Diese 3 ca. 1400 Jahre alten Halsket­ten sind vorab präpa­rier­te Funde aus 3 der insge­samt 91 unter­such­ten alaman­ni­schen Reihen­grä­ber die 1980 allein auf dem Grund­stück Stelzen­mül­ler, Frühling­s­tra­ße 3, festge­stellt wurden. Der »Oberko­che­ner« Fried­hof, der sich entlang dem damali­gen Ortsrand über das Kussweg­le, die Dreißen­tal­stra­ße überque­rend in den Bereich der Kelten­stra­ße und das Jäger­gäß­le bis etwa hin zum Hasen­gäß­le erstreck­te, umfaß­te vorsich­tig geschätzt, an die 1000 Gräber. Dr. Ingo Stork vom Landes­amt für Denkmal­pfle­ge, der die seiner­zei­ti­gen Ausgra­bun­gen leite­te, stufte das große »Oberko­che­ner« Reihen­grä­ber­feld als »von überört­li­cher Bedeu­tung« ein.

Oberkochen

Die gesam­ten Funde von 2 der am reichs­ten ausge­stat­te­ten Gräbern werden noch in diesem Jahr präpa­riert werden und nach Oberko­chen zurück­kom­men. Lesen Sie darüber mehr im Bericht zu unserer Vorstands- und Ausschuß-Sitzung vom 16.5.88.

Dr. Ingo Stork teilte uns im übrigen mit, daß die konser­va­to­ri­sche Betreu­ung des Ostalb­krei­ses und damit Oberko­chens nicht mehr in seinen sondern in Händen von Dr. Krause vom Landes­denk­mal­amt Stutt­gart liegt. Stadt und Heimat­ver­ein danken Herrn Dr. Stork für die hier geleis­te­te Arbeit.

Auch schon gehört?
1) in seiner Vorstands- und Ausschuß­sit­zung vom 16.5.88 beschloß der Heimat­ver­ein Oberko­chen, die Restau­rier­werk­statt Beyer/Stuttgart über das Landes­denk­mal­amt Stutt­gart zu beauf­tra­gen, 2 der am reichs­ten ausge­stat­te­ten Alaman­nen­grä­ber (1980 — Frühling­s­tra­ße 2, Hans Stelzen­mül­ler, — Grabung Dr. Ingo Stork vom LDA Stutt­gart), — nämlich das Grab No. 44, ein Männer­grab, und das Grab No. 79, ein Frauen­grab, zu restau­rie­ren, — zunächst nur die Grabbei­ga­ben. Sie liegen seit 8 Jahren, zum Teil »in situ«, (das heißt: in der Origi­nal­fund­la­ge), einge­gipst, in den Tiefkühl­räu­men des Landes­denk­mal­am­tes, dem weder Mittel noch Zeit zur Verfü­gung stehen, einen entspre­chen­den Auftrag zu bearbei­ten. Deshalb sieht der Heimat­ver­ein eine erste große Aufga­be darin, sicher zu stellen, daß diese Funde nunmehr aufbe­rei­tet und in Oberko­chen in einer Vitri­ne im Rathaus­foy­er ausge­stellt werden.

2) Sicher gestellt wurde auch, und zwar durch gemein­sa­mes Bemühen des Heimat­ver­eins und des Bürger­meis­ters, daß der 1953 in der Aalener Straße gefun­de­ne stein­zeit­li­che bandke­ra­mi­sche Hammer (Alter ca. 5000 Jahre) vom Schub­art­mu­se­um Aalen nach Oberko­chen zurück­ge­ge­ben wird.

3) Das Foto unseres wieder­ent­deck­ten ersten Oberko­che­ner Ehren­bür­gers Pfarrer Breiten­bach, ist mittler­wei­le von einem Kunst­ma­ler in ein Ölbild übertra­gen worden. Es wird während des diesjäh­ri­gen Stadt­fes­tes einen würdi­gen Platz in der Reihe der Ehren­bür­ger im Sitzungs­saal des Rathau­ses erhalten.

4) Herr Martin Hug, Aalener Straße, stifte­te dem Heimat­ver­ein fürs Heimat­mu­se­um »in spe« einen hervor­ra­gend gearbei­te­ten und erhal­te­nen alten eichenen Mostpres­sen­korb. Ein weite­rer Spender übereig­ne­te dem Verein wertvol­les litera­ri­sches Materi­al zur engeren und weite­ren Heimatgeschichte.

5) Am 20.5. waren Mitglie­der des Heimat­ver­eins und der Höhlen-InGO am Griebi­gen Stein, um einen Plan zur Wieder­zu­gäng­lich­ma­chung der Höhle aufzu­stel­len. Die Aktion wird noch vor den Sommer­fe­ri­en durchgeführt.

6) Beim Stadt­fest wird der Heimat­ver­ein an einem Stand Fotos von Altober­ko­chen zum Verkauf anbie­ten, um mit dem Erlös weite­re fotogra­fi­sche Dokumen­ta­tio­nen vorneh­men zu können. An dieser Stelle einen herzli­chen Dank an Herrn Stelzen­mül­ler, der unsere Arbeit mit Rat und Tat unterstützt.

7) Herr Dr. Christ­hard Schrenk/Heilbronn hat unsere beiden Mitglie­der Micha­el Gold und Beate Hopfen­sitz, die sich auf unserer OHV für diese Arbeit bereit erklärt haben, in die Geheim­nis­se der Archiv­ar­beit im Stutt­gar­ter Staats­ar­chiv eingeführt.

8) Breiten Raum nahm die Vorfüh­rung von fünf 16-mm Filmen ein, die Herr FX Schäfer (Wertach/Oberelleg) vor ca. 50 Jahren als Mitar­bei­ter der Firma Fritz Leitz gedreht hatte.

Die Filmin­hal­te:

a) Oberko­chen, Brief­trä­ge­rin, Neubau­ten in der Meisen­gas­se mit einem kurzen Schwenk über das Oberko­chen der späten Dreißi­ger­jah­re, Aalener Freibad und Baden an einem der Ellwan­ger Seen.

b) Betriebs­aus­flug der Firma Fritz Leitz, 1938 ins Hohen­lo­hi­sche mit 5 Omnibus­sen, begin­nend mit einer wacke­li­gen Fahrt durch Oberko­chen, Unter­ko­chen, Aalen, Ellwan­gen. Höhepunkt ist, daß ein Teil des Daches einer Holzbrü­cke abmon­tiert wurde, damit der höchs­te der 5 Busse durch­fah­ren konnte.

c) Sport­fest der Firma Leitz in Aalen, — Edwin Gold und andere Oberko­che­ner vor 50 Jahren, — Betriebs­sport in Oberkochen.

d) Baustel­le Firma Fritz Leitz — Holzbau­ge­rüs­te wie anno dazumal. Ein kurzer Blick in die Lehrlings­werk­statt der Firma. Trans­port eines Papier­zy­lin­ders. Kartof­fel­ern­te auf dem Härtsfeld.

e) KdF- (Kraft durch Freude) Schiffs­rei­se nach Itali­en — Pompe­ji u.a

Die beiden letzten Filme sind in schlech­tem Zustand — sie werden nach den Pfingst­fe­ri­en von der Kreis­bild­stel­le überar­bei­tet werden und dann nach Ankün­di­gung für Inter­es­sen­ten vorgeführt.

Dietrich Bantel

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