Bei den Projekt­ta­gen des Jahres 1991 am Gymna­si­um Oberko­chen beschäf­tig­te sich eine Gruppe mit Heimat­kun­de. Oberko­chens Vergan­gen­heit leben­dig zu machen hatte sie sich zum Ziel gesetzt. Wegen der Kürze der zur Verfü­gung stehen­den Zeit konzen­trier­ten sich die Nachfor­schun­gen auf drei Jahre: 1827 (Auswer­tung eines vorlie­gen­den Schult­hei­ßen-Amtspro­to­kolls), 1893 (Vorlie­gen einer Zeitungs­mel­dung), 1953 (erster vollstän­di­ger Jahrgang von BuG). Das Jahr 1893 hielt eine beson­de­re Überra­schung bereit: Den bislang weitge­hend unbekannt gebliebenen

ersten Ehren­bür­ger Oberko­chens
Oberförs­ter Karl Fröhner
(1844 — 1898)

1) Bericht der Projekt­grup­pe
Ausgangs­punkt war ein Artikel der Aalener »Kocher-Zeitung« vom 22.4.1893, in dem über die Verab­schie­dung des nach Göppin­gen versetz­ten Oberförs­ters Fröhner berich­tet wird. Nachfor­schun­gen beim Oberko­che­ner Forst­amt führten uns zum Forst­amt Göppin­gen. Dort erfuh­ren wir, daß Karl Fröhner auf dem Oberho­fen-Fried­hof begra­ben wurde. Über Göppin­gen kamen wir in Kontakt mit einem Namens­trä­ger Fröhner aus Stutt­gart (übrigens ein Bekann­ter unseres frühe­ren Bürger­meis­ters Bosch), der aber nicht mit unserem Oberförs­ter verwandt war, weil er dem evange­li­schen Zweig der Fröhner-Sippe angehört. Dennoch konnte er uns einige Daten mittei­len: Karl Fröhner war am 11. Januar 1844 in Ehingen geboren. Seine Frau war Bernhar­di­ne Fröhner geb. Nestler, und das Ehepaar Fröhner hatte sechs Kinder.

Mit diesem Wissen ausge­stat­tet gingen wir zum katho­li­schen Pfarr­amt, um Tauf- und Famili­en­re­gis­ter einzu­se­hen. Wir mußten lange suchen; aber nach und nach fanden wir alles, was uns inter­es­sier­te: Tauf- und Famili­en­ein­trä­ge mit den entspre­chen­den Daten.

Nun begaben wir uns aufs Rathaus, wo wir die Gemein­de­rats­pro­to­kol­le des Jahres 1893 einse­hen konnten. Und tatsäch­lich wurden wir unter dem Datum des 13. April 1893 fündig:

1. Dem Antrag zuzustim­men, Herrn Oberförs­ter Karl Fröhner hier das Ehren­bür­ger­recht der hiesi­gen Gemein­de zu verleihen.

2. Den Schult­heis­sen Bezler mit Ausfer­ti­gung und Überga­be des Bürger­briefs zu beauf­tra­gen. Ebenso soll dersel­be ermäch­tigt sein, ein entspre­chen­des Diplom anfer­ti­gen zu lassen, welches er sodann ebenfalls überge­ben soll.

Bürger­aus­schuß Gemeinderat

Oberkochen

Soweit der Bericht der Projekt­grup­pe, der Susan­ne Dietrich, Steffen Dirsch­ka, Susan­ne Oehlmann und Yvonne Salten angehörten.

In der Zwischen­zeit gelang es, noch mehr Einzel­hei­ten über Karl Fröhner heraus­zu­fin­den. Zwar sind alle offizi­el­len Akten der Forst­ver­wal­tung im Krieg vernich­tet worden. Auch bei den Staats­ar­chi­ven ist kein Materi­al vorhan­den. Einzel­ne Mosaik­stein­chen liefer­ten die Pfarr­äm­ter Oberko­chen und Ehingen, die Standes­äm­ter Oberko­chen, Göppin­gen und München. Forst­rat Chris­toph Schurr steuer­te einige inter­es­san­te Einzel­hei­ten bei. Leider blieb (bislang) der letzte Erfolg versagt: ein Bild des älteren Oberko­che­ner Ehren­bür­gers aufzu­fin­den. Die Spuren der Fröhner-Kinder verlie­ren sich im Dunkel der Zeit.

2) Weite­re Forschun­gen
In der Zwischen­zeit gelang es, noch mehr Einzel­hei­ten über Karl Fröhner heraus­zu­fin­den. Zwar sind alle offizi­el­len Akten der Forst­ver­wal­tung im Krieg vernich­tet worden. Auch bei den Staats­ar­chi­ven ist kein Materi­al vorhan­den. Einzel­ne Mosaik­stein­chen liefer­ten die Pfarr­äm­ter Oberko­chen und Ehingen, die Standes­äm­ter Oberko­chen, Göppin­gen und München. Forst­rat Chris­toph Schurr steuer­te einige inter­es­san­te Einzel­hei­ten bei. Leider blieb (bislang) der letzte Erfolg versagt: ein Bild des älteren Oberko­che­ner Ehren­bür­gers aufzu­fin­den. Die Spuren der Fröhner-Kinder verlie­ren sich im Dunkel der Zeit.

Volkmar Schrenk

Oberkochen

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