe war mir schon 1971, als wir anläß­lich der Ausgra­bung des »Römer­kel­lers« das weite­re Gelän­de um die Ausgra­bungs­stät­te sorgfäl­tig prüften, aufge­fal­len. Damals lagen oben auf der Kuppe noch große Felsbro­cken und Steine, zwischen denen kräfti­ges Unkraut wucher­te. In den 80er-Jahren wurden die Stein­bro­cken und der Unkraut­wald, um die bis dahin »herum­ge­äckert« worden war, entfernt, so daß die heute bestehen­de durch­ge­hen­de Acker­flä­che entstand.
Wir kombi­nier­ten damals, daß hier durch­aus einmal »etwas« gewesen sein könnte. Aller­dings verfolg­te ich die Spur nicht weiter.

Oberkochen

Nun stell­te mir mein ehema­li­ger Schüler Hans Otto Arnold, Unterkochen/Göttigen, eine von seinem Großva­ter Otto Arnold gezeich­ne­te Kopie einer über 200 Jahre alten Karte zur Verfü­gung. Das Origi­nal dieser Karte, das ich derzeit aufzu­fin­den versu­che, heißt »Charte von Wirtem­berg« und wurde 1790 von J. A. Amman, Fürst­lich Augsbur­gi­scher Hofkam­mer­ka­thas­ter und Landes­geo­me­ter, gezeichnet.

Auf dieser Karte ist exakt an der Stelle der beschrie­be­nen Kuppe ein Kreuz einge­zeich­net (siehe Mittel­punkt des in die Kopie einge­zeich­ne­ten Kreises). Leider gibt es zu dieser Karte keine Legen­de, so daß nicht gesagt werden kann, ob das Kreuz für ein freiste­hen­des Hochkreuz oder für eine kleine Kapel­le steht.

Wenngleich durch diese Karte keines­wegs belegt ist, daß an diesem Ort tatsäch­lich ein Kreuz oder eine Kapel­le standen, kann dies anderer­seits aber auch nicht ausge­schlos­sen werden.

Die bishe­ri­gen Nachfor­schun­gen ergaben, daß auf der Spitze der Kuppe ganz früher noch ein Fels aus dem Acker heraus­ge­guckt hat, der wohl über die Jahrzehn­te, vor allem als nicht mehr mit Pferden gepflügt wurde, abgetra­gen wurde. Gegen eine Kapel­le spricht, daß ja ortsein­wärts in nicht allzu­gro­ßer Entfer­nung schon die »Wiesen­ka­pel­le« stand.

Mögli­cher­wei­se stand aber vor über 200 Jahren auf der Spitze des die Kuppe bekrö­nen­den Felsklot­zes aus welchem Grund auch immer ein Hochkreuz.

Unsere Frage: Wer kann zu der sanften Kuppe in dem beschrie­be­nen Acker weiter­füh­ren­de Angaben machen? (Tel. 7377). Auch der Frage, ob mit dem Kreuz durch eine leicht verscho­be­ne Karto­gra­phie­rung vor 200 Jahren oder im Zuge der Ferti­gung der Kopie durch Herrn Otto Arnold sen. die »Wiesen­ka­pel­le« gemeint sein kann, muß nachge­gan­gen werden.

Dietrich Bantel

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